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Schlimmer als ein Tequila-Kater

Review: Fear The Walking Dead S05E13 – Leave What You Don’t

ACHTUNG: SPOILER !!
9. September 2019, 18:34 Uhr
SPOILER !!
Maik
09.09.19

Das war ganz schön, die letzten zwei Folgen „Fear The Walking Dead“ mal wieder sehen zu können, ohne darüber schreiben zu müssen. Das hat in meiner Urlaubs-Abstinenz Michael wieder semi-erfreut übernehmen dürfen müssen. Nachteil für mich: Binnen weniger Tage habe ich drei Episoden „Fear The Walking Dead“ sehen müssen. Da waren schon wieder einige hanebüchene Momente dabei (ich sage nur Wes und sein Script…). Aber es war nicht alles schlecht und das Unwort dieser Serie dürfte wohl „Potenzial“ sein, denn das hat es auch diese Woche wieder an einigen Punkten gegeben. Nur die Ausführung, nun ja, sagen wir es mal so: Das geht besser.

Dass man die Figur des Logan mal genauer durchleuchten würde, war absehbar und ich habe mir grundsätzlich gefreut, diese Folge „erwischt“ zu haben. Im einleitenden Rückblick bekommen wir gezeigt, wie Logan „damals“ noch selbst Kartons beschriftet und aufgestellt hat. Er eilt der notrufenden Serena zur Hilfe, kann sie aber dank Clayton-Ausfall und Benzinknappheit nicht mehr retten. Ein Moment, der sein Leben verändern sollte – vor allem, weil – passend zum CLint Eastwood-Vibe, den Darsteller Matt Frewer kurz vorher noch versprüht, eine Reiterschaft am Horizont erscheint. Virginia „Jenny“ und die ihren versprechen „größer, schneller, weiter“, um vom „Gestern“ ins „Morgen“ zu kommen.

„We need all of this.“ (Logan)

Im „Heute“ sehen wir nach längerer Zeit mal wieder die Kids, die mit Ratten experimentieren und den Durchbruch in erneuerbarer Energie feiern: das „Perpetuum Zombile“. Die Ölförderung und Benzinraffinerie laufen auf Hochtouren und ich habe ein kleines „Haus des Geldes“-Gefühl, das aber sehr schnell wieder verfliegt. Vor allem, als Dwight und Co. mit einem gar nicht mal so selten billigen Straßenblock-Trick daher kommen. Wirklich?! So, wie die Kühlboxen platziert waren, hätte die Gruppe da mit Schwung am Rand durchfahren können. Von postapokalyptischer Vorsicht beim Wittern einer Falle mal ganz abgesehen. Schon erschreckend, wie schnell sich Dwight dem FTWD-Niveau angepasst hat. Man mag meinen, mit den verruchten Bartstoppeln sei auch die energetische Eigeninitiative flöten gegangen.

„We had a little chat. He decided, today would be the perfect day to stop being an asshole.“ (Dwight)

Und diese Geheimnistuerei ob Logans (bzw. Jennys) übergeordneten Plan nervt mittlerweile nur noch. Ja, ihr habt da „was Größeres“ im Sinn, das hilft, aber irgendwie auch nicht, also, nicht jedem einzelnen und direkt, aber schon irgendwie, aber nenenenene, sag ich euch nicht! Puh, anstrengend. Gerade durch dieses Aufbauschen kann man schlussendlich doch nur enttäuscht werden.

„We need the gas to do what we‘re doing.“ – „We need to be alive to do what we‘re doing!“ (Dwight & Wendell)

Enttäuscht war ich auch (mal wieder) von der zeitlichen Darstellung. Effekthascherig war es plötzlich Nacht am Steinbruch. Die Walker, die man bei Tageslicht noch erspäht hat, fallen jetzt in Scharen rein – nur gut, dass Cowboy John einen Cheat für unendliche Munition freigeschaltet hat. Dass das Feuer, vor dem bei Tageslicht noch etliche Male gewarnt wurde, jetzt natürlich nicht mehr eindämmbar sei (da „zu heiß“…), passt in das übliche „Ich mach mir die Welt, wie ich sie gerade brauche“-Schema.

