Fargo Archiv - seriesly AWESOME https://www.serieslyawesome.tv/category/drama/fargo/ sAWE.tv - Das Blog-Zuhause der besten Serien! Wed, 17 Jan 2024 07:51:45 +0000 de-DE hourly 1 https://www.serieslyawesome.tv/wp-content/uploads/2017/10/cropped-Unbenannt-1-1-45x45.jpg Fargo Archiv - seriesly AWESOME https://www.serieslyawesome.tv/category/drama/fargo/ 32 32 49589509 Review: Fargo – Staffel 5 https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-staffel-5/ https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-staffel-5/#respond Wed, 17 Jan 2024 07:46:41 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=201092 Rund drei Jahre mussten wir warten, ehe es eine neue Staffel von "Fargo" gab, in der Nacht zu Heute ist die fünfte Ausgabe der Anthologieserie (Trailer) auch schon wieder beendet worden. Auch wenn das ganz große Bombast-Finale ausblieb, habe ich mich mal wieder gut unterhalten gefühlt. Da ich in diesem Staffelreview auch auf ein paar Details eingehen möchte, habe ich die Spoilerampel mal auf "Rot" geschaltet. Sicher ist sicher.

Harte Zeiten mit Sherriff Roy

Es ist das Jahr 2019 und wir befinden uns in Minnesota respektive North Dakota. Es gibt eine "wahre" Geschichte, die viel Schnee, skurrile Charaktere, Polizist:innen diverser US-Staaten und die ein oder andere Fehde beinhält. Klassisch "Fargo", könnte man sagen, und tatsächlich hat Staffle Fünf für mich wieder mehr von der ursprünglichen Mixtur mitbringen können, die den Coen-Brüder-Film oder auch die erste Staffel der Serie so großartig hat werden lassen. Eine zentrale Figur, die im Grunde genommen ausschlaggebend(!) für die komplette Geschichte ist, ist Roy Tillman. Der von Jon Hamm gespielte Sheriff wirbt damit, "A hard man... for hard times" zu sein, letztlich scheint er diese harten Zeiten aber eher mitzubringen, denn zu bändigen. Roy ist ein Sheriff, der seine eigenen Gesetze schreibt und religiöse oder patriotische Argumente zur Hand nimmt, wenn sie ihm gerade in die Karten spielen.
"See, now your beta male thinks that having a firearm makes him an alpha, but it‘s just lipstick on a pig, you feel me?“ (Roy)
Ihm gegenüber steht Dorothy "Dot" Lyon, eine harmlose Hausfrau, die es aber faustdick hinter den Ohren hat. "Fargo" schafft es in dieser Staffel gut, eine Vorgeschichte nach und nach aufzuwickeln, während sich die Nachgeschichte ereignet und gewohntermaßen diverse Schneebälle ins Rollen bringt, die sich miteinander vermengen und ein großes Chaos stiften. Dabei erhalten wir auch immer wieder auflockernde Momente, wie die großartige Airhorn-Szene in der Auftaktfolge. Und dass Dorothy mit Nachnamen "Lyon" heißt, aber ständig als "Tiger" bezeichnet wird, hat mir auch gefallen.

Großartiger Cast & tolle Charkatere

Allgemein macht der Cast allumfänglich einen großartigen Job in dieser Staffel. Jon Hamm spielt überzeugend das Macht-Ekel, das groß von Ultimaten labert, um sich dann doch zu verdrücken, wenn es ernst wird, Jennifer Jason Leigh geht erschreckend gut in der Rolle einer hochnäsigen Superreichen auf, Lamorne Morris und Richa Moorjani haben mir als authentisch gezeichnete Polizeikräfte gefallen und Joey Kerry spielt einen halbstarken, aaligen Möchtegern-Lappen, bei dem man nicht weiß, ob man ihn hassen oder bemitleiden soll.
„But if you hate women more than you love money, I‘ll just take my millions elsewhere.“ (Lorraine)
Und das war nur eine Hälfte! David Foley weiß alleine mit seinem souveränen Auftreten und seiner Stimme als dubios agierender Anwalt Danish Graves zu überzeugen, David Rysdahl spielt den naiv-treu-gutmütigen Ehemann Wayne vorzüglich und Sam Spruell schafft es alleine mit seiner teils verzögerten Dialog-Struktur Faszination zu erzeugen. Die Coen-Brüder lieben anscheinend skurrile Bösewichte mit noch skurrileren Haarschnitten. Allerdings hätte es für mein Empfinden diese magisch-mystische Vorgeschichte nicht gebraucht. Das hat mich an die eher unnötigen Supernatürlichkeiten in Staffel Zwei der Serie erinnert. Auch so hätte die Figur genug Tiefe gehabt, finde ich. [php function=1] Zentral hervorzuheben ist aber Juno Temple als Dot. Die Figur selbst reizt bereits enorm. Ihr undurchsichtige Vorgeschichte, die aufgesetzte Hausmutter-Harmlosigkeit gepaart mit den überraschend ausgeprägten Überlebens-Skills - man will einfach mehr von ihre erfahren. Temple beweist hier eine enorme Vielschichtigkeit in ihrem Spiel. Und ganz nebenbei hat sie pünktlich zur Weihnachtszeit eine nette kleine "Kevin - Allein zu Haus"-Einlage eingestreut.

Spannung & gekonnte Inszenierung, jedoch nicht immer

Figuren und Schauspielende sind das eine, letztlich muss aber auch die Geschichte und sollte - beim Anspruch einer Serie wie "Fargo" - auch die Inszenierung nachziehen. Das ist größtenteils der Fall. Inhaltlich hilft auch im Vergleich zur zum Beispiel vorangegangenen vierten Staffel, dass das Grundkonstrukt an Figuren überschaubarer und die Geschichte kompakter erzählt ist. Trotzdem schafft man es, in etliche Gesellschaftsbereiche einzutauchen und Probleme aufzuzeigen. Sei es der ausnutzende faule Ehemann mit illusorischen Träumen oder die Reichen-Kritik, mit der alles andere als gespart wird.
"That‘s just reality.“ - „With all due respect, we’ve got our own reality.“ (Winston-Cop & Anwalt Graves)
Es geht aber auch um familiäres Zusammenhalten, Akzeptanz und eine gewisse persönliche Vergangenheitsbewältigung. Einige Zuneigungs-Wandel geschehen vielleicht etwas schnell oder übertrieben, es handelt sich aber auch um intensive Spezialbegebenheiten, die durchlebt werden mussten. Die Bildsprache der Staffel bewegt sich auf hohem Niveau, auch wenn die ganz großen "Wow, wie krass!"-Momente ausfallen. Aber es gibt einige Szenen, die mir in sehr positiver Erinnerung geblieben sind. Sei es der Auftakt zur fünften Folge, der mit Kreativität und gutem Timing besticht oder diverse Aufeinandertreffen von Figuren. Szenen mit Dot und Roy sind beinahe ausschließlich fesselnd gut, aber auch die Situation, in der Munchs mysteriöse Aura durch Waynes Gastfreundlichkeit aufgetaut wird, habe ich sehr genossen. Das taktische Spielchen mit der Wahlveranstaltung hat mir gut gefallen, auch wenn so ein Dreifachnamenswechsel erstaunlich unbürokratisch und kostengünstig (von der hohen Schulderlassung mal abgesehen) vonstatten geht. Eine kreative Puppenerzählung hat nicht nur bei der Aufbereitung innerhalb der Serie geholfen, sondern auch das wichtige Thema häuslicher Gewalt beleuchten können, zudem haben mich die "Willkommen, Linda!"-Rufe an das "Hallo, Barbie!" im Barbie-Film erinnert. Allgemein gab es auch wieder haufenweise Referenzen zu Coen-Filmen zu sehen, zum Beispiel Munchs Axt-Moment, der sehr ähnlich im "Fargo"-Film vorkam.
„You made a promise. To him. To me. You broke your vowel.“ - „You broke my fingers, my collarbone, three ribs. You dislocated my jar.“ - „I was just trying to fix ya.“ (Roy & Dot)
Wenn dann lautstark „YMCA“ ertönt während die MAGA-Patrioten auffahren, muss man schmunzelnd daran denken, wie viele von denen jetzt vielleicht vorm Fernseher hocken und entweder gar nicht verstehen, dass sie vorgeführt werden, oder wütend ausschalten. Die beste Szene der Staffel war die, in der Roy zum „Toxic“-Cover von Jeff Russo ft Lisa Hannigan aus dem Auto zur Scheune schreitet. Die angestaute und langsam in ihm hochkommende Wut, die zunächst nur von Außen betrachtet und akustisch ausgelassen wird - großartig!
„I have a question. If you‘re so smart… then why are you so dead?“ (Roy)
Allerdings gab es auch einige Kleinigkeiten, die mir nicht so gefallen haben. Allen voran das Product Placement. An sich ist es ja schlau, eine Figur einen Autohandel führen zu lassen, um so natürlich wirkende Werbung betreiben zu können, aber Kia kam mir dann doch zu plump rübergebracht vor. Wobei Sprüche wie "Wie auf einer Wolke fliegen" schon fast so drüber waren, dass man es als bewusst ironische Übertreibung ansehen könnte. Dann hätten sie das aber noch stärker machen müssen. Auch inhaltlich hatte ich ein paar Fragezeichen. Zum Beispiel lässt die sonst selbst in sehr brenzlichen Situationen stets bedacht agierende Dot achtlos ein Gewehr liegen, jemand findet blind einen Geheimweg und der ach so episch-große finale Schusswechsel hat (sichtlich) keine Leichen erbracht?! Auch wirkten die Distanzüberwindungen auf mich teilweise nicht ganz schlüssig, ich bin da bezüglich der US-Entfernungen aber auch nicht geläufig genug unterwegs. Jedenfalls wurde zu Beginn oftmals "So weit weg?"-Verwunderung geäußert, was sich hinten raus nicht mehr wirklich danach angefühlt hat.
[Rating:4/5]
Insgesamt hat mir die Staffel aber sehr gut gefallen. Das war noch etwas besser als die an sich auch gute Staffel Vier, vor allem, weil es mehr altes "Fargo"-Feeling hat aufkommen lassen. Dennoch fehlte mir nach Oben noch einiges. Vielleicht war das diese gewisse Trotteligkeit einzelner Figuren oder mehr Brisanz hinten raus in der Auflösung der Geschichte. Denn irgendwie hat sich alles groß aufgebauscht, ist am Ende dann aber doch erstaunlich unspektakulär und schnell in sich zusammengefallen. Das mag man als entlarvendes Abbild der Realität und einigen Figuren unserer Gesellschaft abtun können, als reine Serienunterhaltung war das aber eben nicht ganz das (sehr hoch angesetzte) Niveau, das ich mir erhofft hatte. Das, plus einige der angebrachten Ungereimtheiten, führt dann doch "nur" zu einer Gesamtwertung von vier Kronen, wobei ich auch kurz darüber nachgedacht hatte, auf viereinhalb zu gehen. Einigen wir uns einfach auf die gute alte 4,24-Wertung, okay? Das ist für mich geizigen Kronenverteiler schon eine ziemlich beachtliche Wertung. Letztlich war das deutlich besser als die eher enttäuschende dritte Staffel, vor allem zu Beginn und in der zweiten Hälfte der Staffel (zwischendrin gab es ein paar nicht mehr ganz so gute Folgen). An die großartige erste und noch immer sehr gute zweite Staffel kann Season Fünf dann aber doch nicht ranreichen.

6. Staffel "Fargo"?

Für einen kurzen Moment war ich überrascht, als ich auf der entsprechenden IMDb-Seite ein "(2014-2024)" hinter dem Serientitel zu lesen bekam. So eine zweite Jahreszahl stellt auf der Plattform ja eigentlich das Produktionsende einer Serie dar. Aber nein, offiziell stellt die abgeschlossene Staffel zumindest noch nicht das Finale von "Fargo" dar. Im Gegenteil, denn eigentlich hat Stoffentwickler Noah Hawley noch Material für mehrere Staffeln in petto. Nun liegt es an FX, das grüne Licht dafür zu geben, bzw. offiziell Stellung dazu zu nehmen. Das dauert aber beinahe traditionell beim US-Sender bzw. der Serie "Fargo" immer etwas länger. Da auch die fünfte Staffel viel positive Kritik sowie einige Award-Nominierungen erhalten hat, dürften die Chancen gut stehen, dass wir uns über weitere Folgen der absurden Kriminalunterhaltung freuen dürfen. Ich hätte nichts dagegen. Und alleine, dass man das nach Abschluss einer neuen Staffel schreibt, ist ja schon einmal ein gutes Zeichen.

Bilder: FX

]]>
Rund drei Jahre mussten wir warten, ehe es eine neue Staffel von "Fargo" gab, in der Nacht zu Heute ist die fünfte Ausgabe der Anthologieserie (Trailer) auch schon wieder beendet worden. Auch wenn das ganz große Bombast-Finale ausblieb, habe ich mich mal wieder gut unterhalten gefühlt. Da ich in diesem Staffelreview auch auf ein paar Details eingehen möchte, habe ich die Spoilerampel mal auf "Rot" geschaltet. Sicher ist sicher.

Harte Zeiten mit Sherriff Roy

Es ist das Jahr 2019 und wir befinden uns in Minnesota respektive North Dakota. Es gibt eine "wahre" Geschichte, die viel Schnee, skurrile Charaktere, Polizist:innen diverser US-Staaten und die ein oder andere Fehde beinhält. Klassisch "Fargo", könnte man sagen, und tatsächlich hat Staffle Fünf für mich wieder mehr von der ursprünglichen Mixtur mitbringen können, die den Coen-Brüder-Film oder auch die erste Staffel der Serie so großartig hat werden lassen. Eine zentrale Figur, die im Grunde genommen ausschlaggebend(!) für die komplette Geschichte ist, ist Roy Tillman. Der von Jon Hamm gespielte Sheriff wirbt damit, "A hard man... for hard times" zu sein, letztlich scheint er diese harten Zeiten aber eher mitzubringen, denn zu bändigen. Roy ist ein Sheriff, der seine eigenen Gesetze schreibt und religiöse oder patriotische Argumente zur Hand nimmt, wenn sie ihm gerade in die Karten spielen.
"See, now your beta male thinks that having a firearm makes him an alpha, but it‘s just lipstick on a pig, you feel me?“ (Roy)
Ihm gegenüber steht Dorothy "Dot" Lyon, eine harmlose Hausfrau, die es aber faustdick hinter den Ohren hat. "Fargo" schafft es in dieser Staffel gut, eine Vorgeschichte nach und nach aufzuwickeln, während sich die Nachgeschichte ereignet und gewohntermaßen diverse Schneebälle ins Rollen bringt, die sich miteinander vermengen und ein großes Chaos stiften. Dabei erhalten wir auch immer wieder auflockernde Momente, wie die großartige Airhorn-Szene in der Auftaktfolge. Und dass Dorothy mit Nachnamen "Lyon" heißt, aber ständig als "Tiger" bezeichnet wird, hat mir auch gefallen.

Großartiger Cast & tolle Charkatere

Allgemein macht der Cast allumfänglich einen großartigen Job in dieser Staffel. Jon Hamm spielt überzeugend das Macht-Ekel, das groß von Ultimaten labert, um sich dann doch zu verdrücken, wenn es ernst wird, Jennifer Jason Leigh geht erschreckend gut in der Rolle einer hochnäsigen Superreichen auf, Lamorne Morris und Richa Moorjani haben mir als authentisch gezeichnete Polizeikräfte gefallen und Joey Kerry spielt einen halbstarken, aaligen Möchtegern-Lappen, bei dem man nicht weiß, ob man ihn hassen oder bemitleiden soll.
„But if you hate women more than you love money, I‘ll just take my millions elsewhere.“ (Lorraine)
Und das war nur eine Hälfte! David Foley weiß alleine mit seinem souveränen Auftreten und seiner Stimme als dubios agierender Anwalt Danish Graves zu überzeugen, David Rysdahl spielt den naiv-treu-gutmütigen Ehemann Wayne vorzüglich und Sam Spruell schafft es alleine mit seiner teils verzögerten Dialog-Struktur Faszination zu erzeugen. Die Coen-Brüder lieben anscheinend skurrile Bösewichte mit noch skurrileren Haarschnitten. Allerdings hätte es für mein Empfinden diese magisch-mystische Vorgeschichte nicht gebraucht. Das hat mich an die eher unnötigen Supernatürlichkeiten in Staffel Zwei der Serie erinnert. Auch so hätte die Figur genug Tiefe gehabt, finde ich. [php function=1] Zentral hervorzuheben ist aber Juno Temple als Dot. Die Figur selbst reizt bereits enorm. Ihr undurchsichtige Vorgeschichte, die aufgesetzte Hausmutter-Harmlosigkeit gepaart mit den überraschend ausgeprägten Überlebens-Skills - man will einfach mehr von ihre erfahren. Temple beweist hier eine enorme Vielschichtigkeit in ihrem Spiel. Und ganz nebenbei hat sie pünktlich zur Weihnachtszeit eine nette kleine "Kevin - Allein zu Haus"-Einlage eingestreut.

Spannung & gekonnte Inszenierung, jedoch nicht immer

Figuren und Schauspielende sind das eine, letztlich muss aber auch die Geschichte und sollte - beim Anspruch einer Serie wie "Fargo" - auch die Inszenierung nachziehen. Das ist größtenteils der Fall. Inhaltlich hilft auch im Vergleich zur zum Beispiel vorangegangenen vierten Staffel, dass das Grundkonstrukt an Figuren überschaubarer und die Geschichte kompakter erzählt ist. Trotzdem schafft man es, in etliche Gesellschaftsbereiche einzutauchen und Probleme aufzuzeigen. Sei es der ausnutzende faule Ehemann mit illusorischen Träumen oder die Reichen-Kritik, mit der alles andere als gespart wird.
"That‘s just reality.“ - „With all due respect, we’ve got our own reality.“ (Winston-Cop & Anwalt Graves)
Es geht aber auch um familiäres Zusammenhalten, Akzeptanz und eine gewisse persönliche Vergangenheitsbewältigung. Einige Zuneigungs-Wandel geschehen vielleicht etwas schnell oder übertrieben, es handelt sich aber auch um intensive Spezialbegebenheiten, die durchlebt werden mussten. Die Bildsprache der Staffel bewegt sich auf hohem Niveau, auch wenn die ganz großen "Wow, wie krass!"-Momente ausfallen. Aber es gibt einige Szenen, die mir in sehr positiver Erinnerung geblieben sind. Sei es der Auftakt zur fünften Folge, der mit Kreativität und gutem Timing besticht oder diverse Aufeinandertreffen von Figuren. Szenen mit Dot und Roy sind beinahe ausschließlich fesselnd gut, aber auch die Situation, in der Munchs mysteriöse Aura durch Waynes Gastfreundlichkeit aufgetaut wird, habe ich sehr genossen. Das taktische Spielchen mit der Wahlveranstaltung hat mir gut gefallen, auch wenn so ein Dreifachnamenswechsel erstaunlich unbürokratisch und kostengünstig (von der hohen Schulderlassung mal abgesehen) vonstatten geht. Eine kreative Puppenerzählung hat nicht nur bei der Aufbereitung innerhalb der Serie geholfen, sondern auch das wichtige Thema häuslicher Gewalt beleuchten können, zudem haben mich die "Willkommen, Linda!"-Rufe an das "Hallo, Barbie!" im Barbie-Film erinnert. Allgemein gab es auch wieder haufenweise Referenzen zu Coen-Filmen zu sehen, zum Beispiel Munchs Axt-Moment, der sehr ähnlich im "Fargo"-Film vorkam.
„You made a promise. To him. To me. You broke your vowel.“ - „You broke my fingers, my collarbone, three ribs. You dislocated my jar.“ - „I was just trying to fix ya.“ (Roy & Dot)
Wenn dann lautstark „YMCA“ ertönt während die MAGA-Patrioten auffahren, muss man schmunzelnd daran denken, wie viele von denen jetzt vielleicht vorm Fernseher hocken und entweder gar nicht verstehen, dass sie vorgeführt werden, oder wütend ausschalten. Die beste Szene der Staffel war die, in der Roy zum „Toxic“-Cover von Jeff Russo ft Lisa Hannigan aus dem Auto zur Scheune schreitet. Die angestaute und langsam in ihm hochkommende Wut, die zunächst nur von Außen betrachtet und akustisch ausgelassen wird - großartig!
„I have a question. If you‘re so smart… then why are you so dead?“ (Roy)
Allerdings gab es auch einige Kleinigkeiten, die mir nicht so gefallen haben. Allen voran das Product Placement. An sich ist es ja schlau, eine Figur einen Autohandel führen zu lassen, um so natürlich wirkende Werbung betreiben zu können, aber Kia kam mir dann doch zu plump rübergebracht vor. Wobei Sprüche wie "Wie auf einer Wolke fliegen" schon fast so drüber waren, dass man es als bewusst ironische Übertreibung ansehen könnte. Dann hätten sie das aber noch stärker machen müssen. Auch inhaltlich hatte ich ein paar Fragezeichen. Zum Beispiel lässt die sonst selbst in sehr brenzlichen Situationen stets bedacht agierende Dot achtlos ein Gewehr liegen, jemand findet blind einen Geheimweg und der ach so episch-große finale Schusswechsel hat (sichtlich) keine Leichen erbracht?! Auch wirkten die Distanzüberwindungen auf mich teilweise nicht ganz schlüssig, ich bin da bezüglich der US-Entfernungen aber auch nicht geläufig genug unterwegs. Jedenfalls wurde zu Beginn oftmals "So weit weg?"-Verwunderung geäußert, was sich hinten raus nicht mehr wirklich danach angefühlt hat.
[Rating:4/5]
Insgesamt hat mir die Staffel aber sehr gut gefallen. Das war noch etwas besser als die an sich auch gute Staffel Vier, vor allem, weil es mehr altes "Fargo"-Feeling hat aufkommen lassen. Dennoch fehlte mir nach Oben noch einiges. Vielleicht war das diese gewisse Trotteligkeit einzelner Figuren oder mehr Brisanz hinten raus in der Auflösung der Geschichte. Denn irgendwie hat sich alles groß aufgebauscht, ist am Ende dann aber doch erstaunlich unspektakulär und schnell in sich zusammengefallen. Das mag man als entlarvendes Abbild der Realität und einigen Figuren unserer Gesellschaft abtun können, als reine Serienunterhaltung war das aber eben nicht ganz das (sehr hoch angesetzte) Niveau, das ich mir erhofft hatte. Das, plus einige der angebrachten Ungereimtheiten, führt dann doch "nur" zu einer Gesamtwertung von vier Kronen, wobei ich auch kurz darüber nachgedacht hatte, auf viereinhalb zu gehen. Einigen wir uns einfach auf die gute alte 4,24-Wertung, okay? Das ist für mich geizigen Kronenverteiler schon eine ziemlich beachtliche Wertung. Letztlich war das deutlich besser als die eher enttäuschende dritte Staffel, vor allem zu Beginn und in der zweiten Hälfte der Staffel (zwischendrin gab es ein paar nicht mehr ganz so gute Folgen). An die großartige erste und noch immer sehr gute zweite Staffel kann Season Fünf dann aber doch nicht ranreichen.

6. Staffel "Fargo"?

Für einen kurzen Moment war ich überrascht, als ich auf der entsprechenden IMDb-Seite ein "(2014-2024)" hinter dem Serientitel zu lesen bekam. So eine zweite Jahreszahl stellt auf der Plattform ja eigentlich das Produktionsende einer Serie dar. Aber nein, offiziell stellt die abgeschlossene Staffel zumindest noch nicht das Finale von "Fargo" dar. Im Gegenteil, denn eigentlich hat Stoffentwickler Noah Hawley noch Material für mehrere Staffeln in petto. Nun liegt es an FX, das grüne Licht dafür zu geben, bzw. offiziell Stellung dazu zu nehmen. Das dauert aber beinahe traditionell beim US-Sender bzw. der Serie "Fargo" immer etwas länger. Da auch die fünfte Staffel viel positive Kritik sowie einige Award-Nominierungen erhalten hat, dürften die Chancen gut stehen, dass wir uns über weitere Folgen der absurden Kriminalunterhaltung freuen dürfen. Ich hätte nichts dagegen. Und alleine, dass man das nach Abschluss einer neuen Staffel schreibt, ist ja schon einmal ein gutes Zeichen.

Bilder: FX

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-staffel-5/feed/ 0 201092
„Fargo“ Staffel 5: First Look Featurette https://www.serieslyawesome.tv/fargo-staffel-5-first-look-featurette/ https://www.serieslyawesome.tv/fargo-staffel-5-first-look-featurette/#respond Fri, 24 Nov 2023 06:33:59 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=197006 Am Dienstag ist die fünfte Staffel von "Fargo" angelaufen und wer es wie ich noch nicht geschafft hat, reinzuschauen, oder schlicht nach der ersten Doppelfolge und dem offiziellen Trailer noch mehr sehen möchte, kann sich zur Einstimmung noch das offizielle "First Look"-Featurette oder den neuesten Teaser-Trailer anschauen. Gerade Ersteres ist interessant, da in den viereinhalb Minuten Video etliche Leute aus Cast und Crew zu Wort kommen und uns ein bisschen was über das erzählen, das uns im Laufe der Staffel erwartet.
"Sit down and shut the heck up, the cast and crew of FX’s Fargo are here to give you a sneak peek of what’s going down in Installment Five."
"Fargo is back."
]]>
Am Dienstag ist die fünfte Staffel von "Fargo" angelaufen und wer es wie ich noch nicht geschafft hat, reinzuschauen, oder schlicht nach der ersten Doppelfolge und dem offiziellen Trailer noch mehr sehen möchte, kann sich zur Einstimmung noch das offizielle "First Look"-Featurette oder den neuesten Teaser-Trailer anschauen. Gerade Ersteres ist interessant, da in den viereinhalb Minuten Video etliche Leute aus Cast und Crew zu Wort kommen und uns ein bisschen was über das erzählen, das uns im Laufe der Staffel erwartet.
"Sit down and shut the heck up, the cast and crew of FX’s Fargo are here to give you a sneak peek of what’s going down in Installment Five."
"Fargo is back."
]]>
https://www.serieslyawesome.tv/fargo-staffel-5-first-look-featurette/feed/ 0 197006
Der Trailer zur 5. Staffel „Fargo“ ist da! https://www.serieslyawesome.tv/der-trailer-zur-5-staffel-fargo-ist-da/ https://www.serieslyawesome.tv/der-trailer-zur-5-staffel-fargo-ist-da/#respond Wed, 25 Oct 2023 14:38:29 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=196068 Nur noch rund vier Wochen, dann startet die neue "Fargo"-Staffel. Nach der guten aber doch etwas anders anfühlenden vierten Staffel scheint es wieder ein bisschen Back-to-the-Roots zu gehen. Schnee, Polizist:innen und pointierte Slapstick-Gewalt scheint wieder Programm zu sein. Das haben bereits die ersten Teaser zur Fortsetzung gezeigt, jetzt wird das Ganze auch noch durch den offiziellen Trailer unterstrichen. Der zeigt zudem auch auf, auf wie viele bekannte TV-Gesichter wir uns in der neuen Geschichte der Anthologieserie freuen dürfen.
"The latest installment of Fargo is set in Minnesota and North Dakota, 2019. After an unexpected series of events lands “Dorothy ‘Dot’ Lyon” (Juno Temple) in hot water with the authorities, this seemingly typical Midwestern housewife is suddenly plunged back into a life she thought she had left behind."
Das macht doch Lust auf mehr! Vor allem Juno Temples Charakter scheint viel Potenzial zu besitzen. In den hier zu sehenden Szenen erinnert das irgendwie an "Kevin – Allein zu Haus", findet ihr nicht auch?! Jedenfalls scheint es wieder eine ganze Menge ausgefallener Charaktere mit wirren Ideen und der Neigung, erst Dinge zu machen, ehe man zu genau darüber nachdenkt, geboten zu geben. Neben Juno Temples Auftritt dürfen wir uns auch noch auf Jon Hamm, Joe Keery, Jennifer Jason Leigh und Lamorne Morris freuen. Eigentlich ist alles vorbereitet, jetzt müssen wir nur noch in das Drehbuch vertrauen, das der fünften Ausgabe der 1996er Kultfilm-Vorlage der Coen-Brüder zugrunde liegt. Ich glaube aber, das wird richtig gut. Staffel Fünf von "Fargo" wird am Dienstag, den 21. November 2023, auf FX anlaufen. Parallel zur US-Ausstrahlung werden die neuen Folgen hier in Deutschland über Magenta TV zu sehen sein.]]>
Nur noch rund vier Wochen, dann startet die neue "Fargo"-Staffel. Nach der guten aber doch etwas anders anfühlenden vierten Staffel scheint es wieder ein bisschen Back-to-the-Roots zu gehen. Schnee, Polizist:innen und pointierte Slapstick-Gewalt scheint wieder Programm zu sein. Das haben bereits die ersten Teaser zur Fortsetzung gezeigt, jetzt wird das Ganze auch noch durch den offiziellen Trailer unterstrichen. Der zeigt zudem auch auf, auf wie viele bekannte TV-Gesichter wir uns in der neuen Geschichte der Anthologieserie freuen dürfen.
"The latest installment of Fargo is set in Minnesota and North Dakota, 2019. After an unexpected series of events lands “Dorothy ‘Dot’ Lyon” (Juno Temple) in hot water with the authorities, this seemingly typical Midwestern housewife is suddenly plunged back into a life she thought she had left behind."
Das macht doch Lust auf mehr! Vor allem Juno Temples Charakter scheint viel Potenzial zu besitzen. In den hier zu sehenden Szenen erinnert das irgendwie an "Kevin – Allein zu Haus", findet ihr nicht auch?! Jedenfalls scheint es wieder eine ganze Menge ausgefallener Charaktere mit wirren Ideen und der Neigung, erst Dinge zu machen, ehe man zu genau darüber nachdenkt, geboten zu geben. Neben Juno Temples Auftritt dürfen wir uns auch noch auf Jon Hamm, Joe Keery, Jennifer Jason Leigh und Lamorne Morris freuen. Eigentlich ist alles vorbereitet, jetzt müssen wir nur noch in das Drehbuch vertrauen, das der fünften Ausgabe der 1996er Kultfilm-Vorlage der Coen-Brüder zugrunde liegt. Ich glaube aber, das wird richtig gut. Staffel Fünf von "Fargo" wird am Dienstag, den 21. November 2023, auf FX anlaufen. Parallel zur US-Ausstrahlung werden die neuen Folgen hier in Deutschland über Magenta TV zu sehen sein. ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/der-trailer-zur-5-staffel-fargo-ist-da/feed/ 0 196068
Fargo: Staffel-5-Teaser zeigt Jon Hamm als Sheriff https://www.serieslyawesome.tv/fargo-staffel-5-teaser-zeigt-jon-hamm-als-sheriff/ https://www.serieslyawesome.tv/fargo-staffel-5-teaser-zeigt-jon-hamm-als-sheriff/#respond Fri, 29 Sep 2023 07:19:40 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=195208 Die erste Zusammenfassung an Informationen zu Handlung, Besetzung, Startdatum sowie mit Szenenbildern zur neuen Staffel "Fargo" hatten wir euch ja bereits hier im Blog präsentiert. Jetzt läuft die Bewegtbild-Promo zu den neuen Folgen von FX an. Ein erster Teaser zeigt Hauptdarsteller Jon Hamm in seiner Rolle als Sheriff Roy Tillman, noch mehr gefällt mir allerdings der zweite Teaser mit Juno Temple als Dorothy 'Dot' Lyon.
"The latest installment of Fargo is set in Minnesota and North Dakota, 2019. After an unexpected series of events lands “Dorothy ‘Dot’ Lyon” (Juno Temple) in hot water with the authorities, this seemingly typical Midwestern housewife is suddenly plunged back into a life she thought she had left behind."
"It’s about to get saucy."
Die fünfte Staffel von "Fargo" wird am 21. November diesen Jahres anlaufen - in den USA auf FX bzw. über Hulu, hierzulande bekommt ihr die neuen Folgen der Anthologieserie quasi parallel bei MagentaTV zu sehen.]]>
Die erste Zusammenfassung an Informationen zu Handlung, Besetzung, Startdatum sowie mit Szenenbildern zur neuen Staffel "Fargo" hatten wir euch ja bereits hier im Blog präsentiert. Jetzt läuft die Bewegtbild-Promo zu den neuen Folgen von FX an. Ein erster Teaser zeigt Hauptdarsteller Jon Hamm in seiner Rolle als Sheriff Roy Tillman, noch mehr gefällt mir allerdings der zweite Teaser mit Juno Temple als Dorothy 'Dot' Lyon.
"The latest installment of Fargo is set in Minnesota and North Dakota, 2019. After an unexpected series of events lands “Dorothy ‘Dot’ Lyon” (Juno Temple) in hot water with the authorities, this seemingly typical Midwestern housewife is suddenly plunged back into a life she thought she had left behind."
"It’s about to get saucy."
Die fünfte Staffel von "Fargo" wird am 21. November diesen Jahres anlaufen - in den USA auf FX bzw. über Hulu, hierzulande bekommt ihr die neuen Folgen der Anthologieserie quasi parallel bei MagentaTV zu sehen. ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/fargo-staffel-5-teaser-zeigt-jon-hamm-als-sheriff/feed/ 0 195208
„Fargo“ Staffel 5: Deutschland-Start bei MagentaTV https://www.serieslyawesome.tv/fargo-staffel-5-in-deutschland-bei-magentatv-zu-sehen/ https://www.serieslyawesome.tv/fargo-staffel-5-in-deutschland-bei-magentatv-zu-sehen/#respond Mon, 28 Aug 2023 13:01:15 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=194064 Lange war es still um "Fargo". Im Review zur guten vierten Staffel hatte ich Ende 2020 noch davon geschrieben, nicht vor 2023 mit einer bis dahin ungeklärten fünften Staffel zu rechnen. Und siehe da: Auf den Punkt getroffen! Noch dieses Jahr wird die fünfte Staffel anlaufen - auch in Deutschland. Hier haben wir alle bisherigen Informationen für euch zusammengefasst.

