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Extraordinary but fairly known British TV shows worth seeing?

Serientest: Marchlands

Spoilerfrei
23. Juni 2017, 19:23 Uhr
Spoilerfrei
Tobias
23.06.17

Der UK Serientest des Monats Juni ist schon etwas ganz besonderes. Denn normalerweise laufen Serien oder Filme in ihren Heimatländern unter großen Erfolg und mitunter auch überregional, werden dann aber vom US amerikanischen Markt entdeckt, „neu erfunden“ und als der letzte heiße Shizzle aus den USA verkauft. Fragen Sie mal bei Kōshun Takami oder Kenta Fukasaku nach wie sie das finden. Anyway.

„Marchlands“ ist den entgegengesetzten Weg gegangen. Also im Ansatz. Denn die Serie basiert auf einen US Piloten mit dem Namen „The Oaks“ aus der US Season 2008/2009, der für den Sender Fox produziert dann aber doch nicht ausgestrahlt wurde. Der Autor von „The Oaks“, David Schulner, konnte dann aber mit seiner Idee über eine mysteriöse und fantasievollen Geistergeschichte bei ITV landen und dort auch für die Serie um die es heute geht, „Marchlands“, verantwortlich zeichnen. Man hat also die Idee von „The Oaks“ genommen und diese von den USA nach England verpflanzt. Und nach den fünf Folgen der Miniserie kann ich sagen, sie haben gut daran getan, dies zu tun.

Seriensteckbrief

Name: Marchlands
Genre: Drama
Laufzeit: 60 Minuten
Folgen: 5
Ausstrahlung: 2011 (ITV)
Darsteller: Jodie Whittaker, Denis Lawson, Alex Kingston, Dean Andrews, Shelley Conn, Elliot Cowan, Anne Reid u.v.m.

Handlung

In „Marchlands“ haben wir eine klassische Geistergeschichte in deren Mittelpunkt ein Anwesen steht – Marchlands genannt – welches von verschiedenen Generationen und Familien bewohnt wird. Wir verfolgen in der Serie drei dieser Familien. Zum einen die Familie Bowen (1968), die Familie Maynard (1987) und die Familie Ashburn (2010). Und wie es sich für eine old school Geistergeschichte gehört, besteht zwischen diesen Familien eine besondere Beziehung: Alice Bowen.

Die Familie Bowen besteht aus Ruth und Paul sowie aus Pauls Eltern Robert und Evelyn. Ruth und Paul sind schon seit einigen Jahren glücklich verheiratet, Paul arbeitet im familieneigenen Holzwerk und Ruth ist eine umsorgende Mutter der kleinen Alice. Aber dann passiert das Unvorstellbare. Bei einem Spaziergang mit ihrem Opa verschwindet Alice plötzlich im Wald und wird einige Stunden später tot aus einem Teich gezogen. Das Glück der Bowens ist zerstört und insbesondere Ruth kann sich mit dem Tod ihrer kleinen Tochter nicht abfinden.

Die Familie Maynard besteht aus Helen und Eddie sowie ihren Kindern Scott und Amy. Eines Tages erzählt Amy von ihrer imaginären Freundin. Die Eltern machen sie anfangs keine allzu großen Gedanken aber als die Erzählungen immer realistischer werden, werden die Sorgen größer und man überlegt die kleine Amy einer psychologischen Untersuchung zu unterziehen. Das Amys imaginäre Freundin auf den Namen Alice hört muss man wahrscheinlich nicht unbedingt erwähnen, vollständigkeitshalber will ich dies aber tun.

Und wir haben die Familie Ashburn, die aus Nisha und Mark besteht wobei Mark und Nisha noch nicht verheiratet sind, aber verlobt. Nisha ist schwanger und war der aktive Part in der Beziehung, zurück in Marks Heimatort zu ziehen um dort das gemeinsame Kind in der Natur und der Ruhe eines kleinen Dorfes aufzuziehen. Mark ist beruflich recht eingespannt so dass Nisha recht häufig allein im großen Haus ist welches auch noch nicht komplett renoviert ist. Anfangs ist alles so wie sich Nisha ein Leben in einem großen Haus vorgestellt hat aber dann bemerkt sie komische Geräusche und es kommt zu mysteriösen Situationen die sie nicht erklären kann. Kurz vor der Geburt ihrer Tochter überzeugt Mark seine Verlobte, dass sie eine Hilfe im Haushalt und bei der Tochter gebrauchen könnte. So wird eine ältere Dame eingestellt, die früher eine Hebamme war und Nisha im Haus und in den ersten Wochen mit dem Baby helfen soll. Die ältere Damen hört im übrigen auf einen uns bekannten Namen: Ruth Bowen.

