Chernobyl Archiv - seriesly AWESOME https://www.serieslyawesome.tv/category/drama/chernobyl/ sAWE.tv - Das Blog-Zuhause der besten Serien! Wed, 24 Jun 2020 12:52:13 +0000 de-DE hourly 1 https://www.serieslyawesome.tv/wp-content/uploads/2017/10/cropped-Unbenannt-1-1-45x45.jpg Chernobyl Archiv - seriesly AWESOME https://www.serieslyawesome.tv/category/drama/chernobyl/ 32 32 49589509 Chernobyl: Compositing Breakdown by DNEG https://www.serieslyawesome.tv/chernobyl-compositing-breakdown-by-dneg/ https://www.serieslyawesome.tv/chernobyl-compositing-breakdown-by-dneg/#respond Wed, 24 Jun 2020 12:52:13 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=118924 Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Digitaleffekt-Schmiede DNEG bereits einen vierteiligen Video-Blick hinter die Kulissen der preisgekrönten Serie "Chernobyl" geliefert. Im sogenannten "Compositing Breakdown" gibt es weitere Spezialeffekte zu sehen, die aus dem Computer stammen und vermutlich nicht direkt allen Zuschauern aufgefallen sein dürften.
"Watch our compositing breakdown for HBO’s Emmy award winning series ‘Chernobyl’ to get a peek into the outstanding work of our compositing department on this historic drama."
Für weitere interessante Einblicke in die Entstehung von "Chernobyl" sei euch dieser Beitrag über die Make-up- und Prothesen-Arbeiten für die Serie ans Herz gelegt.

via: iamag

]]>
Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Digitaleffekt-Schmiede DNEG bereits einen vierteiligen Video-Blick hinter die Kulissen der preisgekrönten Serie "Chernobyl" geliefert. Im sogenannten "Compositing Breakdown" gibt es weitere Spezialeffekte zu sehen, die aus dem Computer stammen und vermutlich nicht direkt allen Zuschauern aufgefallen sein dürften.
"Watch our compositing breakdown for HBO’s Emmy award winning series ‘Chernobyl’ to get a peek into the outstanding work of our compositing department on this historic drama."
Für weitere interessante Einblicke in die Entstehung von "Chernobyl" sei euch dieser Beitrag über die Make-up- und Prothesen-Arbeiten für die Serie ans Herz gelegt.

via: iamag

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/chernobyl-compositing-breakdown-by-dneg/feed/ 0 118924
Mein Serienjahr 2019: Kira https://www.serieslyawesome.tv/mein-serienjahr-2019-kira/ https://www.serieslyawesome.tv/mein-serienjahr-2019-kira/#respond Thu, 26 Dec 2019 10:15:09 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=108161 Schon wieder fast um, dieses 2019! Zeit, das Jahr mal wieder Revue passieren zu lassen und einen Blick auf unsere ganz persönlichen Serien-Highlights zu werfen. Wie gut, dass wir auch jeden Monat einen Rückblick machen, was wir so gesehen haben - denn ehrlich gesagt, müsste ich sonst immer ganz schön grübeln, was vor einem Dreivierteljahr wohl über meinen Bildschirm geflackert ist - und trotzdem würde ich wahrscheinlich die Hälfte vergessen. Gestern hat euch Michael bereits sein Serienjahr vorgestellt. Heute mache ich weiter. Was waren denn eure Highlights in diesem Jahr?

Most AWESOME Drama: Chernobyl

Während ich in der Kategorie Drama letztes Jahr die spanische Netflix-Produktion "Haus des Geldes" eingeordnet habe, wird es dieses Jahr um einiges dramatischer. Für mich ist die HBO-Miniserie "Chernobyl" ein eindeutiges Highlight in diesem Jahr gewesen. In nur fünf Folgen, aber dadurch nicht weniger eindringlich, wird die Geschichte der katastrophalen Kernschmelze im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl erzählt, die sich im April 1986 ereignet hat. Die Kombination aus unheimlich guten Schauspielern (insbesondere Jared Harris, aber auch Stellan Skarsgård, Jessie Buckley und Emily Watson), wissenschaftlicher Erklärung der Sachverhältnisse und der Aufarbeitung realer historischer Ereignisse, die es schafft, das große Ganze darzustellen, aber auch die Einzelschicksale in den Fokus zu rücken, macht es nahezu unerträglich, die Serie am Stück zu schauen, so nah geht sie einem. Die Episoden haben mich direkt gepackt und nicht mehr losgelassen. Und sonst: Nicht unerwähnt bleiben darf in meinem Serienrückblick auch der "Breaking Bad"-Film "El Camino". Diese schöne ausgeklügelte Fortsetzung ging runter wie eine extra-lange Episode "Breaking Bad", ohne aus dem altbewährten Muster der Serie auszubrechen. Tolle Kinematographie, toller Aaron Paul, tolles altes Gefühl, das für einen kurzen Moment wieder da war.

