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Eine Folge für Fans der ersten Stunde

Review: Star Trek Discovery S02E08 – Gedächtniskraft

ACHTUNG: SPOILER !!
8. März 2019, 21:29 Uhr
SPOILER !!
Jonas
08.03.19

Die heutige Folge hat mich tatsächlich umgehauen und das fing gleich im Intro an. Warum das so ist und warum die kurzen Sequenzen aus dem klassischen Star Trek der 60e Jahre so besonders sind, möchte ich kurz erläutern:

Im Intro sehen wir kleine Ausschnitte aus der Star Trek Pilotfolge „The Cage“ oder auch „Der Käfig“. Diese Folge wurde als Pilot im Jahr 1965 produziert, aber nie als solcher verwendet. Erst 1988 konnte man die komplette Doppelfolge im Fernsehen anschauen. In der Serie Star Trek kam „Der Käfig“ nur als Zweitverwertung in der Episode „Talos IV – Tabu“ vor. Das Besondere: Egal ob man die Szenen nun dem Piloten oder der Talos Episode zuordnet, die Ereignisse der klassischen Star Trek Zeitlinie werden in Star Trek Discovery eingebunden. Noch besser ist die Ableitung, denn damit kann Discovery nicht in der Zeitlinie des 2009er Reboots spielen. Die Ereignisse in „Der Käfig“ geschehen nämlich nach dem Star Trek Film aus 2009. Für den Star Trek Fan sind also diese wenigen Sekunden direkt im Intro sehr wichtig und tun der Fan Seele besonders gut. Das Star Trek Universum ist sehr umfassend und die Zeit, die man als Fan investiert hat, das Wissen, das man aufgebaut hat, wird so wertgeschätzt und nicht durch eine neue Zeitlinie oder einen Reboot weggeworfen. Ihr könnt übrigens „Der Käfig“ auf Netflix, korrekt eingeordnet, als erste Folge der klassischen Star Trek Serie anschauen.

Neu vs Alt

Nicht nur die Einordnung in die Zeitlinie und der Flashback in die 60er Jahre machen diese Folge zu etwas ganz Besonderem, auch die Tatsache, dass wir endlich Spock in Aktion sehen. Michael und Spock landen auf Talos IV und treffen auf die Wesen mit riesengroßen Köpfen, die in der Lage sind, jede mögliche Illusion in den Verstand eines Menschen zu projizieren, ganz genauso wie in der Episode aus dem klassischen Star Trek. Spock wusste, dass er nur hier geheilt werden kann und genau das geschieht auch. Michael und Spock können daraufhin endlich normal miteinander reden. Die Antipathie der beiden ist auch Kern dieser Folge. Wie wir wissen, hat Michael Spock zu Kindertagen so stark verletzt, dass dieser keine Bindung zu seiner Stiefschwester aufbauen wollte. Michael tat dies mit der Absicht, die vulkanische Familie vor vulkanischen Separatisten zu bewahren, die Vorbehalte gegenüber Menschen und allem Nicht-Vulkanischen haben.
Die Hintergründe dieser Verletzung werden aufgeklärt, indem die mächtigen Wesen von Talos IV von Michael verlangen, ihren Geist zu öffnen und dieses Mysterium zu lüften – erst dann wollen sie Spock helfen. Für den Zuschauer ist das klasse. Im Rahmen der Geschichte verstehe ich aber nicht, warum die Wesen das wissen wollen. Ist das deren Fetisch? Stehen sie auf menschliche Abgründe oder ernähren sich davon? Wie dem auch sei, dadurch sehen wir, dass Michael als Kind schon ziemlich gemein zu Spock war. Meiner Meinung nach ist das für einen Konflikt, der sich über mindestens 20 Jahre gezogen hat, etwas zu wenig, aber ok, wir nehmen es so hin.

In jedem Fall lernen wir durch die Hilfe der Talosianer auch, was Spock gesehen hat und was der große Spannungsbogen der Staffel ist. Der rote Engel warnt vor der kompletten Zerstörung dieser Zeitlinie, die Erde und alle anderen wichtigen bewohnten Planeten drohen vernichtet zu werden, wenn nichts unternommen wird. Das ist jetzt nicht besonders innovativ, eine ähnliche Geschichte hatten wir auch in Star Trek Enterprise, liefert aber eine Fallhöhe, mit der wir auf weitere spannende Folgen hoffen können. Wer der Engel selbst ist, erfahren wir noch nicht, nur so viel, dass es sich um einen Menschen handelt.

In der Parallelstory versucht die Discovery alles, um Michael und Spock zu helfen. Dabei müssen sie sich vor Sektion 31 in Acht nehmen und abermals frage ich mich, ob die Autoren da doch noch eine Schippe drauflegen. Denn so richtig will bei mir der Bösewicht Sektion 31 nicht zünden. Auch wie die Generäle der Föderation dargestellt werden, wie ein Rat der bösen Zauberer aus einer Fantasiesaga. Wo ist die positive Energie der vereinigten Föderation der Planeten? Und anscheinend ist Georgiou jetzt die „Nette“ unter den Bösen – oder trügt der Schein? Wir werden sehen, wie es sich entwickelt, in jedem Fall wirkt die Sektion nicht mehr so unbesiegbar und überlegen, wie sie es mal in Deep Space Nine war.

Zu guter Letzt will ich noch kurz auf den von den toten auferstandenen Hugh eingehen. Statt ein einfaches Happy End zu entwerfen – Hugh ist wieder da und tollt mit Stamets vor Liebe durch das Schiff -, sehen wir eine viel spannendere Geschichte. Die Frage lautet, wie fühlt man sich, wenn man von den Toten auferstanden ist? Meiner Meinung nach hätte man zwar auf dieses Element komplett verzichten können, aber so, wie es jetzt eingebaut ist, könnte sich dadurch eine schöne Nebengeschichte entwickeln.

Ab jetzt auf sich gestellt: Die Discovery.

Discovery ist im Flow

„Gedächtniskraft“ ist eine großartige Folge und ich möchte sagen, Discovery hat seinen „Flow“ gefunden. Im Prinzip habe ich das schon im letzten Review festgestellt, aber unterbewusst war ich mir nicht ganz sicher. Nicht nur überzeugt „Gedächtniskraft“ durch eine spannende Geschichte, sondern zollt auch den Star Trek Fans der ersten Stunde Tribut. Damit macht Discovery einen weiteren Schritt in Richtung würdigem Serien-Comeback des großen Star Trek Franchise.

Bilder: Netflix / CBS

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3 Kommentare

  • Ganz meine Meinung – großartige Folge, vor allem der Rückgriff auf die Classic-Serie war natürlich super. Auch sonst fand ich alles klasse gemacht.

    Und: Für Lens Flare Fans war das natürlich die ultimative Folge… ;-)

  • MakeItSo

    ich fand es nur arg bedenklich, dass SQL-injections in der Zukunft immernoch ein Problem darstellen xD


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