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Lauter ausgefallene Aufgaben

Streaming-Tipp: Comedy-Game-Show „Taskmaster“

Spoilerfrei
1. Juli 2020, 12:27 Uhr
Spoilerfrei
Maik
01.07.20

Fünf Comedians, die ausgefallene Aufgaben lösen müssen, ein Assistent und der große Taskmaster – das sind die Hauptzutaten der britischen Comedy-Show „Taskmaster“. Und ja, das „groß“ ist nicht nur (wenn auch vornehmlich) im übertragenen Sinne zu verstehen, Host Greg Davies ist mit 2,03 Metern tatsächlich ein ziemlicher Hühne. Entsprechend wird sein persönlicher Assistent auch „Little Alex Horne“ genannt. Könnte aber auch daran liegen, dass der auf einem auch noch etwas niedrigeren Thron gesetzt worden ist. Und das, obwohl Horne der eigentliche Erfinder des Spaß-Formates ist, das ursprünglich gar nicht für das Fernsehen gedacht war.

Entstehung von „Taskmaster“

Im Rahmen des Edinburgh Festival Fringe 2010 kam Horne mit dem Konzept für „Taskmaster“ auf, ab 2015 lief die Show beim unbekannteren Nischen-Sender Dave. Insgesamt neun Staffeln mit jeweils wechselndem Comedy-Ensemble wurden ausgestrahlt, doch dieses Jahr gibt es freudigerweise ein paar Änderungen. Zum einen läuft das Format ab 2020 auf dem UK-Sender Channel 4, zum anderen ab 2. August sogar im Original in den USA (auf The CW), wo es 2018 bereits eine Adaption mit Reggie Watts als Taskmaster zu sehen gab (und auch in Schweden läuft das Programm seit 2017 unter dem Namen „Bäst i Test“) – aber nein, das Beste für uns alle: Die Folgen werden seit Anfang des Jahres nach und nach in voller Länge auf YouTube veröffentlicht!

Hier gibt es etwas mehr zur Entstehung des Konzeptes und den Hintergründen der Show erklärt:

Lustig, kreativ, originell

Aber kommen wir zum Wesentlichen: dem Konzept. Das ist eigentlich ganz einfach. Pro Staffel treten fünf lustige Leute gegeneinander an. Jede Folge gibt es mehrere Tasks (also Aufgaben), die es zu bewältigen gilt, beginnend mit dem „Price Task“. Für den hat jede/r einen Gegenstand mitgebracht und der Taskmaster ordnet diese nach eigenem Befinden (er hat immer Recht!). Das beste Mitbringsel erhält fünf Punkte, das zweitbeste vier, das schlechteste einen, bla-blubb. Alle mitgebrachten Gegenstände bilden den Preis für die gewinnende Person der Folge. Aber alle Punkte der Ausgabe werden weiter genommen, um über die Staffel hinweg einen Gesamt-Sieger oder -Siegerin kürzen zu können.

Das Regelwerk drumherum ist aber eher unwichtig. Viel wichtiger sind die Tasks! Anfang des Jahres bin ich eher zufällig über die Aufgabe „Stelle ein Videospiel in real nach“ gestolpert und musste es prompt verbloggen. Kürzlich folgte „Mache das beste Geräusch!“. Bei allen Aufgaben haben die Teilnehmenden eine bestimmte Zeit und andere Vorgaben, ansonsten sind sie freigestellt, wie sie die Aufgabe genau meistern wollen. Gerade diesen Sinn für Interpretation und auch mal das Setzen eigener Regeln gefällt mir so sehr. Wer Schlupflöcher findet, darf sie benutzen – solange der Taskmaster es am Ende bewilligt. So erhält man meist fünf komplett unterschiedliche Lösungsansätze präsentiert, die nicht selten spätestens in der Diskussion im Nachgang mit einer erhöhten Schimpfwort-Dichte daher kommen. Vor allem, wenn Leute merken, dass ihre Idee nicht so ganz durchdacht war…

Hier mal ein kleines Beispiel. Die Aufgabe dieses Team-Tasks lautet „Erziele elf Punkte so schnell wie möglich!“. Eigentlich ganz leicht. Nur, dass die Kandidat*innen nicht wissen, wie man Punkte erzielt.