Most AWESOME Comedy: The End of the F***ing World

Letztes Jahr habe ich in dieser Kategorie die erste Staffel genannt, dieses Jahr war meine liebste Comedy-Serie die zweite Staffel "The End of the F***ing World". Die kurzweiligen acht Folgen zergehen mit ihrer so unterhaltsamen, stumpfen und düsteren Note auf der Zunge. Jessica Barden finde ich super und den britischen Humor ebenso. Mal sehen, ob die dritte Staffel es im nächsten Jahr ebenfalls in diese Kategorie schafft. Und sonst: Auch letztes Jahr ist Anfang Dezember eine neue Staffel "The Marvelous Mrs. Maisel" gestartet, die ich erst im Frühjahr habe nachholen können. Entsprechend war die zweite Staffel des Comedy-Dramas schon ein Highlight in 2019 für mich - und mal sehen, ob ich es sogar dieses Jahr noch schaffe, auch die dritte Staffel noch hinterher zu schieben. Gerade erst begonnen habe ich mit "Fleabag", könnte mir aber vorstellen, dass Phoebe Waller-Bridge sich mit dieser Serie auch in dieser Kategorie durchsetzen könnte.

Most AWESOME SciFantasy: Stranger Things

Im letzten Jahr konnte es als most AWESOME SciFantasy nur eine Serie für mich geben ("Westworld"), 2020 wird es aller Voraussicht nach (und hoffentlich) auch nur eine Serie für mich geben werden ("Westworld"), in diesem Jahr und Sommer aber bleibt definitiv "Stranger Things" als Highlight für mich zu vermerken. Die dritte Staffel hat so viel Spaß gemacht, das 80er Jahre-Feeling war noch ausgeprägter und witziger als sonst, die Musik sowieso wieder klasse. Die Science-Fiction- und Fantasy-Elemente sind für mich zwar tatsächlich sogar mit der Story total in den Hintergrund gerückt, die Jungschauspieler haben aber wie zuvor auf ganzer Linie überzeugt. Gut gefallen hat mir auch, dass die neue Staffel wieder im Sommer anlief und wir buntes Badeanstaltwetter geliefert bekommen haben, statt wie beim letzten Mal Halloween-Kostüme (die natürlich auch super waren, aber diesmal halt einen schönen Kontrast darstellten).

Most AWESOME Neustart: Modern Love

Die Romantic Comedy "Modern Love" mit hochkarätiger Besetzung hat mir den Herbst total versüßt. Acht Folgen lang bekommen wir ungewöhnliche, herzergreifende, verwirrende und hoffnungslose Liebesgeschichten und Beziehungsgeflechte mit unterschiedlichen Charakteren wie es sie nur geben kann geliefert, basierend auf der gleichnamigen New York Times Kolumne. Die Serie ist anders, zum Teil nüchtern, erfrischend und irgendwie belebend. Modern eben. Und sonst: Auch den Start der Miniserie "Unbelievable" fand ich sehr gelungen. Das Drama zieht einen zwar ziemlich runter und die Ungerechtigkeit, die den Opfern, vor allem der Protagonistin, widerfährt, macht einen so wütend, dass man jemanden auf der Stelle dafür bestrafen möchte. Gleichzeitig bringt die Arbeit der beiden weiblichen Detectives den Glauben an das Gute und die integrierte Polizeiarbeit über Staatengrenzen hinweg wieder zurück.

Größte Überraschung: Der Pass

Die größten Überraschungen in diesem Jahr sind dem deutschen Serienmarkt entsprungen. Anfang des Jahres hat mich das deutsch-österreichische Sky Original "Der Pass" gepackt, Mitte des Jahres hat "DARK" meine Erwartungen an eine zweite Staffel weitaus übertroffen. Beide Serien waren sehr atmosphärisch, spannend und düster inszeniert. "Der Pass" war schon sehr verstrickt, "DARK" hingegen war so komplex, dass man kaum noch folgen konnte und sich im besten Fall mit einer Timeline und einem Stammbaum zu helfen wissen musste. Und sonst: Überrascht hat mich zudem die Doku-Miniserie "Unser Planet", die unter verschiedenen Oberthemen die eindrucksvollen Zusammenhänge unserer Erde mit ihren Tiere und Pflanzen abbildet und verdeutlicht, wie tief die Spuren sind, die der Mensch bisher schon hinterlassen hat - und welche Auswirkungen das rücksichtslose Fortfahren noch haben kann und wird, sollte sich an vielen Lebens- und Verhaltensweisen nichts ändern. Wahnsinnsaufnahmen, unterlegt mit David Attenboroughs wunderbarer Erzähl- und Erklärstimme.

Größte Enttäuschung: The I-Land

Natürlich könnte ich als größte Enttäuschung in 2019 das Offensichtliche nennen, das da für mich das Finale von "Game of Thrones" wäre. Mach ich aber nicht, denn obwohl die letzten Folgen von Logikfehlern gezeichnet waren und die Handlung nicht unbedingt den tollsten Ausgang nahm, könnte ich dieser Serie diesen Titel nicht verleihen. Auch nennen könnte ich an dieser Stelle "The Walking Dead" - aber hier muss ich gestehen, dass die Serie mich, um mich zu enttäuschen, einfach gar nicht mehr genug interessiert. Die Folgen laufen bei mir schon lange nur noch nebenbei. Richtig enttäuscht hat mich in diesem Jahr der Neustart "The I-Land". Ich habe tatsächlich schon lange nicht mehr so schlechte Dialoge gehört, so dürftiges Schauspiel gesehen und eine so flache Story erlebt.

