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F&A mit Max Riemelt, Daryl Hannah und Grant Hill

Sense8: ein Interview

Spoilerfrei
16. Juni 2015, 11:16 Uhr
Spoilerfrei
Kien
16.06.15
Sense8 – Grant Hill, Max Riemelt und Daryl Hannah

© Netflix

Anfang des Monats bekam ich nichts ahnend einen Anruf: Einladung zu Interviews am runden Tisch mit Max Riemelt und Daryl Hannah zu Netflix‘ Sense8, 11:30. Ein Blick auf die Uhr: kurz vor halb elf. Fuck! Das Hotel, wo das Ganze stattfinden sollte ist ein gutes Stück entfernt. Mit Öffis dauert zu lange und ein Taxi würde bei dem Verkehr auch ewig brauchen. Keine brauchbare Optionen. Aber vielleicht eine Kombination aus beidem?

Long story short: Es hat funktioniert. Noch schnell unterwegs die Fragen noch einmal durchgegangen. Ich war bereit, überpünktlich und durfte am Ende viele überaus interesannte Dinge erfahren.

Wie sind die Wachowskis so drauf? Was waren die größten Herausforderungen beim Dreh? Worin sehen die Macher von Sense8 die Stärken von Netflix? Das alles und mehr (Wörd!) erfahrt ihr sauber zusammengefasst auf den nächsten zwei Seiten, die ich mit großem Vergnügen beschrieben habe.

Viel Spaß!

Sense8 – Max Riemelt

© Netflix

DIE MOTIVATION – Was also hat Max Riemelt gereizt bei Sense8 mitzumachen?

M.R.: Zuallererst natürlich die Möglichkeit mit den Wachowskis zu arbeiten. Ich bekam anfangs nur ein Teil des Skipts, eine Beschreibung meiner Rolle und worum das Ganze sich handelt. Es dauerte eine Weile bis ich das komplette Drehbuch in der Hand hatte – verbunden mit der Zusage, versteht sich.

Der zweite Grund war zum einen die Rolle an sich und zum anderen, dass es sich um eine große internationale Produktion handelt, wo ich mal keinen Nazi spielen muss. [Gelächter] Das ist für mich persönlich ein großer Erfolg. Noch dazu war ich in der Lage einen Antihelden zu spielen.

DIE REGISSEURE – Wie war es mit den Wachowskis und Tom Tykwer zu drehen?

M.R.: Ich war sehr nervös als ich auf die Geschwister traf. Die zwei meinten aber gleich, dass es ihnen nicht um mein schauspielerisches Können ging, sondern eher darum ob wir mit einander klarkommen. Das war für mich eine große Erleichterung. Sie sind großartige Menschen, mit denen man gern arbeitet. Sie sehen zuerst den Menschen in dir, sie respektieren dich und sie haben eine Vision.

Lana und Andy sind großartig, sehr liebenswürdig. Sie sind herzlich und ebenso sehr leidenschaftlich. Man schätzt sich einfach glücklich Teil ihrer Ideen zu sein. Es ist eine Herausforderung die beiden zufriedenzustellen, da sie auf ihrer Suche nach Vielfältigkeit in alle möglichen Richtungen denken. Sie sammeln die Dinge und bringen schließlich alles zusammen. Ein sehr eigener Stil, mit dem sich zu befassen eine wirklich interessante Erfahrung war.

Tom ist sehr präzise. Er geht sehr tief in die Details. Ein brillianter Regisseur mit einer tollen Persönlichkeit. Er verschafft dir ein gutes Gefühl über dich selbst. Er bringt den Spirit mit in sein Team, mit dem er nun schon seit 25 Jahren arbeitet. Diese Leute sind wie eine Familie und das spürt man.

Die Loyalität und das Vertrauen, mit dem Tom einem entgegenkommt, lässt dich Dinge tun, die du nie von dir selbst erwartet hättest. Mit seinen Worten, seiner Sprache löst er gewissermaßen etwas in dir aus, so dass deine Vorstellungskraft in seine Richtung gelenkt wird.

D.H.: Ich war am Zittern als ich das erste Mal auf Lana und Andy traf, verspürte die Liebe aber sofort. Diese und mein Respekt ihnen gegenüber wuchsen mit der Zeit mehr und mehr. Sie sind wahre Künstler, die ihre Inspirationen ständig von überall her nehmen: aus der Luft, von allem und jedem um sie herum. Es ist ein Traum eines jeden Schauspielers, einfach unglaublich.

DIE VERBUNDENHEIT – Es wird den Wachowskis nachgesagt, dass sie eine besondere Verbindung zu einander haben. Wie sieht Max das?

D.H.: Sie sind wie Sensates für einander. Sie kennen den Gedanken des anderen bevor dieser überhaupt ausgesprochen wird.

G.H.: Ich erinnere mich noch an mein erstes Treffen mit den beiden. Ich wusste nicht so recht wie ich damit umgehen soll. Man könnte sie in getrennte Räume setzen und ihnen ein und dieselbe Frage stellen: Sie würden dir die Antwort Wort für Wort wiedergeben.