Worum geht's?

Die 2014 gestartete Anthologieserie hat uns regelmäßig etwas länger warten lassen, jetzt ist auch noch eine Pandemie dazwischen gekommen, durch die laufenden Streiks in Hollywood wurde die für September geplante Veröffentlichung verschoben. Die Jubiläumsstaffel von "Fargo" spielt im Jahr 2019 und in den Orten Minnesota sowie North Dakota. Hier die (recht ausführliche) offizielle Plot-Beschreibung zu Season Fünf:
"Eine Reihe unerwarteten Ereignissen werfen Dorothy 'Dot' Lyon (Juno Temple), die scheinbar typische Hausfrau aus dem mittleren Westen, in ein Leben zurück, was sie glaubte längst hinter sich gelassen zu haben. Die zentrale Frage lautet: 'Wann ist eine Entführung eine Entführung? Und was, wenn deine Frau nicht dein ist?' Roy Tillman (Jon Hamm) ist Sheriff, Rancher und Prediger und definiert sich als "das Gesetz". Er ist schon lange auf der Suche nach Dot. Immer an seiner Seite: Sein loyaler, aber unbeholfener Sohn Gator (Joe Keery), der sich seinem Vater unbedingt beweisen will. Doch als es darum geht, Dot zu jagen, kann Roy sich nicht auf seinen Sohn verlassen und heuert den zwielichtigen Herumtreiber Roy Ole Munch (Sam Spruell) an. Dot versucht ihre Familie vor ihrer Vergangenheit zu schützen. Unverhoffte Unterstützung erfährt sie von ihrer Schwiegermutter Lorraine Lyon (Jennifer Jason Leigh), der 'Königin der Schulden', Geschäftsführerin des größten Inkassobüros des Landes. Von der Brautwahl ihres Sohnes grundsätzlich nicht begeistert, lässt sie keine Gelegenheit aus, ihre Missbilligung gegenüber Dot zu zeigen. Doch als Dot die Aufmerksamkeit der beiden Polizist*innen Indira Olmstead (Richa Moorjani) und Witt Farr (Lamorne Morris) erregt, schickt Lorraine ihren firmeninternen Rechtsbeistand und wichtigsten Berater Danish Graves (Dave Foley), um ihrer Schwiegertochter zu helfen. Und so müssen alle lernen, warum man sich niemals mit einer Lyon-Mutter anlegen sollte."

Wer spielt in Staffel 5 von "Fargo" mit?

Federführend für das Drehbuch sowie die Regie zeichnet sich Showrunner Noah Hawley verantwortlich. Wie bei eigentlich jeder Staffel der seriellen Spielfilm-Adaption bekommen wir auch in der fünften Staffel "Fargo" einige prominente Gesichter zu sehen. Allen voran werden Jon Hamm ("Mad Men") und Juno Temple ("Ted Lasso") die Hauptrollen übernehmen. In weiteren Rollen werden unter anderem Joe Keery ("Stranger Things"), Jennifer Jason Leigh ("Atypical"), Lamorne Morris ("New Girl"), Richa Moorjani ("Noch nie in meinem Leben...") oder auch David Foley ("The Kids in the Hall") zu sehen sein. Kann sich schon sehen lassen! Etwas gewöhnungsbedürftig ist der ungewohnt zeitgemäße Look von Joe Keery, wie man diesen ersten Bildern aus der Staffel entnehmen kann: https://twitter.com/CoveredGeekly/status/1692357945126727750

Wann startet die neue Staffel?

Die fünfte Staffel von "Fargo" wird am Dienstag, den 21. November 2023, auf FX in den USA anlaufen. Hierzulande werden die neuen Folgen quasi parallel zum US-Start exklusiv über Magenta TV verfügbar sein. Zum Auftakt wird es zwei Episoden geben, danach wöchentlich eine weitere der insgesamt zehn Folgen, bis zum großen Staffelfinale, das für den 16. Januar 2024 terminiert ist. Ich freue mich, dass es weiter geht! An die geniale erste Staffel, die am ehesten dem Coen-Kultfilm das Wasser hat reichen können, kam danach leider nichts mehr ran. Aber nach einer eher schwächeren dritten Staffel konnte mich die vierte wieder besser unterhalten, auch wenn etwas von dem typischen "Fargo"-Charme verloren gegangen und alles ernster umgesetzt worden ist (so zumindest in meiner Erinnerung, ist ja nun auch schon etwas her...).

Bild: FX / MagentaTV

]]>
Lange war es still um "Fargo". Im Review zur guten vierten Staffel hatte ich Ende 2020 noch davon geschrieben, nicht vor 2023 mit einer bis dahin ungeklärten fünften Staffel zu rechnen. Und siehe da: Auf den Punkt getroffen! Noch dieses Jahr wird die fünfte Staffel anlaufen - auch in Deutschland. Hier haben wir alle bisherigen Informationen für euch zusammengefasst.

Worum geht's?

Die 2014 gestartete Anthologieserie hat uns regelmäßig etwas länger warten lassen, jetzt ist auch noch eine Pandemie dazwischen gekommen, durch die laufenden Streiks in Hollywood wurde die für September geplante Veröffentlichung verschoben. Die Jubiläumsstaffel von "Fargo" spielt im Jahr 2019 und in den Orten Minnesota sowie North Dakota. Hier die (recht ausführliche) offizielle Plot-Beschreibung zu Season Fünf:
"Eine Reihe unerwarteten Ereignissen werfen Dorothy 'Dot' Lyon (Juno Temple), die scheinbar typische Hausfrau aus dem mittleren Westen, in ein Leben zurück, was sie glaubte längst hinter sich gelassen zu haben. Die zentrale Frage lautet: 'Wann ist eine Entführung eine Entführung? Und was, wenn deine Frau nicht dein ist?' Roy Tillman (Jon Hamm) ist Sheriff, Rancher und Prediger und definiert sich als "das Gesetz". Er ist schon lange auf der Suche nach Dot. Immer an seiner Seite: Sein loyaler, aber unbeholfener Sohn Gator (Joe Keery), der sich seinem Vater unbedingt beweisen will. Doch als es darum geht, Dot zu jagen, kann Roy sich nicht auf seinen Sohn verlassen und heuert den zwielichtigen Herumtreiber Roy Ole Munch (Sam Spruell) an. Dot versucht ihre Familie vor ihrer Vergangenheit zu schützen. Unverhoffte Unterstützung erfährt sie von ihrer Schwiegermutter Lorraine Lyon (Jennifer Jason Leigh), der 'Königin der Schulden', Geschäftsführerin des größten Inkassobüros des Landes. Von der Brautwahl ihres Sohnes grundsätzlich nicht begeistert, lässt sie keine Gelegenheit aus, ihre Missbilligung gegenüber Dot zu zeigen. Doch als Dot die Aufmerksamkeit der beiden Polizist*innen Indira Olmstead (Richa Moorjani) und Witt Farr (Lamorne Morris) erregt, schickt Lorraine ihren firmeninternen Rechtsbeistand und wichtigsten Berater Danish Graves (Dave Foley), um ihrer Schwiegertochter zu helfen. Und so müssen alle lernen, warum man sich niemals mit einer Lyon-Mutter anlegen sollte."

Wer spielt in Staffel 5 von "Fargo" mit?

Federführend für das Drehbuch sowie die Regie zeichnet sich Showrunner Noah Hawley verantwortlich. Wie bei eigentlich jeder Staffel der seriellen Spielfilm-Adaption bekommen wir auch in der fünften Staffel "Fargo" einige prominente Gesichter zu sehen. Allen voran werden Jon Hamm ("Mad Men") und Juno Temple ("Ted Lasso") die Hauptrollen übernehmen. In weiteren Rollen werden unter anderem Joe Keery ("Stranger Things"), Jennifer Jason Leigh ("Atypical"), Lamorne Morris ("New Girl"), Richa Moorjani ("Noch nie in meinem Leben...") oder auch David Foley ("The Kids in the Hall") zu sehen sein. Kann sich schon sehen lassen! Etwas gewöhnungsbedürftig ist der ungewohnt zeitgemäße Look von Joe Keery, wie man diesen ersten Bildern aus der Staffel entnehmen kann: https://twitter.com/CoveredGeekly/status/1692357945126727750

Wann startet die neue Staffel?

Die fünfte Staffel von "Fargo" wird am Dienstag, den 21. November 2023, auf FX in den USA anlaufen. Hierzulande werden die neuen Folgen quasi parallel zum US-Start exklusiv über Magenta TV verfügbar sein. Zum Auftakt wird es zwei Episoden geben, danach wöchentlich eine weitere der insgesamt zehn Folgen, bis zum großen Staffelfinale, das für den 16. Januar 2024 terminiert ist. Ich freue mich, dass es weiter geht! An die geniale erste Staffel, die am ehesten dem Coen-Kultfilm das Wasser hat reichen können, kam danach leider nichts mehr ran. Aber nach einer eher schwächeren dritten Staffel konnte mich die vierte wieder besser unterhalten, auch wenn etwas von dem typischen "Fargo"-Charme verloren gegangen und alles ernster umgesetzt worden ist (so zumindest in meiner Erinnerung, ist ja nun auch schon etwas her...).

Bild: FX / MagentaTV

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/fargo-staffel-5-in-deutschland-bei-magentatv-zu-sehen/feed/ 0 194064
Review: Fargo – Staffel 4 https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-staffel-4/ https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-staffel-4/#comments Mon, 07 Dec 2020 13:10:49 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=129268 Vergangene Woche lief das Finale zur vierten Staffel der Serie "Fargo" auf dem US-Fernsehsender FX (Trailer & Vorschau hatten wir bereits hier im Blog). Ab Donnerstag werden die neuen Folgen hierzulande nicht etwa bei Netflix oder Sky aufschlagen, sondern überraschenderweise auf joyn. Reinzuschauen lohnt sich, soviel sei schon mal vorab verraten. Ansonsten möchte ich in diesem Spoiler-armen Review meinen weiteren Eindruck zur von Chris Rock als Gangsterboss angeführten (und als Produzent umgesetzten) neuen Geschichte der erfolgreichen Anthologiereihe schildern. Dieses Mal ist nämlich alles (mal wieder) etwas anders...

Eine wahre Geschichte?

Traditionell wird ja jede Folge der Serienadaption genau wie einst die Filmvorlage mit den Worten bedacht, es handele sich um eine echte Geschichte, obwohl das nie wirklich der Fall ist. Noch nie hat man derart an dieser Lüge gezweifelt, wie in dieser Staffel. Nicht nur, weil die Geschichte erstaunlich wenig Hand zur Übertreibung hat, sondern vor allem, weil sie mit vielen kleine Details enorm authentisch inszeniert ist. Wir befinden uns im Kansas City der 50er Jahre (die Stadt Fargo wird tatsächlich nur in einer Folge mal nebenbei erwähnt). Untergrund-Gruppierungen begegnen sich auf offener Straße. Die Inszenierung der sich wiederholenden Begegnungen und Machtübergaben über die Jahre hat mir sehr gut gefallen (Kindes-Übergaben als Vertrauens-Zeichen und Macht-Vehikel inbegriffen). Auch, weil beim Aufkommen neuer Gangster-Größen stets eine Art Fahndungs-Steckbrief gezeigt wird, den man glatt als reale Vorlage missverstehen könnte. Im späteren Verlauf der Staffel sind auch diverse Zeitungsausschnitte zu sehen, die derart authentisch gestaltet sind, dass man von zumindest realen Bezügen ausgehen möchte. Aber nein, im Detail soll nichts der Wahrheit entsprechen. Dennoch hält die vierte Staffel "Fargo" etliches im Großen und Kleinen bereit, das so oder so ähnlich passiert sein dürfte. Rassismus, korrupte Polizisten und vor allem viele dubiose Geschäfte und Kleinkriege zwischen Gangster-Familien. Vor allem geht es hierbei um ein afro-amerikanisches Syndikat und die Mafia-Familie ausgewanderter Italiener. An dieser Stelle bitte eine stereotypische Hand-Geste vorstellen.

Erfreulich skurrile Figuren

Ein Karotten-knabbernder Mormonen-Sheriff, ein unter lauter Ticks leidender Polizist, eine verschwitzt-eloquente Krankenschwester mit Hang zur Sterbehilfe oder der durchgeknallte Gangster-Bruder mit irrem Stierblick - auch diese Staffel zeigt uns "Fargo" wieder das, was das Format ausmacht. Lauter verrückte und durchgeknallte Charaktere. Und auch wenn viele so ihre eigenen Macken und teils überspielten Eigenarten haben, wirkt es alles noch größtenteils glaubwürdig. Natürlich wird an einigen Stellen bewusst übertrieben, um auf humorige Art und Weise Gebraucht davon zu machen. Wenn der Cop in bester Sheldon-Cooper-Manier mehrfach anklopfen muss, um ein Zimmer zu betreten oder x-fach das Türschloss am Auto auf und zu macht, während andere Figuren doof gucken oder ein trockenes "Haben wir's bald mal?" ablassen, fühlt man richtig mit. Mit beiden Seiten. Tatsächlich schafft es die Staffel ganz gut, keine schwarz-weiße "Gut vs. Böse“-Schablone an den Zuschauer zu verteilen. Weder wird jemand einst Gutes mit der Zeit böse (zumindest nicht so radikal, wie bspw. in der ersten Staffel), noch gibt es wirklich den einen Protagonisten. Natürlich gibt es die Polizei und man fühlt zumindest mit dem Tick-Cop mit, aber die Institution tritt eher als dramatisches Vehikel auf, oder gar als Freund und Helfer der Bösen. Und auch bei den zwei großen Gegenspieler-Seiten fühlt man sich zwar der afro-amerikanischen Seite zugehörig, was vor allem an der souveränen und ehrenhaften Darbietung Chris Rocks liegt, dennoch erhält man Einblicke in das italienische Familientreiben, die einen mitleiden lassen. Allgemein ist das Schauspiel auf hohem Niveau. Nicht immer gibt das Drehbuch allen Figuren wirkliche Tiefe, das gehört aber zu einem auf Coen-Material basierendem Stoff dazu. Einzelne Charaktere sind eine Persiflage auf Klischees, allen voran gibt es etliche Mafiosi in stilechte Inszenierung zu sehen: Feiner Zwirn, Zigarette, Gesten, Knutscher auf die Wange, und so weiter. Aber das wirkt in der Regel stimmig und weiß, Atmosphäre aufzubauen. Allen voran hat mir Salvatore Esposito als der durchgeknallte Bruder Gaetano Fadda sehr gefallen. Vor allem in der ersten Hälfte der Staffel. Auch wenn viele Einzelfiguren und Handlungsstränge für sich betrachtet unbedeutend oder überspielt wirken, schafft man es erneut vorzüglich, die Fäden zusammen zu führen und letztlich alles mit allem verbunden zu haben. Natürlich fußt das auf diversen Zufällen und etliche Entwicklungen sind so oder so ähnlich vorherzusehen. Aber so ein bisschen reizt einen das als "Fargo“-Zuschauer doch auch, die gängige Formel der Serie frühzeitig anzuwenden, um gewisse Dinge vorab zu erahnen. Ein konkretes Beispiel, das allerdings sehr spoilert, weshalb ich es hier hinter den Klick verstecke: Wenn der Ire Patrick "Rabbi" Milligan zum ersten Mal nur sagt, dass er "gleich wieder da" ist, war eigentlich klar, was passieren würde... Wo wir gerade dabei sind: Der Wirbelsturm war schon ziemlich schick inszeniert, vor allem in der an "Sin City" erinnernden beinahe comichaft-dichtotomen Schwarz-Weiß-Gestaltung. Auch wenn der Sturm natürlich absurd ist und utopisch schnell aufgekommen ist.

Nicht immer auf der Höhe

Dieser gewisse Respekt gegenüber, wenn Gangster-Unterhändler sich im Café treffen, taktische Kniffe im geheim oder offen geführten Bandenkrieg, die Komplikationen, die private Kleinigkeiten im großen Berufsfeld ausrichten können - "Fargo" macht verdammt vieles richtig, was die Zeichnung des Untergrund-Lebens anbelangt. Auch gibt es viele tolle Kamera-Einstellungen zu sehen, die Kostüme und Szenerien (allen voran die tollen Oldtimer) sind wundervoll gestaltet, man wähnt sich definitiv in der alten Ära, auch wenn ich persönlich nicht wirklich einschätzen kann, ob es damals dort wirklich exakt so zuging - aber es wirkt so. Und doch will man nicht immer gänzlich in der gezeigten Welt versinken. Das liegt vor allem anfangs an der ungemeinen Länge der Folgen und Szenen, die manchmal doch recht zäh werden. Die ersten fünf Episoden sind alle jeweils knapp eine Stunde lang. Nach der kurzweiligen Inszenierung der wichtigsten Figuren setzt es viel Grundarbeit. Dialoge, Charakter-Zusammenführungen, Verhandlungen, etc. Das braucht Zeit, hätte man aber an einigen Stellen sicher kürzen können, ohne an Atmosphäre und Gewichtigkeit einbüßen zu müssen. Interessanterweise werden die Folgen ab dann immer kürzer. Erst auf Viertelstunden-Niveau, Episode Elf liegt gar bei lediglich 37 Minuten. Ungewohnt, vor allem, da es sich um das Staffelfinale handelt. Man könnte aber argumentieren, dass die bisherigen Staffeln "Fargo" ja jeweils lediglich derer zehn Folgen hatten und man so einen Nachschlag erhalten hat. Vielleicht hat man aber auch einfach versucht, einen psychologischen Kniff anzuwenden. Denn passiert in den ersten Folgen verhältnismäßig wenig Konkretes, nimmt die Höhe der drastischen Entwicklungen im Gegenzug der sinkenden Laufzeit deutlich zu. So geschieht gefühlt noch mehr.
[Rating:4/5]
Mit der Gesamtbewertung habe ich mir schwer getan. Nach den interessanten ersten Minuten hatte ich so meine Probleme, richtig in die Staffel rein zu finden. Vielleicht auch, weil die vielen Charaktere zunächst wenig Orientierung für eigene Bindungs-Bildung zugelassen haben. Mit der Zeit habe ich die Figuren und Handlungen aber sehr ins Herz geschlossen und, als es dann endlich auch konkreter zur Sache ging, sehr mitgefiebert. Und das voller Faszination nicht etwa für eine bestimmte Seite, sondern für einzelne Figuren, egal, ob das nun Mafia, afro-amerikanisches Syndikat oder Polizei war. Die Staffel hat geschafft, dass man nicht etwa Gruppierungen, sondern einzelnen Figuren Gutes oder Schlechtes wünscht. Persönliche Entwicklungen stehen deutlich über dem großen Gesamtbild. Und dabei wird auf vortreffliche Weise gezeigt, dass manche Dinge über allem stehen. Allem voran die Familie. Selbst bei den sich beinahe die Köpfe einschlagenden Mafiosi-Brüdern schlägt die Liebe zwischendrin immer wieder durch. War das nun besser oder schlechter als Staffel 3? Schwer zu sagen, da sich beide in unterschiedlichen Bereichen auszeichnen konnten oder eben Schwächen offenbart haben. Letztlich würde ich Staffel Vier aber minimal über der Staffel davor einordnen. Das ist vielleicht auch einfach nur ein aktuelles Bauchgefühl, war ich bei Staffel 3 doch recht enttäuscht ob der hohen vorherigen Erwartungen. Insgesamt liegen beide aber auf einem recht ähnlichen Level. Hohe Qualität in der Erzählung, die aber keine total epischen Momente bereithält, die zu großen Empfehlungs-Lobhudeleien einladen würden. Anschauen kann man es sich aber definitiv, auch wenn man sich ein bisschen durchkämpfen muss.

"Fargo" Staffel 5?

Der Blick in die Zukunft von "Fargo" ist ähnlich nebulös wie nach dem Ablauf der vorherigen Staffel vor rund drei Jahren. Serienschöpfer Noah Hawley hatte damals bereits betont, dass er eine Fortsetzung davon abhängig macht, ob ihm und seinem Team eine entsprechend hochwertige Idee einfällt, um eine den Ansprüchen genügende und besondere Geschichte erzählen zu können. Aufgrund des Anthologie-Settings der Serie muss man zudem nicht nur eine Grundhandlung sondern auch etliche neue Figuren entwickeln. Von Cast, Regie, etc. mal ganz abgesehen. Und dabei auch noch zumindest minimalen Bezug auf das filmische Universum schaffen. Dafür hat man aber eben auch erzählerische Freiheiten, was die Kreation neuer Geschehnisse anbelangt, da man nicht an vorher Gezeigtes gebunden sit. Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich jedoch optimistischer als noch vor drei Jahren, dass es weitergehen wird. Ebenso sicher bin ich mir aber auch, dass es erneut seine Zeit benötigen wird. Vor 2023 rechne ich persönlich nicht mit einer Fortsetzung. Oh man, das klingt jetzt auch schon wieder verdammt weit weg, ich weiß... Bis dahin kann man sich ja nochmal die bisherigen Staffeln in Gänze als Rewatch geben. Mehrfach. Dann kann man sich ein besseres Vergleichsbild machen und findet vielleicht einige versteckte Details, die beim ersten Anblick nicht direkt beachtet werden konnten. Schauen kann man die ersten drei Staffeln über diese möglichen Kanäle:

Bilder: FX

]]>
Vergangene Woche lief das Finale zur vierten Staffel der Serie "Fargo" auf dem US-Fernsehsender FX (Trailer & Vorschau hatten wir bereits hier im Blog). Ab Donnerstag werden die neuen Folgen hierzulande nicht etwa bei Netflix oder Sky aufschlagen, sondern überraschenderweise auf joyn. Reinzuschauen lohnt sich, soviel sei schon mal vorab verraten. Ansonsten möchte ich in diesem Spoiler-armen Review meinen weiteren Eindruck zur von Chris Rock als Gangsterboss angeführten (und als Produzent umgesetzten) neuen Geschichte der erfolgreichen Anthologiereihe schildern. Dieses Mal ist nämlich alles (mal wieder) etwas anders...

Eine wahre Geschichte?

Traditionell wird ja jede Folge der Serienadaption genau wie einst die Filmvorlage mit den Worten bedacht, es handele sich um eine echte Geschichte, obwohl das nie wirklich der Fall ist. Noch nie hat man derart an dieser Lüge gezweifelt, wie in dieser Staffel. Nicht nur, weil die Geschichte erstaunlich wenig Hand zur Übertreibung hat, sondern vor allem, weil sie mit vielen kleine Details enorm authentisch inszeniert ist. Wir befinden uns im Kansas City der 50er Jahre (die Stadt Fargo wird tatsächlich nur in einer Folge mal nebenbei erwähnt). Untergrund-Gruppierungen begegnen sich auf offener Straße. Die Inszenierung der sich wiederholenden Begegnungen und Machtübergaben über die Jahre hat mir sehr gut gefallen (Kindes-Übergaben als Vertrauens-Zeichen und Macht-Vehikel inbegriffen). Auch, weil beim Aufkommen neuer Gangster-Größen stets eine Art Fahndungs-Steckbrief gezeigt wird, den man glatt als reale Vorlage missverstehen könnte. Im späteren Verlauf der Staffel sind auch diverse Zeitungsausschnitte zu sehen, die derart authentisch gestaltet sind, dass man von zumindest realen Bezügen ausgehen möchte. Aber nein, im Detail soll nichts der Wahrheit entsprechen. Dennoch hält die vierte Staffel "Fargo" etliches im Großen und Kleinen bereit, das so oder so ähnlich passiert sein dürfte. Rassismus, korrupte Polizisten und vor allem viele dubiose Geschäfte und Kleinkriege zwischen Gangster-Familien. Vor allem geht es hierbei um ein afro-amerikanisches Syndikat und die Mafia-Familie ausgewanderter Italiener. An dieser Stelle bitte eine stereotypische Hand-Geste vorstellen.

Erfreulich skurrile Figuren

Ein Karotten-knabbernder Mormonen-Sheriff, ein unter lauter Ticks leidender Polizist, eine verschwitzt-eloquente Krankenschwester mit Hang zur Sterbehilfe oder der durchgeknallte Gangster-Bruder mit irrem Stierblick - auch diese Staffel zeigt uns "Fargo" wieder das, was das Format ausmacht. Lauter verrückte und durchgeknallte Charaktere. Und auch wenn viele so ihre eigenen Macken und teils überspielten Eigenarten haben, wirkt es alles noch größtenteils glaubwürdig. Natürlich wird an einigen Stellen bewusst übertrieben, um auf humorige Art und Weise Gebraucht davon zu machen. Wenn der Cop in bester Sheldon-Cooper-Manier mehrfach anklopfen muss, um ein Zimmer zu betreten oder x-fach das Türschloss am Auto auf und zu macht, während andere Figuren doof gucken oder ein trockenes "Haben wir's bald mal?" ablassen, fühlt man richtig mit. Mit beiden Seiten. Tatsächlich schafft es die Staffel ganz gut, keine schwarz-weiße "Gut vs. Böse“-Schablone an den Zuschauer zu verteilen. Weder wird jemand einst Gutes mit der Zeit böse (zumindest nicht so radikal, wie bspw. in der ersten Staffel), noch gibt es wirklich den einen Protagonisten. Natürlich gibt es die Polizei und man fühlt zumindest mit dem Tick-Cop mit, aber die Institution tritt eher als dramatisches Vehikel auf, oder gar als Freund und Helfer der Bösen. Und auch bei den zwei großen Gegenspieler-Seiten fühlt man sich zwar der afro-amerikanischen Seite zugehörig, was vor allem an der souveränen und ehrenhaften Darbietung Chris Rocks liegt, dennoch erhält man Einblicke in das italienische Familientreiben, die einen mitleiden lassen. Allgemein ist das Schauspiel auf hohem Niveau. Nicht immer gibt das Drehbuch allen Figuren wirkliche Tiefe, das gehört aber zu einem auf Coen-Material basierendem Stoff dazu. Einzelne Charaktere sind eine Persiflage auf Klischees, allen voran gibt es etliche Mafiosi in stilechte Inszenierung zu sehen: Feiner Zwirn, Zigarette, Gesten, Knutscher auf die Wange, und so weiter. Aber das wirkt in der Regel stimmig und weiß, Atmosphäre aufzubauen. Allen voran hat mir Salvatore Esposito als der durchgeknallte Bruder Gaetano Fadda sehr gefallen. Vor allem in der ersten Hälfte der Staffel. Auch wenn viele Einzelfiguren und Handlungsstränge für sich betrachtet unbedeutend oder überspielt wirken, schafft man es erneut vorzüglich, die Fäden zusammen zu führen und letztlich alles mit allem verbunden zu haben. Natürlich fußt das auf diversen Zufällen und etliche Entwicklungen sind so oder so ähnlich vorherzusehen. Aber so ein bisschen reizt einen das als "Fargo“-Zuschauer doch auch, die gängige Formel der Serie frühzeitig anzuwenden, um gewisse Dinge vorab zu erahnen. Ein konkretes Beispiel, das allerdings sehr spoilert, weshalb ich es hier hinter den Klick verstecke: Wenn der Ire Patrick "Rabbi" Milligan zum ersten Mal nur sagt, dass er "gleich wieder da" ist, war eigentlich klar, was passieren würde... Wo wir gerade dabei sind: Der Wirbelsturm war schon ziemlich schick inszeniert, vor allem in der an "Sin City" erinnernden beinahe comichaft-dichtotomen Schwarz-Weiß-Gestaltung. Auch wenn der Sturm natürlich absurd ist und utopisch schnell aufgekommen ist.