Most AWESOME Scene: Chernobyl

Die wohl eindringlichste Szene des Jahres 2019 war für mich die, in der ich in "Chernobyl" mit den Aufräumarbeitern auf das Dach des Atomkraftwerks gestiegen bin, in dem zuvor der Reaktormantel explodiert ist. Für exakt 90 Sekunden (in Echtzeit) folgen wir einem Liquidator, wie er seinen Teil dazu beiträgt, das Dach vom zerstörerischen, höchstgradig radioaktiv strahlendem Graphit zu befreien. Ein einziger Take bringt uns ganz nah an die für uns nahezu unbekannte Figur heran, das dauerhaft anwesende Knacken des Geräts, das die radioaktive Strahlung misst, verdeutlicht den Wettlauf mit der Zeit und macht die Bedrohung noch spürbarer, ebenso wie die nervöse Kamera, die sich dreht und wendet und uns nicht wegschauen, geschweige denn atmen lässt.

Most AWESOME Character: Queen Elizabeth II (Olivia Colman) in "The Crown"

Ich habe ja erst vor Kurzem begonnen, "The Crown" zu schauen, aber fand die Serie sofort richtig gut. Mittlerweile habe ich mich auch schon zur neuen, dritten Staffel vorgearbeitet, habe den Zeitsprung und den damit verbundenen Darstellerwechsel verkraftet und während ich zuvor schon Claire Foy in ihrer Rolle als Queen Elizabeth II gefeiert habe, kann ich nun gar nicht anders, als auch Olivia Colman in der übernommenen Rolle zu bejubeln. Die Herausforderung für die Schauspielerinnen, nicht nur die Rolle einer Monarchin so gut wie möglich darzustellen, sondern auch noch eine real existierende Person so authentisch wie möglich nachzustellen, ist riesig. Beide Darstellerinnen haben dies auf ihre eigene Weise wirklich toll gemacht und Olivia Colman hat für mich dafür in diesem Jahr die Auszeichnung verdient. Und sonst: Ziemlich gut fand ich ja auch Scoot McNairy als Tom Purcell in der dritten Staffel "True Detective". Selten habe ich mit einem verzweifelten Vater wie ihm in seiner Rolle so mitgelitten.

Most AWESOME Quote: True Detective

Und wenn wir schon dabei sind: Auch in die Zitatkategorie hat es "True Detective" geschafft - und zwar ein sehr eingängiges Zitat aus der dritten Staffel, das verdeutlicht, wie sehr es doch in der ganzen Season um Erinnerungen und Vergänglichkeit geht und das in dem Sinne auch ziemlich zeitlos ist (und zudem meinem Lieblingszitat aus dem letzten Jahr total nahe kommt):
"What will become of you and me besides the photo and the memory?" (True Detective S03E08)
Okay, ich gebe es zu: Eigentlich ist dies mein Lieblingszitat gewesen:
"My best friend's a dog." (True Detective S03E05)

Nachzuholen in 2020

Letztes Jahr standen auf meiner Nachzuholen-Liste für 2019 "Patrick Melrose", "Dogs of Berlin", "Bad Banks" und "Sharp Objects". Bis auf "Bad Banks" habe ich diese Serien tatsächlich dieses Jahr nachgeholt. Mal sehen, ob das 2020 wieder so klappt. Denn da möchte ich definitiv "Euphoria", "Mr. Robot", "When They See Us" und den Rest von "Fleabag" nachholen.

In 2020 freue ich mich auf...

... na klar, die dritte Staffel "Westworld". Ansonsten freue ich mich ehrlich gesagt vor allem darauf, mal etwas mehr Zeit auch für Angefangenes, Liegengebliebenes und von Jahr zu Jahr Mitgeschlepptes zu haben. Mal sehen, wie sich die Liste allein im Laufe der nächsten Wochen schon erweitern wird. Habt weiterhin schöne Weihnachten und rutscht gut ins neue Jahr!]]>
Schon wieder fast um, dieses 2019! Zeit, das Jahr mal wieder Revue passieren zu lassen und einen Blick auf unsere ganz persönlichen Serien-Highlights zu werfen. Wie gut, dass wir auch jeden Monat einen Rückblick machen, was wir so gesehen haben - denn ehrlich gesagt, müsste ich sonst immer ganz schön grübeln, was vor einem Dreivierteljahr wohl über meinen Bildschirm geflackert ist - und trotzdem würde ich wahrscheinlich die Hälfte vergessen. Gestern hat euch Michael bereits sein Serienjahr vorgestellt. Heute mache ich weiter. Was waren denn eure Highlights in diesem Jahr?

Most AWESOME Drama: Chernobyl

Während ich in der Kategorie Drama letztes Jahr die spanische Netflix-Produktion "Haus des Geldes" eingeordnet habe, wird es dieses Jahr um einiges dramatischer. Für mich ist die HBO-Miniserie "Chernobyl" ein eindeutiges Highlight in diesem Jahr gewesen. In nur fünf Folgen, aber dadurch nicht weniger eindringlich, wird die Geschichte der katastrophalen Kernschmelze im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl erzählt, die sich im April 1986 ereignet hat. Die Kombination aus unheimlich guten Schauspielern (insbesondere Jared Harris, aber auch Stellan Skarsgård, Jessie Buckley und Emily Watson), wissenschaftlicher Erklärung der Sachverhältnisse und der Aufarbeitung realer historischer Ereignisse, die es schafft, das große Ganze darzustellen, aber auch die Einzelschicksale in den Fokus zu rücken, macht es nahezu unerträglich, die Serie am Stück zu schauen, so nah geht sie einem. Die Episoden haben mich direkt gepackt und nicht mehr losgelassen. Und sonst: Nicht unerwähnt bleiben darf in meinem Serienrückblick auch der "Breaking Bad"-Film "El Camino". Diese schöne ausgeklügelte Fortsetzung ging runter wie eine extra-lange Episode "Breaking Bad", ohne aus dem altbewährten Muster der Serie auszubrechen. Tolle Kinematographie, toller Aaron Paul, tolles altes Gefühl, das für einen kurzen Moment wieder da war.

