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Confrontation

Review: Westworld S03E06 – Decoherence

ACHTUNG: SPOILER !!
4. Mai 2020, 19:30 Uhr
SPOILER !!
Kira
04.05.20

Während sich die Episode der vergangenen Woche doch sehr auf die Gestaltung fokussiert hat, wird in „Decoherence“ die Story wieder ordentlich voran geführt. Und ich weiß noch nicht genau, ob ich das so gut finde.

Help

Starten wir mit Maeve. Nach ihrem Kampf gegen Musashi-Dolores ist ihr Körper gerade dabei, wieder hergestellt zu werden. Solange muss sie sich noch gedulden und ihren Plan, ihre Tochter wiederzusehen (und Dolores an Serac auszuliefern), in der Simulation weiter voranführen. Dabei helfen ihr Lee und ihr geliebter Hector, der Maeve mittlerweile auch wirklich wieder erkennt (kurze romantische Einlage). In einer Befragung einer simulierten Version von Dolores (Connell-Überbleibsel?) und durch ganz viel „Mind-Power“ von Maeve versuchen sie einen Ausweg aus der Situation zu finden.

God‘s fucking plan

Unterdessen macht William es sich in der Einrichtung gemütlich. Bei der Gruppentherapie findet er für alle aufmunternde Worte, die schon leicht psychotische Züge zum Vorschein bringen. Gepaart mit seinem merkwürdigen Lächeln – da möchte man sich definitiv keine Zelle mit ihm teilen.

„I think humanity is a thin layer of bacteria on a ball of mud hurtling through the void. I think if there was a God, he’d given up on us a long time ago. He gave us a paradise and we used everything up. We dug up every ounce of energy and burned it. We consume and excrete, use and destroy. Then we sit here on a neat little pile of ashes, having squeezed anything of value out of this planet, and we ask ourselves, „Why are we here?“ You wanna know what I think your purpose is? It’s obvious. You’re here, along with the rest of us, to speed the entropic death of this planet. To service the chaos. We’re maggots eating a corpse.“ (William)

Bei der Einzeltherapie gesteht William den Mord an seiner Tochter, doch bevor das richtig wirken kann, bekommt seine Therapeutin ihre Incite-Akte auf‘s Handy, inklusive Folgenachrichten ihres Partners, der sie aufgrund ihrer Affären mit Patienten wohl mitsamt der Kinder verlassen wird. Abbruch der Einzeltherapiestunde. Rein in die AR-Therapie – doch vorher wird William noch solch ein militärischer Einsatz verpasst, wie ihn auch Caleb schon im Mund hat. In einer Gummizelle auf einen Stuhl gefesselt erhält er dann auch die Augmented Reality-Brille, die ihn zurück in die Vergangenheit versetzt bis er vermeintlich aufwacht und wir zunächst nur anhand der plötzlich wieder vollständig vorhandenen Finger an seiner rechten Hand merken, dass er sich stets auf dem Stuhl befindet.

Zurück zur Gruppentherapie. Diesmal einer ganz besonderen. Neben William befinden sich auch William als Kind, William als Jimmi Simpson, der sich in Dolores verliebt hat, William als Geschäftsmann und William als Man in Black in der Runde, die James Delos als Therapeut vervollständigt. Allesamt diskutieren sie miteinander – oder eher mit sich? – wer von ihnen denn Schuld an der Eskalation seines Lebens ist und wessen Handeln ihn dort hingebracht hat. Das ist wirklich amüsant, wie sie sich gegenseitig unterbrechen und letztendlich doch zu der Frage kommen: Ist William nur ein „Passenger“, dem das Leben einfach passiert ist oder hat er es sich so ausgesucht? Ist er nun Mensch oder Host?

„If you can‘t tell – it doesn‘t matter.“ (William)

Leak

Während William mit sich selbst – in mehrfacher Besetzung – beschäftigt ist, versucht Dolores in Hale-Gestalt in San Francisco nicht aufzufliegen. Einerseits bemüht sie sich, ihre „Familie“ zu beschützen, andererseits folgt sie Dolores Auftrag, die wichtigen Host-Daten aus Delos zu retten, bevor Serac Delos endgültig übernimmt. Der ist nämlich schon im Anflug und mehr als motiviert, den Maulwurf – oder besser gesagt den Host – unter den Angestellten zu finden. Halores ist besorgt – um ihre Familie, die nicht ihre Familie ist, und um ihr Leben, das wieder herstellbar ist. Man hat das Gefühl, je länger sie in der Hülle Charlotte verweilt, desto stärker nimmt sie diese Rolle an und desto weiter entfernt sie sich von Dolores. Die emotionale Zerrissenheit steht ihr jedenfalls ins Gesicht geschrieben.