M.R.: Ja ja, das stimmt. Eine der Erklärungen wie sie auf die Idee mit dem Verbundensein kamen. Wie ich das Ganze sehe? Ich fühle mich gesegnet diese Leute kennen lernen zu dürfen, mit ihnen um die Welt zu reisen und diese Erfahrung zu teilen. Denn am Ende ist es das, was uns Schauspieler verbindet.

Sense 8 – Max Riemelt und Tina Desai

© Netflix

DIE VORBEREITUNG UND DER DREH – Gab es eine besondere Art und Weise sich auf so ein Thema vorzubereiten? Was war die größte Herausforderung beim Drehen?

M.R.: Nicht wirklich. Wir haben einiges zusammen gelesen und geprobt. Wir mussten verschiedene Emotionen spielen, auch wenn diese nicht zu dem uns zugeteilten Charakteren gehören. Diese sind ja mit einander verbunden, sie teilen also dieselben Gefühle und das muss ja irgendwie auch gezeigt werden.

Am schwierigsten waren wohl die Drehtage an sich. Wir drehten teils 16 bis 18 Stunden am Tag und das 6 Tage die Woche, dazwischen ein wenig Schlaf. Der Rest bestand größtenteils aus Warten. Bei Netflix genießen Regisseure komplette kreative Freiheit. Das lief dann so ab, dass sie dich gelegentlich baten noch vor Ort zu bleiben, da ihnen eventuell ja noch Ideen einfallen könnten. [Gelächter] Also blieb man da, wartete bis sie irgendwann etwas sagten.

Wie sahen diese Ideen konkret aus?

M.R.: Beispielsweise planten sie dich in ein Bild intrigieren, am Ende vielleicht sehen wollten. Das wusste man nie so genau.

Und? Kam das wirklich mal vor?

Ja, manchmal, in der Tat. Mal benutzen sie das Material, mal eben aber auch nicht. [Gelächter]

DIE EIGENE KARRIERE – Will Max durch diese Rolle einen internationale Karriere anstreben? Welche Ratschläge würde er junge, aufstrebende Schauspieler mit auf den Weg geben?

M.R.: Ich strebe rein gar nichts an. Ich verpflichte mich für Sachen, die mir angeboten werden, wo ich denke, dass ich in der Lage bin sie zu spielen oder es für mich ratsam ist. Des Weiteren bin ich froh, dass ich nun in dieser Position bin, wo die Menschen mich so sehen und mir ihr Vertrauen schenken. Ich habe nun Connections, die ich zuvor nicht hatte – solche, die ohne diese Rolle wohl nicht zustande gekommen wären.

Man darf sich nicht mit andere vergleichen und diese Standards definieren sondern sich in dem wohlfühlen, was man tut. Erfolg hat nicht zwangsweise was mit Geld oder dem Publikum zu tun. Für mich zählt da die Qualität – dass ich mit meiner eigenen Arbeit zufrieden bin. Man soll seine Seele behalten, am Ende in den Spiegel schauen und sagen können: Das da bin ich.

Dieser Beitrag hat mehrere Seiten:
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5 Kommentare

  • Florian

    Die beste Serie die ich bis jetzt gesehen habe sehr intensiv und gefühlsbetont ein Meisterwerk!

    • Das freut zu wissen, dass andere das auch so sehen. „Meisterwerk“ trifft es ganz gut.
      Ich bin auch SEHR froh darüber, dass die Serie den Ansprüchen gerecht geworden ist.

  • Ich tue mich noch immer schwer mit der Serie. Habe sie noch nicht ganz durch (Folge 9), aber empfand die ersten 5 Folgen teils als recht langweilige und redundante Zumutung. Ja, nett, aber hätte ich gerade anderes zu sehen, wäre ich wohl ausgestiegen. Nur das Interesse daran, wie es denn nun aufgelöst wird, hat mich dran gehalten. Und plötzlich passiert was – und bei allen. Leider mit einigen Fehlern im Tempo, wie ich finde, wenn auch insgesamt tatsächlich sehr gut gemacht, was Bild, Ton und Inszenierung an sich angeht. Bin auf die letzten Folgen gespannt. Vier weniger hätten es auch getan, so fühlt es sich aktuell wie ein längerer Film an.

    • Ja, das war ein wenig sehr langgezogen. Wirkte wie mit schweren Stiefel durch Schlamm laufen. Hätte Netflix sich dazu entschieden Woche für Woche Folgen rauszubringen, wären wohl kaum Leute bei der Stange geblieben, außer vllt. die Hardcore-Fans. Hatte ja persönlich kurz davor Banshee S03 beendet und stand wohl noch unter starkem Einfluss vom dortigen Tempo :D

      Mir hat an sich sehr vieles gefallen. Aber auch viel Luft nach oben. Drop mal ’n Comment, wenn du mit der Staffel fertig bist ;)

      • Bin durch. War am Ende ja schon fast zu viel los. Die Action im Finale empfand ich als ungemein unrealistisch inszeniert, sehr schade. Allgemein merkt man mMn zu sehr, wie alles versucht wurde auf „epischEpischEPISCH!!!“ zu bauen. Nette Serie, teils mit sehr schönen Szenen und tollen Charakteren, aber für mich mindestens 4-5 Folgen zu lang und am Ende irgendwie nicht packend genug. Scheinbar ja zum Glück komplette Geschmackssache, aber ich bin schon etwas enttäuscht insgesamt gesehen…


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