Most AWESOME Comedy: The End of the F***ing World

Letztes Jahr habe ich in dieser Kategorie die erste Staffel genannt, dieses Jahr war meine liebste Comedy-Serie die zweite Staffel "The End of the F***ing World". Die kurzweiligen acht Folgen zergehen mit ihrer so unterhaltsamen, stumpfen und düsteren Note auf der Zunge. Jessica Barden finde ich super und den britischen Humor ebenso. Mal sehen, ob die dritte Staffel es im nächsten Jahr ebenfalls in diese Kategorie schafft. Und sonst: Auch letztes Jahr ist Anfang Dezember eine neue Staffel "The Marvelous Mrs. Maisel" gestartet, die ich erst im Frühjahr habe nachholen können. Entsprechend war die zweite Staffel des Comedy-Dramas schon ein Highlight in 2019 für mich - und mal sehen, ob ich es sogar dieses Jahr noch schaffe, auch die dritte Staffel noch hinterher zu schieben. Gerade erst begonnen habe ich mit "Fleabag", könnte mir aber vorstellen, dass Phoebe Waller-Bridge sich mit dieser Serie auch in dieser Kategorie durchsetzen könnte.

Most AWESOME SciFantasy: Stranger Things

Im letzten Jahr konnte es als most AWESOME SciFantasy nur eine Serie für mich geben ("Westworld"), 2020 wird es aller Voraussicht nach (und hoffentlich) auch nur eine Serie für mich geben werden ("Westworld"), in diesem Jahr und Sommer aber bleibt definitiv "Stranger Things" als Highlight für mich zu vermerken. Die dritte Staffel hat so viel Spaß gemacht, das 80er Jahre-Feeling war noch ausgeprägter und witziger als sonst, die Musik sowieso wieder klasse. Die Science-Fiction- und Fantasy-Elemente sind für mich zwar tatsächlich sogar mit der Story total in den Hintergrund gerückt, die Jungschauspieler haben aber wie zuvor auf ganzer Linie überzeugt. Gut gefallen hat mir auch, dass die neue Staffel wieder im Sommer anlief und wir buntes Badeanstaltwetter geliefert bekommen haben, statt wie beim letzten Mal Halloween-Kostüme (die natürlich auch super waren, aber diesmal halt einen schönen Kontrast darstellten).

Most AWESOME Neustart: Modern Love

Die Romantic Comedy "Modern Love" mit hochkarätiger Besetzung hat mir den Herbst total versüßt. Acht Folgen lang bekommen wir ungewöhnliche, herzergreifende, verwirrende und hoffnungslose Liebesgeschichten und Beziehungsgeflechte mit unterschiedlichen Charakteren wie es sie nur geben kann geliefert, basierend auf der gleichnamigen New York Times Kolumne. Die Serie ist anders, zum Teil nüchtern, erfrischend und irgendwie belebend. Modern eben. Und sonst: Auch den Start der Miniserie "Unbelievable" fand ich sehr gelungen. Das Drama zieht einen zwar ziemlich runter und die Ungerechtigkeit, die den Opfern, vor allem der Protagonistin, widerfährt, macht einen so wütend, dass man jemanden auf der Stelle dafür bestrafen möchte. Gleichzeitig bringt die Arbeit der beiden weiblichen Detectives den Glauben an das Gute und die integrierte Polizeiarbeit über Staatengrenzen hinweg wieder zurück.

Größte Überraschung: Der Pass

Die größten Überraschungen in diesem Jahr sind dem deutschen Serienmarkt entsprungen. Anfang des Jahres hat mich das deutsch-österreichische Sky Original "Der Pass" gepackt, Mitte des Jahres hat "DARK" meine Erwartungen an eine zweite Staffel weitaus übertroffen. Beide Serien waren sehr atmosphärisch, spannend und düster inszeniert. "Der Pass" war schon sehr verstrickt, "DARK" hingegen war so komplex, dass man kaum noch folgen konnte und sich im besten Fall mit einer Timeline und einem Stammbaum zu helfen wissen musste. Und sonst: Überrascht hat mich zudem die Doku-Miniserie "Unser Planet", die unter verschiedenen Oberthemen die eindrucksvollen Zusammenhänge unserer Erde mit ihren Tiere und Pflanzen abbildet und verdeutlicht, wie tief die Spuren sind, die der Mensch bisher schon hinterlassen hat - und welche Auswirkungen das rücksichtslose Fortfahren noch haben kann und wird, sollte sich an vielen Lebens- und Verhaltensweisen nichts ändern. Wahnsinnsaufnahmen, unterlegt mit David Attenboroughs wunderbarer Erzähl- und Erklärstimme.