Nicht immer auf der Höhe

Dieser gewisse Respekt gegenüber, wenn Gangster-Unterhändler sich im Café treffen, taktische Kniffe im geheim oder offen geführten Bandenkrieg, die Komplikationen, die private Kleinigkeiten im großen Berufsfeld ausrichten können - "Fargo" macht verdammt vieles richtig, was die Zeichnung des Untergrund-Lebens anbelangt. Auch gibt es viele tolle Kamera-Einstellungen zu sehen, die Kostüme und Szenerien (allen voran die tollen Oldtimer) sind wundervoll gestaltet, man wähnt sich definitiv in der alten Ära, auch wenn ich persönlich nicht wirklich einschätzen kann, ob es damals dort wirklich exakt so zuging - aber es wirkt so. Und doch will man nicht immer gänzlich in der gezeigten Welt versinken. Das liegt vor allem anfangs an der ungemeinen Länge der Folgen und Szenen, die manchmal doch recht zäh werden. Die ersten fünf Episoden sind alle jeweils knapp eine Stunde lang. Nach der kurzweiligen Inszenierung der wichtigsten Figuren setzt es viel Grundarbeit. Dialoge, Charakter-Zusammenführungen, Verhandlungen, etc. Das braucht Zeit, hätte man aber an einigen Stellen sicher kürzen können, ohne an Atmosphäre und Gewichtigkeit einbüßen zu müssen. Interessanterweise werden die Folgen ab dann immer kürzer. Erst auf Viertelstunden-Niveau, Episode Elf liegt gar bei lediglich 37 Minuten. Ungewohnt, vor allem, da es sich um das Staffelfinale handelt. Man könnte aber argumentieren, dass die bisherigen Staffeln "Fargo" ja jeweils lediglich derer zehn Folgen hatten und man so einen Nachschlag erhalten hat. Vielleicht hat man aber auch einfach versucht, einen psychologischen Kniff anzuwenden. Denn passiert in den ersten Folgen verhältnismäßig wenig Konkretes, nimmt die Höhe der drastischen Entwicklungen im Gegenzug der sinkenden Laufzeit deutlich zu. So geschieht gefühlt noch mehr.
[Rating:4/5]
Mit der Gesamtbewertung habe ich mir schwer getan. Nach den interessanten ersten Minuten hatte ich so meine Probleme, richtig in die Staffel rein zu finden. Vielleicht auch, weil die vielen Charaktere zunächst wenig Orientierung für eigene Bindungs-Bildung zugelassen haben. Mit der Zeit habe ich die Figuren und Handlungen aber sehr ins Herz geschlossen und, als es dann endlich auch konkreter zur Sache ging, sehr mitgefiebert. Und das voller Faszination nicht etwa für eine bestimmte Seite, sondern für einzelne Figuren, egal, ob das nun Mafia, afro-amerikanisches Syndikat oder Polizei war. Die Staffel hat geschafft, dass man nicht etwa Gruppierungen, sondern einzelnen Figuren Gutes oder Schlechtes wünscht. Persönliche Entwicklungen stehen deutlich über dem großen Gesamtbild. Und dabei wird auf vortreffliche Weise gezeigt, dass manche Dinge über allem stehen. Allem voran die Familie. Selbst bei den sich beinahe die Köpfe einschlagenden Mafiosi-Brüdern schlägt die Liebe zwischendrin immer wieder durch. War das nun besser oder schlechter als Staffel 3? Schwer zu sagen, da sich beide in unterschiedlichen Bereichen auszeichnen konnten oder eben Schwächen offenbart haben. Letztlich würde ich Staffel Vier aber minimal über der Staffel davor einordnen. Das ist vielleicht auch einfach nur ein aktuelles Bauchgefühl, war ich bei Staffel 3 doch recht enttäuscht ob der hohen vorherigen Erwartungen. Insgesamt liegen beide aber auf einem recht ähnlichen Level. Hohe Qualität in der Erzählung, die aber keine total epischen Momente bereithält, die zu großen Empfehlungs-Lobhudeleien einladen würden. Anschauen kann man es sich aber definitiv, auch wenn man sich ein bisschen durchkämpfen muss.

"Fargo" Staffel 5?

Der Blick in die Zukunft von "Fargo" ist ähnlich nebulös wie nach dem Ablauf der vorherigen Staffel vor rund drei Jahren. Serienschöpfer Noah Hawley hatte damals bereits betont, dass er eine Fortsetzung davon abhängig macht, ob ihm und seinem Team eine entsprechend hochwertige Idee einfällt, um eine den Ansprüchen genügende und besondere Geschichte erzählen zu können. Aufgrund des Anthologie-Settings der Serie muss man zudem nicht nur eine Grundhandlung sondern auch etliche neue Figuren entwickeln. Von Cast, Regie, etc. mal ganz abgesehen. Und dabei auch noch zumindest minimalen Bezug auf das filmische Universum schaffen. Dafür hat man aber eben auch erzählerische Freiheiten, was die Kreation neuer Geschehnisse anbelangt, da man nicht an vorher Gezeigtes gebunden sit. Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich jedoch optimistischer als noch vor drei Jahren, dass es weitergehen wird. Ebenso sicher bin ich mir aber auch, dass es erneut seine Zeit benötigen wird. Vor 2023 rechne ich persönlich nicht mit einer Fortsetzung. Oh man, das klingt jetzt auch schon wieder verdammt weit weg, ich weiß... Bis dahin kann man sich ja nochmal die bisherigen Staffeln in Gänze als Rewatch geben. Mehrfach. Dann kann man sich ein besseres Vergleichsbild machen und findet vielleicht einige versteckte Details, die beim ersten Anblick nicht direkt beachtet werden konnten. Schauen kann man die ersten drei Staffeln über diese möglichen Kanäle:

Bilder: FX

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-staffel-4/feed/ 1 129268
Fargo: Vorschau auf die 4. Staffel https://www.serieslyawesome.tv/fargo-vorschau-auf-die-4-staffel/ https://www.serieslyawesome.tv/fargo-vorschau-auf-die-4-staffel/#respond Wed, 16 Sep 2020 16:36:38 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=123811 Eigentlich hätte die 4. Staffel der Anthologie-Serie "Fargo" bereits im April an den Start gehen sollen. Einen Trailer dazu hatten wir schon Anfang des Jahres gezeigt. Aufgrund der coronabedingten Unterbrechung kommen Fans jetzt erst Ende September in den Genuss der insgesamt 11 neuen Folgen - zumindest in den USA. Ausstrahlungspläne für Deutschland wurden bislang leider noch nicht verkündet. Die Zeit bis zum Start kann man sich jetzt trotzdem mit dieser Vorschau verkürzen. Dabei werden nicht nur neue Ausschnitte gezeigt, sondern es kommen auch die Menschen vor und hinter den Kulissen zu Wort. Diesmal geht es um den von Chris Rock gespielten Gangster Loy Cannon, der in den 1950ern gegen die italienische Mafia in den Kampf zieht. "Fargo", Staffel 4 startet am 27. September auf dem US-Sender FX. Ein deutscher Starttermin steht noch nicht fest.

via: geektyrant

]]>
Eigentlich hätte die 4. Staffel der Anthologie-Serie "Fargo" bereits im April an den Start gehen sollen. Einen Trailer dazu hatten wir schon Anfang des Jahres gezeigt. Aufgrund der coronabedingten Unterbrechung kommen Fans jetzt erst Ende September in den Genuss der insgesamt 11 neuen Folgen - zumindest in den USA. Ausstrahlungspläne für Deutschland wurden bislang leider noch nicht verkündet. Die Zeit bis zum Start kann man sich jetzt trotzdem mit dieser Vorschau verkürzen. Dabei werden nicht nur neue Ausschnitte gezeigt, sondern es kommen auch die Menschen vor und hinter den Kulissen zu Wort. Diesmal geht es um den von Chris Rock gespielten Gangster Loy Cannon, der in den 1950ern gegen die italienische Mafia in den Kampf zieht.
"Fargo", Staffel 4 startet am 27. September auf dem US-Sender FX. Ein deutscher Starttermin steht noch nicht fest.

via: geektyrant

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/fargo-vorschau-auf-die-4-staffel/feed/ 0 123811
In weiteren Rollen: In welchen Serien hat Martin Freeman mitgespielt? https://www.serieslyawesome.tv/in-weiteren-rollen-in-welchen-serien-hat-martin-freeman-mitgespielt/ https://www.serieslyawesome.tv/in-weiteren-rollen-in-welchen-serien-hat-martin-freeman-mitgespielt/#respond Sun, 13 Sep 2020 19:12:19 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=123480 Wenn Martin Freeman auf das vergangene Jahrzehnt zurückschaut, wird er sich sagen - joa, war nicht ganz so schlecht. Das Jahrzehnt hat für ihn auf jeden Fall den Durchbruch bedeutet. Mehr noch: Mit seinen Hauptrollen als Watson in "Sherlock" und als Bilbo Beutlin in der Trilogie "The Hobbit" spielte er sich in die erste Reihe der britischen Schauspieler. Das ermöglichte es ihm, auch kleinere Stoffe und eigene Ideen umzusetzen. Auch wenn "Sherlock"-Fans nicht glücklich darüber sind, da aufgrund der vielen anderen Projekte von Martin Freeman und Benedict Cumberbatch aktuell an neue "Sherlock"-Folgen nicht zu denken ist - die kleinen Projekte sind es definitiv wert, beachtet zu werden. Schauen wir zunächst auf die großen Projekte zur Einordnung.

Steckbrief: Martin Freeman

Geboren: 8. September 1971 in Aldershot, Hampshire, England Filmografie: IMDb-Seite Deutsche Synchronstimme: Bislang hat sich noch kein Synchronsprecher etabliert - oft dabei waren Manuel Straube, Philipp Brammer, Oliver Rohrbeck und Sebastian Schulz.

Martin Freeman ist Dr. Watson in "Sherlock"

Zur Serie ist alles gesagt, auch bei uns im Team lieben sie alle irgendwie (siehe Hommage zum Geburtstag). Mit einem genialen Benedict Cumberbatch als Sherlock Holmes und einem nicht weniger exzellenten Martin Freeman als Dr. John Watson. Er bwundert Holmes' Genialität, holt ihn aber auch mit seinem medizinischen und wissenschaftlichen Wissen oft zurück auf den Boden. Freeman gelang es, neben dem exzentrischen Cumberbatch mit Ruhe und Gelassenheit zu glänzen. Im Laufe der Serie wurde allerdings auch für seine Figur eine extreme Fallhöhe inszeniert, die Freeman großartig spielte. Das ist mit ein Grund, warum man bei "Sherlock" heute nicht an Benedict Cumberbatch denkt, sondern an Cumberbatch UND Martin Freeman. Der Brite, am 8. September 1971 in Aldershot, Hampshire, geboren, erhielt für seine Watson-Darstellung diverse Preise, unter anderem 2011 und 2012 den BAFTA TV Award und 2014 den Emmy.

Martin Freeman als Bilbo Beutlin in "The Hobbit"-Trilogie"

Ist es eine Serie? Vermutlich nicht. Tun wir's in unserem Sinne als Filmreihe ab, so dass wir hier ein bisschen darüber sprechen können. Die Übernahme der Hauptrolle in den drei Filmen war übrigens mit ein Grund dafür, warum die "Sherlock"-Folgen in den Jahren der "Hobbit"-Produktion so selten wurden. Denn immerhin war Benedict Cumberbatch auch mit am Set involviert, beide trafen sich witzigerweise als Kontrahenten wieder. Das Unberechenbare von Sherlock rettete Cumberbatch als Smaug in die Filmreihe, doch auch hier wurde Freeman mit ihm fertig.

Martin Freeman als Lester Nygaard in "Fargo"

Als hätte er 2013 und 2014 mit den oben genannten Projekten nicht schon genug zu tun, schnappte sich Freeman auch noch die Hauptrolle in der Serien-Adaption von "Fargo" - natürlich die Hauptrolle Lester Nygaard. Seine bloße Präsenz in dem Netflix-Original war für mich genau so überraschend wie sein absolut hochklassiger Schlagabtausch in der Serie mit Billy Bob Thornton als Lorne Malvo. Mit der Darstellung überzeugte Freeman mal wieder auf ganzer Linie - was unter anderem eine Golden Globe und Emmy-Nominierung brachte.

Martin Freeman als Stephen Fulcher in "A Confession"

Magenta TV hat diese britische Serie letztens exklusiv ins Programm genommen. Ist eine Miniserie mit 6 Folgen, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Freeman spielt (ja, in der Hauptrolle) den Ermittler Stephen Fulcher, der einem Mörder auf der Spur ist und mit allen Mitteln versucht, den potenziellen Täter zu einem Geständnis zu bewegen. Der gibt auch dann bereitwillig alles zu, allerdings hätte Stephen Fulcher das Verhör in Beisein eines Anwaltes durchführen müssen - und auf der Wache. Das hat er nicht getan, und so droht der Täter aus einem Verfahrensfehler Kapital schlagen zu können. Der Krimi entwickelt sich zu einem hochpolitischen Fall um die Rechte von Verdächtigen - und erhält eine spannende Wendung Jahre später. Der echte Stephen Fulcher beriet Martin Freeman im Vorfeld und während der Serie, so dass Freemans Darstellung extrem authentisch und tief recherchiert daher kommt - definitiv eine Einschaltempfehlung!

Martin Freeman als Paul Worsley in "Breeders"

"Breeders" ist die aktuellste Produktion von Martin Freeman. Und hier hat er fast überall die Hände im Spiel, von Hauptdarsteller über Produktion und Serienidee bis zum Drehbuch. Dabei dreht's sich um ein Paar mittleren Alters, das in London mit seinen zwei Kindern lebt. Und sie erleben täglich den ganz normalen Eltern-Wahnsinn. Ich bin mit der ersten Staffel fast durch - es ist ein großes Vergnügen, Martin Freeman mal ganz anders zu sehen. Zum Serienauftakt hatte ich ja schon ein Review verfasst - und bislang halten die weiteren Folgen das hohe Niveau. Also auch hier: Einschaltempfehlung, aktuell auf Sky. ]]>
Wenn Martin Freeman auf das vergangene Jahrzehnt zurückschaut, wird er sich sagen - joa, war nicht ganz so schlecht. Das Jahrzehnt hat für ihn auf jeden Fall den Durchbruch bedeutet. Mehr noch: Mit seinen Hauptrollen als Watson in "Sherlock" und als Bilbo Beutlin in der Trilogie "The Hobbit" spielte er sich in die erste Reihe der britischen Schauspieler. Das ermöglichte es ihm, auch kleinere Stoffe und eigene Ideen umzusetzen. Auch wenn "Sherlock"-Fans nicht glücklich darüber sind, da aufgrund der vielen anderen Projekte von Martin Freeman und Benedict Cumberbatch aktuell an neue "Sherlock"-Folgen nicht zu denken ist - die kleinen Projekte sind es definitiv wert, beachtet zu werden. Schauen wir zunächst auf die großen Projekte zur Einordnung.

Steckbrief: Martin Freeman

Geboren: 8. September 1971 in Aldershot, Hampshire, England Filmografie: IMDb-Seite Deutsche Synchronstimme: Bislang hat sich noch kein Synchronsprecher etabliert - oft dabei waren Manuel Straube, Philipp Brammer, Oliver Rohrbeck und Sebastian Schulz.

Martin Freeman ist Dr. Watson in "Sherlock"

Zur Serie ist alles gesagt, auch bei uns im Team lieben sie alle irgendwie (siehe Hommage zum Geburtstag). Mit einem genialen Benedict Cumberbatch als Sherlock Holmes und einem nicht weniger exzellenten Martin Freeman als Dr. John Watson. Er bwundert Holmes' Genialität, holt ihn aber auch mit seinem medizinischen und wissenschaftlichen Wissen oft zurück auf den Boden. Freeman gelang es, neben dem exzentrischen Cumberbatch mit Ruhe und Gelassenheit zu glänzen. Im Laufe der Serie wurde allerdings auch für seine Figur eine extreme Fallhöhe inszeniert, die Freeman großartig spielte. Das ist mit ein Grund, warum man bei "Sherlock" heute nicht an Benedict Cumberbatch denkt, sondern an Cumberbatch UND Martin Freeman. Der Brite, am 8. September 1971 in Aldershot, Hampshire, geboren, erhielt für seine Watson-Darstellung diverse Preise, unter anderem 2011 und 2012 den BAFTA TV Award und 2014 den Emmy.

Martin Freeman als Bilbo Beutlin in "The Hobbit"-Trilogie"

Ist es eine Serie? Vermutlich nicht. Tun wir's in unserem Sinne als Filmreihe ab, so dass wir hier ein bisschen darüber sprechen können. Die Übernahme der Hauptrolle in den drei Filmen war übrigens mit ein Grund dafür, warum die "Sherlock"-Folgen in den Jahren der "Hobbit"-Produktion so selten wurden. Denn immerhin war Benedict Cumberbatch auch mit am Set involviert, beide trafen sich witzigerweise als Kontrahenten wieder. Das Unberechenbare von Sherlock rettete Cumberbatch als Smaug in die Filmreihe, doch auch hier wurde Freeman mit ihm fertig.

Martin Freeman als Lester Nygaard in "Fargo"

Als hätte er 2013 und 2014 mit den oben genannten Projekten nicht schon genug zu tun, schnappte sich Freeman auch noch die Hauptrolle in der Serien-Adaption von "Fargo" - natürlich die Hauptrolle Lester Nygaard. Seine bloße Präsenz in dem Netflix-Original war für mich genau so überraschend wie sein absolut hochklassiger Schlagabtausch in der Serie mit Billy Bob Thornton als Lorne Malvo. Mit der Darstellung überzeugte Freeman mal wieder auf ganzer Linie - was unter anderem eine Golden Globe und Emmy-Nominierung brachte.

Martin Freeman als Stephen Fulcher in "A Confession"

Magenta TV hat diese britische Serie letztens exklusiv ins Programm genommen. Ist eine Miniserie mit 6 Folgen, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Freeman spielt (ja, in der Hauptrolle) den Ermittler Stephen Fulcher, der einem Mörder auf der Spur ist und mit allen Mitteln versucht, den potenziellen Täter zu einem Geständnis zu bewegen. Der gibt auch dann bereitwillig alles zu, allerdings hätte Stephen Fulcher das Verhör in Beisein eines Anwaltes durchführen müssen - und auf der Wache. Das hat er nicht getan, und so droht der Täter aus einem Verfahrensfehler Kapital schlagen zu können. Der Krimi entwickelt sich zu einem hochpolitischen Fall um die Rechte von Verdächtigen - und erhält eine spannende Wendung Jahre später. Der echte Stephen Fulcher beriet Martin Freeman im Vorfeld und während der Serie, so dass Freemans Darstellung extrem authentisch und tief recherchiert daher kommt - definitiv eine Einschaltempfehlung!

Martin Freeman als Paul Worsley in "Breeders"

"Breeders" ist die aktuellste Produktion von Martin Freeman. Und hier hat er fast überall die Hände im Spiel, von Hauptdarsteller über Produktion und Serienidee bis zum Drehbuch. Dabei dreht's sich um ein Paar mittleren Alters, das in London mit seinen zwei Kindern lebt. Und sie erleben täglich den ganz normalen Eltern-Wahnsinn. Ich bin mit der ersten Staffel fast durch - es ist ein großes Vergnügen, Martin Freeman mal ganz anders zu sehen. Zum Serienauftakt hatte ich ja schon ein Review verfasst - und bislang halten die weiteren Folgen das hohe Niveau. Also auch hier: Einschaltempfehlung, aktuell auf Sky. ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/in-weiteren-rollen-in-welchen-serien-hat-martin-freeman-mitgespielt/feed/ 0 123480
In weiteren Rollen: Jesse Plemons https://www.serieslyawesome.tv/in-weiteren-rollen-jesse-plemons/ https://www.serieslyawesome.tv/in-weiteren-rollen-jesse-plemons/#comments Sun, 12 Jan 2020 09:16:15 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=109185 Ich weiß gar nicht genau, weshalb ich diese Woche auf Jesse Plemons gekommen bin. Vermutlich, als ich den "Fargo"-Cast durchgegangen war. Immerhin hat der des Öfteren mal mit Matt Damon verwechselte Darsteller dann doch einige Fußstapfen in der Serienwelt hinterlassen. Auch oder vielleicht gerade weil sein Weg jetzt eher in Richtung der großen Hollywood-Filme zu gehen scheint, will ich mal sein TV-Schaffen grob zusammenfassen.

Erste Kinderrollen

Mit gerademal dreieinhalb Lenzen hat Jesse Plemons erstmals vor der Kamera gestanden - für einen Coca-Cola-Werbespot. Serientechnisch ist der erste nennenswerte Credit des in Dallas geborenen Darstellers passender Weise ein kurzer Auftritt als Russell Jr. in "Walker, Texas Ranger" (S08E20, "The General's Return") im Jahr 2000. Davon habe ich zwar leider kein Bild, dafür davon, wie Plemons ein Jahr später als 12-Jähriger in "Sabrina - Total verhext" zu sehen war (S06E01, "Really Big Season Opener"):
https://twitter.com/hassanoe/status/1064967400683122692
Es folgten noch diverse, einmalige Kleinrollen in Serien wie "Für alle Fälle Amy" (2003), "CSI: Vegas" (2004), "Navy CIS" oder auch "Grey's Anatomy" (beides 2006). Zuschauer könnten sich an ihn in letzterer Sendung dank seiner Verformungen vielleicht sogar erinnern:

Landry Clarke in "Friday Night Lights"

Seinen TV-Durchbruch hat Jesse Plemons dann mit seiner wiederkehrenden Rolle in "Friday Night Lights" erringen können. Zwischen 2006 und 2011 war er in insgesamt 65 Folgen als American Football-Spieler Landry Clarke zu sehen. Hier ein angemessenes Begrüßungs-Video:

Todd Alquist in "Breaking Bad"

Neben einer größeren Rolle in der TV-Miniserie "Bent" hat das Jahr 2012 dann den ganz großen weltbekannten Durchbruch für Plemons bereitgehalten. Todd Alquist in "Breaking Bad". Ich denke, dem Großteil von euch dürfte es wie mir ergangen sein, dass ihr ihn damals erstmals (bewusst) wahrgenommen habt, wenn überhaupt je zuvor gesehen. Obwohl er recht spät in der Serie dazu kam, hat der "echte Jesse" einen ordentlichen Eindruck in seinen 13 Episoden hinterlassen. Vor allem auch, weil er einen sehr unangenehmen Charakter gespielt hat, der zunächst höflich-naiv rüber kam, sich aber zunehmend creepy und ruchlos offenbarte. Hier eine Compilation zu seiner Figur vom offiziellen "Breaking Bad"-Kanal:

Ed Blumquist in "Fargo"

Ab jetzt gingen die Aktien für Jesse Plemons steil bergauf, auch wenn er vorerst überall als "ist das nicht der Typ aus 'Breaking Bad'?" erkannt wurde. In Fargo hat er 2015 mit einer Hauptrolle zehn Episoden lang Ed Blumquist gemimt. Ein Schlachter, der mit seiner Frau Peggy durch dünn und vor allem dick ging, wenn man das etwas aufgequollene Erscheinungsbild Plemons so betrachtete. Das ist vor allem interessant, da seine Szenenpartnerin niemand Geringeres als Kirsten Dunst war. Die beiden lernten sich am "Fargo"-Set nicht nur kennen, sondern lieben. Mittlerweile sind sie verlobt, 2018 kam ihr erstes Kind auf die Welt. Rolle seines Lebens!

Robert Daly in "Black Mirror"

Eigentlich sind "Black Mirror"-Rollen aufgrund ihres Ein-Episoden-Anthologie-Charakters ja eher wie kleine Filmrollen, aber zum einen hat Jesse Plemson hier die absolut zentrale Hauptfigur gespielt, zum anderen dienten er und "seine" Episode "USS Callister" (S04E01) als absolute Promo-Speerspitze damals. Ein öffentlich scheuer Chef, der daheim seine dominanten Phantasien in einer virtuellen Sci-Fi-Welt auslebt. Das passte irgendwie mal wieder perfekt zu seinem Spiel, dass er bereits mit Todd in "Breaking Bad" etabliert hatte.

Angus in "No Activity"

Die letzte nennenswerte Serien-Rolle wäre dann noch die des Angus in der CBS-Comedy "No Activity". Von der Serie habe ich so gar nichts zuvor gehört, der Cast ist aber allgemein eigentlich recht namhaft besetzt (u.a. Jason Mantzoukas oder auch Amy Sedaris). Es gab nur acht Episoden, was jetzt kein allerbestes Zeichen ist. Plemons hat in allen mitgewirkt, vorerst sollten es seine letzten sein.

Fokus Film?

Aktuell scheint Jesse Plemons vor allem dem Spielfilm zugetan zu sein. Und Netflix. Neben dem Serien-verwandten "Breaking Bad"-Streifen in alter Rolle war er zuletzt auch in "The Irishman" zu sehen. Das Netflix-Drama "I'm Thinking of Ending Things" soll folgen, genau wie noch dieses Jahr der Horror-Thriller "Antlers". Es bleibt spannend, wie es mit dem noch recht jungen TV-Gesicht weiter gehen wird. Mich würde es nicht wundern, wenn es neben einigen Typen-Besetzungen in Filmen auch wieder ins Fernsehen zurück geht.

Steckbrief: Jesse Plemons

Geboren: 02.04.1988 in Dallas, Texas (USA) Filmografie: IMDb-Seite Deutsche Synchronstimme: mehrere Awards (u.a.): 2014: Screen Actors Guild Award (Bestes Ensemble - "Breaking Bad") 2016: Critics Choice Television Awards (Best Supporting Actor in a Movie Made for Television or Limited Series - "Fargo")

Bilder: ABC, amc

]]>
Ich weiß gar nicht genau, weshalb ich diese Woche auf Jesse Plemons gekommen bin. Vermutlich, als ich den "Fargo"-Cast durchgegangen war. Immerhin hat der des Öfteren mal mit Matt Damon verwechselte Darsteller dann doch einige Fußstapfen in der Serienwelt hinterlassen. Auch oder vielleicht gerade weil sein Weg jetzt eher in Richtung der großen Hollywood-Filme zu gehen scheint, will ich mal sein TV-Schaffen grob zusammenfassen.

Erste Kinderrollen

Mit gerademal dreieinhalb Lenzen hat Jesse Plemons erstmals vor der Kamera gestanden - für einen Coca-Cola-Werbespot. Serientechnisch ist der erste nennenswerte Credit des in Dallas geborenen Darstellers passender Weise ein kurzer Auftritt als Russell Jr. in "Walker, Texas Ranger" (S08E20, "The General's Return") im Jahr 2000. Davon habe ich zwar leider kein Bild, dafür davon, wie Plemons ein Jahr später als 12-Jähriger in "Sabrina - Total verhext" zu sehen war (S06E01, "Really Big Season Opener"):
https://twitter.com/hassanoe/status/1064967400683122692
Es folgten noch diverse, einmalige Kleinrollen in Serien wie "Für alle Fälle Amy" (2003), "CSI: Vegas" (2004), "Navy CIS" oder auch "Grey's Anatomy" (beides 2006). Zuschauer könnten sich an ihn in letzterer Sendung dank seiner Verformungen vielleicht sogar erinnern:

Landry Clarke in "Friday Night Lights"

Seinen TV-Durchbruch hat Jesse Plemons dann mit seiner wiederkehrenden Rolle in "Friday Night Lights" erringen können. Zwischen 2006 und 2011 war er in insgesamt 65 Folgen als American Football-Spieler Landry Clarke zu sehen. Hier ein angemessenes Begrüßungs-Video:

Todd Alquist in "Breaking Bad"

Neben einer größeren Rolle in der TV-Miniserie "Bent" hat das Jahr 2012 dann den ganz großen weltbekannten Durchbruch für Plemons bereitgehalten. Todd Alquist in "Breaking Bad". Ich denke, dem Großteil von euch dürfte es wie mir ergangen sein, dass ihr ihn damals erstmals (bewusst) wahrgenommen habt, wenn überhaupt je zuvor gesehen. Obwohl er recht spät in der Serie dazu kam, hat der "echte Jesse" einen ordentlichen Eindruck in seinen 13 Episoden hinterlassen. Vor allem auch, weil er einen sehr unangenehmen Charakter gespielt hat, der zunächst höflich-naiv rüber kam, sich aber zunehmend creepy und ruchlos offenbarte. Hier eine Compilation zu seiner Figur vom offiziellen "Breaking Bad"-Kanal:

Ed Blumquist in "Fargo"

Ab jetzt gingen die Aktien für Jesse Plemons steil bergauf, auch wenn er vorerst überall als "ist das nicht der Typ aus 'Breaking Bad'?" erkannt wurde. In Fargo hat er 2015 mit einer Hauptrolle zehn Episoden lang Ed Blumquist gemimt. Ein Schlachter, der mit seiner Frau Peggy durch dünn und vor allem dick ging, wenn man das etwas aufgequollene Erscheinungsbild Plemons so betrachtete. Das ist vor allem interessant, da seine Szenenpartnerin niemand Geringeres als Kirsten Dunst war. Die beiden lernten sich am "Fargo"-Set nicht nur kennen, sondern lieben. Mittlerweile sind sie verlobt, 2018 kam ihr erstes Kind auf die Welt. Rolle seines Lebens!

Robert Daly in "Black Mirror"

Eigentlich sind "Black Mirror"-Rollen aufgrund ihres Ein-Episoden-Anthologie-Charakters ja eher wie kleine Filmrollen, aber zum einen hat Jesse Plemson hier die absolut zentrale Hauptfigur gespielt, zum anderen dienten er und "seine" Episode "USS Callister" (S04E01) als absolute Promo-Speerspitze damals. Ein öffentlich scheuer Chef, der daheim seine dominanten Phantasien in einer virtuellen Sci-Fi-Welt auslebt. Das passte irgendwie mal wieder perfekt zu seinem Spiel, dass er bereits mit Todd in "Breaking Bad" etabliert hatte.

Angus in "No Activity"

Die letzte nennenswerte Serien-Rolle wäre dann noch die des Angus in der CBS-Comedy "No Activity". Von der Serie habe ich so gar nichts zuvor gehört, der Cast ist aber allgemein eigentlich recht namhaft besetzt (u.a. Jason Mantzoukas oder auch Amy Sedaris). Es gab nur acht Episoden, was jetzt kein allerbestes Zeichen ist. Plemons hat in allen mitgewirkt, vorerst sollten es seine letzten sein.

Fokus Film?

Aktuell scheint Jesse Plemons vor allem dem Spielfilm zugetan zu sein. Und Netflix. Neben dem Serien-verwandten "Breaking Bad"-Streifen in alter Rolle war er zuletzt auch in "The Irishman" zu sehen. Das Netflix-Drama "I'm Thinking of Ending Things" soll folgen, genau wie noch dieses Jahr der Horror-Thriller "Antlers". Es bleibt spannend, wie es mit dem noch recht jungen TV-Gesicht weiter gehen wird. Mich würde es nicht wundern, wenn es neben einigen Typen-Besetzungen in Filmen auch wieder ins Fernsehen zurück geht.

