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Das Ende der Trilogie - und da kommt auch nichts nach

Review: Netflix‘ DARK – Staffel 3 (Serienfinale)

ACHTUNG: SPOILER !!
10. Juli 2020, 08:08 Uhr
SPOILER !!
Michael
10.07.20

„Die Frage ist nicht ‚Aus welcher Zeit‘, sondern ‚Aus welcher Welt‘“ – OK, das war als Abschluss für Staffel 2 von Netflix‘ „DARK“ nicht so schlecht angelegt. Ein überraschender wie cleverer Cliffhanger, der so ziemlich jeden „DARK“-Zuschauer in die 3. Staffel gelockt haben dürfte. Für mich hätte es eine weitere Staffel übrigens nicht gebraucht – mit dem Abschluss in Staffel 2 wäre es für mich auch extrem passend gewesen. Den Rest hätte man dann einfach der Phantasie der Zuschauer überlassen können. Aber: Der Zyklus bekam einen dritten Teil.

Und der fing ja schon vielversprechend an, wie ich in meinem Review zur Auftaktfolge schon ausführlich beschrieben habe. Das setzt sich zunächst auch so fort, dann wird‘s aber von Folge zu Folge immer schwächer, wie ich finde. Und das hängt nicht damit zusammen, dass Stammbäume und Zeitlinien natürlich noch weiter vermischt werden und sich noch stärker kreuzen. Ich habe irgendwann auch ganz entspannt beschlossen, gar nicht mehr folgen zu wollen, wer jetzt aus welcher Zeit und aus welcher Welt stammt, wer mit wem ein Kind hat, wer in welcher Zeit wessen Kind ist usw. Ich hatte am Anfang tatsächlich den Ehrgeiz, meine Aufstellung von Stammbaum und Zeitlinien hier in diesem Beitrag zu komplettieren – no way.

Auch wer jetzt wie durch Raum und Zeit reisen kann, habe ich irgendwann nur noch konsumiert, nicht mehr zu verstehen versucht. Goldene Kugel, schwarze Kugel, Tunnel, Riss in der Zeit – okay, lass‘ laufen. Einige können in irgend so eine Art Halle gelangen – okay, warum nicht. Da wird dann eifrig über Adam und Eva gesprochen, als Anfang und Ende der gesamten Story – das war mir dann doch ein bisschen too much. Das Bild von Adam und Eva fand ich jetzt nicht so wirklich passend. Dass aus der Verbindung der beiden jemand entsteht, der die Ereignisse und damit die Zeitlinien verändert – hmm, weiß nicht.

Und so war die Auflösung der gesamten Story aus meiner Sicht dann auch recht schwach: Dass der Uhrmacher H.G. (!) Tannhaus (!) eine Maschine gebaut hat, um seinen Sohn zu retten, und damit eine Spaltung seiner Welt verursacht, die zwei neue Welten entstehen lässt, war mir jetzt so einfach irgendwie. Zumal die Lösung dessen am Ende so simpel war – Jonas und Martha verhindern einfach den Unfall, damit die Experimente – und damit sich selbst. Wobei mir an der Stelle auch nicht klar geworden ist, warum neben Jonas auch Martha nur dadurch entstanden sein sollen. Jonas war der Sohn von Mikkel, der durch die Zeit gereist ist – aber bei Martha?

An der Stelle muss ich leider auch sagen, dass mir die Produktion an sich in Staffel 3 nicht so wirklich gefallen hat. Über die miesen Effekte speziell bei der schwarzen Halbkugel über dem AKW Kann ich ja noch hinweg sehen. Aber an einigen Stellen kam dann doch auch schon tiefste ZDF-Fernsehfilm-Atmosphäre auf: Hölzerne Dialoge, aufgesetztes Spiel – wer blind zwischen Netflix‘ „DARK“ und einem der typischen öffentlich-rechtlichen Fernsehfilm hin und her geschaltet hätte, dürfte stellenweise keinen großen Unterschied festgestellt haben. Leider hat sich auch Hauptdarsteller Louis Hofmann nicht wesentlich verbessert – für mich schon in den ersten beiden Staffeln eine Schwachstelle, fällt auch hier die Leistung gegenüber dem Rest-Cast deutlich ab.

Ein bisschen Wiedergutmachung betreiben die Autoren aus meiner Sicht dann am Ende, wenn wir einfach nur ein paar Szenen aus der ‚richtigen‘ Welt zu sehen bekommen. Dass sich hier und da ein paar Erinnerungen an die gespaltenen Welten bemerkbar machen, war irgendwie ganz gut angelegt – hat zumindest ein bisschen versöhnt.

Netflix‘ „DARK“ – was bleibt?

Trotz der leichten Enttäuschung über Staffel 3 muss man sagen – Netflix‘ „DARK“ war über die meiste Zeit sehr gute Serienunterhaltung, mit einigen starken Überraschungsmomenten und vielen überzeugenden dramaturgischen Wendungen. Vor allem Staffel 2 hat mir da sehr gut gefallen, die nach einem gemächlichen Start ordentlich an Fahrt gewonnen hatte. War man am Anfang noch etwas genervt von den vielen Verknüpfungen von Charakteren und Zeitebenen (siehe Review zu Teil 1 von Staffel 2), war das am Ende richtig spannend, neue Verbindungen und Ebenen zu entdecken (siehe Review zu Teil 2 von Staffel 2). Das konnte Staffel 3 leider nicht halten – ist jetzt aber auch nicht so richtig dramatisch, insgesamt kann man Netflix nur gratulieren, den Stoff umgesetzt zu haben. Und der Streaming-Dienst hat mit dieser ersten deutschen Produktion gezeigt, wie stark der Serienstandort Deutschland auch sein kann. Es muss dann eben doch auch nicht immer die Berliner Musik- und Drogenszene sein oder das Frankfurter Milieu – es reicht auch eine fiktive Kleinstadt im Nirgendwo, wo sich mitunter größere Abgründe auftun als in den Metropolen des Landes – siehe „Twin Peaks“ (wobei das bitte auch die einzige Analogie zwischen dem guten „DARK“ und dem herausragenden „Twin Peaks“ ist – alle anderen Verknüpfungsversuche machen wirklich gar keinen Sinn…).

Nachtrag: Ich habe übrigens parallel zu der dritten Staffel von „DARK“ nochmal ein Rewatch der „Back to the Future“-Trilogie betrieben. Das war zwischendurch etwas verwirrend, weil ich bei Marty McFly den gelben Regenmantel vermisst habe und in Winden das Hoverboard, aber ansonsten fand ich‘s ganz schön zu beobachten, wie „DARK“ und „Back to the Future“ an das Thema Zeitreisen herangehen – und was Veränderungen in den Zeitlinien auslösen können. In „DARK“ ist‘s schwer und dunkel inszeniert, derweil „Back to the Future“ auch heute noch immer bestes Popcorn-Kino ist – wer jetzt mit „DARK“ durch ist, dem empfehle ich auf jeden Fall nochmal einen Rewatch. Und ich freue mich jetzt auf die zweite Staffel von „The Umbrella Academy“.

Bilder: Netflix

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