Natürlich schafft sie es, die wichtigsten Daten auf ein externes Gerät zu übertragen, bevor Serac sie schließlich vor dem ganzen Board auffliegen lässt. Da ist sie schon ein Host und ihre „neuen“ emotionalen Züge, die sie so von der echten Hale unterscheiden, lassen sie in ihrer Mission scheitern. Ein bisschen Kampf hier und Transformer-Unterstützung da (ich wusste es!) kann sie immerhin noch den ein oder anderen Host-“Kern“ stibitzen.

Purpose

Schließlich gipfeln alle Erzählstränge in vielen Verlusten: Halores entfernt den Hector-Kern, zerstört ihn und schaltet ihn damit auch in der Simulation aus. Sie nimmt den Connell-Dolores-Kern (und holt sie damit ebenfalls aus der Simulation) und macht sich damit auf, ihre „Familie“ zu retten, die bei ihr in Sicherh… okay, das war‘s auch mit der Familie. William bringt alle Versionen seiner Selbst um, bevor er von Bernard und Stubbs auch aus seiner Simulation gerettet wird. Wurde er im Chaos vergessen oder hat man ihn absichtlich dort gelassen? Immerhin wirkt alles so viel besser, wenn Bernard einen mit solch einer beruhigenden Ausstrahlung anschaut. Alle Host-Körper, die in den Tiefen von Delos verstaut waren, werden in Brand gesetzt. Nur eine steht regelrecht auf: Maeve. Und da ist noch jemand in Arbeit, um die versprochene Hilfe zu leisten.

„Decoherence“ hat mich irgendwie nicht so fesseln können. Ja, das war eine Wahnsinns-Explosion, die in dem Moment tatsächlich überraschend daher kam. Das waren auch ganz coole Kampfszenen und wie die noch glühende Hale aus den Flammen kriecht, war Make-up-technisch beeindruckend (und ich freue mich, dass ihre Haare auch verbrannt sind – da kann „Game of Thrones“ mit Daenerys Flammenaufstieg noch was von lernen) – ganz im Gegensatz zu ihrer Humpelei, die wirklich albern aussah. Auch die Idee, dass William auf William trifft, war smart. Aber irgendetwas hat mir gefehlt. Es gab kaum einen Moment, in dem die Musik im Fokus stand. Die wirklich starken Twists und Einlagen blieben aus. Die Simulation, in der sich Maeve zu Beginn befand, sollte vermutlich so künstlich wirken, doch mir hat es leider gar nicht gefallen, wie hier gestalterisch damit umgegangen wurde.

Schön fand ich dagegen, wie auch hier wieder mit Wiederholungen gespielt wurde und wie wir zu alten Schauplätzen wie dem kalten „Kellerraum“, in dem so viele der Gespräche zwischen Dolores und Bernard bzw. Arnold stattgefunden haben, zurückkehren. Und klar, Ed Harris ist der Held dieser Folge. Also ganz offensichtlich nicht inhaltlich, aber schauspielerisch hat er in seinen verschiedenen Rollen wieder auf ganzer Linie überzeugt: überheblich, psychotisch, verzweifelt, durcheinander, verloren. Und dass Jimmi Simpson mal wieder vorbei geschaut hat, gleicht auch etwas aus, was im Verlauf der Episode auf der Strecke blieb.

Bleibt die Hoffnung, dass die beiden finalen Episoden nochmal den Vogel abschießen. Also in positiver Hinsicht natürlich. Muss ja nicht so viel „Magie“ wie letzte Woche sein, aber ein bisschen mehr von dem besonderen Touch, den ich mittlerweile von „Westworld“ erwarte.

Hinweis: Seit dem 20. April zeigt Sky die neuen Folgen „Westworld“ nicht mehr im linearen Programm, sondern immer ab Montag nur noch auf Abruf über Sky Go, On Demand und Sky Ticket. Hintergrund ist die Schließung der deutschen Synchronstudios aufgrund der Corona-Krise. Daher sind die neuen Folgen zunächst auch nur in der Originalversion mit einblendbaren deutschen Untertiteln abzurufen. Die acht Episoden der dritten Staffel werden voraussichtlich ab dem 8. Juni wieder im linearen Programm bei Sky Atlantic starten, dann wahlweise auch in der deutschen Synchronfassung.

Bilder: HBO

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