Steckbrief: Jesse Plemons

Geboren: 02.04.1988 in Dallas, Texas (USA) Filmografie: IMDb-Seite Deutsche Synchronstimme: mehrere Awards (u.a.): 2014: Screen Actors Guild Award (Bestes Ensemble - "Breaking Bad") 2016: Critics Choice Television Awards (Best Supporting Actor in a Movie Made for Television or Limited Series - "Fargo")

Bilder: ABC, amc

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/in-weiteren-rollen-jesse-plemons/feed/ 2 109185
Fargo: Trailer zur 4. Staffel https://www.serieslyawesome.tv/fargo-trailer-zur-4-staffel/ https://www.serieslyawesome.tv/fargo-trailer-zur-4-staffel/#respond Fri, 10 Jan 2020 18:04:34 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=109176 Ach, schau an - von "Fargo" kommt dann doch noch was Neues! Nach der doch etwas enttäuschenden dritten Staffel der FX-Serie (s. mein Abschlussreview dazu) hatte man sich zunächst offen gelassen, ob es überhaupt weiter gehen soll. Anfang 2018 hieß es dann, eine vierte Runde des Anthologie-verwandten Konzeptes soll noch 2019 erscheinen, aber wie ihr seht, sahen wir nichts. Jetzt ist es aber soweit, es wird konkret - UND es gibt erste Bewegtbilder zu sehen! Ab 19. April wird die vierte Staffel "Fargo" in den USA auf FX laufen (bei uns sicherlich parallel/zeitnah über Amazon zu kaufen, später dann irgendwann bei Netflix, wo die Staffeln 1-3 zu sehen sind). Hier der heute veröffentlichte Trailer, der uns Chris Rock und Jason Schwartzman zeigen, die in der frühen Zeit der Mobs und Gangster um die Vorherrschaft in Kansas streiten. Vom zeitlichen Setting mal komplett anders, aber der typische "Fargo"-Vibe ist zum Glück doch noch hier und da zu spüren.
"Family is complicated. Crime is organized. Watch the OFFICIAL TRAILER for Fargo installment four."
Ich hoffe, man hat die rund drei Jahre Entwicklungszeit seit der dritten Staffel zum Anlass genommen, eine wasserdichte Story mit kultigen Figuren auszuschreiben. Natürlich war Staffel 3 auch nicht schlecht, vor allem das Schauspiel war zuweilen großartig und einige Figuren sowieso, aber es kam eben meiner Meinung nach nicht an die hervorragenden ersten beiden Staffeln heran. Aber mittlerweile sind mein Verdruss und meine "Fargo"-Sattheit soweit verschwunden, so dass ich schon Lust auf eine neue Runde hätte. Auch wenn ich das Casting jetzt nicht überwältigend finde und das Setting mit jetzt nicht soo sehr anspricht, dennoch schürt der Trailer vor allem hinten raus durchaus Interesse. Auch gespannt bin ich, ob es in dieser zeitlichen Phase der Erzählung wieder irgendwelche Querbezüge zu einigen Momenten und Charakteren der vorherigen Staffeln geben wird. In ein paar Monaten sind wir schlauer.

via: digg

]]>
Ach, schau an - von "Fargo" kommt dann doch noch was Neues! Nach der doch etwas enttäuschenden dritten Staffel der FX-Serie (s. mein Abschlussreview dazu) hatte man sich zunächst offen gelassen, ob es überhaupt weiter gehen soll. Anfang 2018 hieß es dann, eine vierte Runde des Anthologie-verwandten Konzeptes soll noch 2019 erscheinen, aber wie ihr seht, sahen wir nichts. Jetzt ist es aber soweit, es wird konkret - UND es gibt erste Bewegtbilder zu sehen! Ab 19. April wird die vierte Staffel "Fargo" in den USA auf FX laufen (bei uns sicherlich parallel/zeitnah über Amazon zu kaufen, später dann irgendwann bei Netflix, wo die Staffeln 1-3 zu sehen sind). Hier der heute veröffentlichte Trailer, der uns Chris Rock und Jason Schwartzman zeigen, die in der frühen Zeit der Mobs und Gangster um die Vorherrschaft in Kansas streiten. Vom zeitlichen Setting mal komplett anders, aber der typische "Fargo"-Vibe ist zum Glück doch noch hier und da zu spüren.
"Family is complicated. Crime is organized. Watch the OFFICIAL TRAILER for Fargo installment four."
Ich hoffe, man hat die rund drei Jahre Entwicklungszeit seit der dritten Staffel zum Anlass genommen, eine wasserdichte Story mit kultigen Figuren auszuschreiben. Natürlich war Staffel 3 auch nicht schlecht, vor allem das Schauspiel war zuweilen großartig und einige Figuren sowieso, aber es kam eben meiner Meinung nach nicht an die hervorragenden ersten beiden Staffeln heran. Aber mittlerweile sind mein Verdruss und meine "Fargo"-Sattheit soweit verschwunden, so dass ich schon Lust auf eine neue Runde hätte. Auch wenn ich das Casting jetzt nicht überwältigend finde und das Setting mit jetzt nicht soo sehr anspricht, dennoch schürt der Trailer vor allem hinten raus durchaus Interesse. Auch gespannt bin ich, ob es in dieser zeitlichen Phase der Erzählung wieder irgendwelche Querbezüge zu einigen Momenten und Charakteren der vorherigen Staffeln geben wird. In ein paar Monaten sind wir schlauer.

via: digg

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/fargo-trailer-zur-4-staffel/feed/ 0 109176
AWESOME 5: Serien mit toller Kinematographie https://www.serieslyawesome.tv/awesome-5-serien-mit-toller-kinematographie/ https://www.serieslyawesome.tv/awesome-5-serien-mit-toller-kinematographie/#comments Fri, 05 Oct 2018 10:12:27 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=88986 Hach ja, "Top-Listen" können sich ja auf so vieles beziehen: persönliche Lieblingscharaktere, Lieblingsmusik, Lieblingsintros. Ich habe mir für diese Ausgabe einmal Serien herausgesucht, die sich durch herausragende Kinematographie auszeichnen und dadurch in ihrer Gestaltung ganz besonders kunstvoll wirken. Sei es der besondere Einsatz von Licht, die Komposition der Bilder oder das Spiel mit Farben: Bei allen fünf folgenden Serien gäbe es dutzende Bilder, die ich mir direkt an die Wand hängen würde. Dementsprechend möchte ich gerne einmal die Kameramenschen huldigen, die uns diese Bilder beschert haben. Doch Obacht: Die Texte sind zwar spoilerfrei, die dazugehörigen Videos können jedoch Szenen enthalten, die Aufschluss über den Fortgang der jeweiligen Handlung geben können.

The Handmaid's Tale

In der dystopischen Serie "The Handmaid's Tale", die auf Margaret Atwoods gleichnamigen Roman von 1985 basiert, kämpft Elisabeth Moss alias Offred im totalitären Staat Gilead damit, als Gebärmaschine ihres Herrn und Eigentümers missbraucht zu werden. Der harte Stoff ist Grund genug, dass die Serie unter die Haut geht. Aber Cinematographer Colin Watkinson spielt derart mit (natürlichem) Licht und Tiefe, dass die Bilder gleich deutlich eindringlicher werden. Dazu kommt die überwiegend akkurate, extrem symmetrische Komposition der Bilder, die die Handlung an vielen Stellen noch unangenehmer macht, da sie so surreal wirkt und die künstliche Ordnung, die im militarisierten Staat Gilead versucht wird aufrechtzuerhalten, noch unterstreicht - ganz zu schweigen von den zahlreichen extremen Nahaufnahmen von Offred, die uns fast bedrängen. Und zu alledem kommt dann auch noch die farbliche Differenzierung der Bilder, durch die wir als Zuschauer besonders gut zwischen Gegenwart und Vergangenheit der Geschichte unterscheiden können. Ein Augenschmaus... also abgesehen davon, dass der Inhalt natürlich nur schwer verdaulich ist.

Better Call Saul

Ich kann ja nicht in jedem Beitrag, den ich schreibe, von "Breaking Bad" schwärmen - obwohl es natürlich total gerechtfertigt wäre ;) Jeder, der die beste Serie aller Zeiten kennt, weiß, wie viel Arbeit in der Gestaltung der Bilder und der Kameraarbeit steckt und welch großer Anteil der Geschichte allein darüber erzählt wird. Beim Spin-Off "Better Call Saul" über die Entwicklung von Bob Odenkirk alias Jimmy McGill zu dem Saul Goodman, wie wir ihn aus der Mutterserie kennen, ist das nicht anders. Und das ganz bewusst nicht, denn Gilligan wollte, dass der "Breaking Bad" Look bewahrt wird - was natürlich auch Sinn macht. Cinematographer Arthur Albert hat das Bewahren ziemlich gut hinbekommen, darüber hinaus aber auch vielmehr noch einen ganz eigenen Stil für die Serie geschaffen, die viele Film Noir-Anlehnungen mit sich bringt. Was die Serie sonst noch besonders auszeichnet, ist das außergewöhnliche Framing, das sich u.a. in weiten und vor allem extrem ungewöhnlichen Betrachtungswinkeln zeigt. Mit dieser ausgeklügelten, anspruchsvollen Gestaltung geht ein Effekt einher, der uns Zuschauer noch stärker in das Geschehen eintauchen lässt und uns dadurch selbst bei langen Dialogszenen sehr unterhält. "Better Call Saul" macht einfach Spaß.

Fargo

"Fargo" ist ein ganz besonderes Werk, wenn wir uns die Kinematographie der Serie vor Augen führen. So skurril die Handlung auch ist, wenn Lorne Malvo beginnt seinen schlechten Einfluss auf Kleinstädtler Lester Nygaard wirken zu lassen, so speziell ist auch die visuelle Gestaltung, die Cinematographer Dana Gonzalez zu verdanken ist. Die erste Staffel stellt eine kleine Hommage an "No Country For Old Men" dar, was sich nicht nur an dem Stil der Serie, sondern auch an einigen Verweisen erkennen lässt. Die Ästhetik der Serie wird dabei natürlich vor allem durch das besondere Setting geprägt, doch auch der Einsatz bestimmter technischer Mittel, wie die vorwiegende Verwendung von Weitwinkellinsen, die die Rauheit der Umgebung noch unterstützen, und die überwiegend ruhige Kamera, die in einem Kontrast zum oftmals unruhigen Inhalt steht, machen "Fargo" besonders. Zudem ist die Serie ebenfalls mit einer starken Symbolik aufgeladen, die sich ganz bewusst meistens im Hintergrund finden lässt.

The Night of

Die Story von "The Night of" ist aufwühlend: Naz Kahn, verkörpert von Riz Ahmed, wird des Mordes an einer jungen Frau beschuldigt. Er selbst weiß nicht mehr, was in der Nacht passiert ist, als er mit ihr zusammen war - und der Zuschauer weiß dies auch nicht. Im Laufe der acht Episoden merken wir jedoch allmählich, dass die Auflösung der Nacht des Mordes hier auch gar nicht im Mittelpunkt steht, sondern die Entwicklung des Protagonisten, die er durch diese Anschuldigung vollzieht. In eindrucksvollen Bildern und meiner Meinung nach einer der schönsten Bildkompositionen bringt uns Cinematographer Igor Martinovic diese Charakterstudie nah, macht die Isolation der Figuren durch ungewöhnliche Einstellungen spürbar und lässt uns durch zahlreiche Point-of-View-Shots gleichzeitig stark mit ihnen mitfühlen. Ich konnte mich bei meinen Reviews jedenfalls nie entscheiden, welche der unzähligen Screenshots nur die schönsten sind.

Hannibal

Die Figur des Hannibal Lecter verfolgt ihre ganz eigene Kunst: die Organe ihrer Opfer zu essen. Die Serie "Hannibal" ist in ihrer Darstellung des Serienmörders und Kannibalen, verkörpert von Mads Mikkelsen, der in seiner Funktion als Psychiater dem FBI-Agenten Will Graham dabei helfen soll, Täter zu fangen, dabei sagen wir "in allgemeingültigerer Hinsicht" kunstvoll unterwegs. Cinematographer James Hawkinson schafft eine sehr verstörende und düstere Umgebung, die jedoch extrem poetisch daherkommt und sehr viel mit Symmetrie und sogar Achsensymmetrie spielt. Einstellungen kommen Gemälden gleich, es werden visuelle Metaphern verwendet, die Bilder sind eindringlich, wirken fast haptisch. Auf der einen Seite gibt es extreme Close-ups, auf der anderen Seite viel Negativ-Raum. Und kaum eine andere Sendung bringt so viele Gradierungen von Dunkelheit mit sich, wie "Hannibal". Wie sieht es mit euch aus? Welche Serie bewundert ihr für ihre tolle Kameraarbeit, welche Einstellungen bekommt ihr nicht mehr aus dem Kopf, welche Bilder hängen womöglich sogar bei euch im Wohnzimmer? Erzählt es uns gern in den Kommentaren!]]>
Hach ja, "Top-Listen" können sich ja auf so vieles beziehen: persönliche Lieblingscharaktere, Lieblingsmusik, Lieblingsintros. Ich habe mir für diese Ausgabe einmal Serien herausgesucht, die sich durch herausragende Kinematographie auszeichnen und dadurch in ihrer Gestaltung ganz besonders kunstvoll wirken. Sei es der besondere Einsatz von Licht, die Komposition der Bilder oder das Spiel mit Farben: Bei allen fünf folgenden Serien gäbe es dutzende Bilder, die ich mir direkt an die Wand hängen würde. Dementsprechend möchte ich gerne einmal die Kameramenschen huldigen, die uns diese Bilder beschert haben. Doch Obacht: Die Texte sind zwar spoilerfrei, die dazugehörigen Videos können jedoch Szenen enthalten, die Aufschluss über den Fortgang der jeweiligen Handlung geben können.

The Handmaid's Tale

In der dystopischen Serie "The Handmaid's Tale", die auf Margaret Atwoods gleichnamigen Roman von 1985 basiert, kämpft Elisabeth Moss alias Offred im totalitären Staat Gilead damit, als Gebärmaschine ihres Herrn und Eigentümers missbraucht zu werden. Der harte Stoff ist Grund genug, dass die Serie unter die Haut geht. Aber Cinematographer Colin Watkinson spielt derart mit (natürlichem) Licht und Tiefe, dass die Bilder gleich deutlich eindringlicher werden. Dazu kommt die überwiegend akkurate, extrem symmetrische Komposition der Bilder, die die Handlung an vielen Stellen noch unangenehmer macht, da sie so surreal wirkt und die künstliche Ordnung, die im militarisierten Staat Gilead versucht wird aufrechtzuerhalten, noch unterstreicht - ganz zu schweigen von den zahlreichen extremen Nahaufnahmen von Offred, die uns fast bedrängen. Und zu alledem kommt dann auch noch die farbliche Differenzierung der Bilder, durch die wir als Zuschauer besonders gut zwischen Gegenwart und Vergangenheit der Geschichte unterscheiden können. Ein Augenschmaus... also abgesehen davon, dass der Inhalt natürlich nur schwer verdaulich ist.

Better Call Saul

Ich kann ja nicht in jedem Beitrag, den ich schreibe, von "Breaking Bad" schwärmen - obwohl es natürlich total gerechtfertigt wäre ;) Jeder, der die beste Serie aller Zeiten kennt, weiß, wie viel Arbeit in der Gestaltung der Bilder und der Kameraarbeit steckt und welch großer Anteil der Geschichte allein darüber erzählt wird. Beim Spin-Off "Better Call Saul" über die Entwicklung von Bob Odenkirk alias Jimmy McGill zu dem Saul Goodman, wie wir ihn aus der Mutterserie kennen, ist das nicht anders. Und das ganz bewusst nicht, denn Gilligan wollte, dass der "Breaking Bad" Look bewahrt wird - was natürlich auch Sinn macht. Cinematographer Arthur Albert hat das Bewahren ziemlich gut hinbekommen, darüber hinaus aber auch vielmehr noch einen ganz eigenen Stil für die Serie geschaffen, die viele Film Noir-Anlehnungen mit sich bringt. Was die Serie sonst noch besonders auszeichnet, ist das außergewöhnliche Framing, das sich u.a. in weiten und vor allem extrem ungewöhnlichen Betrachtungswinkeln zeigt. Mit dieser ausgeklügelten, anspruchsvollen Gestaltung geht ein Effekt einher, der uns Zuschauer noch stärker in das Geschehen eintauchen lässt und uns dadurch selbst bei langen Dialogszenen sehr unterhält. "Better Call Saul" macht einfach Spaß.

Fargo

"Fargo" ist ein ganz besonderes Werk, wenn wir uns die Kinematographie der Serie vor Augen führen. So skurril die Handlung auch ist, wenn Lorne Malvo beginnt seinen schlechten Einfluss auf Kleinstädtler Lester Nygaard wirken zu lassen, so speziell ist auch die visuelle Gestaltung, die Cinematographer Dana Gonzalez zu verdanken ist. Die erste Staffel stellt eine kleine Hommage an "No Country For Old Men" dar, was sich nicht nur an dem Stil der Serie, sondern auch an einigen Verweisen erkennen lässt. Die Ästhetik der Serie wird dabei natürlich vor allem durch das besondere Setting geprägt, doch auch der Einsatz bestimmter technischer Mittel, wie die vorwiegende Verwendung von Weitwinkellinsen, die die Rauheit der Umgebung noch unterstützen, und die überwiegend ruhige Kamera, die in einem Kontrast zum oftmals unruhigen Inhalt steht, machen "Fargo" besonders. Zudem ist die Serie ebenfalls mit einer starken Symbolik aufgeladen, die sich ganz bewusst meistens im Hintergrund finden lässt.

The Night of

Die Story von "The Night of" ist aufwühlend: Naz Kahn, verkörpert von Riz Ahmed, wird des Mordes an einer jungen Frau beschuldigt. Er selbst weiß nicht mehr, was in der Nacht passiert ist, als er mit ihr zusammen war - und der Zuschauer weiß dies auch nicht. Im Laufe der acht Episoden merken wir jedoch allmählich, dass die Auflösung der Nacht des Mordes hier auch gar nicht im Mittelpunkt steht, sondern die Entwicklung des Protagonisten, die er durch diese Anschuldigung vollzieht. In eindrucksvollen Bildern und meiner Meinung nach einer der schönsten Bildkompositionen bringt uns Cinematographer Igor Martinovic diese Charakterstudie nah, macht die Isolation der Figuren durch ungewöhnliche Einstellungen spürbar und lässt uns durch zahlreiche Point-of-View-Shots gleichzeitig stark mit ihnen mitfühlen. Ich konnte mich bei meinen Reviews jedenfalls nie entscheiden, welche der unzähligen Screenshots nur die schönsten sind.

Hannibal

Die Figur des Hannibal Lecter verfolgt ihre ganz eigene Kunst: die Organe ihrer Opfer zu essen. Die Serie "Hannibal" ist in ihrer Darstellung des Serienmörders und Kannibalen, verkörpert von Mads Mikkelsen, der in seiner Funktion als Psychiater dem FBI-Agenten Will Graham dabei helfen soll, Täter zu fangen, dabei sagen wir "in allgemeingültigerer Hinsicht" kunstvoll unterwegs. Cinematographer James Hawkinson schafft eine sehr verstörende und düstere Umgebung, die jedoch extrem poetisch daherkommt und sehr viel mit Symmetrie und sogar Achsensymmetrie spielt. Einstellungen kommen Gemälden gleich, es werden visuelle Metaphern verwendet, die Bilder sind eindringlich, wirken fast haptisch. Auf der einen Seite gibt es extreme Close-ups, auf der anderen Seite viel Negativ-Raum. Und kaum eine andere Sendung bringt so viele Gradierungen von Dunkelheit mit sich, wie "Hannibal".
Wie sieht es mit euch aus? Welche Serie bewundert ihr für ihre tolle Kameraarbeit, welche Einstellungen bekommt ihr nicht mehr aus dem Kopf, welche Bilder hängen womöglich sogar bei euch im Wohnzimmer? Erzählt es uns gern in den Kommentaren! ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/awesome-5-serien-mit-toller-kinematographie/feed/ 7 88986
Fargo in 2019 und Sons of Anarchy Spin-Off noch in diesem Jahr https://www.serieslyawesome.tv/fargo-in-2019-und-sons-of-anarchy-spin-off-noch-in-diesem-jahr/ https://www.serieslyawesome.tv/fargo-in-2019-und-sons-of-anarchy-spin-off-noch-in-diesem-jahr/#respond Sat, 06 Jan 2018 07:32:37 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=76430 Fargo aufkeimen lassen. So hat er bestätigt, dass es eine konkrete Idee des Showrunners Noah Hawley für eine vierte Staffel gibt. Er erwartet sogar eine Ausstrahlung in 2019. Mal schauen, welche Story auf uns zu kommt. Ich persönlich mochte Staffel 3 zwar, leider kam sie aber nicht an die Qualität der ersten beiden Staffeln heran. Weiterhin hat Landgraf verkündigt, dass die Spin-Off-Serie zu Sons of Anarchy, Mayans MC, noch in diesem Jahr auf seinem Network ausgestrahlt werden soll. Die Serie spielt nach den Ereignissen aus der Mutterserie und behandelt den Aufstieg eines Neulings im Mayans MC. Kurt Sutter ist wieder für die Serie verantwortlich. Ich werde den 10 Folgen sicherlich eine Chance geben.

via: THR

]]>
Fargo aufkeimen lassen. So hat er bestätigt, dass es eine konkrete Idee des Showrunners Noah Hawley für eine vierte Staffel gibt. Er erwartet sogar eine Ausstrahlung in 2019. Mal schauen, welche Story auf uns zu kommt. Ich persönlich mochte Staffel 3 zwar, leider kam sie aber nicht an die Qualität der ersten beiden Staffeln heran. Weiterhin hat Landgraf verkündigt, dass die Spin-Off-Serie zu Sons of Anarchy, Mayans MC, noch in diesem Jahr auf seinem Network ausgestrahlt werden soll. Die Serie spielt nach den Ereignissen aus der Mutterserie und behandelt den Aufstieg eines Neulings im Mayans MC. Kurt Sutter ist wieder für die Serie verantwortlich. Ich werde den 10 Folgen sicherlich eine Chance geben.

via: THR

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/fargo-in-2019-und-sons-of-anarchy-spin-off-noch-in-diesem-jahr/feed/ 0 76430
sAWEntskalender 2017 – Tür 4: Ray Wise https://www.serieslyawesome.tv/sawentskalender-2017-tuer-4-ray-wise/ https://www.serieslyawesome.tv/sawentskalender-2017-tuer-4-ray-wise/#respond Mon, 04 Dec 2017 07:08:07 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=74538 Neue Woche, alter Kalender - der sAWEntskalender! Heute dreht sich alles um den Schauspieler Ray Wise, den viele vermutlich aus Serien wie "Twin Peaks" und "Fargo" kennen. Bevor ich etwas über diesen wunderbaren Schauspieler erzähle, möchte ich aber noch kurz einen Tipp in Sachen Gewinnspiel an Euch loswerden. Das Lösungswort wird Euch nicht Spanisch vorkommen, aber auf Englisch sein.
Im Rahmen unseres sAWEntskalenders gibt es jeden Tag eine Hommage auf einen erwähnenswerten Seriendarsteller - und immer wieder versteckte Buchstaben. Wer als erstes das gesuchte Serien-Zitat aus ihnen bildet, kann sich einen Preis aussuchen. Alle vier Tage gibt es einen Tipp von uns. Viel Spaß beim Durchschauen und Rätseln!

Twin Peaks

So, zu Ray Wise. Ich bin 1990 durch "Twin Peaks" aufmerksam geworden. Er spielte darin Leland Palmer, den Vater von Laura Palmer, um deren Ermordung sich bekanntlich alles dreht. Wir lernen ihn als liebenden Vater kennen, der sich im Laufe der Serie aber als kaltblütiger Mörder entpuppt. Wobei das nur die halbe Wahrheit ist, denn Leland ist besessen vom Bösen, das BOB genannt wird. BOB wird uns leibhaftig angezeigt, wenn sich Leland in BOB verwandelt. Nur wenige Menschen können BOB sehen, Laura Palmer zum Beispiel, oder ihre Cousine Maddy Ferguson, oder natürlich Sarah Palmer, Lelands Ehefrau. Ich würde sagen, die Rolle des Leland Palmer ist zugleich die Paraderolle von Ray Wise. Es gibt ja immer diese Sprachregelungen, dass bestimmte Rollen Schauspielern auf den Leib geschrieben sind. Hier haben sich auf jeden Rolle und Darsteller gefunden. In der Serie kann er sein ganzes Spektrum ausspielen, vom vor Trauer zugrunde gehenden Vater über den charmanten, gewitzten Anwalt bis zum kaltblütigen Mörder. Es ist einfach phänomenal, wie er mit seiner Mimik den aktuellen Gefühlszustand ausdrückt, wie man ihm richtig ansehen kann, wie er vom ahnungslosen Leland zum bösen Killer wird. Das ist einfach stark gespielt, und das setzt sich im "Twin Peaks"-Kinofilm fort. Leider hat er in dem Revival nach 25 Jahren nur zwei kurze Auftritte gehabt, aber auch die haben einen gleich wieder an früher erinnert.

Fargo

In "Fargo", Staffel 3, hat Ray Wise zwei kleine Auftritte, und beide erinnern an seine Zeit bei "Twin Peaks". Kein Wunder: Noah Hawley, der "Fargo" als Serie konzipiert hat, ist großer "Twin Peaks"-Fan und bestätigt immer wieder, das David Lynch seine Arbeit stark beeinflusst habe. Entsprechend wirkt vor allem eine Szene mit Wise als Paul Marrane wie ein Cut aus "Twin Peaks". Tatsächlich war sie aber nicht als Referenz an die Serie gedacht, wirkt aber wie eine Hommage, wie Hawley auch TV Insider gegenüber bestätigt:
"In Season 3 of Fargo, the scenes with Ray Wise have this odd feel. I didn’t consciously intend it as a reference to Twin Peaks. But Wise has this intensity, this hypnotizing quality. I put him in a bowling alley holding a kitten and it became an inadvertent homage to Lynch’s show."
Tatsächlich muss ich sagen, dass auch bei mir gleich der Eindruck entstand, dass sich Ray Wise hier nochmal an seinem alten Charakter orientiert - hat mir gefallen.

Mad Men und mehr

Ja, auch in "Mad Men" bekommen wir Ray Wise zu Gesicht. Er spielt in Staffel 5 für mehrere Episoden Ed Baxter, einen Geschäftsmann, dessen Tochter mit Ken Cosgrove aus unserer allseits beliebten Agentur anbändelt. Leider gibt es nicht so viel von Ray Wise zu sehen. Die Besetzung hätte sich mehr Potenzial gehabt. Ansonsten sehen wir Ray Wise in vielen kleinen Nebenrollen in zig Serien. Liest man's einmal durch, hat man eigentlich alle bekannten Serien der letzten Jahre einmal durch: "Gilmore Girls: A Year in the Life", "Agent Carter", "Criminal Minds", "The Mentalist", "NCIS", "How I met your mother", "Drop Dead Diva", "Numb3rs", "Bones", "24", "CSI" und "Star Trek Voyager & The Next Generation", dazu noch aus unserer Klassiker-Reihe "Dawson's Creek", "Riptide", "Remington Steele", "The A-Team", "Scarecrow and Mrs. King" oder auch "Airwolf". Ist jetzt nicht so schlecht. Dazu kommt eine nochmal so lange Liste an Rollen in Spielfilmen. Neben den Projekten hat er auch noch Zeit für kleinere Projekte, so zum Beispiel für den Auftritt in einem Musikvideo der wunderbaren Band "Beach House", mit der ich dieses Türchen unseres sAWEntskalenders schließen möchte. ]]>
Neue Woche, alter Kalender - der sAWEntskalender! Heute dreht sich alles um den Schauspieler Ray Wise, den viele vermutlich aus Serien wie "Twin Peaks" und "Fargo" kennen. Bevor ich etwas über diesen wunderbaren Schauspieler erzähle, möchte ich aber noch kurz einen Tipp in Sachen Gewinnspiel an Euch loswerden. Das Lösungswort wird Euch nicht Spanisch vorkommen, aber auf Englisch sein.
Im Rahmen unseres sAWEntskalenders gibt es jeden Tag eine Hommage auf einen erwähnenswerten Seriendarsteller - und immer wieder versteckte Buchstaben. Wer als erstes das gesuchte Serien-Zitat aus ihnen bildet, kann sich einen Preis aussuchen. Alle vier Tage gibt es einen Tipp von uns. Viel Spaß beim Durchschauen und Rätseln!

Twin Peaks

So, zu Ray Wise. Ich bin 1990 durch "Twin Peaks" aufmerksam geworden. Er spielte darin Leland Palmer, den Vater von Laura Palmer, um deren Ermordung sich bekanntlich alles dreht. Wir lernen ihn als liebenden Vater kennen, der sich im Laufe der Serie aber als kaltblütiger Mörder entpuppt. Wobei das nur die halbe Wahrheit ist, denn Leland ist besessen vom Bösen, das BOB genannt wird. BOB wird uns leibhaftig angezeigt, wenn sich Leland in BOB verwandelt. Nur wenige Menschen können BOB sehen, Laura Palmer zum Beispiel, oder ihre Cousine Maddy Ferguson, oder natürlich Sarah Palmer, Lelands Ehefrau. Ich würde sagen, die Rolle des Leland Palmer ist zugleich die Paraderolle von Ray Wise. Es gibt ja immer diese Sprachregelungen, dass bestimmte Rollen Schauspielern auf den Leib geschrieben sind. Hier haben sich auf jeden Rolle und Darsteller gefunden. In der Serie kann er sein ganzes Spektrum ausspielen, vom vor Trauer zugrunde gehenden Vater über den charmanten, gewitzten Anwalt bis zum kaltblütigen Mörder. Es ist einfach phänomenal, wie er mit seiner Mimik den aktuellen Gefühlszustand ausdrückt, wie man ihm richtig ansehen kann, wie er vom ahnungslosen Leland zum bösen Killer wird. Das ist einfach stark gespielt, und das setzt sich im "Twin Peaks"-Kinofilm fort. Leider hat er in dem Revival nach 25 Jahren nur zwei kurze Auftritte gehabt, aber auch die haben einen gleich wieder an früher erinnert.

Fargo

In "Fargo", Staffel 3, hat Ray Wise zwei kleine Auftritte, und beide erinnern an seine Zeit bei "Twin Peaks". Kein Wunder: Noah Hawley, der "Fargo" als Serie konzipiert hat, ist großer "Twin Peaks"-Fan und bestätigt immer wieder, das David Lynch seine Arbeit stark beeinflusst habe. Entsprechend wirkt vor allem eine Szene mit Wise als Paul Marrane wie ein Cut aus "Twin Peaks". Tatsächlich war sie aber nicht als Referenz an die Serie gedacht, wirkt aber wie eine Hommage, wie Hawley auch TV Insider gegenüber bestätigt:
"In Season 3 of Fargo, the scenes with Ray Wise have this odd feel. I didn’t consciously intend it as a reference to Twin Peaks. But Wise has this intensity, this hypnotizing quality. I put him in a bowling alley holding a kitten and it became an inadvertent homage to Lynch’s show."
Tatsächlich muss ich sagen, dass auch bei mir gleich der Eindruck entstand, dass sich Ray Wise hier nochmal an seinem alten Charakter orientiert - hat mir gefallen.

