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Der zweite Plot wird zum Ende gebracht

Review: „Star Wars: Andor“ S01E10 – Episode 10

ACHTUNG: SPOILER !!
11. November 2022, 17:03 Uhr
SPOILER !!
Michael
11.11.22

Der zweite Erzählstrang in „Star Wars: Andor“ findet mit Folge 10 ein Ende, und sie gehört sicher zu den besten Episoden der bisherigen Staffel. Andor und vielen der 5000 Häftlinge auf Narkina 5 gelingt die Flucht aus dem Arbeitslager, und dazu brauchte es vor allem zwei Dinge: Wut und Mut.

Und diese Kombination ist nur eines der vielen Beispiele in dieser Folge, in denen die Serie das Gesamtbild von „Star Wars“ auf einen kleinen Moment projiziert. Der Gegensatz von Gut und Böse, von heller und dunkler Seite, mit all seinen Merkmalen und Eigenschaften, findet sich in dieser Folge gleich mehrfach wieder. Angst, Wut, Hass und Leid – die Merkmale der dunklen Seite der Macht nutzen die Widerstandskämfer in der Keimzelle der Rebellion, um die dunkle Seite selbst zu besiegen. Dabei erleben wir drei beeindruckende Momente, in denen dies überdeutlich wird.

Da ist zunächst Luthens Kampf im Untergrund, der ihn immer mehr aus der Reserve zu locken scheint, derweil er extrem bemüht ist, weiter im Verborgenen zu bleiben. Wie schon beim Aufeinandertreffen mit Saw Gerrera in Episode 8 verleugnet Luthen auch im Dialog mit seinem Informanten in der ISB seine Beteiligung an dem Angriff auf Aldhani, der die Galaxis mehr ins Wanken gebracht zu haben scheint, als es bisher anzunehmen war. Das Gespräch mit seinem Informanten ist auch ein grandioser Moment für Stellan Skarsgård als Darsteller Luthens, und es ist ein wichtiger Moment für die Widerstandsbewegung generell. Luthen ist im Prinzip zu dem geworden, was er selbst ablehnt und bekämpft. Er spricht aber auch davon, dass das notwendig ist, um das Imperium zu besiegen. Luthen bewegt sich dabei innerhalb des Systems, wird so kaum sichtbar. Er opfert 50 Rebellen, weil er glaubt, dass Informant Lonni wichtiger sei als die Leben der 50. Und er weiß, dass er für etwas kämpft, dessen Ziel er selbst nicht wird sehen können. Er spricht von einer Morgendämmerung, die er nicht sehen wird, und diese Morgendämmerung wird „Rogue One“ sein.

Das alles erzählt Beau Willimon wieder einmal auf allerhöchstem Niveau, dazu wird die komplette Szenerie noch stark inszeniert von Toby Haynes. Allein das Auftreten Luthens im Untergrund mit der Silhouette eines dunklen Lords war schon klasse umgesetzt. Und was für eine großartige Idee, für diesen Plot der Episoden 8 bis 10 den Schöpfer von „House of Cards“ an Bord zu holen. Das gilt auch für den Handlungsstrang mit Mon Mothma, die sich mit einem potenziellen Geldgeber trifft, der selbst gar nicht entlohnt werden möchte, sondern lieber seinen Sohn mit Mon Mothmas Tochter verheiraten möchte. Sie lehnt natürlich ab, aber die eigentlich eindrückliche Szene spielt sich danach ab, wenn Mon Mothma über das Angebot nachdenkt und begreift, in welche Situation sie sich inzwischen begeben hat – klasse gespielt von Genevieve O’Reilly.

Highlight der Folge war aber sicherlich der Gefängnisausbruch auf Narkina 5 – und dabei gar nicht so sehr die Erzählung, wie die Flucht an sich vorbereitet und durchgeführt wurde, sondern tatsächlich Andy Serkis als Kino Loy, wie er begreift, dass jetzt gehandelt werden muss, und dass niemand dem Gefängnis entkommen wird, wenn sie nicht selbst etwas dafür tun. Serkis hatte dabei mehrere große Auftritte – neben dem Moment der Erkenntnis auch die Situation in der Kommandozentrale, in der er über sich hinaus wächst und die 5000 Insassen motiviert, zu rebellieren und sich aufzulehnen gegen das Imperium – das übrigens selbst in einer abgeschotteten Zelle sitzt und darauf wartet, dass die Insassen doch endlich das Gefängnis verlassen. Klasse auch, wie die Drohgebärden des Imperiums mal wieder ganz subtil enttarnt werden: Hinter der bedrohlichen Stimme, die die Insassen immer zu hören bekommen, steckt ein junger, ganz normaler Wärter, der es direkt mit der Angst zu tun bekommt, als Kino Loy die Zentrale betritt. Wenig später wird Kino zum tragischen Helden – er hat dafür gesorgt, dass alle entkommen können, kann selbst die Einrichtung allerdings nicht verlassen – weil er nicht schwimmen kann. Ein Moment, in dem wir uns von der Figur Kino Lay werden verabschieden müssen, wie ich fürchte. Aber auch das ist wieder großartig inszeniert. Mehr zu diesen Momenten mit Andy Serkis ist übrigens in diesem lesenswerten Beitrag von StarWarsNet zu finden.

Wie geht’s weiter? Auf jeden Fall mit Andor, der auf Narkina 5 an Land schwimmt, und zwar zusammen mit einem weiteren Ex-Häftling, Ruescott Melshi, der uns vermutlich noch einige Zeit erhalten bleiben wird, schließlich hat er auch einen Auftritt in „Rogue One – A Star Wars Story“. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Tony Gilroy als Autor und Benjamin Caron als Regisseur für die letzten beiden Folgen der 1. Staffel noch Cleveres eingefallen ist. Doch auch selbst wenn die Episoden 11 und 12 schwächer werden sollten – ein Serienhighlight bleibt die 1. Staffel von „Star Wars: Andor“ nach den bisherigen Folgen allemal.

Bilder: Lucasfilm

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