Größte Enttäuschung: The I-Land

Natürlich könnte ich als größte Enttäuschung in 2019 das Offensichtliche nennen, das da für mich das Finale von "Game of Thrones" wäre. Mach ich aber nicht, denn obwohl die letzten Folgen von Logikfehlern gezeichnet waren und die Handlung nicht unbedingt den tollsten Ausgang nahm, könnte ich dieser Serie diesen Titel nicht verleihen. Auch nennen könnte ich an dieser Stelle "The Walking Dead" - aber hier muss ich gestehen, dass die Serie mich, um mich zu enttäuschen, einfach gar nicht mehr genug interessiert. Die Folgen laufen bei mir schon lange nur noch nebenbei. Richtig enttäuscht hat mich in diesem Jahr der Neustart "The I-Land". Ich habe tatsächlich schon lange nicht mehr so schlechte Dialoge gehört, so dürftiges Schauspiel gesehen und eine so flache Story erlebt.

Most AWESOME Scene: Chernobyl

Die wohl eindringlichste Szene des Jahres 2019 war für mich die, in der ich in "Chernobyl" mit den Aufräumarbeitern auf das Dach des Atomkraftwerks gestiegen bin, in dem zuvor der Reaktormantel explodiert ist. Für exakt 90 Sekunden (in Echtzeit) folgen wir einem Liquidator, wie er seinen Teil dazu beiträgt, das Dach vom zerstörerischen, höchstgradig radioaktiv strahlendem Graphit zu befreien. Ein einziger Take bringt uns ganz nah an die für uns nahezu unbekannte Figur heran, das dauerhaft anwesende Knacken des Geräts, das die radioaktive Strahlung misst, verdeutlicht den Wettlauf mit der Zeit und macht die Bedrohung noch spürbarer, ebenso wie die nervöse Kamera, die sich dreht und wendet und uns nicht wegschauen, geschweige denn atmen lässt.

Most AWESOME Character: Queen Elizabeth II (Olivia Colman) in "The Crown"

Ich habe ja erst vor Kurzem begonnen, "The Crown" zu schauen, aber fand die Serie sofort richtig gut. Mittlerweile habe ich mich auch schon zur neuen, dritten Staffel vorgearbeitet, habe den Zeitsprung und den damit verbundenen Darstellerwechsel verkraftet und während ich zuvor schon Claire Foy in ihrer Rolle als Queen Elizabeth II gefeiert habe, kann ich nun gar nicht anders, als auch Olivia Colman in der übernommenen Rolle zu bejubeln. Die Herausforderung für die Schauspielerinnen, nicht nur die Rolle einer Monarchin so gut wie möglich darzustellen, sondern auch noch eine real existierende Person so authentisch wie möglich nachzustellen, ist riesig. Beide Darstellerinnen haben dies auf ihre eigene Weise wirklich toll gemacht und Olivia Colman hat für mich dafür in diesem Jahr die Auszeichnung verdient. Und sonst: Ziemlich gut fand ich ja auch Scoot McNairy als Tom Purcell in der dritten Staffel "True Detective". Selten habe ich mit einem verzweifelten Vater wie ihm in seiner Rolle so mitgelitten.

Most AWESOME Quote: True Detective

Und wenn wir schon dabei sind: Auch in die Zitatkategorie hat es "True Detective" geschafft - und zwar ein sehr eingängiges Zitat aus der dritten Staffel, das verdeutlicht, wie sehr es doch in der ganzen Season um Erinnerungen und Vergänglichkeit geht und das in dem Sinne auch ziemlich zeitlos ist (und zudem meinem Lieblingszitat aus dem letzten Jahr total nahe kommt):
"What will become of you and me besides the photo and the memory?" (True Detective S03E08)
Okay, ich gebe es zu: Eigentlich ist dies mein Lieblingszitat gewesen:
"My best friend's a dog." (True Detective S03E05)

Nachzuholen in 2020

Letztes Jahr standen auf meiner Nachzuholen-Liste für 2019 "Patrick Melrose", "Dogs of Berlin", "Bad Banks" und "Sharp Objects". Bis auf "Bad Banks" habe ich diese Serien tatsächlich dieses Jahr nachgeholt. Mal sehen, ob das 2020 wieder so klappt. Denn da möchte ich definitiv "Euphoria", "Mr. Robot", "When They See Us" und den Rest von "Fleabag" nachholen.

In 2020 freue ich mich auf...