Mad Men und mehr

Ja, auch in "Mad Men" bekommen wir Ray Wise zu Gesicht. Er spielt in Staffel 5 für mehrere Episoden Ed Baxter, einen Geschäftsmann, dessen Tochter mit Ken Cosgrove aus unserer allseits beliebten Agentur anbändelt. Leider gibt es nicht so viel von Ray Wise zu sehen. Die Besetzung hätte sich mehr Potenzial gehabt.
Ansonsten sehen wir Ray Wise in vielen kleinen Nebenrollen in zig Serien. Liest man's einmal durch, hat man eigentlich alle bekannten Serien der letzten Jahre einmal durch: "Gilmore Girls: A Year in the Life", "Agent Carter", "Criminal Minds", "The Mentalist", "NCIS", "How I met your mother", "Drop Dead Diva", "Numb3rs", "Bones", "24", "CSI" und "Star Trek Voyager & The Next Generation", dazu noch aus unserer Klassiker-Reihe "Dawson's Creek", "Riptide", "Remington Steele", "The A-Team", "Scarecrow and Mrs. King" oder auch "Airwolf". Ist jetzt nicht so schlecht. Dazu kommt eine nochmal so lange Liste an Rollen in Spielfilmen. Neben den Projekten hat er auch noch Zeit für kleinere Projekte, so zum Beispiel für den Auftritt in einem Musikvideo der wunderbaren Band "Beach House", mit der ich dieses Türchen unseres sAWEntskalenders schließen möchte.
]]>
https://www.serieslyawesome.tv/sawentskalender-2017-tuer-4-ray-wise/feed/ 0 74538
Review: Fargo S03E10 – Somebody to Love https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e10-somebody-to-love/ https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e10-somebody-to-love/#comments Thu, 22 Jun 2017 15:00:55 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=66930 Alles beginnt mit einer Stussy-Unterschrift, die zwar eher nach einem "R" wie "Ray" zu Beginn ausschaut, aber Emmit gehört. Allgemein gibt es Bürokratie und Papierkram, wo man nur hinschaut in den ersten Momenten dieser letzten Episode. Da wirkt der Schriftzug "This is a true story" beinahe zum ersten Mal wirklich überzeugend, zumal er handgeschrieben ist und das "true" nicht etwa verschwindet oder durchgestrichen wird - es bleibt. Das visuelle wie sinnbildliche Spiel mit den Standards im Opening hat mir sehr gefallen (wir hatten erst gerade im podcAZt über die unterschiedliche Verwendung gesprochen). Allgemein schwingt eine Menge Ankündigung und Vorzeichen in den ersten Momenten mit. Beinahe wäre es das bereits für Gloria gewesen, doch sie zieht im letzten Moment ihre Kündigung vom Tisch. Gefundenes Fressen für "was wäre wenn?"-Theoretiker und engagierte Abstrahierungskünstler.
"You're nearly done here." (V.M.)
In Sachen Zeichenkunst hat auch Nikki ordentlich dazu gelernt, die sich bestens ausgerüstet für Großes wappnet. Es liegt "finaler Showdown" in der Luft. Da wirkt es beinahe kurios, dass der erste wirkliche Waffeneinsatz (zumindest nicht nur gedroht, sondern durchgeführt) mittels eines Mundsprays stattfindet. Nette Geschichte, netter Move.
"Wipe everything! We were never here." (V.M.)
Der "Drive by"-Shot mit den dem Kind hinterherlaufendem Kriminellen hat mir sehr gefallen. Allgemein hatte die Folge visuell so einiges zu bieten (daher gibt es heute für euch gleich ein Vielfaches an Screenshots, yay!). Aber auch inhaltlich war die Operation Austausch verdammt gut inszeniert. Man merkt richtig, wie vorsichtig Varga plötzlich ist. Man könnte gar von Angst sprechen, hat er mal ausnahmsweise nicht die Kontrolle - nicht mal über die Fahrstuhltür. Nikki hat sich in der vergangenen Episode ordentlich Respekt verschafft und diesen Zeichenwechsel spürt man in jeder Sekunde der intensiven Szenen. Mir tut es nur sehr leid um Meemo. Ich mochte Meemo. Wenigstens wurde seine Leiche aus unerfindlichen Gründen nicht zugedeckt (er wird doch wohl nicht...?). Zwei Cent wurden auf den Kopf von Emmit ausgesetzt. Muaha. Ha. Alles ist nichts mehr wert. Erst Familie futsch, dann Partner und Bruder futsch und jetzt auch noch Unternehmen futsch. Alles futsch. Sogar das Auto will nicht mehr.
"I asked if you still feel you got room to fall or if this is bottom?" (Nikki)
Eines hat er wenigstens noch: Symmetrie. Beim in der Knüste stehenbleibenden Auto wurde wunderbar vom mittigen Feld Gebrauch gemacht (nur der eine Pfosten ganz rechts... hmpf!). Die Szene war die beste der Folge und konnte eigentlich alles übermitteln, was "Fargo" seit jeher ausmacht. Eine typische "Glück im Unglück?"-Situation mit einem zurückbleibenden Protagonisten voller Fragezeichen. Eine gelungen inszenierte Zufallsszene mit blutigem Ausgang. Der Schuss war natürlich beinahe utopisch gut, aber gehen wir einfach mal von einem gut geschulten Polizisten oder einfach nur Glück aus... Eigentlich hätte die Folge auch vorbei sein können. Irgendwie wird die Situation und der Gedankengang in meinem Kopf ganz gut durch die folgenden zwei Worte zusammen gefasst:
"Okay then..." (Gloria)
Parallel notiere ich mir, dass es einen "erhöhten Einsatz von Blendenübergängen" gibt. Ein mehr oder weniger neues Stilmittel, dass gerade in dieser Gloria-Passage beinahe zu oft genutzt wird. Nur bei einer Sache nicht: dem Gesicht von Emmit. Denn plötzlich heißt es "Fünf Jahre später" und wir sehen einen geläuterten Emmit zurück im Kreise seiner Familie. Selbst Sy ist "so gut wie neu" und irgendwie ist doch alles dufte. Man braucht gar nicht viel im Leben, außer Familie und einen Schokokuchen. Und endlich ist auch Emmit wieder mit sich im Reinen. Er hat es bewiesen: Er ist kein Essen, er HOLT Essen aus dem Kühlschrank. Okay, es bleibt beim Versuch... Gerade ist alles wieder okay, da beendet Mr. Wrench (der im Gegensatz zu den anderen scheinbar nicht gealtert ist) den Job. Irgendwie genugtuend und tragisch zugleich. Um (fast) sämtliche losen Enden noch schnell zu verknüpfen können wir auch noch einmal Gloria in Aktion erleben. Ob sie nun in einer lesbischen Polizeibeziehung ist, bleibt leider offen, aber sie arbeitet beim "Department of Homeland Security" - und hat Varga gefunden. Gefallen hat mir die Referenz zur Endlos-Spiegel-Verhörraumszene mit Emmit vor Kurzem.
"You're asking me if there are phones in Belgium?!" (V.M. Mr. Rand, Daniel)
Und am Ende erleben wir eine kleine "Inception"-Hommage. Tritt der "Death of a Salesman" ein oder kann er seinen Kopf erneut durch die Schlinge ziehen? Wir werden es (noch) nicht erfahren. Schrödingers Krimineller, quasi.
[Rating:4/5]
Die Zukunft ist gewiss, die Vergangenheit nicht. Ein interessanter Gedanke, gerade im Hinblick auf Fargo selbst. Ist die Zeit abgelaufen oder eilt noch ein Produzent mit einer rettenden Idee durch die Tür? Vermutlich war das zumindest vorerst die letzte Folge der Serie. Zeit ist aber natürlich noch, vielleicht kommt die Serie auch nach ein, zwei oder sieben Jahren wieder - verdenken könnte es ihr niemand, durch den zeitspringenden Staffelcharakter ist man eh offen und kann sich Lücken erlauben. Aber zunächst zum Finale selbst. Das war gut und hat mir vor allem in den Szenen mit und um Nikki ungemein gut gefallen. Der Zeitsprung hinten heraus war mir dann doch etwas zu viel und wirkte drangeschweißt. Wieso Wrench derart lange gewartet, bzw. es ihn persönlich fünf Jahre später noch derart bewegt hat? Schwer zu sagen. Bei V.M. (was heißt es denn nun!?!?!?!?) Varga macht die jahrelange Suche natürlich eher Sinn, aber auch hier gab es bis auf ein, zwei kleine Weisheiten am Ende nicht mehr allzu viel für uns zu sehen. Insgesamt eine gute Folge und ein gelungener Abschluss, das große Feuerwerk hat sich aber in den Episoden zuvor abgespielt.

Fargo - Staffel 3 Review

Letztlich kann man sehr glücklich über das Staffelende (also die letzten Episoden von ihr sein), wie ich finde. Denn zunächst hatte sie einen zumindest mal holprigen Start. Das lag vor allem daran, dass mir die eigentlichen Protragonisten zu egal waren, wirklich warm wurde ich mit der Serie erst, nachdem ich mich mehr und mehr mit den Machenschaften der Kriminellen um Varga angefreundet hatte. Das hat mich fasziniert und dieser Ekel gepaart mit genialer Strippenziehung im Charakter des V.M. - herrlich! Natürlich war es durchgehend stark produziert, bot regelmäßig toll anzusehende und regelmäßig originelle Aufnahmen. Aber die typische Mischung aus naiv-dümmlichen Figuren und Momenten sowie der radikalen Gewaltentwicklung in einem beinahe choreografierten Durcheinander kam tatsächlich erst im letzten Staffeldrittel auf. Die erste Hälfte hatte dann doch einige Mängel und Längen, die mir das Weiterschauen tatsächlich erschwert haben. Am Ende ist das natürlich Meckern auf hohem Niveau, aber Fargo hat sich eben vor allem durch die erste Staffel eine verdammt hohe Erwartungshaltung geschaffen - da wirkt es beinahe enttäuschend, dass keine 5-Kronen-Wertung zu finden ist und eine 3 ist vermutlich das schlechteste, was eine Fargo-Episode bisher gesehen hat. Aber wurscht - am Ende hat es die Staffel noch herumgerissen und uns belohnt. Tolles Schauspiel, einige (nicht alle) gelungene Charaktere und viele schöne Anspielungen auf das eigene Franchise und andere Dinge in der Welt. Wäre doch irgendwie schade, wenn die Macher sich nicht noch ein Kapitel ausdenken auf Basis echter Geschehnisse verschriftlichen können...

Bilder: FX

Vorherige Folge]]>
Alles beginnt mit einer Stussy-Unterschrift, die zwar eher nach einem "R" wie "Ray" zu Beginn ausschaut, aber Emmit gehört. Allgemein gibt es Bürokratie und Papierkram, wo man nur hinschaut in den ersten Momenten dieser letzten Episode. Da wirkt der Schriftzug "This is a true story" beinahe zum ersten Mal wirklich überzeugend, zumal er handgeschrieben ist und das "true" nicht etwa verschwindet oder durchgestrichen wird - es bleibt. Das visuelle wie sinnbildliche Spiel mit den Standards im Opening hat mir sehr gefallen (wir hatten erst gerade im podcAZt über die unterschiedliche Verwendung gesprochen). Allgemein schwingt eine Menge Ankündigung und Vorzeichen in den ersten Momenten mit. Beinahe wäre es das bereits für Gloria gewesen, doch sie zieht im letzten Moment ihre Kündigung vom Tisch. Gefundenes Fressen für "was wäre wenn?"-Theoretiker und engagierte Abstrahierungskünstler.
"You're nearly done here." (V.M.)
In Sachen Zeichenkunst hat auch Nikki ordentlich dazu gelernt, die sich bestens ausgerüstet für Großes wappnet. Es liegt "finaler Showdown" in der Luft. Da wirkt es beinahe kurios, dass der erste wirkliche Waffeneinsatz (zumindest nicht nur gedroht, sondern durchgeführt) mittels eines Mundsprays stattfindet. Nette Geschichte, netter Move.
"Wipe everything! We were never here." (V.M.)
Der "Drive by"-Shot mit den dem Kind hinterherlaufendem Kriminellen hat mir sehr gefallen. Allgemein hatte die Folge visuell so einiges zu bieten (daher gibt es heute für euch gleich ein Vielfaches an Screenshots, yay!). Aber auch inhaltlich war die Operation Austausch verdammt gut inszeniert. Man merkt richtig, wie vorsichtig Varga plötzlich ist. Man könnte gar von Angst sprechen, hat er mal ausnahmsweise nicht die Kontrolle - nicht mal über die Fahrstuhltür. Nikki hat sich in der vergangenen Episode ordentlich Respekt verschafft und diesen Zeichenwechsel spürt man in jeder Sekunde der intensiven Szenen. Mir tut es nur sehr leid um Meemo. Ich mochte Meemo. Wenigstens wurde seine Leiche aus unerfindlichen Gründen nicht zugedeckt (er wird doch wohl nicht...?). Zwei Cent wurden auf den Kopf von Emmit ausgesetzt. Muaha. Ha. Alles ist nichts mehr wert. Erst Familie futsch, dann Partner und Bruder futsch und jetzt auch noch Unternehmen futsch. Alles futsch. Sogar das Auto will nicht mehr.
"I asked if you still feel you got room to fall or if this is bottom?" (Nikki)
Eines hat er wenigstens noch: Symmetrie. Beim in der Knüste stehenbleibenden Auto wurde wunderbar vom mittigen Feld Gebrauch gemacht (nur der eine Pfosten ganz rechts... hmpf!). Die Szene war die beste der Folge und konnte eigentlich alles übermitteln, was "Fargo" seit jeher ausmacht. Eine typische "Glück im Unglück?"-Situation mit einem zurückbleibenden Protagonisten voller Fragezeichen. Eine gelungen inszenierte Zufallsszene mit blutigem Ausgang. Der Schuss war natürlich beinahe utopisch gut, aber gehen wir einfach mal von einem gut geschulten Polizisten oder einfach nur Glück aus... Eigentlich hätte die Folge auch vorbei sein können. Irgendwie wird die Situation und der Gedankengang in meinem Kopf ganz gut durch die folgenden zwei Worte zusammen gefasst:
"Okay then..." (Gloria)
Parallel notiere ich mir, dass es einen "erhöhten Einsatz von Blendenübergängen" gibt. Ein mehr oder weniger neues Stilmittel, dass gerade in dieser Gloria-Passage beinahe zu oft genutzt wird. Nur bei einer Sache nicht: dem Gesicht von Emmit. Denn plötzlich heißt es "Fünf Jahre später" und wir sehen einen geläuterten Emmit zurück im Kreise seiner Familie. Selbst Sy ist "so gut wie neu" und irgendwie ist doch alles dufte. Man braucht gar nicht viel im Leben, außer Familie und einen Schokokuchen. Und endlich ist auch Emmit wieder mit sich im Reinen. Er hat es bewiesen: Er ist kein Essen, er HOLT Essen aus dem Kühlschrank. Okay, es bleibt beim Versuch... Gerade ist alles wieder okay, da beendet Mr. Wrench (der im Gegensatz zu den anderen scheinbar nicht gealtert ist) den Job. Irgendwie genugtuend und tragisch zugleich. Um (fast) sämtliche losen Enden noch schnell zu verknüpfen können wir auch noch einmal Gloria in Aktion erleben. Ob sie nun in einer lesbischen Polizeibeziehung ist, bleibt leider offen, aber sie arbeitet beim "Department of Homeland Security" - und hat Varga gefunden. Gefallen hat mir die Referenz zur Endlos-Spiegel-Verhörraumszene mit Emmit vor Kurzem.
"You're asking me if there are phones in Belgium?!" (V.M. Mr. Rand, Daniel)
Und am Ende erleben wir eine kleine "Inception"-Hommage. Tritt der "Death of a Salesman" ein oder kann er seinen Kopf erneut durch die Schlinge ziehen? Wir werden es (noch) nicht erfahren. Schrödingers Krimineller, quasi.
[Rating:4/5]
Die Zukunft ist gewiss, die Vergangenheit nicht. Ein interessanter Gedanke, gerade im Hinblick auf Fargo selbst. Ist die Zeit abgelaufen oder eilt noch ein Produzent mit einer rettenden Idee durch die Tür? Vermutlich war das zumindest vorerst die letzte Folge der Serie. Zeit ist aber natürlich noch, vielleicht kommt die Serie auch nach ein, zwei oder sieben Jahren wieder - verdenken könnte es ihr niemand, durch den zeitspringenden Staffelcharakter ist man eh offen und kann sich Lücken erlauben. Aber zunächst zum Finale selbst. Das war gut und hat mir vor allem in den Szenen mit und um Nikki ungemein gut gefallen. Der Zeitsprung hinten heraus war mir dann doch etwas zu viel und wirkte drangeschweißt. Wieso Wrench derart lange gewartet, bzw. es ihn persönlich fünf Jahre später noch derart bewegt hat? Schwer zu sagen. Bei V.M. (was heißt es denn nun!?!?!?!?) Varga macht die jahrelange Suche natürlich eher Sinn, aber auch hier gab es bis auf ein, zwei kleine Weisheiten am Ende nicht mehr allzu viel für uns zu sehen. Insgesamt eine gute Folge und ein gelungener Abschluss, das große Feuerwerk hat sich aber in den Episoden zuvor abgespielt.

Fargo - Staffel 3 Review

Letztlich kann man sehr glücklich über das Staffelende (also die letzten Episoden von ihr sein), wie ich finde. Denn zunächst hatte sie einen zumindest mal holprigen Start. Das lag vor allem daran, dass mir die eigentlichen Protragonisten zu egal waren, wirklich warm wurde ich mit der Serie erst, nachdem ich mich mehr und mehr mit den Machenschaften der Kriminellen um Varga angefreundet hatte. Das hat mich fasziniert und dieser Ekel gepaart mit genialer Strippenziehung im Charakter des V.M. - herrlich! Natürlich war es durchgehend stark produziert, bot regelmäßig toll anzusehende und regelmäßig originelle Aufnahmen. Aber die typische Mischung aus naiv-dümmlichen Figuren und Momenten sowie der radikalen Gewaltentwicklung in einem beinahe choreografierten Durcheinander kam tatsächlich erst im letzten Staffeldrittel auf. Die erste Hälfte hatte dann doch einige Mängel und Längen, die mir das Weiterschauen tatsächlich erschwert haben. Am Ende ist das natürlich Meckern auf hohem Niveau, aber Fargo hat sich eben vor allem durch die erste Staffel eine verdammt hohe Erwartungshaltung geschaffen - da wirkt es beinahe enttäuschend, dass keine 5-Kronen-Wertung zu finden ist und eine 3 ist vermutlich das schlechteste, was eine Fargo-Episode bisher gesehen hat. Aber wurscht - am Ende hat es die Staffel noch herumgerissen und uns belohnt. Tolles Schauspiel, einige (nicht alle) gelungene Charaktere und viele schöne Anspielungen auf das eigene Franchise und andere Dinge in der Welt. Wäre doch irgendwie schade, wenn die Macher sich nicht noch ein Kapitel ausdenken auf Basis echter Geschehnisse verschriftlichen können...

Bilder: FX

Vorherige Folge ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e10-somebody-to-love/feed/ 6 66930
Review: Fargo S03E09 – Aporia https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e09-aporia/ https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e09-aporia/#respond Thu, 15 Jun 2017 15:50:06 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=66539 Ach, was soll ich bei dieser Episode hier noch groß Einleitungsworte verschwenden - das ist etwa so sinnvoll, wie ein Rasensprenger im Winter. Denn tatsächlich verliert auch Fargo diese Woche keine Zeit und legt direkt mal los nach: Noch ein Stussy ist tot. Meemo hat Marvin umgebracht. Wen? Ja, genau. Noch während die Gedanken mahlen, wiesoweshalbwarum, verhört Gloria den beichtwilligen Emmit.
"Your house is an hours drive from here, there's three St. Cloud Metros near your office - why came all the way down here?" - "You gave me your card." (Gloria & Emmit)
Das erste sehr gelungene Gespräch der rundum gut geschriebenen Episode. Papa Stussys Todesgeschichte drückt ein bisschen auf die Tränendrüse, dann die direkte Beichte Emmits und sein selbstkritisches Einsehen, dass er es verbockt hat. Interessant ist dabei noch, dass er anscheinend wirklich nur Gutes im Sinn hatte, als er Klein-Ray das Auto vermachte. Weil hier so viele wichtige und zitierfähige Sätze fielen, konnte ich mich nicht recht entscheiden und ihr bekommt derer zwei:
"You think there's a special level in hell for people who killed their loved ones on Christmas Eve?!" (Emmit)
"Thirty years I've been killing him. That was just when he fell." (Emmit)
Dann die große Überraschung: Nikki und Mr. Wrench holen sich V.M.s Truck mit einem Briefbeschwerer. Also waren die beiden (vermutlich) tatsächlich hinter den skurrilen Psycho-Attacken auf Emmit. Meemo hat sich extra nicht die Haare gerichtet, damit V.M. auch weiß, wie schlimm die Lage ist. Aber noch lächelt er mit seinen fies-versetzten Zähnen über einem Becher angeschmolzener Rocky Road-Eiscreme, die er verputzt, als sei es Popcorn. Was sind schon zwei Millionen?!
"What's the 'V.M.' stand for?" - "How much and where?" - "I'm not sure that checks alphabetically." (Nikki & V.M.)
Dann erfahren wir die Auflösung der Eröffnungsszene. Gloria glaubt sich auffällig siegessicher über lauwarme Burger und Fritten, da weiß man beim zweiten "I thing I am actually laying this to bed" bereits, dass es nicht so kommen dürfte. Denn eines ist gewiss: Der neue Chief kann sich noch nicht mal Schuhüberzieher am Tatort anziehen, aber wenn es irgendwo eine schnelle Schüppe Schulterklopfen abzuholen gibt, ist er dabei.
"Nice sweater." - "It's... a cardigan." (Insasse & Emmit)
Denn neben Marvin ist auch George Stussy plötzlich tot. Für uns wird klar, dass Meemo einen vermeintlichen Serienmörder entstehen lässt, damit Emmits Mord vertuscht werden kann. Dazu gibt es noch einen passenden Sündenbock, der von Oben betrachtet tatsächlich überzeugt und für einen gelungenen "Ahahaha"-Moment geführt hat. Natürlich ist alles etwas zu perfekt inszeniert, aber es wurde geschluckt, Stage 5 kann beginnen. Star der Folge war aber definitiv die Übergabe im Bridgehotel. Ein tolles Gegenübersitzen zwischen der neu-toughen Nikki und V.M. Varga. Ein Spiel mit Worten, Worte über Spiele, Wortspiele - und vor allem Machtdemonstrationen. Hier hat mich Nikki bzw. die Serie tatsächlich so überrascht, wie V.M. es wohl selbst war. Das war eben nicht nur große Klappe, sondern auch was dahinter.
"Very good. You just gathered a zero after your salary." - "That's okay. I already got a job. Blackmailing you." (V.M. & Nikki)
Alleine der Move mit den vielen ähnlich gekleideten Leuten war bereits sehr charmant. Dann der augenscheinliche Versuch, die nächste nervige Person mit einer vergifteten Tee-Portion abzuservieren. Und das Monatsgehalt muss am Ende astronomisch gewesen sein.
"You know, I didn't have any feeling about you before, but now I'm starting to really dislike you." - "Good." (V.M. & Nikki)
Emmit darf/muss also gehen und wird von einem lächelnden Meemo empfangen. Mission erfüllt, alles wieder gut. Natürlich nicht. Alles erst der Anfang. Denn Gloria gibt nicht auf und kurz vor Schluss noch einmal einen schönen Rückbezug auf den SciFi-Androiden MNSKY aus der "Useless Episode", der helfen will aber zunächst nicht kann, dazu noch die nicht funktionierenden Sensoren. Existenzangst mal anders. Ein zunächst auf Eis gelegter Gegenspieler hat dagegen neue Munition erhalten. Finanzbeamter Larvie hat anscheinend die echten Bücher zugeschickt bekommen. Jetzt wird es spannend, wie V.M. da raus kommen will bzw. wer ihn als erster geschnappt bekommt.
"The problem is not that there is evil in the world, the problem is that there is good. Because otherwise who would care?." (V.M.)
[Rating:4.5/5]
War das die langerwartete Umarmung, die aus der anfangs etwas seelenlosen Staffel doch noch etwas herausholen kann? Es scheint tatsächlich so. Die vergangenen beiden Episoden haben gezeigt, wie gut "Fargo" noch immer sein kann. Eine Folge mit verdammt gutem Pacing, kaum Lücken oder Längen und bis auf Kleinigkeiten einer sehr durchdachten Story. Der riesige Wow-Moment fehlt noch zur perfekten Episode, aber das war schon groß inszeniert, auch visuell. Nikki war mir etwas sehr souverän, aber es sind ja zwischendrin drei Monate vergangen, sie hat zu Gott Mr. Wrench gefunden, und anscheinend ordentlich Zeit in ihr Selbstbewusstsein und die Arbeit V.M.s gesteckt. Jetzt steht uns also das Staffelfinale bevor und ich erwarte durch diese hochwertige Einleitung einiges. Vermutlich wird Emmit versuchen, V.M. zu töten. Dazu kommen aber Nikki und Mr. Wrench sowie das Finanzamt um die Ecke. Ach, und Gloria will ja auch noch ihren Gerechtigkeitssinn befriedigen. Viele Motive, die zum Showdown führen könnten. Und die Frage aller Fragen: Wird Gloria jetzt lesbisch, nachdem ihr Mann schwul wurde? Wir werden sehen.

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge]]>
Ach, was soll ich bei dieser Episode hier noch groß Einleitungsworte verschwenden - das ist etwa so sinnvoll, wie ein Rasensprenger im Winter. Denn tatsächlich verliert auch Fargo diese Woche keine Zeit und legt direkt mal los nach: Noch ein Stussy ist tot. Meemo hat Marvin umgebracht. Wen? Ja, genau. Noch während die Gedanken mahlen, wiesoweshalbwarum, verhört Gloria den beichtwilligen Emmit.
"Your house is an hours drive from here, there's three St. Cloud Metros near your office - why came all the way down here?" - "You gave me your card." (Gloria & Emmit)
Das erste sehr gelungene Gespräch der rundum gut geschriebenen Episode. Papa Stussys Todesgeschichte drückt ein bisschen auf die Tränendrüse, dann die direkte Beichte Emmits und sein selbstkritisches Einsehen, dass er es verbockt hat. Interessant ist dabei noch, dass er anscheinend wirklich nur Gutes im Sinn hatte, als er Klein-Ray das Auto vermachte. Weil hier so viele wichtige und zitierfähige Sätze fielen, konnte ich mich nicht recht entscheiden und ihr bekommt derer zwei:
"You think there's a special level in hell for people who killed their loved ones on Christmas Eve?!" (Emmit)
"Thirty years I've been killing him. That was just when he fell." (Emmit)
Dann die große Überraschung: Nikki und Mr. Wrench holen sich V.M.s Truck mit einem Briefbeschwerer. Also waren die beiden (vermutlich) tatsächlich hinter den skurrilen Psycho-Attacken auf Emmit. Meemo hat sich extra nicht die Haare gerichtet, damit V.M. auch weiß, wie schlimm die Lage ist. Aber noch lächelt er mit seinen fies-versetzten Zähnen über einem Becher angeschmolzener Rocky Road-Eiscreme, die er verputzt, als sei es Popcorn. Was sind schon zwei Millionen?!
"What's the 'V.M.' stand for?" - "How much and where?" - "I'm not sure that checks alphabetically." (Nikki & V.M.)
Dann erfahren wir die Auflösung der Eröffnungsszene. Gloria glaubt sich auffällig siegessicher über lauwarme Burger und Fritten, da weiß man beim zweiten "I thing I am actually laying this to bed" bereits, dass es nicht so kommen dürfte. Denn eines ist gewiss: Der neue Chief kann sich noch nicht mal Schuhüberzieher am Tatort anziehen, aber wenn es irgendwo eine schnelle Schüppe Schulterklopfen abzuholen gibt, ist er dabei.
"Nice sweater." - "It's... a cardigan." (Insasse & Emmit)
Denn neben Marvin ist auch George Stussy plötzlich tot. Für uns wird klar, dass Meemo einen vermeintlichen Serienmörder entstehen lässt, damit Emmits Mord vertuscht werden kann. Dazu gibt es noch einen passenden Sündenbock, der von Oben betrachtet tatsächlich überzeugt und für einen gelungenen "Ahahaha"-Moment geführt hat. Natürlich ist alles etwas zu perfekt inszeniert, aber es wurde geschluckt, Stage 5 kann beginnen. Star der Folge war aber definitiv die Übergabe im Bridgehotel. Ein tolles Gegenübersitzen zwischen der neu-toughen Nikki und V.M. Varga. Ein Spiel mit Worten, Worte über Spiele, Wortspiele - und vor allem Machtdemonstrationen. Hier hat mich Nikki bzw. die Serie tatsächlich so überrascht, wie V.M. es wohl selbst war. Das war eben nicht nur große Klappe, sondern auch was dahinter.
"Very good. You just gathered a zero after your salary." - "That's okay. I already got a job. Blackmailing you." (V.M. & Nikki)
Alleine der Move mit den vielen ähnlich gekleideten Leuten war bereits sehr charmant. Dann der augenscheinliche Versuch, die nächste nervige Person mit einer vergifteten Tee-Portion abzuservieren. Und das Monatsgehalt muss am Ende astronomisch gewesen sein.
"You know, I didn't have any feeling about you before, but now I'm starting to really dislike you." - "Good." (V.M. & Nikki)
Emmit darf/muss also gehen und wird von einem lächelnden Meemo empfangen. Mission erfüllt, alles wieder gut. Natürlich nicht. Alles erst der Anfang. Denn Gloria gibt nicht auf und kurz vor Schluss noch einmal einen schönen Rückbezug auf den SciFi-Androiden MNSKY aus der "Useless Episode", der helfen will aber zunächst nicht kann, dazu noch die nicht funktionierenden Sensoren. Existenzangst mal anders. Ein zunächst auf Eis gelegter Gegenspieler hat dagegen neue Munition erhalten. Finanzbeamter Larvie hat anscheinend die echten Bücher zugeschickt bekommen. Jetzt wird es spannend, wie V.M. da raus kommen will bzw. wer ihn als erster geschnappt bekommt.
"The problem is not that there is evil in the world, the problem is that there is good. Because otherwise who would care?." (V.M.)
[Rating:4.5/5]
War das die langerwartete Umarmung, die aus der anfangs etwas seelenlosen Staffel doch noch etwas herausholen kann? Es scheint tatsächlich so. Die vergangenen beiden Episoden haben gezeigt, wie gut "Fargo" noch immer sein kann. Eine Folge mit verdammt gutem Pacing, kaum Lücken oder Längen und bis auf Kleinigkeiten einer sehr durchdachten Story. Der riesige Wow-Moment fehlt noch zur perfekten Episode, aber das war schon groß inszeniert, auch visuell. Nikki war mir etwas sehr souverän, aber es sind ja zwischendrin drei Monate vergangen, sie hat zu Gott Mr. Wrench gefunden, und anscheinend ordentlich Zeit in ihr Selbstbewusstsein und die Arbeit V.M.s gesteckt. Jetzt steht uns also das Staffelfinale bevor und ich erwarte durch diese hochwertige Einleitung einiges. Vermutlich wird Emmit versuchen, V.M. zu töten. Dazu kommen aber Nikki und Mr. Wrench sowie das Finanzamt um die Ecke. Ach, und Gloria will ja auch noch ihren Gerechtigkeitssinn befriedigen. Viele Motive, die zum Showdown führen könnten. Und die Frage aller Fragen: Wird Gloria jetzt lesbisch, nachdem ihr Mann schwul wurde? Wir werden sehen.

