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Überraschender Hoffnungsschimmer

Review: The Walking Dead S09E02 – The Bridge

ACHTUNG: SPOILER !!
15. Oktober 2018, 17:23 Uhr
SPOILER !!
Maik
15.10.18

Hatte die letztwöchige Staffelauftakt-Episode den Titel „A New Beginning“ und auch durchaus etwas frischen Wind versprüht, so folgte diese Woche eigentlich vieles, was eher Neuanfangs-Stimmung verbreitet hat. Mal ganz davon abgesehen, dass auffallend häufig mit bedeutungsschweren Begriffen wie „Anfang“ oder „Zukunft“ um sich geworden wird. Und es startet mit dem, was ich am Ende der letzten Folge vermisst hatte. Also, zumindest indirekt, denn zunächst spannen uns die Macher weiter auf die Folter…

„We‘re not just fighting to survive anymore. We‘re making a new beginning.“ (Rick)

Aber „Mother Goose“ Rick gibt ihm und uns ein Update. Nicht etwa zum großen Zeitsprung zwischen den Staffeln, sondern bzgl. eines weiteren. 35 Tage sind seit der letzten Folge und dem Vorhaben eines Brückenbaus verstrichen. Ich bin sehr froh, dass das Thema kurz gehalten wird, so wichtig eine Verbindungsbrücke auch sein mag, schreit sie doch recht deutliche „Langeweile“, da muss ich Henry zustimmen. Aber hey – der Großteil ist geschafft und „Love Is In The Air“! Jerry aka „Piper One“ hat eine Freundin, Aaron seinen Vollbart, zwischen Milla Jovovich und Gabriel knistert es und Carol hat sogar endlich „vielleicht“ gesagt!

Nebenbei bekommen wir dank Beschilderung und gesprächigem Eugene auch deutlich gemacht, wie stark ausgeprägt die Infrastruktur mittlerweile geworden ist. Alles scheint nach Plan zu laufen und der träumerischen Vision des Rick Grimes zu entsprechen. Noch schnell ein bisschen was weggesprengt und ein paar vorbildlich überwachte und mit Namen wie „Margaret“ oder „Horatio“ betitelte Herden umleiten – nichts leichter als das. Es wird uns mal wieder gezeigt, dass Walker eigentlich gar keine Gefahr sind und alle zu sehenden Personen mittlerweile total erfahren in diesem Überlebenskampf sind. Mal schauen, wie lange das anhäl… ups!

Tara hat den postakalyptischen Style gepachtet.

Kurzer Comic-bezogener Einwand: Im Bild unten ist die Herde ja zu sehen und einige Figuren machen ein paar seltsame Bewegungen. Das habe ich nicht direkt selbst erkannt, sondern bereits irgendwo gelesen, als die Szene in einem Teaser zur Folge online erschien. Vor allem die dritte Person von unten rechts, die einen komischen Überhol-Schritt macht, als auch die Person recht mittig, in dem roten Pullover. Das könnten natürlich kleine Produktionsfehler sein, aber ich sehe da eher die Whisperer. Das passt vor allem, weil die Dame in Rot meiner Meinung nach auch im neuen Intro prominent dargestellt wird: Alpha.

Die Herde wird nicht umgeleitet, weil „Piper Two“ nicht reagiert, und überfällt eine Holzarbeitsstätte. Wieso anscheinend jeder ein Funkgerät besitzt, aber die Leute dort nicht informiert werden konnten, ist einer der wenigen Fehler dieser Episode. Okay, und, dass man einen idiotischen Hansel für einen eigentlich sehr wichtigen Job eingeteilt hat, der zudem doch eigentlich an der Brücke zugange war? Dort hat der Sanctuary-Bewohner nämlich bereits seinen Frust an Henry abgelassen, was Daryl so gar nicht gefallen hat.

„Are we on the same side, Rick?“ (Daryl)

Und immerhin hat Rick seinen Wunderschuss auch erst beim zweiten Versuch hinbekommen. Das sind schon erstaunlich effektive Holzbalken gewesen, wenn es um das zielgenaue und reihenweise Zerquetschen von Köpfen (und auch wirklich NUR Köpfen) geht…

Aaron wird fortan den guten alten Spruch „Besser arm dran als Arm ab“ auswendig lernen. Es gibt sicherlich dankbarere erste Fälle für eine gerade erst angelernte Jung-Ärztin in Spe, arme Enid. Beim Anblick von Aaron mit Verband und Bart musste ich sofort an die Comics denken. Ist er etwa ein Rick-Ersatz? Der hat ja recht früh in den Graphic Novels eine Hand verloren, wurde in der Serie aber verschont, weil der (vor allem finanzielle) Aufwand für die dauerhafte Umsetzung zu groß gewesen wäre. Aaron kommt sicherlich seltener vor und so hat man wieder einen kleinen Charakter-Tausch.