Aber da war ja noch was. Rahmenhandlung, Vorgeschichte – was machen eigentlich Alicia und Strand? Erstere hilft der Welt weiterhin damit, indem sie Phoenix-Bilder auf Bäume malt und Strand gibt sich als erstaunlich geduldiger Beobachter. Als der Hilferuf vom gleichen Truck Stop Mile Marker 65 aufkommt, war direkt klar, dass wir es mit einer Parallele zu tun haben werden. Dass dann auch bei ihnen der Sprit ausgeht und sie zu rennen beginnen, wirkt da schon etwas drüber. Dass sie aber ernsthaft sieben Meilen (also über 10 Kilometer entfernt) „Wir sind gleich da!“ ins Funkgerät schreien, wirkt etwas lächerlich. Aber bevor ich mich darüber aufregen kann, dass sie in Windeseile dort ankommen, geschieht das Gegenteil. Sie gelangen erst bei Tagesanbruch zum Ort des Geschehens, was mir wiederum viel zu langsam erscheint. Die ganze Nacht durchgerannt? Wohl kaum, die sieben Meilen wären im normalen Schritttempo in rund zwei Stunden erledigt.

Egal. Wichtiger ist die Entwicklung selbst. Logan rät der Frau in Not zum Ausweg Selbstmord, was der Rest der Bande in astreiner Podcast-/Hörbuch-Manier gespannt an den Rundfunkempfangsgeräten mithört. Dass da weitere Schüssen fallen und sie doch noch gerettet wird, dachte ich mir, auf Wes hatte ich jetzt aber nicht getippt. Schöne Überraschung, als Charakter-Zugabe zur Gruppe finde ich ihn durchaus interessant (Stichwort Potenzial). Auch positiv: Die Verwendung des „Wilhelm Scream“ in Minute 28, als Sarah Logan in die Hütte bugsiert. Und wo wir bei Charakter-Zuwachs sind: Den letzte Woche hinzugewonnen Rabbi mag ich auch.

„This shit’s worse than a tequila hangover.“ (Sarah)

Und dann wäre da das Ende. Das ganze Hin und Her im Steinbruch hat natürlich genervt und war mal wieder allerhöchstens suboptimal gelöst. Viele Figuren zeigen sich zunächst ruchlos, sind dann aber sehr inkonsequent zögerlich. Von der wechselhaften Folgschaft der rechten Hand Logans mal ganz zu schweigen. Den Überraschungsmoment der Episode hat dann der krasse zweite Auftritt der Reiterschaft parat. Anstatt das Logan das langweilige alte Spiel des moralisch geläuterten Mannes, der vom vermeintlichen Bösewicht zum wichtigen Kooperationspartner wechselt, spielt, ist er hinüber. Und all seine Leute. Etwas schade ist es schon, da ich Matt Frewer sehr gerne habe spielen sehen, aber auch aus seiner Figur wurde – dem Muster entsprechend – dann halt nicht annähernd das Potenzial rausgeholt, das sie gehabt hat.

Das Ende selbst war dann aber durchaus spannend inszeniert, wie ich finde, wusste man doch wirklich nicht, in welche Richtung die Situation aufgelöst werden könnte. Klar, unsere Hauptgruppe wird da jetzt natürlich nicht abgeschlachtet, aber sonst? In krasser Unterzahl entschließt sich Luciana dazu, sich zu „opfern“ und als Gehilfin im Austausch für die anderen vor Ort zu bleiben. Dass die Interims-Benzinköchin in naher Zukunft wieder zur Gruppe stoßen wird, dürfte klar sein. Nur wie? Und was für Jenny denn nun im Schilde?

Ich fand bereits bei den letzten beiden Episoden nicht alles schlecht, aber immer wieder funken dämliche Szenen dazwischen, die einiges kaputtmachen. So auch dieses Mal. Hätte man die Erzählung sinnvoller und konsequenter erzählt, wären da sogar mehr Kronen drin gewesen. So bleibt eine für moderne FTWD-Verhältnisse beinahe fabelhafte aber im Quervergleich eben nur absolut durchschnittlicher Dreier-Bewertung (wobei ich minutenlang mit mir gerungen habe, dass es eigentlich eine 2,5 sein müsste…). Die Folge hatte ein paar schöne Dialoge, einige wichtige Momente und sogar so etwas wie richtige Spannung. Aber eben auch viel „wieso verdammt nochmal?! Seid ihr eigentlich allesamt bescheuert?!“-Momente.

Interessant könnte werden, vor welcher Gruppe die SOS-Dame geflohen ist. Handelt es sich etwa um die Reiterschaft? Welche pikanten Details werden wir noch erfahren? Und wie oft wird das Wort „Potenzial“ in den verbleibenden Einzelreviews dieser Staffel noch fallen? Schaltet auch nächste Woche wieder hier ein, wenn es heißt „Fear ‚Fear The Walking Dead'“!

Bilder: amc

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