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Identity

Review: Westworld S03E04 – The Mother of Exiles

ACHTUNG: SPOILER !!
20. April 2020, 21:13 Uhr
SPOILER !!
Kira
20.04.20

Wir sind nun an dem Punkt angelangt, an dem sich die Anzahl der Erzählstränge in den einzelnen Episoden „Westworld“ wieder langsam, aber sicher steigert. Und wir sind nun ebenso an dem Punkt angekommen, an dem William endlich wieder ins Spiel kommt.

How can you ever be sure?

Der Einstieg in die Episode ist super. Wir sehen eine zerstörte Wohnung, Glasscherben auf dem Boden, nackte Füße, die direkt hinein treten – und wir sehen eine Person, die Selbstgespräche führt und meint zu wissen, was real ist und was nicht. Da braucht es nicht viel für zu erkennen, dass das nun wirklich ganz und gar nicht der Fall ist. Es ist schnell klar, dass es sich bei der Person hier um William handelt. Und dass dieser immer noch stark damit zu kämpfen hat, was ihm passiert ist. Seine hoffnungslose Liebe zu Dolores, seine lebenslange Aufopferung für den Park, das Vernachlässigen seiner realen Familie, sein Mord an seiner Tochter Emily, wobei wir uns immer noch nicht sicher sein können, ob er nun die echte oder eine Host-Emily umgebracht hat. William schießt und schreit um sich, dabei trifft ihn das Licht meistens von hinten, sodass wir kaum mehr als seinen Umriss sehen – bis ihm ein Tropfen Blut von oben auf den Kopf trifft und die Szene von hier in einen surrealen Sog ausartet, der sogar Horrorelemente aus „The Shining“ aufweist. Stark!

„I know you‘re not real.“ (William)

William trägt weiterhin den Kampf aus, herauszufinden, ob er real ist, ob das, was er getan und erlebt hat, wirklich passiert ist und er im Leben seine eigenen Entscheidungen getroffen hat oder doch alles nur durch ein System gesteuert wurde. Und das treibt ihn regelrecht in den Wahnsinn. Immer mit dabei: seine Tochter Emily (bzw. die Halluzination dieser), die ihn stetig mit den richtigen, zermürbenden Fragen konfrontiert und ihn dazu drängt, das Spiel zu beenden. Und kurz bevor er den bereits zernarbten Arm erneut aufschlitzen möchte, unterbricht „Hale“ sein Unterfangen, informiert ihn darüber, dass Serac die Kontrolle über Delos erlangen möchte und dass die „Daten des Projekts aus Sektor 16“ in Gefahr sind. Mysteriös. Um das zu verhindern, soll William zumindest mal wieder Präsenz zeigen, damit sie intern den Rückhalt der Angestellten behält.

„Come back, William.“ („Hale“)

Und „Hale“ soll dafür den Maulwurf finden, der in den eigenen Reihen sitzt. Bereits erledigt, würde ich sagen.

Little Button

Ein kleiner Ausflug in eine Simulation später gelangen wir diesmal nach Victorville, USA, wo Bernard und Stubbs weiter an ihrem Plan schmieden, Dolores zu stoppen und auch die anderen, von ihr wieder aktivierten Hosts auszuschalten. Dafür hat Bernard extra an einem kleinen Schalter gebastelt, der Hosts bei Aktivierung einfrieren lässt. Damit sollte er leichtes Spiel haben. Die Funktionsfähigkeit testet er eben kurz an Stubbs.

Old Fashioned Way?

Währenddessen (sofern man das so sagen kann) sind Dolores und Caleb auf der Suche nach einem für ihn passenden Anzug für die unlauteren Geschäfte, die folgen. Der von Dolores durch einen Host ersetzte Security-Mann von Liam luchst diesem unter einem Vorwand seinen in dieser Welt scheinbar essentiell wichtigen „Hash Key“ (eine biometrische Authentifizierung) ab, mit dem Dolores und Caleb daraufhin kurzerhand die Transaktion von Liams gesamten Geld in einer Bank für unlautere Geschäfte durchführen. Um dort hineinzugelangen stehlen die beiden über einen Blood Marker eben noch die Identität eines Bankers – aber auch für den Fall, dass das nicht klappen sollte, hat Dolores immer noch den Alternativplan in der Hinterhand, dann eben einfach alle umzubringen. Man sollte ja vorbereitet sein. Der ursprüngliche Plan aber geht auf, Caleb beweist, dass er ein guter Läufer auf Dolores Schachbrett ist. Das Massaker kann abgewehrt werden, das gesamte Geld geht in Dolores Besitz über. Check.