... na klar, die dritte Staffel "Westworld". Ansonsten freue ich mich ehrlich gesagt vor allem darauf, mal etwas mehr Zeit auch für Angefangenes, Liegengebliebenes und von Jahr zu Jahr Mitgeschlepptes zu haben. Mal sehen, wie sich die Liste allein im Laufe der nächsten Wochen schon erweitern wird. Habt weiterhin schöne Weihnachten und rutscht gut ins neue Jahr! ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/mein-serienjahr-2019-kira/feed/ 0 108161
Spezialeffekte: Making of „Chernobyl“ https://www.serieslyawesome.tv/spezialeffekte-making-of-chernobyl/ https://www.serieslyawesome.tv/spezialeffekte-making-of-chernobyl/#respond Sat, 12 Oct 2019 15:21:12 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=104252 Die Leute von DNEG haben eine vierteilige Video-Reihe veröffentlicht, die uns einen Blick hinter die Kulissen der Spezialeffekte in der Erfolgsserie "Chernobyl" zeigen. Dabei gibt es nicht einfach nur ein paar Vorher-Nachher-Aufnahmen zu sehen, sondern vor allem viele beschreibende Worte der Macher, die die grafischen Arbeiten einordnen.
"Go behind the scenes of HBO's Emmy Award winning 'Chernobyl' in our new Behind the VFX 4-part series. In this first video, DNEG Creative Director and VFX Supervisor Paul Franklin and 'Chernobyl' VFX Supervisor Max Dennison discuss how the visual effects contributed in telling the characters' personal stories and helped portray the impact of the disaster on the population."
"'You can really feel the level of detail and authenticity both before and after the disaster'. In part 2 of our 4-part Behind the VFX series, DNEG Creative Director Paul Franklin and 'Chernobyl' VFX Supervisor Max Dennison talk about the importance of authenticity in portraying the worst man-made disaster in history."
"In Part 3 of our 4-part Behind the VFX series, discover the meticulous research process that went into 'Chernobyl'. DNEG Creative Director Paul Franklin and 'Chernobyl' VFX Supervisor Max Dennison explore the influence and limits of science for HBO's Emmy-winning miniseries."
"The final installment of our 4-part Behind the VFX series brings us to the haunting vehicle graveyard scene of HBO's Emmy winning 'Chernobyl'. DNEG Creative Director Paul Franklin and 'Chernobyl' VFX Supervisor Max Dennison discuss how pictures from the past helped recreate the iconic scene."
]]>
Die Leute von DNEG haben eine vierteilige Video-Reihe veröffentlicht, die uns einen Blick hinter die Kulissen der Spezialeffekte in der Erfolgsserie "Chernobyl" zeigen. Dabei gibt es nicht einfach nur ein paar Vorher-Nachher-Aufnahmen zu sehen, sondern vor allem viele beschreibende Worte der Macher, die die grafischen Arbeiten einordnen.
"Go behind the scenes of HBO's Emmy Award winning 'Chernobyl' in our new Behind the VFX 4-part series. In this first video, DNEG Creative Director and VFX Supervisor Paul Franklin and 'Chernobyl' VFX Supervisor Max Dennison discuss how the visual effects contributed in telling the characters' personal stories and helped portray the impact of the disaster on the population."
"'You can really feel the level of detail and authenticity both before and after the disaster'. In part 2 of our 4-part Behind the VFX series, DNEG Creative Director Paul Franklin and 'Chernobyl' VFX Supervisor Max Dennison talk about the importance of authenticity in portraying the worst man-made disaster in history."
"In Part 3 of our 4-part Behind the VFX series, discover the meticulous research process that went into 'Chernobyl'. DNEG Creative Director Paul Franklin and 'Chernobyl' VFX Supervisor Max Dennison explore the influence and limits of science for HBO's Emmy-winning miniseries."
"The final installment of our 4-part Behind the VFX series brings us to the haunting vehicle graveyard scene of HBO's Emmy winning 'Chernobyl'. DNEG Creative Director Paul Franklin and 'Chernobyl' VFX Supervisor Max Dennison discuss how pictures from the past helped recreate the iconic scene."
]]>
https://www.serieslyawesome.tv/spezialeffekte-making-of-chernobyl/feed/ 0 104252
Chernobyl: Wie Make-up und Prothesen entstanden https://www.serieslyawesome.tv/chernobyl-wie-make-up-und-prothesen-entstanden/ https://www.serieslyawesome.tv/chernobyl-wie-make-up-und-prothesen-entstanden/#respond Wed, 04 Sep 2019 11:22:58 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=102842 "Chernobyl" ist zurzeit in aller Munde. Die düstere und bedrückende HBO-Miniserie zeigt die Ereignisse um die Explosion im Atomkraftwerk Tschernobyl, die sich im April 1986 in der Ukraine zugetragen hat. Und vor allem zeigt sie die Auswirkungen, die diese Katastrophe auf die Feuerwehr, Ersthelfer und viele weitere Menschen, die in der Nähe des Unglücksortes waren, gehabt hat. Die Serie bleibt dabei sehr nah an den realen Gegebenheiten, auch wenn bis heute Uneinigkeit über gewisse Hergänge und vor allem die tatsächliche Zahl der Opfer herrscht. Daniel Parker, Haar-, Make-up- und Prothesen-Designer für "Chernobyl", erklärt in dem folgenden Video seine Arbeit für die Serie und wie er versucht hat, die drei Phasen der Auswirkungen von massiver Strahlung auf den menschlichen Körper darzustellen. ]]> "Chernobyl" ist zurzeit in aller Munde. Die düstere und bedrückende HBO-Miniserie zeigt die Ereignisse um die Explosion im Atomkraftwerk Tschernobyl, die sich im April 1986 in der Ukraine zugetragen hat. Und vor allem zeigt sie die Auswirkungen, die diese Katastrophe auf die Feuerwehr, Ersthelfer und viele weitere Menschen, die in der Nähe des Unglücksortes waren, gehabt hat. Die Serie bleibt dabei sehr nah an den realen Gegebenheiten, auch wenn bis heute Uneinigkeit über gewisse Hergänge und vor allem die tatsächliche Zahl der Opfer herrscht. Daniel Parker, Haar-, Make-up- und Prothesen-Designer für "Chernobyl", erklärt in dem folgenden Video seine Arbeit für die Serie und wie er versucht hat, die drei Phasen der Auswirkungen von massiver Strahlung auf den menschlichen Körper darzustellen.
]]>
https://www.serieslyawesome.tv/chernobyl-wie-make-up-und-prothesen-entstanden/feed/ 0 102842
Kommentar: Chernobyl ist verdient die beste Serie https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-chernobyl-ist-verdient-die-beste-serie/ https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-chernobyl-ist-verdient-die-beste-serie/#respond Fri, 05 Jul 2019 08:09:31 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=100463 Da hat Sky aber gehörig Glück gehabt. Nachdem wir über Monate mit „Game of Thrones“-Werbung fast schon gezwungen wurden uns ein Sky Ticket Abo zu holen, hatte man in der Sky Zentrale sicherlich schon Angst was nach der Jon Snow und Co. folgen soll? Welche Serie könnte stattdessen Zugpferd des eigenen Angebots werden? Oder war es das sogar mit der Zeit der großen Serien? Man kann sich fast schon bildlich das Unbehagen der Bosse vorstellen. Aber, fast wie auf Knopfdruck war die Serie da! „Chernobyl“ kam, sah und ziert von jetzt ab so ziemlich jeden Sky Werbebanner. „Chernobyl“ ist die Überraschung des aktuellen Jahres – so viel steht fest. Wer hätte gedacht, dass eine Mini-Serie, über eine mehr als 30 Jahre zurückliegende Katastrophe, so viel Aufmerksamkeit erzeugen würde? Das Kraftwerk ist explodiert, viele sind gestorben und das Gebiet wurde evakuiert – mehr gibt es doch nicht zu erzählen? Es gibt keinen großen Twist und nichts was man spoilen könnte. Warum schlägt die Serie also so dermaßen ein, dass sie aktuell in der IMDB den ersten Platz aller Serien einnimmt? Und vor allen Dingen, ist das gerechtfertigt? Für mich ist die Erklärung sofort klar gewesen. „Chernobyl“ macht einfach alles richtig. Die Serie vereint die Errungenschaften der Era der Qualitätsserien und macht dazu keine Fehler. Damit meine ich aber nicht, dass "Chernpobyl" für immer oben stehen wird; aber für das Jahr 2019, für das Ende dieser Seriendekade macht „Chernobyl“ als Top Serie absolut Sinn. Die Frage lautet also, warum ist das so?

