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Japanreise-Vlog #2

sAWE.tv on Tour: 4 Tage in Kyoto

Spoilerfrei
4. September 2015, 09:01 Uhr
Spoilerfrei
Jonas
04.09.15

Sommer ist Reisezeit und mich hat es dieses Jahr nach Japan verschlagen. Falls euch interessiert, was ein Seriennerd im Urlaub erlebt, oder ihr generell etwas über Japan erfahren wollt, dann folgt dieser kleinen Serie. Dies ist der zweite Teil der kleinen Serie, den ersten Teil findet ihr übrigens hier.

Bahnreise in Japan

Nach unseren ersten Tagen in Tokyo stand nun Kyoto auf dem Plan. Um dort hin zu gelangen, nahmen wir den japanischen Schnellzug Shinkansen. Von der Effizienz und Ordnungsliebe des asiatischen Landes sprach ich bereits, dies zeigt sich besonders am Shinkansen. Die Wagentüren halten exakt an den Punkten, welche bereits am Gleis markiert sind. Der Zug wird für alle Fahrgäste sichtbar gründlichst gereinigt – zumindest wenn man am Startbahnhof einsteigt – und Verspätungen existieren einfach nicht.

shinkansen

Der Shinkansen: Der Zug hält exakt am vorgeschriebenen Ort.

Da fragt man sich schon, warum es die Deutsche Bahn nicht hinbekommt und Deutschland im Vergleich zu Japan ein Entwicklungsland in Sachen Zugverkehr ist. Pünktlichkeit, Sauberkeit, Freundlichkeit und Schnelligkeit, in allen Belangen ist unser System unterlegen. Einzig der Preis ist vergleichbar. Gut dass wir den extra für Ausländer verfügbaren Rail Pass verwenden, damit reisen wir für einen Festbetrag sehr günstig mit allen regionalen und überregionalen Zügen (außer Zuglinien in privater Hand).

sAWE.tv on Tour | Japanreise VLOG #2 | 4 Tage Kyoto

Touristen, Touristen, Touristen

Angekommen in Kyoto stürzten wir uns erstmal ins Getümmel der Innenstadt. Der erste Gedanke war: „Meine Güte, sind hier viele Touristen!“ Kyoto ist nicht nur bei Europäern, sondern auch bei Chinesen als Reiseort hoch beliebt. Nachdem wir in Tokio fast keine nicht-asiatischen Gesichter oder touristisch angehauchten Personengruppen gesehen haben, war es schon ein kleiner „Schock“, sich durch diese Massen drängeln zu müssen. Die Menschenmenge in der Innenstadt bewegte sich zum Fluss Kamo, an dessen Promenade sich ein Restaurant nach dem anderen befindet. Das Problem: Alle diese Terrassenrestaurants verlangen einen Mindestverzehr, der deutlich über dem normalen Budget liegt, welches man für das Essen investieren muss. Das bedeutet, man bezahlt dort den Preis eines deutschen, leicht überdurchschnittlichen Restaurants, also machbar, aber im Vergleich zu den anderen japanischen Angeboten doch recht teuer. Dazu kommt, dass diese Restaurants kaum englische Speisekarten anbieten, weswegen wir uns dann für ein kleines, nicht am Wasser gelegenes Beef Restaurant entschieden haben. Dort gab es ein spezielles, lang gereiftes Rindfleisch mit dem Namen Wagyu Aging Beef, das einfach hervorragend geschmeckt hat. Besonders unterhaltsam war es, die Kellnerin zu beobachten, wenn sie das Bier zapfte. Statt das Glas leicht zur Seite zu legen, um so die Schaumbildung zu verringern, schöpfte sie den Schaum mehrfach mit einem Löffel aus dem Glas, um dann nachzuschenken. Ich hab keine Ahnung, ob das so üblich ist, ich schätze aber, wir hatten es mit einer Dame zu tun, die neu im Beruf war.
Nichtsdestotrotz war auch das Bier hervorragend, weswegen der leicht negative Ersteindruck von Kyoto verflog und wir uns gut gelaunt zurück ins Hotel begaben.

Das Hotel, hier brummt es

Das Court Hotel in Kyoto war extrem günstig. Warum das so war, merkten wir in der ersten Nacht. Im obersten Stockwerk lag unser Zimmer, offenbar direkt unter der Klimaanlage des Hauses oder anderen technischer Anlagen. Ein nicht sehr lautes, aber dafür sehr penetrantes Brummen war das Resultat und raubte uns fast komplett den Schlaf. Am Morgen durften wir das Zimmer wechseln, meinen Ärger konnte ich bei der japanischen Freundlichkeit der Rezeptionsdame kaum los werden – dazu kam, dass mich die Frau mal wieder nicht wirklich verstand. Es blieb wohl nur bei ihr hängen, dass wir ein Zimmer „lower“ wollen. Meine kleine Rede über den nervigen „noise“ beantwortete sie nur mit offenem Mund, leichtem Grinsen und gerunzelter Stirn, welches als Fragezeichen zu interpretieren war.