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e09-aporia/feed/ 0 66539
Fargo: Ende nach Staffel 3 wahrscheinlich https://www.serieslyawesome.tv/fargo-ende-nach-staffel-3-wahrscheinlich/ https://www.serieslyawesome.tv/fargo-ende-nach-staffel-3-wahrscheinlich/#respond Sun, 11 Jun 2017 18:01:37 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=66193 Müssen wir uns schon bald von der großartigen FX-Serie Fargo verabschieden? Sieht aktuell leider ganz so aus. Denn noch scheint Schöpfer Noah Hawley keine Idee für eine weitere Staffel zu haben (wie im letzten Review bereits angerissen).
"There's only a certain amount of storytelling you can tell in that vein. And I love telling stories in this vein, but I don’t have another one yet. So watch the 10th hour [of Season 3] because it might be the last." - Noah Hawley
Vielleicht auch nur ein 'Trick', die Leute erstmal auf das Hier und Jetzt fokussieren zu lassen und die aktuelle Staffel etwas anzufeuern? Ich hoffe es.

via: TVLine

]]>
Müssen wir uns schon bald von der großartigen FX-Serie Fargo verabschieden? Sieht aktuell leider ganz so aus. Denn noch scheint Schöpfer Noah Hawley keine Idee für eine weitere Staffel zu haben (wie im letzten Review bereits angerissen).
"There's only a certain amount of storytelling you can tell in that vein. And I love telling stories in this vein, but I don’t have another one yet. So watch the 10th hour [of Season 3] because it might be the last." - Noah Hawley
Vielleicht auch nur ein 'Trick', die Leute erstmal auf das Hier und Jetzt fokussieren zu lassen und die aktuelle Staffel etwas anzufeuern? Ich hoffe es.

via: TVLine

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/fargo-ende-nach-staffel-3-wahrscheinlich/feed/ 0 66193
Review: Fargo S03E08 – Who Rules the Land of Denial? https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e08-who-rules-the-land-of-denial/ https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e08-who-rules-the-land-of-denial/#comments Thu, 08 Jun 2017 13:00:44 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=66008 Die Veränderung macht sich bereits im Titel bemerkbar. Das erste Mal diese Staffel beginnt der Episodenname nicht mit einem "The". Passend bestimmt geht es diese Woche zu, weshalb ich aufgrund der ganzen Vorkommnisse keine Zeit mit langweiligen Einleitungsworten verschwenden möchte. LOS! Die angebliche Echtheit der Geschichte wird uns diese Woche in trailerhafter Wort-für-Wort-Manier eingetrichtert. Die Dringlichkeit ist auch von Nöten, denn allzu gerne würde ich an einen dokumentarischen Gehalt dieser mit wunderbar vielen Fargo-Momenten vollen Episode glauben. Zwischen den Zeilen Worten wird an der Schanzen-artigen Überraschungskonstruktion gearbeitet - auch mit dem Nicht-Polizisten, dessen Namen wir wohl nie erfahren werden. Die umschwenkende Kamerafahrt hat mir ebenso gefallen wie die Tatsache, dass so ein zunächst recht hanebüchener Crash zumindest ansatzweise realistisch aufbereitet wird. Die düstere Szene wird dazu gekonnt mit einem Augenzeugen-Paar aufgelockert, dass sich "Fa-lalala-lalaa-laala-fahr weiter!" denkt.
"Chained to a deaf guy - Jesus!" (Nikki)
Dann beginnt die Reihe an Zufällen, die an der Echtheit zweifeln lassen, aber das ist komplett wurscht. Jäger, die Yuris Echthaarmütze abschießen - herrlich! Die Aneignung der Jagdwaffen - ein Einfaches. Das Katz- und Mausspiel durch den Wald - okay, das lief zu lang. Und der Lichtwechsel soll einem zu glauben geben, dass das tatsächlich über einen kompletten Tag über so ging? Nein, hier drohte die Episode kurz, abzudriften. Aber zum Glück gibt es noch Mr. Wrench! Mit dem ist nicht zu spaßen, was wir eindrucksvoll anhand der Baumstumpf-Szene demonstriert bekommen. Taub und quasi blind ein weit entferntes Ohr abwerfen? Respekt! Allgemein ist das Durchhaltevermögen enorm und einen originellen wie halsbrecherischen Kill bekommen wir auch noch zu sehen. Okay, ich muss jetzt mal einen Moment mit dem Review pausieren: Aawwwww - Kätzchen Ray ist SOOOO süß!
"You want shoes?" - "What?!" - "Shoes?" - "No. Whisky." (Bowlingbahnmann & Nikki)
Ähem, ja. Zurück zur Folge. In der Bowlingbahn schert sich auch niemand um Blut, oder? Das hat schon beinahe etwas Himmel-/Höllen-artiges, wenn nach und nach dem Tode nahe Personen am jüngsten Nüsschengericht der Bar Platz nehmen und sich hochphilosophische Worte von... Gott dem alten Bar-Freund von Gloria. Es wirkt alles wie eine Art Time-Out, das Richtungsgebend für alle Beteiligten sein dürfte. Plötzlich kann Nikki auch problemlos Autofahren, trotz blutender Fleischwunde in der Wade.
"Napkins!" (Yuri)
Plötzlich erfolgt ein recht harter Schwarz-Weiß-Schnitt und wir befinden uns ziemlich genau zur Mitte der bisher auf Blut und Action ausgelegten Episode zum fröhlich-besinnlichen Geschenkeauspacken unter dem Weihnachtsbaum. Natürlich gibt es Socken für uns Drama-verwöhnte Alleswoller - classy. Es beginnt die Aufarbeitung der Situation aus einer anderen Sichtweise und der Emmit-Part der Geschichte, der nicht minder gelungen ist. Sy besucht Emmit, ohne ihn zu besuchen, findet dafür aber einen am Ausdruckstanz Gefallen findenden Meemo. Herrlich, wie er im Hintergrund herum wirbelt, während für gefühlt Dreiviertel der Figuren die Welt untergeht.
"Don't worry about all this trouble with the police, I think you'll find these things have a way of clearing themselves up." (V.M.)
Stark ist erneut die Dominanz-Demonstrations V.M.s über Sy. Der Übersee-Tee schmeckt ihm nicht und man sollte weniger als kein Vertrauen in dessen heilenden Wirkstoffe setzen, dennoch nimmt er sich einen zweiten Schluck. Gefolgt von ein paar inspirierenden letzten Worten, solltet ihr euch zu den euren noch Gedanken machen:
"I'm okay. BÜÜÜÜÜRRP!!!!" (Sy)
Nicht immer macht der diese Staffel eingeführte Vertikaldreh-Kameraüberschwenk wirklich Sinn, aber während ich mich überlege, über den verstärkten Einsetz des Stilmittels zu ärgern, folgt der Übergang zum im Koma liegenden Vollbart-Sy, der wirklich klasse war. Plötzlich schrieben wir - der besser gesagt, die Krankenschwester - das Datum 15. März 2011. Zweieinhalb Monate Zeit, damit Wunden heilen, fiese Manipulationsspielchen vorbereitet und Gemüter zerstört werden können. So sehr, dass ein Parkplatz-Mogul (angeblich) vergisst, wo er geparkt hat. Eine ironische Art und Weise zu zeigen, dass Emmit das Chaos über beide Ohren gewachsen ist. Die alte Corvette des verstorbenen Bruders, die umkämpfte Briefmarke in zigfacher Ausfertigung und überdruckgroß allgegenwärtig im Büro verteilt - die Vergangenheit holt ihn ein. Ebenso die Schuldgefühle und der Wahnsinn. V.M. scheint damit nichts zu tun zu haben, und auch wenn es seltsam ist, dass lediglich "Jemand" gesehen wurde und keine wirklichen Sichtungen existieren, könnte es sich um Nikki handeln. Wir werden sehen.
"You. Won." - "I won? What did I win?!" - "Life." (V.M. & Emmit)
Emmit sieht jedenfalls erst viel zu spät ein, was schiefgelaufen ist. Er hat nicht gewonnen. In keinster Weise und schon lange nicht mehr. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie er aus den offensichtlich zu töten gewillten Pranken des V.M. gelangen kann.
"My name is Emmit Stussy. I wanna confess." (Emmit Stussy, who wants to confess)
[Rating:4.5/5]
Na also! Das war die für mich mit Abstand stärkste Episode der bisherigen Staffel und all das, was ich mir eigentlich erhofft hatte. Die Folge hatte einfach alles, und das auch noch wunderbar arrangiert. Bis auf die kleinen Kritikpunkte bei z.B. der Länge der Waldjagd, war das Pacing ungemein klasse, dramatische Elemente haben sich mit auflockernden so sehr abgewechselt, dass sie sich gekonnt vermischten und am Ende stehen für gefühlt alle Personen wichtige Entwicklungen (an). Da wird einem fast wehmütig, dass es aktuell nach keiner vierten Staffel ausschaut. FX-Vorsitzender John Landgraf hat dazu gesagt:
"I think once people get to the end of this [season] they will find that it is thematically different. It’s really about the moment we live in now."
Wir dürfen also gespannt sein, welche Wendungen die letzten zwei Episoden noch für uns auf Lager haben. Und das erste Mal diese Staffel freue ich mich so richtig darauf, wenn es endlich weiter geht!

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge]]>
Die Veränderung macht sich bereits im Titel bemerkbar. Das erste Mal diese Staffel beginnt der Episodenname nicht mit einem "The". Passend bestimmt geht es diese Woche zu, weshalb ich aufgrund der ganzen Vorkommnisse keine Zeit mit langweiligen Einleitungsworten verschwenden möchte. LOS! Die angebliche Echtheit der Geschichte wird uns diese Woche in trailerhafter Wort-für-Wort-Manier eingetrichtert. Die Dringlichkeit ist auch von Nöten, denn allzu gerne würde ich an einen dokumentarischen Gehalt dieser mit wunderbar vielen Fargo-Momenten vollen Episode glauben. Zwischen den Zeilen Worten wird an der Schanzen-artigen Überraschungskonstruktion gearbeitet - auch mit dem Nicht-Polizisten, dessen Namen wir wohl nie erfahren werden. Die umschwenkende Kamerafahrt hat mir ebenso gefallen wie die Tatsache, dass so ein zunächst recht hanebüchener Crash zumindest ansatzweise realistisch aufbereitet wird. Die düstere Szene wird dazu gekonnt mit einem Augenzeugen-Paar aufgelockert, dass sich "Fa-lalala-lalaa-laala-fahr weiter!" denkt.
"Chained to a deaf guy - Jesus!" (Nikki)
Dann beginnt die Reihe an Zufällen, die an der Echtheit zweifeln lassen, aber das ist komplett wurscht. Jäger, die Yuris Echthaarmütze abschießen - herrlich! Die Aneignung der Jagdwaffen - ein Einfaches. Das Katz- und Mausspiel durch den Wald - okay, das lief zu lang. Und der Lichtwechsel soll einem zu glauben geben, dass das tatsächlich über einen kompletten Tag über so ging? Nein, hier drohte die Episode kurz, abzudriften. Aber zum Glück gibt es noch Mr. Wrench! Mit dem ist nicht zu spaßen, was wir eindrucksvoll anhand der Baumstumpf-Szene demonstriert bekommen. Taub und quasi blind ein weit entferntes Ohr abwerfen? Respekt! Allgemein ist das Durchhaltevermögen enorm und einen originellen wie halsbrecherischen Kill bekommen wir auch noch zu sehen. Okay, ich muss jetzt mal einen Moment mit dem Review pausieren: Aawwwww - Kätzchen Ray ist SOOOO süß!
"You want shoes?" - "What?!" - "Shoes?" - "No. Whisky." (Bowlingbahnmann & Nikki)
Ähem, ja. Zurück zur Folge. In der Bowlingbahn schert sich auch niemand um Blut, oder? Das hat schon beinahe etwas Himmel-/Höllen-artiges, wenn nach und nach dem Tode nahe Personen am jüngsten Nüsschengericht der Bar Platz nehmen und sich hochphilosophische Worte von... Gott dem alten Bar-Freund von Gloria. Es wirkt alles wie eine Art Time-Out, das Richtungsgebend für alle Beteiligten sein dürfte. Plötzlich kann Nikki auch problemlos Autofahren, trotz blutender Fleischwunde in der Wade.
"Napkins!" (Yuri)
Plötzlich erfolgt ein recht harter Schwarz-Weiß-Schnitt und wir befinden uns ziemlich genau zur Mitte der bisher auf Blut und Action ausgelegten Episode zum fröhlich-besinnlichen Geschenkeauspacken unter dem Weihnachtsbaum. Natürlich gibt es Socken für uns Drama-verwöhnte Alleswoller - classy. Es beginnt die Aufarbeitung der Situation aus einer anderen Sichtweise und der Emmit-Part der Geschichte, der nicht minder gelungen ist. Sy besucht Emmit, ohne ihn zu besuchen, findet dafür aber einen am Ausdruckstanz Gefallen findenden Meemo. Herrlich, wie er im Hintergrund herum wirbelt, während für gefühlt Dreiviertel der Figuren die Welt untergeht.
"Don't worry about all this trouble with the police, I think you'll find these things have a way of clearing themselves up." (V.M.)
Stark ist erneut die Dominanz-Demonstrations V.M.s über Sy. Der Übersee-Tee schmeckt ihm nicht und man sollte weniger als kein Vertrauen in dessen heilenden Wirkstoffe setzen, dennoch nimmt er sich einen zweiten Schluck. Gefolgt von ein paar inspirierenden letzten Worten, solltet ihr euch zu den euren noch Gedanken machen:
"I'm okay. BÜÜÜÜÜRRP!!!!" (Sy)
Nicht immer macht der diese Staffel eingeführte Vertikaldreh-Kameraüberschwenk wirklich Sinn, aber während ich mich überlege, über den verstärkten Einsetz des Stilmittels zu ärgern, folgt der Übergang zum im Koma liegenden Vollbart-Sy, der wirklich klasse war. Plötzlich schrieben wir - der besser gesagt, die Krankenschwester - das Datum 15. März 2011. Zweieinhalb Monate Zeit, damit Wunden heilen, fiese Manipulationsspielchen vorbereitet und Gemüter zerstört werden können. So sehr, dass ein Parkplatz-Mogul (angeblich) vergisst, wo er geparkt hat. Eine ironische Art und Weise zu zeigen, dass Emmit das Chaos über beide Ohren gewachsen ist. Die alte Corvette des verstorbenen Bruders, die umkämpfte Briefmarke in zigfacher Ausfertigung und überdruckgroß allgegenwärtig im Büro verteilt - die Vergangenheit holt ihn ein. Ebenso die Schuldgefühle und der Wahnsinn. V.M. scheint damit nichts zu tun zu haben, und auch wenn es seltsam ist, dass lediglich "Jemand" gesehen wurde und keine wirklichen Sichtungen existieren, könnte es sich um Nikki handeln. Wir werden sehen.
"You. Won." - "I won? What did I win?!" - "Life." (V.M. & Emmit)
Emmit sieht jedenfalls erst viel zu spät ein, was schiefgelaufen ist. Er hat nicht gewonnen. In keinster Weise und schon lange nicht mehr. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie er aus den offensichtlich zu töten gewillten Pranken des V.M. gelangen kann.
"My name is Emmit Stussy. I wanna confess." (Emmit Stussy, who wants to confess)
[Rating:4.5/5]
Na also! Das war die für mich mit Abstand stärkste Episode der bisherigen Staffel und all das, was ich mir eigentlich erhofft hatte. Die Folge hatte einfach alles, und das auch noch wunderbar arrangiert. Bis auf die kleinen Kritikpunkte bei z.B. der Länge der Waldjagd, war das Pacing ungemein klasse, dramatische Elemente haben sich mit auflockernden so sehr abgewechselt, dass sie sich gekonnt vermischten und am Ende stehen für gefühlt alle Personen wichtige Entwicklungen (an). Da wird einem fast wehmütig, dass es aktuell nach keiner vierten Staffel ausschaut. FX-Vorsitzender John Landgraf hat dazu gesagt:
"I think once people get to the end of this [season] they will find that it is thematically different. It’s really about the moment we live in now."
Wir dürfen also gespannt sein, welche Wendungen die letzten zwei Episoden noch für uns auf Lager haben. Und das erste Mal diese Staffel freue ich mich so richtig darauf, wenn es endlich weiter geht!

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e08-who-rules-the-land-of-denial/feed/ 1 66008
Review: Fargo S03E07 – The Law of Inevitability https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e07-the-law-of-inevitability/ https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e07-the-law-of-inevitability/#comments Thu, 01 Jun 2017 13:55:05 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=65688 Eigentlich ein schönes Setting in "Fargo" und der näheren Umgebung des titelgebenden Ortes. Die Weihnachtstage sollen für Besinnlichkeit sorgen, aber die creepige Habe eines V.M. Varga und die Machenschaften seiner Konsorten sorgen für ein mehr als unangenehmes Gefühl. Passend zur Einläutung des finalen Staffeldrittes könnte es also "Silent night, holy shite" heißen, wenn die Kacke dampfend im Schnee liegt. Ein schönes Bild, auf das wir vorerst noch warten müssen. Der von mir erhoffte erste Höhepunkt bleibt schon einmal aus. Gloria findet Ray, der in den paar Minuten seit dem Ende der letzten Folge bereits erstaunlich blass geworden ist. Kein großes Aufeinandertreffen, kein Knall - nur ein Todesreport.
"Shit." (Gloria)
Spannender wird es da bei Kikki. Die Kamerafahrt beim Housekeeping-Manöver hat mir sehr gefallen und an Momente aus dem Fargo-Film von damals erinnert. Schönes Spiel mit Ruhe und Dynamik, hier erzählt Bildsprache ordentlich mit. Der neue Polizeichef macht auch endlich mal was, wenn sein Verhör auch eher fadenscheinig und halbgar wirkt. Viel Fassade, wenig dahinter, so steht Kitti zunächst schweigend zu Ray. Gloria hat ihren kleinen Aufklärungs-Auftritt, scheitert dann aber an beinahe Asterix'scher Bürokratie und der Tatsache, dass die Inkompetenz ranghoher Polizeiherren nicht einmal dazu reicht, ihre eigenen MitarbeiterInnen zu identifizieren.
"We DON'T both know that! I stick to my mashed potatoes theory." (Bald-Chief)
Derweil ist Donny minutenlang alleine in einem Raum voller Bücher und spricht mit sich selbst. Aber kommen wir zu den Quartalszahlen. Also, der Rotwein-Auswahl. Ähm, dem Übernahmegespräch!
"Heck - you don't get where I am with sticking to a plan." (Emmit)
So sehr Emmit es auch versucht, Coolness ist nicht seine Stärke in diesem Moment. Und das wirkt nicht nur passend und authentisch, sondern bei seiner ersten Reaktion ungemein auflockernd. Herrliche Direkt-Defensive!
"I've been here since six!" (Emmit)
Ein gelungenes Sinnbild der aktuellen Lage bekommen wir in der Darstellung eines gebrochenen Sys zu sehen, der sich gar nicht mehr alleine Umziehen kann vor lauter Hoffnungslosigkeit. Die Guten sind von den Bösen in allen Belangen eingeengt, jeder noch so kleine denkbare Ausweg wird durch Unvermögen oder unkontrollierte Ereignisse abgeschnitten. Selbst der beste Freund fängt - durch manipulatives Einreden - an, ihm zu misstrauen. Dazu zeigt sich erneut, dass das zunächst vermeintliche Abziehbildchen eines einsilbigen Schoßhundes und Mädchens für alles auf die Figur des Sy nicht zutrifft. Er ist vielschichtiger als man denkt und von uns Zuschauern stets emotional ein offenes Buch. Am Ende bekommen wir nebst einem sehr sehr sehr einfach eingeleiteten Crash auch noch zwei bekannte Gesichter zu sehen. Zum einen den aus u.a. "Z Nation" bekannten DJ Qualls in einer noch namenlosen Rolle, zum anderen gibt es wie in Staffel 2 (Episode 10) ein erneutes Wiedersehen mit Hitman Mr. Wrench. Den Soundtrack kurz vor dem Crash fand ich dagegen unpassend. Ruhige Töne zur Slowmotion hätten die Situation meiner Meinung nach deutlich überraschender werden lassen.
[Rating:3.5/5]
Schade, der ganz große Knall blieb leider aus, das war mir dann doch zu pseudo-besinnlich angestrichen, selbst das eigentlich so große Finale wollte nicht ganz zünden. Alles wirkt wie mit angezogener Handbremse vorgeführt. Der lockerleicht gemeinte Fargo-Dümmlichkeits-Charme will nicht durchbrechen, die düsteren Entwicklung sich nicht wirklich konsequent durchziehen. So bleibt es bei vielen bedeutungsschwangeren Zeitlupeneinstellungen, die sich wichtiger machen wollen, als sie letztlich sind. Schön anzuschauen, sicher, aber die letzten drei Episoden müssen sich deutlich mehr anstrengen, damit diese Staffel noch ein Erfolg wird. Vielleicht gibt es ja bald Kokosnusscremekuchen für alle.

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge]]>
Eigentlich ein schönes Setting in "Fargo" und der näheren Umgebung des titelgebenden Ortes. Die Weihnachtstage sollen für Besinnlichkeit sorgen, aber die creepige Habe eines V.M. Varga und die Machenschaften seiner Konsorten sorgen für ein mehr als unangenehmes Gefühl. Passend zur Einläutung des finalen Staffeldrittes könnte es also "Silent night, holy shite" heißen, wenn die Kacke dampfend im Schnee liegt. Ein schönes Bild, auf das wir vorerst noch warten müssen. Der von mir erhoffte erste Höhepunkt bleibt schon einmal aus. Gloria findet Ray, der in den paar Minuten seit dem Ende der letzten Folge bereits erstaunlich blass geworden ist. Kein großes Aufeinandertreffen, kein Knall - nur ein Todesreport.
"Shit." (Gloria)
Spannender wird es da bei Kikki. Die Kamerafahrt beim Housekeeping-Manöver hat mir sehr gefallen und an Momente aus dem Fargo-Film von damals erinnert. Schönes Spiel mit Ruhe und Dynamik, hier erzählt Bildsprache ordentlich mit. Der neue Polizeichef macht auch endlich mal was, wenn sein Verhör auch eher fadenscheinig und halbgar wirkt. Viel Fassade, wenig dahinter, so steht Kitti zunächst schweigend zu Ray. Gloria hat ihren kleinen Aufklärungs-Auftritt, scheitert dann aber an beinahe Asterix'scher Bürokratie und der Tatsache, dass die Inkompetenz ranghoher Polizeiherren nicht einmal dazu reicht, ihre eigenen MitarbeiterInnen zu identifizieren.
"We DON'T both know that! I stick to my mashed potatoes theory." (Bald-Chief)
Derweil ist Donny minutenlang alleine in einem Raum voller Bücher und spricht mit sich selbst. Aber kommen wir zu den Quartalszahlen. Also, der Rotwein-Auswahl. Ähm, dem Übernahmegespräch!
"Heck - you don't get where I am with sticking to a plan." (Emmit)
So sehr Emmit es auch versucht, Coolness ist nicht seine Stärke in diesem Moment. Und das wirkt nicht nur passend und authentisch, sondern bei seiner ersten Reaktion ungemein auflockernd. Herrliche Direkt-Defensive!
"I've been here since six!" (Emmit)
Ein gelungenes Sinnbild der aktuellen Lage bekommen wir in der Darstellung eines gebrochenen Sys zu sehen, der sich gar nicht mehr alleine Umziehen kann vor lauter Hoffnungslosigkeit. Die Guten sind von den Bösen in allen Belangen eingeengt, jeder noch so kleine denkbare Ausweg wird durch Unvermögen oder unkontrollierte Ereignisse abgeschnitten. Selbst der beste Freund fängt - durch manipulatives Einreden - an, ihm zu misstrauen. Dazu zeigt sich erneut, dass das zunächst vermeintliche Abziehbildchen eines einsilbigen Schoßhundes und Mädchens für alles auf die Figur des Sy nicht zutrifft. Er ist vielschichtiger als man denkt und von uns Zuschauern stets emotional ein offenes Buch. Am Ende bekommen wir nebst einem sehr sehr sehr einfach eingeleiteten Crash auch noch zwei bekannte Gesichter zu sehen. Zum einen den aus u.a. "Z Nation" bekannten DJ Qualls in einer noch namenlosen Rolle, zum anderen gibt es wie in Staffel 2 (Episode 10) ein erneutes Wiedersehen mit Hitman Mr. Wrench. Den Soundtrack kurz vor dem Crash fand ich dagegen unpassend. Ruhige Töne zur Slowmotion hätten die Situation meiner Meinung nach deutlich überraschender werden lassen.
[Rating:3.5/5]
Schade, der ganz große Knall blieb leider aus, das war mir dann doch zu pseudo-besinnlich angestrichen, selbst das eigentlich so große Finale wollte nicht ganz zünden. Alles wirkt wie mit angezogener Handbremse vorgeführt. Der lockerleicht gemeinte Fargo-Dümmlichkeits-Charme will nicht durchbrechen, die düsteren Entwicklung sich nicht wirklich konsequent durchziehen. So bleibt es bei vielen bedeutungsschwangeren Zeitlupeneinstellungen, die sich wichtiger machen wollen, als sie letztlich sind. Schön anzuschauen, sicher, aber die letzten drei Episoden müssen sich deutlich mehr anstrengen, damit diese Staffel noch ein Erfolg wird. Vielleicht gibt es ja bald Kokosnusscremekuchen für alle.

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e07-the-law-of-inevitability/feed/ 1 65688
Review: Fargo S03E06 – The Lord of No Mercy https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e06-the-lord-of-no-mercy/ https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e06-the-lord-of-no-mercy/#respond Thu, 25 May 2017 18:15:13 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=65408 Glas ist direkt von Sekunde 1 der Episode zu sehen. Die Scheibe zum Fenster einer Tür, die eine Minute lang zu sehen ist, als Zeichen für die leidgeplagten Stunden der Nacht, die Ray zum Morgengrauen vor ihr sitzend und Rachepläne schmiedend beendet. Nikki lebt. Zwar sind Stolz und Körper stark verprellt, aber nichts, was ein gutes Eisbad nicht lösen könnte. Etwas seltsam wirkt jedoch, dass einen Tag später plötzlich Angst vor internen Verletzungen laut wird. Die Darstellung der folgenden kleinen "wahren Geschichten" hat gefallen. Der Beginn des ersten Weltkrieges aufgrund eines Sandwiches, die gefakete Mondlandung - alles spielt wunderbar mit dem Story-Begriff, den wir zu Beginn einer jeden "Fargo"-Episode zu sehen bekommen. Wahr, erdichtet, gelogen oder verfälscht - am Ende immer eine Frage der Perspektive und des Glauben(wollen)s.
"You are talking about doubling the size of the company in SIX MONTHS?!" - "Three months." (Sy & V.M.)
Besonders abgefeiert habe ich dann Meemo als ordnungsliebendes Spiegelbild zum investigierenden Finanzbeamten. Ein sehr geiler Shot, ein ironisches Spiel mit überzogenen Vorurteilen und gar komplett identischen Stiften - herrlich! Allgemein erwische ich mich dabei, mehr und mehr Partei für die eigentlich Bösen zu ergreifen. Ich hatte ja bereits beschrieben, dass ich mit dem Protagonisten-Brudergespann nicht wirklich warm werde, die spielerisch wie professionell arbeitenden Gegenspieler versprühen aber eine ungemeine Wirkung, sind stets präsent, haben Charakter und sind originell. Es macht mittlerweile großen Spaß, ihren Machenschaften samt abgeklärter Art zuzuschauen. Lediglich beim polizeilichen Besuch spielt sich Varga dann vielleicht doch etwas sehr auffällig (und nicht wirklich souverän) in den Vordergrund. Das wirkte nicht ganz passend.
"I didn't get your name...?" - "True." (Gloria & V.M.)
Zu den vielen kleinen Dingen, die mir diese Woche gefallen haben, gehört auch die Tatsache, dass Gloria (trotz der einschlägigen Werbung für das Portal in Episode S03E03) noch immer nicht auf Facebook ist. Ansonsten wurde meine Phobie gegenüber schrecklichen Klingeltönen genährt. Ray hat ungefähr die hässlichst-klingende Klingel der Welt, da kann man schon einmal vergessen, das Fluchtgeld mitzunehmen. Eine Kleinigkeit, die zu einer ungemein spannend inszenierten Motel-Szene führt, die mir ebenso sehr gefallen hat. Und zu einem finalen Treffen der Brüder. Emmit will die Fehde beiseite legen und macht ein Friedensangebot. Gerade wollte ich die Szene loben (z.B. aufgrund der schönen Spiegelung im obigen Shot), da passiert dieses blutige Bilderrahmenglas-Fiasko! Zum einen ist die Todesart Rays selten dämlich (und so vermutlich auch lediglich theoretisch möglich), zum anderen merkt man leider, wie aufgrund der Doppelrolle Emmit in eine gelähmte Schockstarre versetzt wird, statt rettend zur Hilfe zu eilen. Das ist natürlich nachvollziehbar, wirkte auf mich aber unpassend, da beide in dem Moment doch ihre brüderliche Liebe zueinander offenkundig und schlagartig wiederentdeckt haben (man bemerke die um Hilfe flehenden letzten Worte und Blicke Rays, nachdem er zuvor noch voll stolz und ausgerufener Unabhängigkeit war). Vermutlich spielt es auch der weiteren Story (Stichwort: Spurenverwischung) in die Karten, dass Emmit sich nicht zu seinem Bruder geschmissen und ihn in blutverschmierte Arme genommen hat.
"Things of consequence rarely happen by accident." (V.M.)
Auch wenn ich den Tod an sich unheimlich bescheuert fand, war die Aufarbeitung dann doch wieder gelungen. Alleine der Farbwechsel von Grau auf Orange nach dem Aufsitzen von Varga während des Telefonats - klasse! Potenzielles Durcheinander dürfte es dann kommende Woche geben, denn Gloria ist auf dem Weg.
[Rating:4/5]
Besser, um nicht zu sagen sehr gut. Die vielleicht schönste und am besten getimete und aufgebaute Episode der bisherigen Staffel. Kaum ablenkende Nebensachen, viele kleine Querbezüge, originelle Eigenheiten, tolle Aufnahmen, Kamerafahrten und Farben - wäre da doch bloß nicht dieser eine zentrale Moment des Glasbruches. Eigentlich hätte die Episode locker 4,5 Kronen verdient, aber mir will diese Todesart nicht in den Hals Kopf gehen. Klar, Fargo war schon immer "originell zustange gekommenes Zufallsblut", aber das wirkte dann doch arg plump und schlicht zu unwahrscheinlich. Ich hatte mich in dem Moment schon gefragt, wieso derart dramatisch die Stimmung im Soundtrack kippt, während wir eine Großaufnahme von ein paar kleinen Schnittwunden zu sehen bekommen... Natürlich bot das einen Überraschungsmoment, aber ich mochte ihn nicht. Ebenso bin ich ein wenig enttäuscht darüber, dass die groß angekündigte Doppelrolle Ewan McGregors quasi nach fünfeinhalb Folgen Geschichte ist. Dann doch lieber Ekelpaket Varga. Blutiges Zahngestocher wird in Kontrast zu klassischer Musik gesetzt - er ist eben ein vielschichtiger Charakter, der wunderbar polar dargestellt wird und immer wieder zu überraschen weiß. Daher freue ich mich nicht nur ein bisschen darauf, wie er und seine Mannen sich kommende Woche aus der Gloria-Situation befreien wollen.