Das Thema berührt...

...insbesondere die Generation, die aktuell mitten im Leben steht und wohl den wichtigsten und größten Teil der Serienkonsumenten ausmacht. Denn diese Generation hat das Ereignis miterlebt; diese Generation hatte Angst, sie konnte oder durfte ihre Freizeit nicht mehr draußen verbringen, konnte keine frische Milch mehr trinken und so weiter. Eine bessere Vorlage für eine Serie kann es also kaum geben - wir sind von vorne herein verbunden mit der Erzählung und können die Angst der Charaktere durch unsere eigene nachvollziehen.

Großartige Dramaturgie

Ein bisschen mogelt „Chernobyl“, denn die Serie verkauft sich als (unterhaltsame) Dokumentation. Aber ganz so nah an der Realität ist die Serie eben doch nicht. Aber dieses Mogeln, oder besser gesagt das umfassende Ausschmücken, ist natürlich ein Erfolgsfaktor. Die Serie nimmt den Zuschauer auf mehreren Ebenen mit; die Wissenschaftler, die Bürger, die Helfer und der politische Apparat. Alle Ebenen werden beleuchtet und in die Geschichte eingebaut. Dazu, obwohl die Serie im Vergleich relativ kurz ist, nimmt sie sich genau die richtige Zeit. An keiner Stelle hat man das Gefühl, dass etwas fehlt. Zu der Dramaturgie gehört auch die Bildgewalt der Serie. Man kennt die Szenerie aus den diversen Dokumentationen und die Serie wirkt, als ob sie direkt vor Ort gedreht wurde. Die alten Plattenbauten, die Kraftwerksanlage und natürlich auch das ganze Werkzeug, die Fahrzeuge, die Armee - Wahnsinn!

Schauspieler

Was ein Glücksgriff doch Jared Harris für die Rolle des Protagonisten Valery Legasov war. Etwas knöchern, etwas stur aber aufrichtig und intelligent; diese Eigenschaften passen zum Schauspieler und zur Rolle. Was hätte man bei der Besetzung alles falsch machen können. Man stelle sich vor, ein eher glatt gebügelter Typ wäre in diese Rolle eingetaucht, die Geschichte hatte nicht funktioniert. Aber auch die kleinen Rollen passen in das Bild. Die ängstlichen Gesichter der Soldaten. Die Tränen der Angehörigen, die über den Verlust ihrer Familienmitglieder trauern. Die Besetzung ist hervorragend.

Ein klares Ende

Eine triviale Feststellung aber wichtig zu erwähnen: Die Serie wusste von Anfang an wo sie hin will. Wenn wir auf die Seriendekade 2010 bis 2020 zurückschauen, werden wir häufig an den Punkt kommen, dass viele der Top-Serien ihren Zenit überschritten hatten bevor sie endlich abdanken durften. „The Walking Dead“ sind zu nennen, oder meiner Meinung nach auch „Game of Thrones“ ist so ein Kandidat. Die Tatsache, dass „Chernobyl“ nur eine Mini-Serie ist basiert natürlich nicht auf HBOs selbstloser Art die Kuh nicht melken zu wollen; hätte man gewusst, dass die Serie so ein Erfolg werden würde, kann man Wetten darauf abschließen, dass man hier auch gestreckt oder sogar eine normale, lange Serie daraus gemacht hätte. Aber nichtsdestotrotz, es ist eine Mini-Serie und andere Produktionen können sich davon eine Scheibe abschneiden. Lieber einen klaren Fahrplan, als ein wirres herumgeeiere ohne Ziel und Verstand.

