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Fossile Energetisierung

Review: Rick and Morty S06E06 – „JuRicksic Mort“

ACHTUNG: SPOILER !!
10. Oktober 2022, 08:00 Uhr
SPOILER !!
Maik
10.10.22

Beim Blick auf den dieswöchigen Episodentitel werden direkt Erinnerungen an die dritte Folge der „Rick and Morty“ überhaupt geweckt. Einen weiteren Ausflug in den „Anatomy Park“ gibt es jedoch nicht für uns, auch wenn die Geschichte nicht ganz ohne weitere Anspielungen auf die Blockbuster-Filmreihe auskommt.

In gewisser Weise spiegelt die Folge die unmotivierte und ein bisschen verzweifelnde Lebensphase des Rick Sanchez dar. Da wäre noch immer dieser gigantische Riss im Weltraum und die Portal Gun funktioniert auch noch nicht wieder so, wie sie soll (schön, dass hier das Cthulu-Monster aus dem Vorspann zu sehen ist, das sonst nie in einem richtigen Abenteuer zu sehen gewesen ist). Rick ist eher einer dieser Bastel-Väter, die „Ich habe gesagt, ich reparier das, also repariere ich das auch, da brauchst du mich nicht alle sechs Monate dran zu erinnern!“ sagen. Lieber scheint er zu prokrastinieren und Gadgets zu erstellen, die zum Beispiel an die Stirn gepresste Bierdosen auflösen. Interessant ist dabei jedoch, welch wechselseitigen Effekt das Ausbleiben interdimensionaler Reisen auf Morty hat, der jetzt viel mehr aufregenden normalen Kram erlebt. Alles sollte sich mit einem gigantischen Comeback ändern.

„Dinosaurs are back!“ – „Monkeys went bald?!“ (Ägypter & Dinosaurier)

Mit dem smarten Move einer Rückkehr der Dinosaurier weiß „Rick and Morty“ gleich mehrere Ebenen gekonnt zu bespielen. Vor allem die geschichtliche Aufbereitung mündet in hoch-aktueller Gesellschaftskritik, bei der vor allem der Ausgesandte Saudi-Arabiens nervös wird. Schade fand ich hier, dass die Folge nicht konkreter in eine Klimawandel-Richtung geschoben worden ist, aber dazu fehlte wohl die Zeit.

Wir Menschen haben jedenfalls „irgendwo zwischen den Erfindungen von Schießpulver und Amazon Prime“ verpasst, mal über unsere Erde nachzudenken. Effektiv wird uns gezeigt, wie schnell viele große Probleme der Menschheit eigentlich zu lösen wären – würde man sich doch nur vom Egoismus und vor allem Kapitalismus lösen. Schwupps – kaputte System gerettet, inklusiver Pädophiler auf TikTok!

„God-dammit! How often are you Westworlding me?!“ (Präsident)

Es wurden auch wieder massenhaft Referenzen fallen gelassen, wie zum Beispiel das Treffen mit dem Präsidenten im Rippchen-Lokal, was auf „House of Cards“ bezogen sein dürfte. Selbst die auf YouTube bekannte Hydraulic Press hat einen Auftritt.

Auch gefallen hat mir, wie man mit der wissenschaftlichen Arbeit rund um die uns ja eigentlich gar nicht bekannten Dinosaurier umgeht. Dass die Maulwürfe die Knochen zum Beispiel ganz falsch zusammengesetzt haben, obwohl wir selbst da ja eigentlich auch keine wirkliche Gewissheit haben (zumindest, was die Körper um die Knochen herum anbelangt). An sich hat mir auch das Spiel mit der Tatsache gefallen, dass die Meteoriteneinschläge kein Zufallen waren, da fand ich jedoch etwas plump, wie manisch man diese dargestellt hat. Aber gut, das war wohl der Gag…

Sehr gelungen fand ich dagegen, dass man eine gegenteilig verlaufende Montage abgespielt hat, als die Dinosaurier die Erde wieder verlassen haben. Die ganze Oscar-Geschichte fand ich verhältnismäßig überflüssig (ja, Gaststars, nett…), aber auch da gab es kleine Dinge zu sehen, wie der Smoking, der im Nu ausgezogen wird, um das darunterliegende Alltagsoutfit zu präsentieren, was ein schöner Gegensatz zum üblichen Agentenfilm darstellt. Weitere kleine Aspekte, die mir gefallen haben: Wie Jerry mehrfach neben den Ordner klickt (Aaaaah!), das krass aussehende Teleportieren oder auch der kleine Projektor-Roboter, der „Yes, yes, yes – it’s showtime!“ sagt und in eine Riege mit dem kultigen Butter-Roboter gehört.

„You fixed my riff?! You f*cking hypocritical c*cks! It was all canonical and shit, we could have milked that shit for a whole season, or-or-or like a three episode arc at least!“ (Rick)

Das Finale zeigt dann (neben der überraschenden Skateboard-Action) vor allem den großen Schritt zur Normalität. Ob es eine lilane Portal Pistol mit Vorschau-Funktion in Zukunft nochmal zu sehen geben wird, darf bezweifelt werden, aber die klassische grüne Portal Gun funktioniert wieder. Rick hat aus Trotz seine Motivation zurückgewonnen und schwupps, geht wieder alles!

Gefallen hat mir da auch die brisante Abschluss-Sequenz, in der wir neben einer nicht nur Morty schwindelig machende Anspielung auf eine übliche Technik im Videospiel „Portal“ zu sehen bekommen (ich fand auch super, dass Rick zwischendurch das Timing verkackt und Morty so auf den Boden knallen lässt), sondern auch ordentlich Meta-Bezug durch die vierte Wand brechen hören. Die „Rick and Morty Time“ mit einigen „Root characters“ wurde angekündigt, na dann – ab nach „Boob World“!

Die Folge hatte viele gute Bilder, einige gute Dialogzeilen, gutes Tempo, Bezüge auf die Erdgeschichte und Gesellschafts-Moderne und hat (sehr beiläufig) massig Bewegung in die übergeordnete Handlung der Serie gebracht – da war so ziemlich alles drin. Und doch hat man es geschafft, das Ganze mit einer Grundgeschichte zusammen zu halten, so dass es sich kompakt angefühlt hat. Vermutlich habe ich bei dem Tempo und den vielen Details nicht mal alle Anspielungen mitbekommen, aber das war schon ziemlich gut. Dennoch fühlt es sich so an, als wäre alles an einem vorbei gesaust und die ganz große „Wow!“-Essenz ist nicht kleben geblieben. Als hätte man ganz viel für die B-Note gemacht, aber die eigentliche Choreo hat jetzt nicht ganz imponieren können. Ein seltsames Gefühl, weshalb ich mich dann doch nicht getraut habe, auf viereinhalb Kronen zu gehen. Aber ich bin bereits sehr gespannt darauf, was das nächste klassische Rick-and-Morty-Adventure zu bieten haben wird!

Bis zur nächsten Folge dauert es übrigens eine Weile – erst am 20. November wird es weitergehen.

Bilder: Adult Swim

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