Gott sei Dank stand an dem Tag der Affenpark in Arashiyama auf dem Plan, der schnell die Nacht vergessen ließ. Bei 31 Grad, gefühlt jedoch 35 bis 36, kraxelten wir einen schwer zu besteigenden Berg hinauf. Den Hinweis „20 minutes walk“ bekommt man übrigens erst, nachdem man den Eintritt bezahlt hat. „Walk“ ist dabei auch deutlich untertrieben, eine Wander- oder Bergsteigetour trifft es eher. Man sollte sich ausreichend Wasser (1 bis 2 Liter) einpacken bei derartigen Temperaturen.
Der beschwerliche Aufstieg wird dann aber durch die Makaken belohnt, die dort in freier Wildnis leben und durch Fütterungen des Personals und Touristen angelockt werden. Wild bedeutet, dass man die Affen nicht anfassen darf, auch wenn sie nur wenige Zentimeter an einem vorbei spazieren. Der einzige Kontakt besteht in einem extra dafür vorgesehen Raum, in welchem man Futter kaufen und über ein Gitter den Affen geben kann. Dort nehmen sich die Tiere dann die Nüsse oder das Obst direkt von der flachen Hand. Neben den Affen wird man auch mit einem tollen Ausblick auf Kyoto belohnt – definitiv ein Must-See für jeden Kyoto Besuch.

affen

Affen!

Praktischerweise schließen sich unterhalb des Affenparks auch der Arashiyama Park und der Bambuswald an. Die malerischen grünen Berge und das darunter liegende Wasser sind der Grund für die große Beliebtheit der Stadt bzw. Region bei Reisegruppen. Man fühlt sich trotz der Menschenmassen für einen kurzen Augenblick in einen ursprünglichen asiatischen Dschungel versetzt – großartig.

Bei der Gelegenheit habe ich mir auch endlich eine berühmte Bento-Box gekauft. Das ist eine japanische Lunchbox, welche man am Straßenrand oder in den vielen kleinen Supermärkten findet. Was genau drin ist, weiß man leider nie, außer man versteht japanisch. Wenn man aber mit Fisch klar kommt und auch sonst keine Abneigung gegen die üblichen Fleischsorten hat, kann man fast nichts falsch machen. Man sollte allerdings das Essen mit Stäbchen beherrschen, sonst kann es schwierig werden.

Schreine & Tempel

Das eigentliche Highlight von Kyoto sind die Tempel und Schreine. In Anbetracht der Zeit haben wir uns für das Wahrzeichen der Stadt, den Fushimi Inari-Taisha Schrein entschieden. Leider war dieser wieder total überlaufen, aber es hat sich dennoch gelohnt. Am Berg entlang ziehen sich hunderte bis tausende rot gefärbte Säulen, Tore und Schreine. Wenn man es bis oben schafft – das Wetter war an dem Tag erneut extrem -, wird man mit viel Ruhe und sehr wenig Menschen belohnt. Denn nur die wenigsten laufen bis ganz oben. Die Preise der Getränke, die man kaufen kann, steigen auch mit der Höhe, also erneut der Hinweis, genug Wasser einzupacken!

tempel_1

Der Fushimi Inari-Taisha Schrein, schwer zu schreiben, aber dafür umso beeindruckender.

Das spannende an dem Ort ist außerdem, dass man immer wieder Menschen findet, die trotz Touristenmassen die Tempelanlagen zum Beten nutzen. Deswegen und wegen der alten Steine und imposanten Bauten, bewegt man sich sehr ehrfürchtig über die Wege und Treppen. Auch wenn man mit der Religion nichts zu tun hat, beschleicht einen doch eine gewisse Spiritualität.

Anschließend haben wir uns noch To-ji Tempel angeschaut, ebenfalls ein Wahrzeichen der Stadt. Mehr als den Turm und zwei Häuser mit buddhistischen Statuen gibt es dort nicht. Es ist ein sehr ruhiger Ort und lohnt sich als Füllprogramm, außerdem gibt es in der Mitte einen Park zum Entspannen.

to-ji

Der To-ji, eine von vielen Tempelanlagen in Kyoto.

Mücken

Vielleicht ist es einfach nur Dummheit gewesen, aber ich habe nicht mit Mücken gerechnet oder welche bemerkt. Die Wanderungen auf dem Berg, in den Tempelanlagen und Schreinen bezahlte ich mit ca. 15 Stichen. Besonders meine Fußknöchel waren lecker, dort wurde ich am häufigsten gestochen. Deswegen war es auch schwer, die Stiche zu ignorieren, bei jedem Schritt schupperte der Schuh an den geschwollenen Punkten. In der Apotheke – dank Übersetzungs-App der Apothekerin – bekam ich eine lindernde Creme. Trotzdem keine schöne Erfahrung, am besten lange Hosen anziehen und aufmerksam sein.

Bye Bye Kyoto

Kyoto stellt einen interessanten Kontrast zu dem hektischen Tokio da, statt Großstadt und Businesshemden erlebt man Ruhe, Spiritualität, aber auch einen Hauch Pauschaltourismus. Nichtsdestotrotz hat uns die Stadt viel Freude bereitet.

Nach 4 Nächten verlassen wir nun Kyoto und fahren mit dem Shinkansen nach Osaka. Bis in wenigen Tagen zum nächsten Bericht.

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Der Arashiyama Park

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