„It‘s not the end of the world anymore. It‘s the start of a whole new one.“ (Aaron)

Fernab in (oder „auf“?) Hilltop reitet Maggie binnen Sekunden ein wildes Pferd zu, um daraufhin von emotionalen Geschichten und Michonne-Worten selbst einzulenken. Ja, es soll eine gemeinsame Verfassung her und ja, ein verurteilter Schmied sollte seiner Arbeit nachgehen dürfen, wenn es lebensnotwendig für alle ist. Vernünftig. Schön finde ich, dass nebenbei nochmal Georgie genannt wurde, die anscheinend stetig Briefe an Maggie geschickt hat. Der Sideplot wird also warmgehalten und so wie ich finde recht elegant für eine mögliche zukünftige Entwicklung warm- und im Kopf gehalten.

Am Ende der Folge überschlagen sich die Ereignisse dann etwas – und das sogar im positiven Sinne, was ja nicht selbstverständlich ist seit den letzten Staffeln. Zunächst einmal bekommen wir ihn endlich zu sehen: Negan. Okay, nur ein bisschen, aber immerhin. Langer Rauschebart und eine auffällig raue und tiefe Stimme, die selten bis nie genutzt worden ist in letzter Zeit, deuten auf die lange Gefangenschaft hin. Der Moment hatte direkt wieder Atmosphäre und Schwere, auch wenn Negans Aussagen in dieser Situation natürlich eher kleinkindhaft rebellisch daher kommen. Vor allem Comic-Leser dürften sich fragen, wie genau Negans Zukunft ausschaut. Immerhin hat dort ja Carl den Mittelsmann gespielt und Kontakt mit Negan gesucht. Wird Henry in dessen Fußstapfen treten?

„You‘re not saving the world, Rick. You‘re just getting it ready for me.“ (Negan)

Erinnert eigentlich nur mich dieser Shot an den „Tatort“?

Aber wie gesagt – viele Dinge passierten. So hat Milla Jovovich den ominösen Hubschrauber mal wieder gesichtet, der seit gefühlten (und mittlerweile ja in der Serienzeit auch tatsächlichen) Jahren seine Runden dreht.

Und wir bekommen gezeigt, was daran Schuld ist, dass mittlerweile bereits sechs desertierte Saviors auf dem Rückweg zum Sanctuary vermisst gegangen sind. Jemand nimmt sich die Abwandernden vor, der ihnen auf jeden Fall bekannt ist. Daryl? Nein, ich glaube nicht, da hätte der Hans-Wurst anders reagiert. Rick? Nein, ebenso nicht, zumal das auffallen würde, der hat genug zu tun (könnte aber dennoch davon wissen, wirkte er doch zumindest nicht unglücklich, als der Typ meinte, er bricht bereits nachts auf). Ich tippe eher auf Aldon, auch wenn dieses Drastische nicht ganz zu ihm passt. Aber hey – ein funktioniertender Cliffhanger!

Oha. Ob es nun an Angela Kang als Showrunnerin, der Regie von Daisy von Scherler Mayer (was ein Name!) oder mir als Rezensent lag – die Folge war eine der besten seit langer, langer Zeit! Bis auf vereinzelte Ausnahmen hat mir die Dramaturgie gefallen, auch gab es kaum gröbere Logik-Schnitzer und vor allem war das wieder das „The Walking Dead“, das sich durch Comics und einige Passagen der Serie ausgezeichnet hat: Miteinander, Aufbau, Gegeneinander, Drama – aber eben auch abseits der Walker. Ja, die obligatorische Action-Szene gab es dann doch, aber sie hat eben auch die Funktion gehabt, Figuren zu formen und ihre neuen Aufgabengebiete aufzuzeigen. Das war vollkommen okay.

Ich freue mich jedenfalls seit langer Zeit mal wieder darauf, die nächste Folge sehen zu können. Dann vielleicht auch etwas mehr von Negan außerhalb des Schattens (wobei das vorerst eine totale Nebensache sein dürfte), die ein oder andere neue Entwicklung oder zumindest weitere Indizien in die Richtung und vielleicht bekommen wir dann ja auch Ezekiels Rede zu hören.

Bilder: amc

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Ein Kommentar

  • Ja, muss Dir zustimmen – eine endlich mal wieder gute Folge ohne große Ausfälle; da muss man schon suchen, um Problemchen zu finden. Geht hoffentlich so weiter…


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