Heaven and Hell

In Singapur dagegen führt Maeve mit Serac ihren ganz eigenen Kampf. Noch immer versucht dieser sie zu überzeugen, dass sie Dolores für ihn findet, damit er an den Schlüssel zu all den wichtigen Daten gelangt und die Menschheit nicht ausgeschaltet wird, sondern weiterhin seiner Kontrolle unterliegen kann. Nur ist Maeve ja nicht so einfach zu überzeugen. Doch Serac hat zwei gute Argumente parat: Zum einen hat er immer noch seinen Drücker, mit dem er Maeve jederzeit stoppen kann, sollte sie kurzfristig umschwenken und ihn täuschen wollen. Ist das eigentlich der gleiche Knopf wie Bernard ihn gebastelt hat? Zum anderen verspricht er ihr eine Zukunft in einer anderen Welt – im Valley Beyond, mit ihrer Tochter. Denn auch zu dieser Welt hat Dolores den Schlüssel.

Die Kulisse, in der Maeve auf Serac trifft und wieder „aktiviert“ wird, ist atemberaubend. Wir befinden uns in einer Bar mit einer meterhohen Vitrine voller Flaschen und indirekter Beleuchtung. Auch Maeve kann kaum glauben, dass wir uns hier nicht in einer Simulation befinden. Und was aus ihrer Konversation mit Serac hervorgeht, ist nicht nur, dass auch er weiß, dass Dolores noch weitere Identitäten mit sich aus den Themenparks gerettet hat, sondern auch, dass Serac von Erinnerungen an seinen Bruder und eine von Radioaktivität vernichtete Welt geplagt wird. Etwas, zu dem wir sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal wieder zurückkehren werden.

Wohin wir ebenfalls zurückkehren: In Bernards Haus, in dem die Spuren von Dolores Reproduktion noch zu finden sind. Und wo ein Mittelmann unter besonderer Folter ihnen den Weg weist, den Dolores angeblich zur Erstellung der Körper der weiteren Identitäten gegangen ist. Und dem folgt Maeve, kommt einer „Untergrundhändlerin“ auf die Schliche, die neue Identitäten verkauft, aber diese führt sie wiederum zu einer weiteren Spur. Hier kann sie ein paar ihrer in Shogun World erlernten Kampfkünste ausüben, bis sie schließlich… auf Musashi trifft.

Wicked Games

Die Lage um Dolores spitzt sich zu. Liam trifft auf einem Maskenball ein, bekommt ein bisschen Bedauern für den plötzlichen Tod seiner Freundin „Laura“ zugesprochen und schaut sich die große Auswahl der angebotenen Objekte an. Blöd nur, dass er kein Geld mehr auf seinem Konto hat, um sich hier auch zu bedienen. Auch Lust auf die Party haben Caleb und Dolores, die wieder einmal feststellen muss, dass sich die Themenparkwelt, die sie kennt, von der realen Welt kaum unterscheidet. Und auch Bernard und Stubbs treffen rechtzeitig zum Showdown ein, um Liam zu entführen – der jedoch entgegen ihrer Vermutung noch gar kein Host, dafür aber extrem überfordert von der gesamten Situation ist. Bernard schnappt sich Liam, Caleb hängt sich an ihre Fersen und Dolores trägt einen irgendwie freundschaftlichen Kampf mit Stubbs aus, der bald einen Abflug macht.

„This was never your fight.“

Ramin Djawadi, du Genie! Was für eine grandiose Version von „Wicked Games“ von The Weeknd er da geschaffen hat! Diese Szene könnte ewig anhalten. Aber das Wichtigste wollen wir natürlich nicht verpassen.