Ja, genau jene Ruth Bowen. Sie ist immer noch auf der Suche nach der Wahrheit und der Erkenntnis, wie ihre Tochter vor vielen, vielen Jahren ums Leben gekommen ist. Denn auch Ruth kommt nicht zur Ruhe.

Einordnung

Die Geschichte, die in „Marchlands“ erzählt wird ist jetzt keine außergewöhnlich neue Geschichte. Die Idee, dass ein herumwandelnder Geist aus einer frühen Zeit die nachfolgenden Bewohner des Hauses heimsucht, ist jetzt nicht gerade neu. Aber sie hat in meinen Augen immer noch den Glanz und die Unterhaltungskraft wie beim ersten Mal. Es kommt eben darauf an, wie diese Geschichte erzählt wird, dass die Darsteller überzeugen können und vor allem dass die Geschichte um den Tod des Menschen nachhaltig erklärt und einen entsprechenden Impakt auf die eigentliche Geschichte hat und erklären kann, warum dieser Mensch seine Ruhe einfach nicht finden kann.

Und in „Marchlands“ haben wir genau dies. Wir haben in allen drei Familien sympathische Darsteller und Figuren und jeder der Darsteller schafft es in meinen Augen die jeweilige Figur sehr real darzustellen. Mir haben insbesondere Jodie Whittaker („Broadchurch“) als die junge Ruth Bowen, Dean Andrews („Life on Mars“) als Eddie Maynard sowie Sydney Wade (kleinere Rollen in „Happy Valley“; „Sherlock“ etc.) als seine Serientochter Amy gefallen. Wirklich toll wie insbesondere diese Drei ihre Figuren verkörpert haben. Ich empfand mit ihren Ängsten und konnte mich sehr schnell mit ihnen sympathisieren und irgendwie auch identifizieren. Aber auch der restliche Cast ist interessant und weiß zu überzeugen.

Was mir an der Art und Weise der Serie gut gefallen hat, ist die laufende Mischung der Zeitebenen und die Parallelität in der Erzählung über die drei Familien hinweg. Wir befinden uns beispielsweise in der Küche der Bowens und eine entrüstete Ruth verlässt die Küche, um dann in der nächsten Szene Helen Maynard aus genau dieser Tür ins Wohnzimmer gehen zu lassen. Die Serie schafft es mit Leichtigkeit, die Geschichte so zu erzählen und vor allem zu zeigen, dass man nicht das Gefühl bekommt, dass hier drei unterschiedliche Geschichten aus unterschiedlichen Zeiten erzählt wird sondern ein ganz große Gesamtgeschichte. Großer Kamera- und Drehbuchsport.

Und die Auflösung? Ich verrate natürlich nichts konkretes aber ich empfand die abschließende Auflösung als gelungen und sie rundete für mich den durchweg positiven Eindruck von „Marchlands“ ab. Für Freunde von Serien wie „Jordskott“ oder „The Living and the Dead“ dürfte „Marchlands“ definitiv etwas sein. Für Freunde einer klassischen Geisterstory mit interessanten Figuren und Darstellern aber natürlich auch.

The Oaks Trilogy

„Marchlands“ ist Teil der sogenannten „The Oaks Trilogy“. Denn die Idee dieser familienübergreifenden Geistergeschichte wurde von David Schulner nicht nur in „Marchlands“ erzählt, nein, man kann sich diese Geschichte auch in einer leicht anderen Form, natürlich auch mit einer anderen Auflösung und anderen Familien und Zeiten in „Lightfields“ (2013) anschauen. Und wenn man sich die Kritiken so anschaut wäre „Lightfields“ wohl auch durchaus sehenswert.

Es war sogar ein dritter Teil geplant. Aber „Kingfields“ wurde nie realisiert, geschweige denn ausgestrahlt. Die Serie hätte aus der Sicht Schulners die Geistertrilogie abgeschlossen, der verantwortliche Sender ITV hatte dann aber doch genug von dieser Geistergeschichte.

Aber wie bereits geschrieben, „Marchlands“ steht für sich selbst und ist definitiv binge worthy. Solltet ihr also mal die Chance haben in die Serie reinschauen zu können, tut dies. Oder ihr macht das so wie ich, kauft euch eine gebrauchte DVD aus dem UK – gibt´s schon für wenige britische Pfund – und genießt eine tolle Miniserie.

Bilder: ITV

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