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge]]>
Glas ist direkt von Sekunde 1 der Episode zu sehen. Die Scheibe zum Fenster einer Tür, die eine Minute lang zu sehen ist, als Zeichen für die leidgeplagten Stunden der Nacht, die Ray zum Morgengrauen vor ihr sitzend und Rachepläne schmiedend beendet. Nikki lebt. Zwar sind Stolz und Körper stark verprellt, aber nichts, was ein gutes Eisbad nicht lösen könnte. Etwas seltsam wirkt jedoch, dass einen Tag später plötzlich Angst vor internen Verletzungen laut wird. Die Darstellung der folgenden kleinen "wahren Geschichten" hat gefallen. Der Beginn des ersten Weltkrieges aufgrund eines Sandwiches, die gefakete Mondlandung - alles spielt wunderbar mit dem Story-Begriff, den wir zu Beginn einer jeden "Fargo"-Episode zu sehen bekommen. Wahr, erdichtet, gelogen oder verfälscht - am Ende immer eine Frage der Perspektive und des Glauben(wollen)s.
"You are talking about doubling the size of the company in SIX MONTHS?!" - "Three months." (Sy & V.M.)
Besonders abgefeiert habe ich dann Meemo als ordnungsliebendes Spiegelbild zum investigierenden Finanzbeamten. Ein sehr geiler Shot, ein ironisches Spiel mit überzogenen Vorurteilen und gar komplett identischen Stiften - herrlich! Allgemein erwische ich mich dabei, mehr und mehr Partei für die eigentlich Bösen zu ergreifen. Ich hatte ja bereits beschrieben, dass ich mit dem Protagonisten-Brudergespann nicht wirklich warm werde, die spielerisch wie professionell arbeitenden Gegenspieler versprühen aber eine ungemeine Wirkung, sind stets präsent, haben Charakter und sind originell. Es macht mittlerweile großen Spaß, ihren Machenschaften samt abgeklärter Art zuzuschauen. Lediglich beim polizeilichen Besuch spielt sich Varga dann vielleicht doch etwas sehr auffällig (und nicht wirklich souverän) in den Vordergrund. Das wirkte nicht ganz passend.
"I didn't get your name...?" - "True." (Gloria & V.M.)
Zu den vielen kleinen Dingen, die mir diese Woche gefallen haben, gehört auch die Tatsache, dass Gloria (trotz der einschlägigen Werbung für das Portal in Episode S03E03) noch immer nicht auf Facebook ist. Ansonsten wurde meine Phobie gegenüber schrecklichen Klingeltönen genährt. Ray hat ungefähr die hässlichst-klingende Klingel der Welt, da kann man schon einmal vergessen, das Fluchtgeld mitzunehmen. Eine Kleinigkeit, die zu einer ungemein spannend inszenierten Motel-Szene führt, die mir ebenso sehr gefallen hat. Und zu einem finalen Treffen der Brüder. Emmit will die Fehde beiseite legen und macht ein Friedensangebot. Gerade wollte ich die Szene loben (z.B. aufgrund der schönen Spiegelung im obigen Shot), da passiert dieses blutige Bilderrahmenglas-Fiasko! Zum einen ist die Todesart Rays selten dämlich (und so vermutlich auch lediglich theoretisch möglich), zum anderen merkt man leider, wie aufgrund der Doppelrolle Emmit in eine gelähmte Schockstarre versetzt wird, statt rettend zur Hilfe zu eilen. Das ist natürlich nachvollziehbar, wirkte auf mich aber unpassend, da beide in dem Moment doch ihre brüderliche Liebe zueinander offenkundig und schlagartig wiederentdeckt haben (man bemerke die um Hilfe flehenden letzten Worte und Blicke Rays, nachdem er zuvor noch voll stolz und ausgerufener Unabhängigkeit war). Vermutlich spielt es auch der weiteren Story (Stichwort: Spurenverwischung) in die Karten, dass Emmit sich nicht zu seinem Bruder geschmissen und ihn in blutverschmierte Arme genommen hat.
"Things of consequence rarely happen by accident." (V.M.)
Auch wenn ich den Tod an sich unheimlich bescheuert fand, war die Aufarbeitung dann doch wieder gelungen. Alleine der Farbwechsel von Grau auf Orange nach dem Aufsitzen von Varga während des Telefonats - klasse! Potenzielles Durcheinander dürfte es dann kommende Woche geben, denn Gloria ist auf dem Weg.
[Rating:4/5]
Besser, um nicht zu sagen sehr gut. Die vielleicht schönste und am besten getimete und aufgebaute Episode der bisherigen Staffel. Kaum ablenkende Nebensachen, viele kleine Querbezüge, originelle Eigenheiten, tolle Aufnahmen, Kamerafahrten und Farben - wäre da doch bloß nicht dieser eine zentrale Moment des Glasbruches. Eigentlich hätte die Episode locker 4,5 Kronen verdient, aber mir will diese Todesart nicht in den Hals Kopf gehen. Klar, Fargo war schon immer "originell zustange gekommenes Zufallsblut", aber das wirkte dann doch arg plump und schlicht zu unwahrscheinlich. Ich hatte mich in dem Moment schon gefragt, wieso derart dramatisch die Stimmung im Soundtrack kippt, während wir eine Großaufnahme von ein paar kleinen Schnittwunden zu sehen bekommen... Natürlich bot das einen Überraschungsmoment, aber ich mochte ihn nicht. Ebenso bin ich ein wenig enttäuscht darüber, dass die groß angekündigte Doppelrolle Ewan McGregors quasi nach fünfeinhalb Folgen Geschichte ist. Dann doch lieber Ekelpaket Varga. Blutiges Zahngestocher wird in Kontrast zu klassischer Musik gesetzt - er ist eben ein vielschichtiger Charakter, der wunderbar polar dargestellt wird und immer wieder zu überraschen weiß. Daher freue ich mich nicht nur ein bisschen darauf, wie er und seine Mannen sich kommende Woche aus der Gloria-Situation befreien wollen.

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e06-the-lord-of-no-mercy/feed/ 0 65408
Review: Fargo S03E05 – The House of Special Purpose https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e05-the-house-of-special-purpose/ https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e05-the-house-of-special-purpose/#comments Thu, 18 May 2017 13:13:04 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=65015 Auch wenn wir alle sicherlich neugierig sind, wie es bei "Fargo" weitergeht, gibt es immer eine Person, die neugieriger ist: die Ehefrau. Zumindest im dieswöchigen Eröffnungsszenario, das deutlich weniger elegant als das vergangene Woche daher kommt. Immerhin muss Emmit so zunächst kein Geld zahlen und wird quasi gar nicht wirklich erpresst. Der Versuch ist aber mehr als dämlich, wenn alle wissen, dass er einen Zwilling hat - da wundert mich auch, dass (A) die Frau nicht erkennt, dass das auf dem Tape gar nicht ihr Mann ist und direkt losstürmt (blinde Wut?) und (B) Emmit es nicht vehement(er) versucht, klarzustellen.
"The whole time we were playing to draw - this time we're playing to win!" (Nikki)
Getoppt wird diese Dubiosität eigentlich nur vom schlecht-getimetesten Antrag der Serienwelt - diese total romantische Geschichte erzählt man doch gerne später mal den eigenen Enkeln! Aber yay - Ray und Nikki sind verlobt.
"For Pete's sake - I'm wearing a hooker wig!" (Nikki)
Zur Feier gibt es eine Tasse Wasser mit fadem Eigeschmack für Sy. V.M. ist einfach ein ungemein toller Charakter, so offenkundig schlecht, ekelig (in Aussehen wie innen drin) und auf seine ganz eigene, schmierige Art und Weise überzeugend. Herrlich!
"Don't forget your mug!" (V.M.)
Sy versucht sich im Doppelspielt und spielt "leicht zu kriegen" bei einer potenziellen Übernahme. Das könnte noch interessant werden, auch wenn ich glaube, dass auch hier gesunder Menschenverstand bereits etwaige Skurrilitäten und Zufälle (wie eine Übernahme des von Innen verfressenen Unternehmens samt bösem Partner) verbietet. Aber zumindest könnte es zu Dynamik innerhalb der Konzernführung führen. Mir hat dazu sehr gefallen, wie Emmit und Sy parallel über ihre jeweiligen Probleme reden, ohne zunächst auf den anderen einzugehen. Alles ist eben doch relativ (beschissen).
"Why would your wife wanna see your brother have sex?!" (Sy)
Sy wird von der Leine gelassen, so recht will er aber zunächst noch nicht in Schwung geraten. Im leicht redundanten Telefonat droht zunächst das klassische "Bellende Hunde beißen nicht"-Szenario und weil die Frau es gesehen hat - Arschloch! - setzt es alternative Fakten und doch noch eine Erpressung. Derweil wird die Gloria-Story durch ihren Chief ausgebremst. Jetzt wird mir klar, weshalb es diese eigentlich unnütze Figur gibt - damit das Timing einigermaßen glaubhaft verschleppt werden kann. Sehr schade, denn eigentlich wurde bereits alles bestens zusammen gesetzt und könnte enden, bevor das große Unheil beginnt. Also doch nicht "schade"...?
"You don't have to like the truth for it to be true." (Gloria)
"Once upon a time, a guy named Stussy hired an idiot to rob his brother and the idiot drove to the wrong town and killed the wrong Stussy." - "I hate that story." (Gloria & Chief)
Zweite interessante Entwicklung hinsichtlich möglicher weiterer Verstrickungen: V.M. bringt eine Sy-Verschwörung ins Spiel. Das dürfte nach und nach genährt werden, so dass wir uns mit Sicherheit auf verwirrte Dialoge und unterhaltsames "zwischen den Stühlen-Befinden" freuen dürfen. Und dann er scheint DER Gegenspieler überhaupt erscheint auf der Bildfläche: das Finanzamt. In Person eines wunderbar überordentlichen Beamten, gespielt von "Chuck"-Darsteller Zachary Levi "Legion"-Darsteller Hamish Linklater, der "ein bisschen IRS-Humor" in die Serie bringt. Das gefällt mir sehr! Und alles nur, weil dieses "Ab 10.000 Dollar" eben nicht "mehr als" bedeutet, sondern "ab". Ray und Kitti haben somit mehr als 9.999,99 Dollar enthoben - Oops. Zum Glück gibt es gefälschte Bücher...
"Did he mention kids? That can be used..." (V.M.)
Und dann das große Finale, das eigentlich keines ist. Erste Sensation: Der Musik hörende Handlanger kann reden! Nicht gut und deutlich, aber immerhin (wobei ich es auch irgendwie genial gefunden hätte, wenn er einfach nie etwas sagt).
"He said, pretty girl should only open her mouth when you see a dick." - "So just so I am clear: which one of you is the dick?" (Handlanger & Kitti)
Ein bisschen poetisch wird es noch, als vom das Blut verdeckenden weißen Schnee die Rede ist - eine Art Sinnbild für die Serie "Fargo" selbst. Das könnte man auch meinen, als es zum großen Schlusstritt zugeht. Zumindest Sys Blick nach zu urteilen. Ende. Nein, gar nicht! Denn hier macht man meiner Meinung nach einen Fehler. Statt die wundersame (und sehr mühselig und langsam ablaufende) Wiederauferstehung in die kommende Woche zu transportieren, wird uns eine (noch?) lebende Kitti gezeigt. Zunächst ohne groß sichtbare Wunden. Sind ihre Beine gebrochen? Ist gar eines komplett abgehackt worden? Wie ist sie bitte nach Hause gefahren? Kann ja so schlimm nicht sein... Am Ende scheinen es "nur" Prellungen (und innere Blutungen) zu sein und doch darf man diskutieren, ob sie die Nacht in der Badewanne überleben wird (was ich ungemein unsinnig inszeniert fände). Wirkliches Ende. Vorerst.
[Rating:3.5/5]
Es ist Halbzeit dieser Staffel und doch will ich noch nicht ganz warm mit den Figuren werden. Staffel 1 wirkte so viel näher und menschlicher. Gerade das Gebrüdergespann bleibt für mich distanziert und künstlich. Ewan McGregor spielt eigentlich großartig sehr überzeugend und doch will mir die Doppelrolle nicht natürlich und echt erscheinen. So ist mir vieles schlicht zu egal, ich habe keine Seite, auf der ich wirklich stehe und selbst der vermeintliche Antogonist V.M. (ich wittere ja, dass sich die Brüder letztlich doch vereinen gegen ihn) wirkt mir beinahe noch am sympathischsten, da er in seiner Art wenigstens unterhaltsam ist. So bleibt es erneut eine grundsolide Folge mit dem einen oder anderen netten Fargo-Moment, für rund eine Netto-Stunde Fernsehen war das aber nicht mehr als Durchschnitt. Also, in hohen Fargo-Maßstäben gemessen. Ach, und ein kleiner Appell: Ruft doch mal wieder Mutti an - aber bitte nicht aus dem Bus heraus...

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge]]>
Auch wenn wir alle sicherlich neugierig sind, wie es bei "Fargo" weitergeht, gibt es immer eine Person, die neugieriger ist: die Ehefrau. Zumindest im dieswöchigen Eröffnungsszenario, das deutlich weniger elegant als das vergangene Woche daher kommt. Immerhin muss Emmit so zunächst kein Geld zahlen und wird quasi gar nicht wirklich erpresst. Der Versuch ist aber mehr als dämlich, wenn alle wissen, dass er einen Zwilling hat - da wundert mich auch, dass (A) die Frau nicht erkennt, dass das auf dem Tape gar nicht ihr Mann ist und direkt losstürmt (blinde Wut?) und (B) Emmit es nicht vehement(er) versucht, klarzustellen.
"The whole time we were playing to draw - this time we're playing to win!" (Nikki)
Getoppt wird diese Dubiosität eigentlich nur vom schlecht-getimetesten Antrag der Serienwelt - diese total romantische Geschichte erzählt man doch gerne später mal den eigenen Enkeln! Aber yay - Ray und Nikki sind verlobt.
"For Pete's sake - I'm wearing a hooker wig!" (Nikki)
Zur Feier gibt es eine Tasse Wasser mit fadem Eigeschmack für Sy. V.M. ist einfach ein ungemein toller Charakter, so offenkundig schlecht, ekelig (in Aussehen wie innen drin) und auf seine ganz eigene, schmierige Art und Weise überzeugend. Herrlich!
"Don't forget your mug!" (V.M.)
Sy versucht sich im Doppelspielt und spielt "leicht zu kriegen" bei einer potenziellen Übernahme. Das könnte noch interessant werden, auch wenn ich glaube, dass auch hier gesunder Menschenverstand bereits etwaige Skurrilitäten und Zufälle (wie eine Übernahme des von Innen verfressenen Unternehmens samt bösem Partner) verbietet. Aber zumindest könnte es zu Dynamik innerhalb der Konzernführung führen. Mir hat dazu sehr gefallen, wie Emmit und Sy parallel über ihre jeweiligen Probleme reden, ohne zunächst auf den anderen einzugehen. Alles ist eben doch relativ (beschissen).
"Why would your wife wanna see your brother have sex?!" (Sy)
Sy wird von der Leine gelassen, so recht will er aber zunächst noch nicht in Schwung geraten. Im leicht redundanten Telefonat droht zunächst das klassische "Bellende Hunde beißen nicht"-Szenario und weil die Frau es gesehen hat - Arschloch! - setzt es alternative Fakten und doch noch eine Erpressung. Derweil wird die Gloria-Story durch ihren Chief ausgebremst. Jetzt wird mir klar, weshalb es diese eigentlich unnütze Figur gibt - damit das Timing einigermaßen glaubhaft verschleppt werden kann. Sehr schade, denn eigentlich wurde bereits alles bestens zusammen gesetzt und könnte enden, bevor das große Unheil beginnt. Also doch nicht "schade"...?
"You don't have to like the truth for it to be true." (Gloria)
"Once upon a time, a guy named Stussy hired an idiot to rob his brother and the idiot drove to the wrong town and killed the wrong Stussy." - "I hate that story." (Gloria & Chief)
Zweite interessante Entwicklung hinsichtlich möglicher weiterer Verstrickungen: V.M. bringt eine Sy-Verschwörung ins Spiel. Das dürfte nach und nach genährt werden, so dass wir uns mit Sicherheit auf verwirrte Dialoge und unterhaltsames "zwischen den Stühlen-Befinden" freuen dürfen. Und dann er scheint DER Gegenspieler überhaupt erscheint auf der Bildfläche: das Finanzamt. In Person eines wunderbar überordentlichen Beamten, gespielt von "Chuck"-Darsteller Zachary Levi "Legion"-Darsteller Hamish Linklater, der "ein bisschen IRS-Humor" in die Serie bringt. Das gefällt mir sehr! Und alles nur, weil dieses "Ab 10.000 Dollar" eben nicht "mehr als" bedeutet, sondern "ab". Ray und Kitti haben somit mehr als 9.999,99 Dollar enthoben - Oops. Zum Glück gibt es gefälschte Bücher...
"Did he mention kids? That can be used..." (V.M.)
Und dann das große Finale, das eigentlich keines ist. Erste Sensation: Der Musik hörende Handlanger kann reden! Nicht gut und deutlich, aber immerhin (wobei ich es auch irgendwie genial gefunden hätte, wenn er einfach nie etwas sagt).
"He said, pretty girl should only open her mouth when you see a dick." - "So just so I am clear: which one of you is the dick?" (Handlanger & Kitti)
Ein bisschen poetisch wird es noch, als vom das Blut verdeckenden weißen Schnee die Rede ist - eine Art Sinnbild für die Serie "Fargo" selbst. Das könnte man auch meinen, als es zum großen Schlusstritt zugeht. Zumindest Sys Blick nach zu urteilen. Ende. Nein, gar nicht! Denn hier macht man meiner Meinung nach einen Fehler. Statt die wundersame (und sehr mühselig und langsam ablaufende) Wiederauferstehung in die kommende Woche zu transportieren, wird uns eine (noch?) lebende Kitti gezeigt. Zunächst ohne groß sichtbare Wunden. Sind ihre Beine gebrochen? Ist gar eines komplett abgehackt worden? Wie ist sie bitte nach Hause gefahren? Kann ja so schlimm nicht sein... Am Ende scheinen es "nur" Prellungen (und innere Blutungen) zu sein und doch darf man diskutieren, ob sie die Nacht in der Badewanne überleben wird (was ich ungemein unsinnig inszeniert fände). Wirkliches Ende. Vorerst.
[Rating:3.5/5]
Es ist Halbzeit dieser Staffel und doch will ich noch nicht ganz warm mit den Figuren werden. Staffel 1 wirkte so viel näher und menschlicher. Gerade das Gebrüdergespann bleibt für mich distanziert und künstlich. Ewan McGregor spielt eigentlich großartig sehr überzeugend und doch will mir die Doppelrolle nicht natürlich und echt erscheinen. So ist mir vieles schlicht zu egal, ich habe keine Seite, auf der ich wirklich stehe und selbst der vermeintliche Antogonist V.M. (ich wittere ja, dass sich die Brüder letztlich doch vereinen gegen ihn) wirkt mir beinahe noch am sympathischsten, da er in seiner Art wenigstens unterhaltsam ist. So bleibt es erneut eine grundsolide Folge mit dem einen oder anderen netten Fargo-Moment, für rund eine Netto-Stunde Fernsehen war das aber nicht mehr als Durchschnitt. Also, in hohen Fargo-Maßstäben gemessen. Ach, und ein kleiner Appell: Ruft doch mal wieder Mutti an - aber bitte nicht aus dem Bus heraus...

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e05-the-house-of-special-purpose/feed/ 4 65015
Review: Fargo S03E04 – The Narrow Escape Problem https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e04-the-narrow-escape-problem/ https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e04-the-narrow-escape-problem/#respond Thu, 11 May 2017 13:08:10 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=64692 Nach dem charakterlichen Exkurs vergangene Woche betritt "Fargo" diese Episode wieder gewohnte erzählerische Pfade. Okay, fast. Denn zunächst ertönt ein ganz und gar orchestraler Auftakt: Vogel Emmit mit Flöte unterstrichen, Ente Ray mit Oboe, Katze Nikki mit Clarinette, der bulemische Wolf V.M. mit dem französichen Horn - ein beinahe klassischer Opener in eine Episode, die das Augenmerk gekonnt nicht nur auf die musikalische Untermalung, sondern auch die gegensätzlichen Figuren legt.
"Are you sitting comfortably? Okay, then I'll begin." (Sprecher)
Dabei setzt es auch Überraschungen. In St. Cloud macht Ray einen auf seinen Bruder, um an dessen Box zu kommen. Zunächst zögerlich, dann doch gekonnt drängend und letztlich zumindest teilweise erfolgreich. Nur eine Frage der Zeit, bis dieses nicht wirklich weit gedachte Vorgehen zurückfeuert.
"If I wanted an oppinion from an asshole, I'd ask my own. Got it?" (Ray)
Gloria findet derweil die vermisste Telefonbuchseite (spielt das in 2010 oder 1990?!) bei der Attentäterleiche sowie eine Visitenkarte, die alles Weitere ins Rollen bringt und endlich führen die Wege der Hauptfiguren zusammen. Mir gefällt die Inszenierung der Figur Gloria, vor allem gegenüber ihrem neuen Polizeichef. Ebenso ist die Sache mit den Sensoren ein schöner Running Gag (mal schauen, ob es dazu noch irgendeine "Erklärung" gibt, ich vermute aber eher nicht).
"They always find a way to screw ya, don't they?" - "They try." (Ray & Gloria)
Rays Beziehung mit Nikki fliegt auf, was in einer sehr unterhaltsamen Konfrontierung gelöst wird, die irgendwo zwischen gewollter Autorität und ungewolltem Humor liegt. Erst ist Ray seinen Job los und dann zeigt "Haha!-Nelson" auch noch mit dem Finger auf ihn - what a day. Es wirkt wundervoll skurril, dass der gerade noch vor Selbstbewusstsein arschig-seiende Sy plötzlich die Verlegenheit in Person ist - sein Herumschwimmen ist auch ziemlich unterhaltsam. Endlich kommt wieder Fargo-Feeling auf! Der umgedrehte Sessel des russichen Handlangers - herrlich! Am Ende bekommen wir noch einmal die Ausstrahlung und den Einfluss von V.M. zu spüren - und was "Relativität" bedeutet. Es geht nicht etwa um Geld, sondern um Reichtum. V.M. Hat seine Hausaufgaben gemacht - und sich zum Partner. Schlange!
"Why do I feel, you're not happy, we met, when all I wanna do, is make you be rich." - "Look around - I'm already rich!" - "No, you're not." (V.M. & Emmit)
Den Schlusston setzt Wasser, das Gloria zum Kochen bringen dürfte. Die etwas zu euphorische Polizeikollegin gibt den entscheidenden Hinweis, dass die Teekanne kocht! Nächste Woche dürfte es rund gehen.
[Rating:4/5]
Nach dem etwa langweiligen Ausrutscher vergangene Woche jetzt also wieder gewohnte Fargo-Kost. Das erste Mal habe ich mich diese Staffel wieder sehr wohl und in früheren Gefühlen der Serie gefühlt. Psychisch verwirrte Charaktere, lauter Zufälle und jede Menge Drama. Das war sicherlich noch nicht DAS Highlight der Staffel, aber die bisher kurzweiligste Folge. Das liegt vornehmlich daran, dass die Figuren nun vorgestellt und die Grundhandlungen gesetzt worden - jetzt möge der eigentliche Auftakt des Stückes beginnen. Gerne mit großem Orchester!

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge]]>
Nach dem charakterlichen Exkurs vergangene Woche betritt "Fargo" diese Episode wieder gewohnte erzählerische Pfade. Okay, fast. Denn zunächst ertönt ein ganz und gar orchestraler Auftakt: Vogel Emmit mit Flöte unterstrichen, Ente Ray mit Oboe, Katze Nikki mit Clarinette, der bulemische Wolf V.M. mit dem französichen Horn - ein beinahe klassischer Opener in eine Episode, die das Augenmerk gekonnt nicht nur auf die musikalische Untermalung, sondern auch die gegensätzlichen Figuren legt.
"Are you sitting comfortably? Okay, then I'll begin." (Sprecher)
Dabei setzt es auch Überraschungen. In St. Cloud macht Ray einen auf seinen Bruder, um an dessen Box zu kommen. Zunächst zögerlich, dann doch gekonnt drängend und letztlich zumindest teilweise erfolgreich. Nur eine Frage der Zeit, bis dieses nicht wirklich weit gedachte Vorgehen zurückfeuert.
"If I wanted an oppinion from an asshole, I'd ask my own. Got it?" (Ray)
Gloria findet derweil die vermisste Telefonbuchseite (spielt das in 2010 oder 1990?!) bei der Attentäterleiche sowie eine Visitenkarte, die alles Weitere ins Rollen bringt und endlich führen die Wege der Hauptfiguren zusammen. Mir gefällt die Inszenierung der Figur Gloria, vor allem gegenüber ihrem neuen Polizeichef. Ebenso ist die Sache mit den Sensoren ein schöner Running Gag (mal schauen, ob es dazu noch irgendeine "Erklärung" gibt, ich vermute aber eher nicht).
"They always find a way to screw ya, don't they?" - "They try." (Ray & Gloria)
Rays Beziehung mit Nikki fliegt auf, was in einer sehr unterhaltsamen Konfrontierung gelöst wird, die irgendwo zwischen gewollter Autorität und ungewolltem Humor liegt. Erst ist Ray seinen Job los und dann zeigt "Haha!-Nelson" auch noch mit dem Finger auf ihn - what a day. Es wirkt wundervoll skurril, dass der gerade noch vor Selbstbewusstsein arschig-seiende Sy plötzlich die Verlegenheit in Person ist - sein Herumschwimmen ist auch ziemlich unterhaltsam. Endlich kommt wieder Fargo-Feeling auf! Der umgedrehte Sessel des russichen Handlangers - herrlich! Am Ende bekommen wir noch einmal die Ausstrahlung und den Einfluss von V.M. zu spüren - und was "Relativität" bedeutet. Es geht nicht etwa um Geld, sondern um Reichtum. V.M. Hat seine Hausaufgaben gemacht - und sich zum Partner. Schlange!
"Why do I feel, you're not happy, we met, when all I wanna do, is make you be rich." - "Look around - I'm already rich!" - "No, you're not." (V.M. & Emmit)
Den Schlusston setzt Wasser, das Gloria zum Kochen bringen dürfte. Die etwas zu euphorische Polizeikollegin gibt den entscheidenden Hinweis, dass die Teekanne kocht! Nächste Woche dürfte es rund gehen.
[Rating:4/5]
Nach dem etwa langweiligen Ausrutscher vergangene Woche jetzt also wieder gewohnte Fargo-Kost. Das erste Mal habe ich mich diese Staffel wieder sehr wohl und in früheren Gefühlen der Serie gefühlt. Psychisch verwirrte Charaktere, lauter Zufälle und jede Menge Drama. Das war sicherlich noch nicht DAS Highlight der Staffel, aber die bisher kurzweiligste Folge. Das liegt vornehmlich daran, dass die Figuren nun vorgestellt und die Grundhandlungen gesetzt worden - jetzt möge der eigentliche Auftakt des Stückes beginnen. Gerne mit großem Orchester!

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e04-the-narrow-escape-problem/feed/ 0 64692
Review: Fargo S03E03 – The Law of Non-Contradiction https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e03-the-law-of-non-contradiction/ https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e03-the-law-of-non-contradiction/#comments Sun, 07 May 2017 14:10:07 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=64485 Eine besondere Folge mit für "Fargo" bislang eher untypischen Elementen gab es diese Woche zu sehen. Nicht immer glückt das erzählerische Experiment, aber zumindest bringt es uns einer Figur näher: Noch-Alt-Polizei-Chefin Gloria. Zunächst gibt es den Zeitsprung ins Jahr 1975. SciFi-Schreiberling Thaddeus Mobley trifft Produzent Howert Zimmerman und somit den Anfang seiner Probleme. Die Aufmachung gerade zu Beginn gefällt sehr, vor allem in Verbindung mit dem knackigen Soundtrack. Dazu eine kleine Erinnerung an ein meiner Meinung nach eher unnötiges Kapitel aus Season 2...
"Say 'U-F-O'!" (Fotograf)
Die schöne Vivian wird "The Cheddar Kid" zum teuren Verhängnis - ach ja, und natürlich das Koks. Als vermeintlicher Drogenexkurs ins All beginnend, bekommen wir animierte Sequenzen zu sehen, die die Geschichte des prämierten Romans "The Planet Wyh" zu erzählt bekommen. Den liest Stieftochter Gloria liest im Flugzeug und wir sind wieder im "Hier und Jetzt" des Jahres 2010 in Los Angeles.
"Is that a typo?" (Paul)
Neben den Produzenten spielenden Fred Melamed gibt es mit Ray Wise als Sitznachbar ein weiteres prominentes Gast-Gesicht.
"This is my sixth flight this week..." - "Isn't it Thursday?!" (Paul & Gloria)
Das ganze Setting ohne Schnee, leicht geheimnisvoller und skurriler Aufmachung und mit Carrie Coon in der Hauptrolle der Episode wirkt nicht nur ein bisschen wie "The Leftovers". Kofferstehlende Weihnachtsmänner, eine astreine "Useless Machine" und eine sehr persönliche Erzählweise.
"Mom, there is no such thing as Santa." - "There's not?! I can see about nine of them out of my window..." (Sohn & Gloria)
Ebenfalls serienbekannt: Rob McElhenney ("It's Always Sunny In Philadelphia") als Polizei-"Kollege". Der bricht ein bisschen mit der Vergangenheits-Aufarbeitung, indem er uns ins "Jetzt" von vor sieben Jahren und die etwas plumpere und mit weniger Stil und Geduld gesegnete Generation leitet.
"Can you stop saying 'Facebook'?!" (Gloria)
"I gotta go, drop the kids off the pool.." - "You got kids?!?" - "I got to shit!" (Officer & Gloria)
Etwas verwundert war ich, dass der alte Zimmerman 35 Jahre später noch lebt, war unser grolliger Schriftsteller doch bereits recht ordentlich gealtert. Die Besetzung des im Altersheim dahin lebenden Rentners war dagegen sehr gelungen, ebenso hat mir die Früher-Jetzt-Besetzung von Vivian gefallen.
"I'm 29 years sober - a long time. Before that, I wasn't." (Vivian)
"You're a bad person!" (Thaddeus)
Im Motel-Badezimmer-Gegenschnitt verwechselt man "Ted" und Gloria dank beinahe identischem Haarschnitt fast. Fehlt nur noch der 70er-Pornobalken. Dafür gibt es porzellane Inspiration in Sachen Namensgebung. Am Ende stellt sich jedoch die Frage, ob dieser erzählerische Exkurs nicht so unnötig, wie die kleine Holzbox ist? Ja, nett anzuschauen und auf seine Weise originell, am Ende dreht sich die Welt aber auch ohne weiter. Es geht wieder zurück nach Eden Valley, es gibt Schnee zu sehen und die eigentliche Handlung wurde ohne Glorias zutun daheim voran gebracht. Auftragsmörder gefunden - Kollege Donny hat daheim für Frotschritt im Fall gesorgt und freut sich mehr über Milchshakes und Pommes als der Junge (fährt dann aber in eine ganz andere Richtung ab?).
"You just appear every time someone says 'Arby's'?!" - "You are going to Arby's?!?" (Gloria & Donny )
Vielleicht ist das aber auch alles eine Analogie. Der beim Aufladezustand am anfälligsten für Überfälle seiende Roboter, dessen Dienst erledigt ist und dessen inneres Licht wie die kleine Holz-Maschine von Grün auf Rot schaltet, bevor es ganz vorbei ist. Vielleicht eine Metapher für kommende Dinge, wie eine verwundbare Polizistin. Wir werden sehen.
[Rating:3/5]
Noch immer bin ich etwas unschlüssig, was ich von der Folge halten soll. Die Erzählweise war durchaus gelungen und als Episoden-Exkurs bin ich eigentlich immer für so etwas zu haben. Aber die wirkliche Grundlage für die Geschichtsstunde fehlt mir (noch) zu sehr, dazu habe ich tatsächlich den (echten) Stussy-Klan vermisst, ebenso wirkte die Stimmung deutlich erdrückter als sonst. Daher für mich nur eine mittelmäßige Episode, gerade im Vergleich zu früheren Unterhaltungstaten.

