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"You made the light."

Review: The Walking Dead S11E15 – „Trust“

ACHTUNG: SPOILER !!
4. April 2022, 11:20 Uhr
SPOILER !!
Maik
04.04.22

Die härteste Aufnahme der dieswöchigen Folge „The Walking Dead“ gibt es direkt zu Beginn zu sehen als wir den lädierten Alkoholiker-Agenten auf dem Boden liegen sehen. Ziemlich krasser Opening-Shot, der leider nicht wirklich Vorbote für eine entsprechend intensive Folge sein sollte.

Ein gewisses Gefühl an Surrealität macht sich in mir breit als eine kleine numerierte Pappkarte als Beweismittel-Kennzeichnung aufgestellt wird. Wirklich?! Ähnlich suspekt erscheint Lance die Situation, der weiter fröhlich so ziemlich jede Szene begrinst und als garstiges Wiesel, das er ist, genau weiß, wie weit er es in Dialogen treiben kann und was für Handlungen Reizpunkte setzen. Diese Folge droht jedoch die Gefahr, dass man den Charakter zu sehr ausreizt und zu viel des Guten präsentiert.

„The people here killed every last one of our trained, armed and armoured soldiers but not you two – the one-armed guy and the priest?!“ (Lance)

Zu Beginn der Folge habe ich nach diesem erfreulichen Poster-Motiv noch gehofft, dass wir eine reine Mercer-Exkursfolge zu sehen bekämen. Aber nein, so ist es leider nicht gekommen. Dennoch erhalten wir wichtige Einblicke in das Leben des Armee-Anführers. Zu viel zu früher Supersoldaten-Uhrzeit und nach zu viel An-die-Decke-starren wacht er neben einer neugierigen Princess auf. Die Folgen zuvor wurde ja bereits angedeutet, dass Mercer ein Gewissen besitzt und Dinge deutlich menschlicher sieht als seine Vorgesetzten. Im Gespräch mit Schwester Alex bekommen wir nicht nur im Fitnessbereich zu sehen, was für ein Muskelberg Michael James Shaw ist, sondern auch, dass da eine größere Aufgabe in Aussicht steht: die Führung des Commonwealthes.

„I am just a soldier.“ (Mercer)

Im Zuge der ganzen Cash-House-Geschichte wendet sich Rosita an die Presse und Eugene bringt Alex komplett auf seine Seite. Wir merken: Die Lage spitzt sich zu, das soll und wird alles Konsequenzen haben – in die eine oder andere Richtung…

„So… What do I need to steal?“ (Alex)

Gefreut habe ich mich doch tatsächlich über eine unscheinbare Kleinigkeit: Regenschirme. Keine Ahnung, ob man einfach Pech mit dem Wetter bei Dreharbeiten hatte und die Aufnahme nicht aufschieben konnte (immerhin war der Regen inhaltlich nicht notwendig und wurde auch nicht cineastisch eingefangen), aber ich empfand das als erfrischende Normalität. Okay, und etwas surreal war es auch wieder…

Etwas schade finde ich, wie mit Carol umgegangen wird. Ihr Charakter besitzt zwar durch die Nähe zu Lance weiterhin eine gewisse Macht, aber einige Charakterzüge scheinen arg zu verwässern, zum Beispiel ihre einst souveräne Art zu lügen, die zumindest im Gespräch mit Ezekiel brach zu liegen scheint. Könnte aber auch daran liegen, dass sie schlicht zerrissen darüber ist, was sie ihm als Freund nun preisgeben möchte, könnte, sollte… Ezekiel hat derweil ein medizinisches Auffanglager geschaffen, was eine gelungene Überraschung dargestellt und über den besonders bescheuerten Moment der Ertapptwerdens im Krankenhaus hinweg tröstet.

