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Spoilerarmer Einstieg in die Serienumsetzung der preisgekrönten Graphic Novel

Review: Netflix‘ „The Sandman“ S01E01 – Der Schlaf der Gerechten

Mini-Spoiler
5. August 2022, 09:01 Uhr
Mini-Spoiler
Michael
05.08.22

Ich glaube, es gibt kaum eine Serie, auf die ich mehr gewartet habe in den letzten Jahren, als auf „The Sandman“, von „Twin Peaks: The Return“ und „Star Wars: The Mandalorian“ einmal abgesehen. Ich hatte es im Vorfeld bei den Blogbeiträgen zur Netflix-Serie schon an der einen oder anderen Stelle angedeutet, dass mich die Vorlage zu der Serie, die Graphic Novel „The Sandman“ von Neil Gaiman, in meiner Jugend extrem beeindruckt und geprägt hat. Dann gab’s ja immer wieder einmal Ideen, aus der Novel einen Film zu machen, heutzutage macht man’s dann als Serie (wobei Neil Gaiman auch schon erklärt hat, warum sein Stoff nur als Serie funktioniert und nicht als Film).

Ich war also extrem gespannt auf die ersten Fotos, den ersten Teaser und den Trailer – sah alles ganz gut aus soweit. Nur – würde die Serie das halten können, was man sich nach dem Vorlauf versprochen hatte? Zunächst einmal landen wir im Jahr 1916, auf dem Anwesen von Sir Roderick Burgess, gespielt von Charles Dance, den man vor allem aus „Game of Thrones“ kennen dürfte. Parallel wird die Hauptfigur von „The Sandman“ eingeführt, den wir aus dem Off hören, derweil die Kamera durch „The Dreaming“ fliegt, dem Reich von Dream. Er erklärt uns Zuschauern kurz, was seine Aufgabe ist und warum er The Dreaming – geplant kurzzeitig – verlassen muss. Mit der Titeleinblendung der Serie gibt’s dann nach drei Minuten den ersten Cut.

Ich muss sagen, dass mich die visuellen Effekte am Anfang und dann auch im weiteren Verlauf der Auftaktfolge nicht so wirklich abgeholt haben. Das sieht doch an (zu) vielen Stellen sehr (einfach) computergeneriert aus, erzeugt so sehr wenig Atmosphäre und wirkt recht steril. Ich bin natürlich geprägt von der Graphic Novel, habe mir entsprechend alles deutlich düsterer, kälter vorgestellt. Hier kommt eher so eine Atmosphäre wie in älteren BBC-Produktionen auf – irgendwie ist es mir nicht hochwertig genug. Ich kann aber schonmal für den weiteren Verlauf der Staffel Entwarnung geben – es wird besser.

Dazu bleibt die Stimme aus dem Off extrem blass – und das ist schon eine ganz wichtige Erkenntnis, verbunden mit einem dringenden Tipp an alle, die in die Serie einsteigen: Bitte unbedingt die „The Sandman“ im Original schauen, die Stimme von Tom Sturridge, der Dream – übrigens wirklich extrem gut gecastet, nur vielleicht etwas zu jung – verkörpert, ist im Original um Längen besser als die dünne, aufgesetzte Stimme von Nicolas Artajo. Es tut mir wirklich leid, das sagen zu müssen, aber hier ist die Auswahl leider vollkommen daneben gegangen, und die Synchro macht extrem viel kaputt. Ich habe mir die Folge danach nochmal im Original angeschaut – allein dadurch fühlt sich alles wesentlich besser an. Und: Wer’s sich im Original anschaut, darf sich im weiteren Verlauf der Serie auch auf Patton Oswalts Stimme als Matthew den Raben freuen, außerdem auf Mark Hamill als Mervyn Pumpkinhead.

Trotzdem bleiben ein paar Aspekte, die mich weiter stören – eben die visuellen Effekte an vielen Stellen, und dann auch der Score von David Buckley, der aus meiner Perspektive leider ebenfalls überhaupt keine Stimmung erzeugt und wie ein Fremdkörper in der Produktion wirkt. Auch da hat man meiner Ansicht nach leider viel verschenkt. Das hätte ich düsterer, mystischer erwartet, so wirkt es leider sehr beliebig. In Sachen Casting bin ich auf die nächsten Folgen gespannt – bislang bleibt der Cast neben Tom Sturridge und Charles Dance doch eher blass. Aber weitere Hauptfiguren kommen ja auch erst noch.

Immerhin passt aus meiner Sicht die Dramaturgie der ersten Folge – vom ungewollten Einfangen von Dream über das Gefangenhalten über die Jahre hinweg bis zur Rückkehr von Dream in sein Reich – passt soweit. Dann kann’s ja ab sofort mit dem Wiederaufbau von „The Dreaming“ losgehen.

Bleibt die Frage, wie ich die Folge bewerten soll. Klar, die Erwartungen waren extrem groß, und ich bin wie gesagt vorgeprägt durch die Graphic Novel. Ich hätte es mir deutlich dichter an der Vorlage gewünscht, wobei man da natürlich auch dagegen halten könnte, warum es dann nochmal eine Serienumsetzung bräuchte, wenn man die Vorlage 1:1 lediglich umsetzt. Trotzdem – es gibt definitiv Abzüge für die Schwächen bei den visuellen Effekten und dem Score, und für die enttäuschende Besetzung bei der Synchro. Die wird mich aber nicht weiter ärgern bei den kommenden Folgen – die deutsche Tonspur werde ich sicher nicht mehr aktivieren.

Bilder: Netflix

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