Das war mal ein Sturzflug. Ein rabenschwarzer. Dieses belgische Netflix Original war eine Enttäuschung auf voller Linie.
Erster Eindruck
Ich wollte erst schreiben: „Lost“ für Arme. Aber das trifft es nicht. Denn so wirr „Lost“ auch war, es hatte Überraschungen auf Lager und die Charaktere haben sich entwickelt. Gut, es war jetzt Staffel 1 von „Into the Night“, aber die Charaktere sind dermaßen stereotyp, dass eine Rettung unmöglich erscheint. Was haben wir den da? Den türkischen Mafiosi mit moralischen Werten. Die russische Übermutti mit dem tragischen Geheimnis. Den Durchgeknallten mit der Waffe. Den speichelleckenden Wendehals. Den Tech-Freak. Die oberflächliche Influencerin. Der getarnte Straftäter. Und so weiter. Ach ja und die suicidale Hauptfigur, die aus der Not heraus zur Heldin wird, aber die Rolle der Anführerin bald selbstgefällig einnimmt.
Story
Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon erwähnt habe, dass ich Dystopien liebe? Diese klang ganz spannend. Die Kraft der Sonnenstrahlen nimmt zu und mikrowellisiert alles, was ihr in den Weg kommt. Terenzio, der zufällig die Info erhalten hat, entführt ein Flugzeug und rettet die Insassen gegen ihren Willen. Natürlich sind sie ihm herzlich egal, denn es geht ihm um seinen eigenen Mors. Welche Lösung bietet sich an, wenn die Sonne alle abmurkst? Man bleibt in der Nacht. Doch so ein Flugzeug fliegt auch nicht ewig. Eine dauerhafte Lösung muss her. Und all‘ das mit den zwischenmenschlichen Problemen an Bord.
Feeling
Der Untertitel der Serie lautet „The darkest hour is just before dawn“ und man möchte laut rufen: Warum setzt ihr das nicht um? Die Story alleine sollte düster sein und irgendwie am Rande des Nervenzusammenbruchs. Aber die Charaktere zicken sich nur an und die Atmosphäre gleicht eher einer Nachtfahrt mit den Eltern über die Autobahn, wenn der Besuch bei Oma vorbei ist. Schade. Ich habe nach der ersten Folge auf Englisch, die Tonspur zum Original (Französisch) mit englischen Untertitel gewechselt, in der Hoffnung, dass das Ganze stimmungsvoller wird. Hat nichts genützt.
Fazit
Ich denke, meinen Ausführungen ist nicht mehr viel hinzufügen. Ich würde behaupten, dass das eine der wenigen Serien ist, bei denen ich nach Staffel 1 aufhören werde. Kommt selten genug vor.
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