„From series 1 of Taskmaster, Tim Key, Josh Widdicombe, Roisin Conaty, Romesh Ranganathan and Frank Skinner attempt to score 11 points in this squash court. But this is Taskmaster, and it’s obviously not as easy as it looks.“

Das ist nur einer von mehreren Drehs, die die Macher immer wieder finden. Sei es, dass ein Kandidat reingelegt wird, indem nur er einen ultra-nervigen Task durchleben muss, in dem er die Anzahl an Cornflakes in einer Packung zählen muss, oder dass nur einer von fünfen am Ende seines Tasks noch „Rede die ganze Zeit mit einem anderen Akzent“ zu lesen bekommt. Auch ist die Präsentation der Filmchen immer wieder für Überraschungen gut. Oft werden Teilnehmende gruppiert dargestellt, da sie ähnliche Ansätze hatten, mal der geniale Einfall als letztes gezeigt, mal das komplette Desaster. Und auch die Inszenierung von Twists bei zum Beispiel dem Aufdecken von Regelverstößen ist sehr gekonnt gemacht. Allgemein besticht „Taskmaster“ vor allem auch durch die Schlagfertigkeit ihrer Protagonisten, allen voran natürlich Greg Davies und Alex Horne, die zudem ihre kleinen „Banters“ auch immer wieder vorzüglich aufziehen und ihre vorgeschriebenen Dialoge in der Regel sehr authentisch wirken lassen. Und kleine, wiederkehrende Elemente, wie das Anzeigen des Folgen-Teiles, der nun beginnt, wissen den Kult-Status des Formates zu stärken.

„Taskmaster“ auf YouTube anschauen

So, genug geschrieben – schaut euch „Taskmaster“ doch einfach selbst an! Auf dem offiziellen YouTube-Kanal der Show sind mittlerweile fünfeinhalb der Staffeln hochgelagen worden, etwa wöchentlich erscheinen neue. Hier die allererste Folge aus dem Jahr 2015 – wo Greg Davies noch keinen Bart hatte:

„Taskmaster“ in Deutschland?

Da ja bereits ein paar internationale Adaptionen stattgefunden haben, fragt man sich natürlich auch, ob und vor allem wie ein deutsches „Taskmaster“ aussehen würde oder könnte. Von unnötigen deutschen Bei- oder Neutiteln wie „Aufgabenmeister“ abgesehen, frage ich mich vor allem, wer da der Taskmaster sein könnte (kurioserweise haben wir da beide an Hugo Egon Balder gedacht…) und wann uns die wirklich lustigen Comedians ausgehen würden. Alleine die „Quotenfrau“ (oder im Idealfall natürlich zwei oder drei im Fünfer-Ensemble) dürfte auf Dauer schwer zu besetzen sein. „Nenn doch mal zehn aktive und lustige Comediennes!“ forderte mich mein Lieblingsmädchen jüngst auf. Aus dem Stegreif kam ich auf eine Hand voll (Martina Hill, Carolin Kebekus, Tahnee, Anke Engelke, vielleicht noch Ilka Bessin oder auch Enissa Amani, aber dann…? Google ist dein Freund und ja, im Kabarett-Bereich kommen dann ein paar mehr (mir größtenteils komplett unbekannte Namen), aber ja – es gibt zu wenige (wirklich geförderte und ins Kameralicht gestellte) Damen in der Comedy-Szene. Ach ja, Hazel Brugger noch! Aber ja, ich würde mich über eine Adaption freuen. Da der britische Stil sicherlich verloren ginge, könnte viel Charme flöten gehen, aber solange kein RTL oder Sat.1 das Ding mit 08/15-Flitzpiepen besetzt, so dass da Mario Barth und Co. rumfleuchen, könnte das lustig werden. Eine Staffel mit Moritz Neumeier, Hazel Brugger, Fabian Köster, Tahnee und Torsten Sträter mit Jürgen von der Lippe als Taskmaster und Olli Dietrich als Assistent (oder Stefan Raab und Elton!)? Ich würde es feiern!

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