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"Quit bitching and move forward!"

Review: The Walking Dead S11E21 – „Outpost 22“

ACHTUNG: SPOILER !!
31. Oktober 2022, 11:40 Uhr
SPOILER !!
Maik
31.10.22

Wohin die Reise diese Woche gehen würde, war nach der Folge vergangene Woche recht klar, und doch weiß „The Walking Dead“ nicht nur mit dem „wie“ zu überraschen. Dabei sind allerdings nicht alle Überraschungen positiver Natur. Sidenote (weil ich das die Folgen zuvor irgendwie vergessen hatte): Der Titel-Schriftzug im Vorspann blutet von Folge zu Folge mehr. Bin gespannt, wie das Ganze dann zum Serienfinale aussehen wird.

Der düstere Beginn war zumindest atmosphärisch vielversprechend, der Schlaf des Troopers jedoch deutlich fester als der Kabelbinder an Maggies Handgelenken. Bei der expliziten Darstellung des zerstörten Fahrerkopfes dachte ich mir „Krass!“, gefolgt von einem „Wofür tragen die überhaupt Helme?“.

„You okay?“ – „Been better. You?“ – „I’ve been worse.“ (Gabriel & Rosita)

Noch so eine künstlich inszeniert wirkende Seltsamkeit: Auf der Fahrt ins Gefangenenlager werden alle gleichzeitig wach. Sowas mag ich nicht. Klar, durch Ezekiels Geräusche könnten auch andere der Insassen geweckt werden, aber alle derart parallel?! Das ist mir zu plump. Mal ganz davon abgesehen, dass die anscheinend ohne weiteres Zutun von außen exakt bei Eintreffen im Lager aufwachsen. Was ein Timing aber auch!

„The world works, when everyone knows their place. Your place is at the bottom.“ (Wächter)

Schnell werden etliche Parallelen zu niederen Arbeitslagern der realen Geschichte aufgezogen und klargemacht, dass das kein Ort zum Spaßen ist. Fluchtversuche werden mit dem Tod bestraft, Essen gibt es nur Brei, Namen sollen keine verwendet werden und abseits weniger Minuten Pause wird hart gearbeitet. Hinzu kommt das Narrativ, dass es immerhin besser als draußen sei, da man geschützt ist und für „gute Leute“ arbeitet. Na dann. Dass das unseren Draußen-erprobten Hobby-Aufständigen nur ein müdes Lächeln abgewinnt, überrascht wenig.

Wobei, diese Erfahrung ist ja immer so eine Sache. Auch in dieser Folge bekommen wir mal wieder das varianzreiche Spiel damit zu sehen. Wenn es gerade passt, geht Rosita enorm sorglos und unaufmerksam im Wald daher und wird von Walkern überrascht. Wenige Minuten später hört sie einen weit entfernten Zug – dieses plumpe Wechselspiel sollte man mittlerweile eliminiert haben können.

Bei dem „Hobbits verstecken sich hinter einem Baumstamm vor den Nazgul“-Erinnerungs-Moment dachte ich kurz, der Trooper würde da jetzt auf Maggie hinabpinkeln. So trashig es auch gewesen wäre – das hätte mal wirklich überrascht! So wird alles auf einen Walker-Jungen gedreht, der definitiv eine authentische Erinnerungs-Funktion erfüllt (für Maggie als Hershell-Ersatz und für uns Zuschauende, dass es auch Kinder erwischt und die Welt gnadenlos ist), aber wie er sie verfolgen kann, ist schon beeindruckend.

Besser anpirschen als der Junge können sich lediglich Gabriel und Rosita, die just im Moment als im Dialog zwischen Carol und Maggie der Satz „We’re not alone anymore“ fällt aufs Stichwort erscheinen, erst Namen rufend, als sie zwei Meter entfernt sind. Da waren mal wieder welche SEHR konzentriert und haben die beiden nicht bemerkt, obwohl man eigentlich in hoher Alarmbereitschaft ob der Trooper und vor allem dieses Zuges ist.

A pro pos „Zug“: Wie viel schneller kann Daryl denn bitte mit dem Auto als der Zug fahren, obwohl er auf Straßen angewiesen ist und keine Karte besitzt? Und dass Züge fahrtechnisch eher eingeschränkt sind und man vielleicht einfach den Schienen folgen kann, ist niemandem eingefallen? Als ob die da ständig irgendwelche Weichen umstellen würden.

Das Zug-Manöver selbst war aber zumindest spannend inszeniert und hatte einige der besten Momente dieser Episode parat. Keiner davon war, als Daryl und ein Trooper sich mir-nichts-dir-nichts auf dem Zug angegurtete Motorräder schnappen, um wegzufahren. Zumindest die Geschwindigkeit, mit der Daryl das hinbekommen haben soll, wirkte unstimmig auf mich. Und natürlich verliert auch der Trooper im Zuge der Verfolgung seinen Helm… Mit der Frage, ob ein derart grober Schraubendreher überhaupt einen Hals durch eigene Kraft derart punktieren kann, fange ich lieber gar nicht erst an. Immerhin haben sie ihn drauffallen lassen, um das Problem zu lösen.

Einen besseren Einstich hat da schon Gabriel geleistet. Der Moment, in dem er aus der Hütte kommt, mit blutigem Messer, das indiziert, dass da nicht nur gebetet worden ist, hat mir gut gefallen. Reizvoll war auch die Tatsache, dass Ezekiel und Negan nach langer Zeit mal miteinander reden (mussten). So durfte Ezekiel auch endlich mal ein bisschen was machen, statt in jeder zweiten Szene lediglich grimmig drein zu schauen.

Die ganz große Überraschung folgte dann jedoch am Ende: Pamela hat sich einfach Alexandria einverleibt und den „Outpost 22“ daraus gemacht. Das Fass ist eigentlich bereits längst übergelaufen, sehen wir diese Tatsache einfach als Streichholz und den Inhalt des Fasses als Benzin – jetzt brennt es so richtig!

Gefühlt bewegen wir uns seit Wochen in einer gigantischen Übergangsphase und so konnte auch diese Folge die Weichen nicht auf „Höhepunkt“ stellen. Ohne die wahrhaft charmante Überraschung am Ende, hätte ich vermutlich erneut drei Kronen vergeben. Das ist mir zu langgezogen, mit unnötigen Szenen versehen und vor allem hat mir dieses Mal Gevatter Zufall eine zu große Rolle eingenommen. Man muss der Folge aber lassen, dass die Inszenierung der unterschiedlichen Schau-Orte und Gruppen grundsätzlich gut funktioniert hat. Abwechslungsreich und doch gemeinsam auf ein Ziel einarbeitend.

Bei lediglich drei ausstehenden Episoden muss dann aber doch nicht mehr nur langsam aber sicher sondern ziemlich zügig Bewegung in die Sache kommen. Das ist einer finalen Staffel bislang noch nicht wirklich würdig. Entsprechend hoffe ich, dass es das jetzt war mit Vorgeplänkel und wir kommende Woche endlich was Eindringlicheres zu sehen bekommen werden. Frei nach dem Mott: „Quit bitching and move forward!“.

Bilder: AMC

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