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge]]>
Eine besondere Folge mit für "Fargo" bislang eher untypischen Elementen gab es diese Woche zu sehen. Nicht immer glückt das erzählerische Experiment, aber zumindest bringt es uns einer Figur näher: Noch-Alt-Polizei-Chefin Gloria. Zunächst gibt es den Zeitsprung ins Jahr 1975. SciFi-Schreiberling Thaddeus Mobley trifft Produzent Howert Zimmerman und somit den Anfang seiner Probleme. Die Aufmachung gerade zu Beginn gefällt sehr, vor allem in Verbindung mit dem knackigen Soundtrack. Dazu eine kleine Erinnerung an ein meiner Meinung nach eher unnötiges Kapitel aus Season 2...
"Say 'U-F-O'!" (Fotograf)
Die schöne Vivian wird "The Cheddar Kid" zum teuren Verhängnis - ach ja, und natürlich das Koks. Als vermeintlicher Drogenexkurs ins All beginnend, bekommen wir animierte Sequenzen zu sehen, die die Geschichte des prämierten Romans "The Planet Wyh" zu erzählt bekommen. Den liest Stieftochter Gloria liest im Flugzeug und wir sind wieder im "Hier und Jetzt" des Jahres 2010 in Los Angeles.
"Is that a typo?" (Paul)
Neben den Produzenten spielenden Fred Melamed gibt es mit Ray Wise als Sitznachbar ein weiteres prominentes Gast-Gesicht.
"This is my sixth flight this week..." - "Isn't it Thursday?!" (Paul & Gloria)
Das ganze Setting ohne Schnee, leicht geheimnisvoller und skurriler Aufmachung und mit Carrie Coon in der Hauptrolle der Episode wirkt nicht nur ein bisschen wie "The Leftovers". Kofferstehlende Weihnachtsmänner, eine astreine "Useless Machine" und eine sehr persönliche Erzählweise.
"Mom, there is no such thing as Santa." - "There's not?! I can see about nine of them out of my window..." (Sohn & Gloria)
Ebenfalls serienbekannt: Rob McElhenney ("It's Always Sunny In Philadelphia") als Polizei-"Kollege". Der bricht ein bisschen mit der Vergangenheits-Aufarbeitung, indem er uns ins "Jetzt" von vor sieben Jahren und die etwas plumpere und mit weniger Stil und Geduld gesegnete Generation leitet.
"Can you stop saying 'Facebook'?!" (Gloria)
"I gotta go, drop the kids off the pool.." - "You got kids?!?" - "I got to shit!" (Officer & Gloria)
Etwas verwundert war ich, dass der alte Zimmerman 35 Jahre später noch lebt, war unser grolliger Schriftsteller doch bereits recht ordentlich gealtert. Die Besetzung des im Altersheim dahin lebenden Rentners war dagegen sehr gelungen, ebenso hat mir die Früher-Jetzt-Besetzung von Vivian gefallen.
"I'm 29 years sober - a long time. Before that, I wasn't." (Vivian)
"You're a bad person!" (Thaddeus)
Im Motel-Badezimmer-Gegenschnitt verwechselt man "Ted" und Gloria dank beinahe identischem Haarschnitt fast. Fehlt nur noch der 70er-Pornobalken. Dafür gibt es porzellane Inspiration in Sachen Namensgebung. Am Ende stellt sich jedoch die Frage, ob dieser erzählerische Exkurs nicht so unnötig, wie die kleine Holzbox ist? Ja, nett anzuschauen und auf seine Weise originell, am Ende dreht sich die Welt aber auch ohne weiter. Es geht wieder zurück nach Eden Valley, es gibt Schnee zu sehen und die eigentliche Handlung wurde ohne Glorias zutun daheim voran gebracht. Auftragsmörder gefunden - Kollege Donny hat daheim für Frotschritt im Fall gesorgt und freut sich mehr über Milchshakes und Pommes als der Junge (fährt dann aber in eine ganz andere Richtung ab?).
"You just appear every time someone says 'Arby's'?!" - "You are going to Arby's?!?" (Gloria & Donny )
Vielleicht ist das aber auch alles eine Analogie. Der beim Aufladezustand am anfälligsten für Überfälle seiende Roboter, dessen Dienst erledigt ist und dessen inneres Licht wie die kleine Holz-Maschine von Grün auf Rot schaltet, bevor es ganz vorbei ist. Vielleicht eine Metapher für kommende Dinge, wie eine verwundbare Polizistin. Wir werden sehen.
[Rating:3/5]
Noch immer bin ich etwas unschlüssig, was ich von der Folge halten soll. Die Erzählweise war durchaus gelungen und als Episoden-Exkurs bin ich eigentlich immer für so etwas zu haben. Aber die wirkliche Grundlage für die Geschichtsstunde fehlt mir (noch) zu sehr, dazu habe ich tatsächlich den (echten) Stussy-Klan vermisst, ebenso wirkte die Stimmung deutlich erdrückter als sonst. Daher für mich nur eine mittelmäßige Episode, gerade im Vergleich zu früheren Unterhaltungstaten.

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e03-the-law-of-non-contradiction/feed/ 2 64485
Review: Fargo S03E02 – The Principle of Restricted Choice https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e02-the-principle-of-restricted-choice/ https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e02-the-principle-of-restricted-choice/#comments Thu, 27 Apr 2017 14:40:48 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=64049 Entblockt euer Chi, richtet euren Tampon und denkt dran, auf "Enter" zu drücken - denn so langsam nimmt die Story in "Fargo" Fahrt auf. Naja, zumindest kommen erste größere Entwicklungen hinzu. Die ganz große Enge, die zu lauter Toden führt, bleibt bislang aus. Gloria wühlt in der Erinnerungen-Box ihres Stiefvaters und nimmt nach einer ersten Konfrontation mit ihrem neuen Police Chief die Ermittlungen auf.
"Then this fellar comes in..." - "'Fellar', singular?" - "If by 'singular' you means 'just one'..." (Gloria & Tankstellenbesitzer)
Erste Ergebnisse gibt es zwar, so recht anlaufen will ihr Part aber noch nicht. Betonung auf "noch", denn vorerst muss sich eh jemand um die post-mortalen Notwendigkeiten kümmern... By the way: Hat nur mich die Schneeräumungsmaschine an einen gewissen Gartenhexler erinnert?
"He didn't talk much. Except curse." (Bestatter)
Interessanter wird es eh bei den noch lebenden Stussys. Der "Parking Lot King of Minnesota" hat seine Kohle also mit der Kurzzeitvermietung freier Flächen an Autos gemacht. Immerhin einer, der es geschafft hat!
"Your brother is a loser." - "He's not a loser!" "Well, he's doing a pretty good imitation." (Sy & Emmit)
Jetzt fährt aber der Fargo-Mann mit einem mysteriösen Truck, vermutlich voll Sklavenmädchen, auf einen abgelegenen "Stussy Lot". Es beginnt erste Hektik, Vertuschung und hektisches Googeln. Ihr solltet wirklich darauf achten, was ihr im Netz so sucht und worauf ihr klickt. Kann sonst ganz schnell (quasi im Körperumdrehen) im Virentod enden. Der Dialog voll nichtssagender Andeutungen und Satzanfängen zwischen Emmit und Sy diesbezüglich hat mir sehr gut gefallen. Allgemein ist viel Schönes in diese Folge geschrieben worden.
"Mr. Varga..." - "Please! Call me 'V.M.'." (Emmit & Varga)
"When we're done, you'll be billionaires! On papers anyway..." (Varga)
Um noch ordentlich Salz in die Gebrüdersuppe zu streuen, fährt Sy Ray nicht nur verbal schroff an. Allerdings finde ich es sehr dumm, einem Polizisten das Auto vor lauter Zeugen zu beschädigen. Hoffentlich bleibt die Serie hier realistisch und weiß entsprechende Konsequenzen für die Handlungen der Figuren einzuflechten und lässt diese Szene nicht einfach so liegen. Das Setting ist aber im Grunde genommen gesetzt: Brüder sauer aufeinander, der große Gegenspieler mit enorm coolen Handlangern ist bereits im eigenen Westflügel eingezogen und eine von dieser modernen Welt genervten Polizistin wartet nur darauf, in die Haupthandlung gelassen zu werden. Es möge beginnen!
[Rating:4.0/5]
Die Folge hat mir tatsächlich etwas besser als der Auftakt gefallen. Die Dialoge waren super geschrieben und etliche "Fargo-Momente" waren zu sehen. Dennoch fehlt mir zu diesem eigentlich recht frühen Zeitpunkt der Staffel noch etwas die Leichtigkeit, der lockere Kontrast. Das könnte/dürfte/sollte darauf hindeuten, dass es noch deutlich düsterer hergehen wird. So ganz bin ich in der ganzen Bruder-Fehde jedoch nicht angekommen. Das ist alles nett, wirkt aber noch etwas kindergartig. Lediglich Varga - Pardon, V.M. - vermag größere Boshaftigkeit und Gerissenheit zu versprühen. Dennoch wunderbar hochwertige Unterhaltung und gewohnt tolle Inszenierung.

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge]]>
Entblockt euer Chi, richtet euren Tampon und denkt dran, auf "Enter" zu drücken - denn so langsam nimmt die Story in "Fargo" Fahrt auf. Naja, zumindest kommen erste größere Entwicklungen hinzu. Die ganz große Enge, die zu lauter Toden führt, bleibt bislang aus. Gloria wühlt in der Erinnerungen-Box ihres Stiefvaters und nimmt nach einer ersten Konfrontation mit ihrem neuen Police Chief die Ermittlungen auf.
"Then this fellar comes in..." - "'Fellar', singular?" - "If by 'singular' you means 'just one'..." (Gloria & Tankstellenbesitzer)
Erste Ergebnisse gibt es zwar, so recht anlaufen will ihr Part aber noch nicht. Betonung auf "noch", denn vorerst muss sich eh jemand um die post-mortalen Notwendigkeiten kümmern... By the way: Hat nur mich die Schneeräumungsmaschine an einen gewissen Gartenhexler erinnert?
"He didn't talk much. Except curse." (Bestatter)
Interessanter wird es eh bei den noch lebenden Stussys. Der "Parking Lot King of Minnesota" hat seine Kohle also mit der Kurzzeitvermietung freier Flächen an Autos gemacht. Immerhin einer, der es geschafft hat!
"Your brother is a loser." - "He's not a loser!" "Well, he's doing a pretty good imitation." (Sy & Emmit)
Jetzt fährt aber der Fargo-Mann mit einem mysteriösen Truck, vermutlich voll Sklavenmädchen, auf einen abgelegenen "Stussy Lot". Es beginnt erste Hektik, Vertuschung und hektisches Googeln. Ihr solltet wirklich darauf achten, was ihr im Netz so sucht und worauf ihr klickt. Kann sonst ganz schnell (quasi im Körperumdrehen) im Virentod enden. Der Dialog voll nichtssagender Andeutungen und Satzanfängen zwischen Emmit und Sy diesbezüglich hat mir sehr gut gefallen. Allgemein ist viel Schönes in diese Folge geschrieben worden.
"Mr. Varga..." - "Please! Call me 'V.M.'." (Emmit & Varga)
"When we're done, you'll be billionaires! On papers anyway..." (Varga)
Um noch ordentlich Salz in die Gebrüdersuppe zu streuen, fährt Sy Ray nicht nur verbal schroff an. Allerdings finde ich es sehr dumm, einem Polizisten das Auto vor lauter Zeugen zu beschädigen. Hoffentlich bleibt die Serie hier realistisch und weiß entsprechende Konsequenzen für die Handlungen der Figuren einzuflechten und lässt diese Szene nicht einfach so liegen. Das Setting ist aber im Grunde genommen gesetzt: Brüder sauer aufeinander, der große Gegenspieler mit enorm coolen Handlangern ist bereits im eigenen Westflügel eingezogen und eine von dieser modernen Welt genervten Polizistin wartet nur darauf, in die Haupthandlung gelassen zu werden. Es möge beginnen!
[Rating:4.0/5]
Die Folge hat mir tatsächlich etwas besser als der Auftakt gefallen. Die Dialoge waren super geschrieben und etliche "Fargo-Momente" waren zu sehen. Dennoch fehlt mir zu diesem eigentlich recht frühen Zeitpunkt der Staffel noch etwas die Leichtigkeit, der lockere Kontrast. Das könnte/dürfte/sollte darauf hindeuten, dass es noch deutlich düsterer hergehen wird. So ganz bin ich in der ganzen Bruder-Fehde jedoch nicht angekommen. Das ist alles nett, wirkt aber noch etwas kindergartig. Lediglich Varga - Pardon, V.M. - vermag größere Boshaftigkeit und Gerissenheit zu versprühen. Dennoch wunderbar hochwertige Unterhaltung und gewohnt tolle Inszenierung.

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e02-the-principle-of-restricted-choice/feed/ 2 64049
Fargo: Wie Ewan McGregor zu den Stussy-Brüdern wurde https://www.serieslyawesome.tv/fargo-wie-ewan-mcgregor-zu-den-stussy-bruedern-wurde/ https://www.serieslyawesome.tv/fargo-wie-ewan-mcgregor-zu-den-stussy-bruedern-wurde/#respond Wed, 26 Apr 2017 08:01:43 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=63951 Fargo zu verkörpern. Natürlich gilt großes Lob den Writern und der Maske, die an der Erschaffung dieser Figuren ebenso beteiligt waren. Doch Leben eingehaucht hat den Brüdern Stussy letztendlich McGregor, nicht zuletzt durch den spezifischen Einsatz seiner Stimme.
"Ewan McGregor tells us what it took to play Ray and Emmit Stussy on season 3 of ‘Fargo’."
]]>
Fargo zu verkörpern. Natürlich gilt großes Lob den Writern und der Maske, die an der Erschaffung dieser Figuren ebenso beteiligt waren. Doch Leben eingehaucht hat den Brüdern Stussy letztendlich McGregor, nicht zuletzt durch den spezifischen Einsatz seiner Stimme.
"Ewan McGregor tells us what it took to play Ray and Emmit Stussy on season 3 of ‘Fargo’."
]]>
https://www.serieslyawesome.tv/fargo-wie-ewan-mcgregor-zu-den-stussy-bruedern-wurde/feed/ 0 63951
Review: Fargo S03E01 – The Law of Vacant Places https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e01-the-law-of-vacant-places/ https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e01-the-law-of-vacant-places/#respond Thu, 20 Apr 2017 18:00:37 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=63673 Nach 2006 (Staffel 1) und 1979 (Staffel 2) spielt die heute Nacht gestartete dritte Staffel von "Fargo" in 2010. Und doch begibt sich die Serie zunächst auf komplett abwegige Pfade. Alles startet im Inneren eines Mikrofons in Osterberlin 1988 - und mit einem deutschen "Herein!". Zwischendrin fühle ich mich etwas wie bei "Deutschland 83" und ertappe mich dabei "das ist ja ganz in der Nähe!" zu denken, als von der Hufelandstraße die Rede ist. Komisch, war Fargo bisher doch immer so gefühlt wie geografisch weit weg. Nun wenigstens historisch, wenn es um einen Yuri Gurka und eine Helga Albracht geht - oder eben nicht.
"Wir sind nicht hier, um Geschichten zu erzählen. Wir sind hier, um die Wahrheit zu sagen." (Oberst)
Bisher bleibt dieser wunderbar an die stets zum Beginn einer jeden Folge eingeblendeten "This is a true story"-Bausteine angelehnte Text die einzige direkte Verbindung zur Serienhandlung in Fargo. Und ein gekonnter Zoom auf ein an der Wand hängendes Bild. Und schon sind wir in Minnesota, wo wir stets von einem bekannten Namen (Ehrmanntraut) hören und die Bedeutung einer 2-Cent-Briefmarke eingetrichtert bekommen. Wobei, so eine Corvette ist doch eigentlich auch ganz geil?!
"No tip?!" - "Yeah - get a real job!" (Valet & Ray)
Wir werden der McGregorschen Doppelrolle vorgestellt: Naiver kleiner und gerissener großer Bruder, denen Pech und Glück hold zu sein scheinen. Leider mit komplett identische Stimmen, so dass man sie kaum auseinanderhalten kann, wenn man mal nicht hinschaut. Vielleicht hat das ja noch seinen Grund für zukünftige Verwechslungsspielchen? Ray braucht jedenfalls Geld für einen Verlobungsring und will seine Marke zurück. Nach 20 Minuten fällt dann tatsächlich der erste "Fargo"-Schriftzug dieser Season. Und die ersten leicht skurrilen Züge, wie den nicht funktionierenden Tür-Sensor oder den befremdlichen Handschlag auf der Toilette, sowie mit dem kiffenden Auftragsräuber und dem debil wirkenden Investor auch die ersten wunderbar verblendeten Charaktere.
"Another beer, pops?" - "Now you're speaking english!" (Polizistin und Vater)
Und dann beginnt die wohlbekannte Formel der Verwechslung. Nach einer Reihe unvorherzusehener Zufälle wird halt aus "Eden Prairie" "Eden Valley", wo es halt auch einen Briefmarkensammler mit Nachnamen "Stussy" gibt. Zufall aber auch. Jedenfalls führt eines zum anderen und Schwups - tot. Vermutlich gleich zweifach.
"Robbing your own brother - that's low." (Maurice)
[Rating:3.5/5]
Das war - anders. Als erwartet und zuvor. Durch die Nettospielzeit von über einer Stunde hatte die Episode so seine Längen, gerade im Mittelteil. Noch muss man sich an viele Figuren gewöhnen und der Absurditätsfaktor kann gerne nochmals hochgeschraubt werden, aber Carrie Coon als Gloria Burgle und Mary Elizabeth Winstead als Nikki Swango gefallen mir schon einmal sehr gut. Noch ist die Story an sich auch in der Form als Film durchgehend, aber natürlich wird die Bruderkrise sich weiter zuspitzen und Ray auf seine Briefmarke pochen. Interessant dürfte noch das Spiel um Kreditler-Investor V. M. Varga werden. Und ich bin gespannt, welche Verbindung noch zur Berliner Situation aufgebaut wird. Hach, es ist schön, dass es nun wieder eine wöchentliche Fargo-Ration gibt!

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge]]>
Nach 2006 (Staffel 1) und 1979 (Staffel 2) spielt die heute Nacht gestartete dritte Staffel von "Fargo" in 2010. Und doch begibt sich die Serie zunächst auf komplett abwegige Pfade. Alles startet im Inneren eines Mikrofons in Osterberlin 1988 - und mit einem deutschen "Herein!". Zwischendrin fühle ich mich etwas wie bei "Deutschland 83" und ertappe mich dabei "das ist ja ganz in der Nähe!" zu denken, als von der Hufelandstraße die Rede ist. Komisch, war Fargo bisher doch immer so gefühlt wie geografisch weit weg. Nun wenigstens historisch, wenn es um einen Yuri Gurka und eine Helga Albracht geht - oder eben nicht.
"Wir sind nicht hier, um Geschichten zu erzählen. Wir sind hier, um die Wahrheit zu sagen." (Oberst)
Bisher bleibt dieser wunderbar an die stets zum Beginn einer jeden Folge eingeblendeten "This is a true story"-Bausteine angelehnte Text die einzige direkte Verbindung zur Serienhandlung in Fargo. Und ein gekonnter Zoom auf ein an der Wand hängendes Bild. Und schon sind wir in Minnesota, wo wir stets von einem bekannten Namen (Ehrmanntraut) hören und die Bedeutung einer 2-Cent-Briefmarke eingetrichtert bekommen. Wobei, so eine Corvette ist doch eigentlich auch ganz geil?!
"No tip?!" - "Yeah - get a real job!" (Valet & Ray)
Wir werden der McGregorschen Doppelrolle vorgestellt: Naiver kleiner und gerissener großer Bruder, denen Pech und Glück hold zu sein scheinen. Leider mit komplett identische Stimmen, so dass man sie kaum auseinanderhalten kann, wenn man mal nicht hinschaut. Vielleicht hat das ja noch seinen Grund für zukünftige Verwechslungsspielchen? Ray braucht jedenfalls Geld für einen Verlobungsring und will seine Marke zurück. Nach 20 Minuten fällt dann tatsächlich der erste "Fargo"-Schriftzug dieser Season. Und die ersten leicht skurrilen Züge, wie den nicht funktionierenden Tür-Sensor oder den befremdlichen Handschlag auf der Toilette, sowie mit dem kiffenden Auftragsräuber und dem debil wirkenden Investor auch die ersten wunderbar verblendeten Charaktere.
"Another beer, pops?" - "Now you're speaking english!" (Polizistin und Vater)
Und dann beginnt die wohlbekannte Formel der Verwechslung. Nach einer Reihe unvorherzusehener Zufälle wird halt aus "Eden Prairie" "Eden Valley", wo es halt auch einen Briefmarkensammler mit Nachnamen "Stussy" gibt. Zufall aber auch. Jedenfalls führt eines zum anderen und Schwups - tot. Vermutlich gleich zweifach.
"Robbing your own brother - that's low." (Maurice)
[Rating:3.5/5]
Das war - anders. Als erwartet und zuvor. Durch die Nettospielzeit von über einer Stunde hatte die Episode so seine Längen, gerade im Mittelteil. Noch muss man sich an viele Figuren gewöhnen und der Absurditätsfaktor kann gerne nochmals hochgeschraubt werden, aber Carrie Coon als Gloria Burgle und Mary Elizabeth Winstead als Nikki Swango gefallen mir schon einmal sehr gut. Noch ist die Story an sich auch in der Form als Film durchgehend, aber natürlich wird die Bruderkrise sich weiter zuspitzen und Ray auf seine Briefmarke pochen. Interessant dürfte noch das Spiel um Kreditler-Investor V. M. Varga werden. Und ich bin gespannt, welche Verbindung noch zur Berliner Situation aufgebaut wird. Hach, es ist schön, dass es nun wieder eine wöchentliche Fargo-Ration gibt!

Bilder: FX

Vorherige Folge Nächste Folge ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/review-fargo-s03e01-the-law-of-vacant-places/feed/ 0 63673
Fargo: Extended Trailer & First Look zu Season 3 https://www.serieslyawesome.tv/fargo-extended-trailer-und-first-look-zu-season-3/ https://www.serieslyawesome.tv/fargo-extended-trailer-und-first-look-zu-season-3/#respond Fri, 07 Apr 2017 18:19:44 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=63047 Keine zwei Wochen mehr bis zum Start der dritten Staffel Fargo! Im Vorfeld bekommen wir aber noch zwei weitere Appetithäppchen geliefert, die uns zeigen, was uns erwartet. Durch die Kommentare der Darsteller im Featurette zur neuen Season und vor allem durch die gezeigten Szenen im neuen Trailer wird schnell deutlich: Der unverwechselbare, schön chaotische Fargo-Stil, der sich nicht nur in Form der Handlung, sondern auch in der Kameraarbeit ausdrückt, ist der Serie definitiv erhalten geblieben. Darüber hinaus befinden wir uns wieder in Minnesota, jedoch in einem anderen Jahrzehnt (2010) als vorher (1979) und mit anderen Charakteren. Michael Stuhlbarg, der in der FX-Serie den Sy Feltz spielt, fasst die Entwicklung der Staffel in einem recht verheißungsvollen und auch auf die vergangenen Staffeln perfekt zutreffenden Satz zusammen:
"As you can imagine ... things go wrong."

First Look Featurette

Extended Trailer

Ich freu mich drauf!]]>
Keine zwei Wochen mehr bis zum Start der dritten Staffel Fargo! Im Vorfeld bekommen wir aber noch zwei weitere Appetithäppchen geliefert, die uns zeigen, was uns erwartet. Durch die Kommentare der Darsteller im Featurette zur neuen Season und vor allem durch die gezeigten Szenen im neuen Trailer wird schnell deutlich: Der unverwechselbare, schön chaotische Fargo-Stil, der sich nicht nur in Form der Handlung, sondern auch in der Kameraarbeit ausdrückt, ist der Serie definitiv erhalten geblieben. Darüber hinaus befinden wir uns wieder in Minnesota, jedoch in einem anderen Jahrzehnt (2010) als vorher (1979) und mit anderen Charakteren. Michael Stuhlbarg, der in der FX-Serie den Sy Feltz spielt, fasst die Entwicklung der Staffel in einem recht verheißungsvollen und auch auf die vergangenen Staffeln perfekt zutreffenden Satz zusammen:
"As you can imagine ... things go wrong."

First Look Featurette

Extended Trailer

Ich freu mich drauf! ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/fargo-extended-trailer-und-first-look-zu-season-3/feed/ 0 63047
Fargo Season 3: der offizielle Trailer ist da! https://www.serieslyawesome.tv/fargo-season-3-der-offizielle-trailer-ist-da/ https://www.serieslyawesome.tv/fargo-season-3-der-offizielle-trailer-ist-da/#respond Thu, 23 Mar 2017 07:05:53 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=62112 Gerade erst haben wir einen ordentlichen Batzen an kleinen Promovideos zur dritten Staffel Fargo erhalten und schwupps, wird der offizielle Trailer zur Serie auch gleich hinterher geschickt. Ganz groß: Ewan McGregor in seiner Doppelrolle als Ray und Emmit Stussy, zwischen denen brüderlicher Neid auflodert.
"You're twice the man your brother is."
Twice trifft es wohl ganz gut, hehe. Jetzt dauert's auch nicht mal mehr einen Monat bis es am 19. April auf FX mit der Erfolgsserie weitergeht. "Let's go kick ass."

via: The A.V. Club

]]>
Gerade erst haben wir einen ordentlichen Batzen an kleinen Promovideos zur dritten Staffel Fargo erhalten und schwupps, wird der offizielle Trailer zur Serie auch gleich hinterher geschickt. Ganz groß: Ewan McGregor in seiner Doppelrolle als Ray und Emmit Stussy, zwischen denen brüderlicher Neid auflodert.
"You're twice the man your brother is."
Twice trifft es wohl ganz gut, hehe. Jetzt dauert's auch nicht mal mehr einen Monat bis es am 19. April auf FX mit der Erfolgsserie weitergeht. "Let's go kick ass."

via: The A.V. Club

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/fargo-season-3-der-offizielle-trailer-ist-da/feed/ 0 62112
Weitere Promovideos zu Fargo Season 3 https://www.serieslyawesome.tv/weitere-promovideos-zu-fargo-season-3/ https://www.serieslyawesome.tv/weitere-promovideos-zu-fargo-season-3/#respond Mon, 20 Mar 2017 12:21:19 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=61931 Den 19. April habt ihr euch hoffentlich alle schon dick und fett in euren Kalendern markiert, denn da startet die neue Staffel der FX-Erfolgsserie Fargo. Nach einem ersten Teaser, der uns noch nicht wirklich viel verraten geschweige denn überhaupt gezeigt hat, und erstem Bewegtbild, das uns einen Eindruck von Ewan McGregor in einer seiner beiden Rollen vermittelt hat, gibt es nun weiteres Promomaterial, durch das wir mehr und mehr in das gewohnte, etwas skurrile Fargo-Feeling kommen. Und schon jetzt bekomme ich von der tollen Kameraarbeit und der eindringlichen Musik wieder nicht genug!

The Law

Cast Spotlight

Ok well then

Stamp

Lost

Missed Call

Police Line-up

]]>
Den 19. April habt ihr euch hoffentlich alle schon dick und fett in euren Kalendern markiert, denn da startet die neue Staffel der FX-Erfolgsserie Fargo. Nach einem ersten Teaser, der uns noch nicht wirklich viel verraten geschweige denn überhaupt gezeigt hat, und erstem Bewegtbild, das uns einen Eindruck von Ewan McGregor in einer seiner beiden Rollen vermittelt hat, gibt es nun weiteres Promomaterial, durch das wir mehr und mehr in das gewohnte, etwas skurrile Fargo-Feeling kommen. Und schon jetzt bekomme ich von der tollen Kameraarbeit und der eindringlichen Musik wieder nicht genug!

The Law

Cast Spotlight

Ok well then

Stamp

Lost

Missed Call

Police Line-up

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/weitere-promovideos-zu-fargo-season-3/feed/ 0 61931
Fargo: erste Bewegtbilder aus S03 mit Ewan McGregor https://www.serieslyawesome.tv/fargo-erste-bewegtbilder-mit-ewan-mcgregor/ https://www.serieslyawesome.tv/fargo-erste-bewegtbilder-mit-ewan-mcgregor/#respond Tue, 07 Mar 2017 07:30:05 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=61457 Ja, wer rockt denn da den Vokuhila? Das ist doch nicht etwa … ? Doch! Tatsache. Ewan McGregor. Mit Lederjacke, Pornobalken und einem leichten Ansatz von Plauze. Glaubt ihr nicht? Dann schaut selbst. Ebenfalls zu sehen ist aller Wahrscheinlichkeit nach sein Counterpart – gespielt von Carrie Coon („Gone Girl“), die als Nachfolgerin von Allison Tolman und Patrick Wilson in der neuen Staffel somit ihre Rolle als Gesetzeshüter(in) antreten würde.
]]>
Ja, wer rockt denn da den Vokuhila? Das ist doch nicht etwa … ? Doch! Tatsache. Ewan McGregor. Mit Lederjacke, Pornobalken und einem leichten Ansatz von Plauze. Glaubt ihr nicht? Dann schaut selbst. Ebenfalls zu sehen ist aller Wahrscheinlichkeit nach sein Counterpart – gespielt von Carrie Coon („Gone Girl“), die als Nachfolgerin von Allison Tolman und Patrick Wilson in der neuen Staffel somit ihre Rolle als Gesetzeshüter(in) antreten würde.
]]>
https://www.serieslyawesome.tv/fargo-erste-bewegtbilder-mit-ewan-mcgregor/feed/ 0 61457
Erster Teaser zur Season 3 von Fargo https://www.serieslyawesome.tv/erster-teaser-zur-season-3-von-fargo/ https://www.serieslyawesome.tv/erster-teaser-zur-season-3-von-fargo/#respond Tue, 28 Feb 2017 18:30:02 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=61242 Startdatum der dritten Season Fargo bekannt gegeben und schon bekommen wir auch den ersten Teaser zu sehen - zugegeben, richtig viel können wir hier noch nicht sehen: kein Ewan McGregor als Parking Lot King of Minnesota, kein Ewan McGregor als dessen Bruder, Personen sieht man übrigens auch einfach gar nicht - aber immerhin erhalten wir einen allerersten Bewegtbildeindruck der neuen Staffel. Ab dem 19. April geht die Erfolgsserie auf FX in die dritte Runde. Ich freu mich drauf!

via: Independent

]]>
Startdatum der dritten Season Fargo bekannt gegeben und schon bekommen wir auch den ersten Teaser zu sehen - zugegeben, richtig viel können wir hier noch nicht sehen: kein Ewan McGregor als Parking Lot King of Minnesota, kein Ewan McGregor als dessen Bruder, Personen sieht man übrigens auch einfach gar nicht - aber immerhin erhalten wir einen allerersten Bewegtbildeindruck der neuen Staffel.
Ab dem 19. April geht die Erfolgsserie auf FX in die dritte Runde. Ich freu mich drauf!

via: Independent

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/erster-teaser-zur-season-3-von-fargo/feed/ 0 61242