Your oldest and only friend

Und in den finalen Momenten dieser Episode, „The Mother of Exiles“, wird endlich enthüllt, wer im Körper von Hale, Liams Sicherheitsmann und Musashi steckt – und es ist wirklich Dolores. Eine Kopie von Dolores in drei Hosts, denn wenn du möchtest, dass etwas gelingt, solltest du es selbst machen oder wie war das? Und mit ihren Handlangern schafft sie es doch wirklich, nicht nur Bernard und Liam unter Kontrolle zu bringen, sie ersticht auch noch Maeve, damit diese Serac nicht weiter zuarbeiten kann und bringt William mal eben dazu, sich regelrecht selbst in eine psychiatrische Einrichtung einliefern zu lassen, sodass all die Verantwortung für Delos nun auch ihr unterliegt. Schach.

Prisoner of your own sins

Das Ende der Episode bricht einem dann ein bisschen das Herz. William befindet sich in der psychiatrischen Einrichtung und schließlich begegnet ihm seine Dolores noch einmal – nicht die neue, toughe Dolores im modernen Look. Die Dolores im blauen Kleid, in die er sich einst verliebt hat. Nur dass sie ihm leider keine so schönen Sachen zu sagen hat.

„Welcome to the end of the game.“

Was für eine Folge! Ich mochte alles daran. Das Zusammenspiel von Ed Harris und Katja Herbers im Vater-Tochter-Gespann war so viel mehr, als ich erwartet habe. Die Horror-artigen Momente, die Spiegelszenen, in denen sie hinter ihm steht, außerhalb des Fokus der Kamera. Der Einsatz von Überbelichtung und Schattenspiel hat die Szenen rund um William noch emotionaler gemacht und uns als Zuschauer noch tiefer eintauchen lassen in seine Welt, in der es keine Anker gibt und alles zwischen Realität und Halluzination verschwimmt.

Sowieso war das wieder einmal eine Folge voller starker Duos. William und Emily als der Dämon und der Gejagte – wer auch immer wer ist. Dolores und Caleb haben die Generalprobe der Zusammenarbeit bestanden. Bernard und Stubbs sind weiterhin das witzige Duo, das dem Gegenspieler deutlich unterlegen ist, sich aber niemals klein kriegen lässt. Und Maeve, naja, die kämpft zwar unfreiwillig auf der Seite von Serac, aber ist eigentlich wie schon immer Einzelkämpferin, die mit Sicherheit nicht für immer ausgeschaltet bleiben wird. Neben Serac macht sich aber auch Dolores immer mehr selbst zum Antiheld der Serie. Schießt sie ein bisschen über das Ziel hinaus? Na gut, immerhin ist sie „the Mother of Exiles“, die Freiheitsstatue. Da darf man schon etwas überheblich werden.

Auch wenn ich es schon erwähnt habe, aber diese Folge zeichnet sich neben der Schauspielkunst aller Darsteller enorm durch die futuristische und beeindruckende Architektur aus, insbesondere in den Szenen, die in Singapur verortet sein sollen – und die Musik. Sagen wir soviel: Ich höre die „Wicked Games“-Version von Djawadi seit dieser Folge auf und ab.

Natürlich bleiben wir auch nach dieser Episode wieder mit Fragen über Fragen zurück: Die weiße Flüssigkeit, die aus den Fässern im Untergrund ausgetreten ist, wo sich die Musashi-Version von Dolores aufgehalten hat: Ist sie ein Zeichnen dafür, dass Dolores hier schon dabei ist, ihre neue Armee aufzubauen? Was hatte es mit dem mysteriösen Blutpiekser von der Hale-Version von Dolores an Williams Hals auf sich? Was werden Seracs Erinnerungen an seine Vergangenheit nur enthüllen? Und wer und wo zur Hölle sind denn die anderen Hosts, die Dolores mitgebracht hat?

Hinweis: Seit dem 20. April zeigt Sky die neuen Folgen „Westworld“ nicht mehr im linearen Programm, sondern immer ab Montag nur noch auf Abruf über Sky Go, On Demand und Sky Ticket. Hintergrund ist die Schließung der deutschen Synchronstudios aufgrund der Corona-Krise. Daher sind die neuen Folgen zunächst auch nur in der Originalversion mit einblendbaren deutschen Untertiteln abrufbar. Die acht Episoden der dritten Staffel werden voraussichtlich ab dem 8. Juni wieder im linearen Programm bei Sky Atlantic starten, dann wahlweise auch in der deutschen Synchronfassung.

Bilder: HBO

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