Kommen wir zur eigentlichen Haupthandlung und Daryls Arbeitskleidung. Während des Waldmarsches zur Suche nach den Waffendieben trägt er natürlich als einziger keinen Helm, damit wir auch ja wissen, wer er unter den ganzen Soldaten ist. Aaron und Gabriel geben eine kleine Kostprobe ihrer Survival-Fähigkeiten, weil Lance ihre Geschichte bestätigt und das Leistungsvermögen der Neuen sehen will, was letztlich dazu führt, dass Daryl als einziger Soldat Blutspritzer auf der Rüstung hat, so dass er dann doch seinen Helm aufsetzen kann, puh!

„…and barely broke a sweat – nice!“ (Lance)

Als Grund für sein desaströses Helm-Verhalten wird bei Ankunft in Hilltop aufgezeigt, dass er aufgrund mangelhafter Haar-Positionierung eh kaum was durch seine Brille sehen kann. Stellt sich heraus: Daryl hat den Helm eh nur auf, um ihn hochdramatisch absetzen zu können, weil Maggie anscheinend seine total austauschbare Stimme nicht erkennt. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen setzt Daryl kurz darauf wieder seine komplette Rüstung ab, um durch Hilltop zu spazieren. Das muss dann wieder diese „Nähe“ sein, die er ausstrahlen soll…

Wir sind jedenfalls jetzt an der einstigen Zeitsprung-Szene angelangt, die wir eingangs dieses Staffeldrittels zu sehen bekommen hatten. Die Durchsuchung mutet etwas seltsam an und bietet vor allem zwei Szenen, die derartig auf Spannung konstruiert worden sind, dass man ja eigentlich nur enttäuscht werden konnte. Zum einen die spontane Aufbereitung des Oldtimers, der neben unangenehmer Eindringung in die Privatsphäre anderer auch eine gewisse Erwartungshaltung hinsichtlich des Hochgehens einer Autobombe schüren sollte. Und dann die Befragung, in der Lance Hershel im Austausch für dessen Mütze um die Wahrheit bittet. Dass Hershel derart abgezockt auf die Rückgabe der Cap reagiert, kann man hier auch ggf. als nicht ganz glaubwürdig erachten, aber ich sagte ja bereits in älteren Reviews, dass in der Apokalypse aufgewachsene Kinder vermutlich anders ticken.

Ach, und siehe da – die Ein-Frau-Armee-Überlisterin wird dann doch noch gefunden. Leah erhält aber statt einer gehörigen Standpauke ein unverhofftes Job-Angebot. Gute Leute sind halt so schwer zu finden!

„My name is Lance Hornsby, and I’m here to offer you a job.“ (Lance)

Ne, da hatte ich mir mehr erhofft. Der Ezekiel-Strang hat mich unglaublich kalt gelassen, das war mir zu aufgesetzt emotional, zu Klischee-haft. Die Story um den Sebastian-Ausflug muss natürlich weiter gespinnt werden und hat mit Blick auf die letzten Folgen der Staffel weitreichende Relevanz, das hat gepasst. Insgesamt ist mir das aber auch aufgrund der vielen Handlungsstränge und ständigen Wechsel zu viel Klein-Klein gewesen. Vor allem hat dabei die Hauptgeschichte genervt. Das war eine absolute Lance-Show, wobei spätestens bei der Szene, in der er gegen die Wand gepresst worden ist, klar wurde, dass er eigentlich nur ein kommandierendes Hemd ist. Wenn das Machtgefüge fällt, ist der ganz schnell ganz klein.

Ehrlich gesagt ist bei mir ein bisschen die Hoffnung ob eines großen (zweiten) Midseason-Finales gesunken. Die ganz große Revolution wird es vermutlich noch nicht geben. Die kleinen Punkte der Revolte bieten aktuell eher Raum für De-Eskalation und hintergründige Planungen. Das riecht mir dann eher nach großen Aufbruch-Cliffhanger, der Neugierde auf das letzte Staffeldrittel entfachten soll.

Bilder: AMC

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