Die Botschaft

Vielleicht das entscheidende i-Tüpfelchen für den Erfolg ist die Botschaft der Serie. Denn auch wenn man es als Zuschauer nicht direkt versteht, fühlt man, dass die Moral der letzten Szenen heute aktueller ist denn je. Wieder einmal stehen wir vor einer Katastrophe; vor etwas, was noch tückischer als eine (mehr oder weniger) begrenzte radioaktive Strahlung ist, denn der Effekt ist langsam aber gefährlich. Ich rede von der globalen Klimaerwärmung. Der Appell und die wissenschaftliche Darbietung im Schauprozess am Ende der Serie könnte genauso gut vor der UN oder der Regierung Trump stattfinden. Es geht um die fundamentale Frage nach Einsicht, nach Menschlichkeit und dem Ablegen von Eitelkeiten und Machtpolitik.

Muss man einfach gesehen haben

Am Ende muss man sagen, die Serie macht einfach alles richtig. Die Erinnerungen an den GAU sind noch frisch in unseren Köpfen, die künstlerischen Anpassungen an der Geschichte sind hervorragend umgesetzt und der Zuschauer muss nur 6 Stunden für eine ausgezeichnete Serien-Unterhaltung investieren. Und am Ende bekommt man noch eine auf die aktuelle Klimasituation passende, gut verpackte Botschaft mitgeliefert. Alles in allem rechtfertigt dies die IMDB Auszeichnung. „Chernobyl“ war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. PS: Da dieser Kommentar auch ein halbes Review der Serie ist, habe ich die Bewertungsfunktion aktiviert. Nutzt diese gerne, um euere Beurteilung für die Serie abzugeben.]]>
Da hat Sky aber gehörig Glück gehabt. Nachdem wir über Monate mit „Game of Thrones“-Werbung fast schon gezwungen wurden uns ein Sky Ticket Abo zu holen, hatte man in der Sky Zentrale sicherlich schon Angst was nach der Jon Snow und Co. folgen soll? Welche Serie könnte stattdessen Zugpferd des eigenen Angebots werden? Oder war es das sogar mit der Zeit der großen Serien? Man kann sich fast schon bildlich das Unbehagen der Bosse vorstellen. Aber, fast wie auf Knopfdruck war die Serie da! „Chernobyl“ kam, sah und ziert von jetzt ab so ziemlich jeden Sky Werbebanner.
„Chernobyl“ ist die Überraschung des aktuellen Jahres – so viel steht fest. Wer hätte gedacht, dass eine Mini-Serie, über eine mehr als 30 Jahre zurückliegende Katastrophe, so viel Aufmerksamkeit erzeugen würde? Das Kraftwerk ist explodiert, viele sind gestorben und das Gebiet wurde evakuiert – mehr gibt es doch nicht zu erzählen? Es gibt keinen großen Twist und nichts was man spoilen könnte. Warum schlägt die Serie also so dermaßen ein, dass sie aktuell in der IMDB den ersten Platz aller Serien einnimmt? Und vor allen Dingen, ist das gerechtfertigt? Für mich ist die Erklärung sofort klar gewesen. „Chernobyl“ macht einfach alles richtig. Die Serie vereint die Errungenschaften der Era der Qualitätsserien und macht dazu keine Fehler. Damit meine ich aber nicht, dass "Chernpobyl" für immer oben stehen wird; aber für das Jahr 2019, für das Ende dieser Seriendekade macht „Chernobyl“ als Top Serie absolut Sinn. Die Frage lautet also, warum ist das so?

Das Thema berührt...

...insbesondere die Generation, die aktuell mitten im Leben steht und wohl den wichtigsten und größten Teil der Serienkonsumenten ausmacht. Denn diese Generation hat das Ereignis miterlebt; diese Generation hatte Angst, sie konnte oder durfte ihre Freizeit nicht mehr draußen verbringen, konnte keine frische Milch mehr trinken und so weiter. Eine bessere Vorlage für eine Serie kann es also kaum geben - wir sind von vorne herein verbunden mit der Erzählung und können die Angst der Charaktere durch unsere eigene nachvollziehen.

Großartige Dramaturgie

Ein bisschen mogelt „Chernobyl“, denn die Serie verkauft sich als (unterhaltsame) Dokumentation. Aber ganz so nah an der Realität ist die Serie eben doch nicht. Aber dieses Mogeln, oder besser gesagt das umfassende Ausschmücken, ist natürlich ein Erfolgsfaktor. Die Serie nimmt den Zuschauer auf mehreren Ebenen mit; die Wissenschaftler, die Bürger, die Helfer und der politische Apparat. Alle Ebenen werden beleuchtet und in die Geschichte eingebaut. Dazu, obwohl die Serie im Vergleich relativ kurz ist, nimmt sie sich genau die richtige Zeit. An keiner Stelle hat man das Gefühl, dass etwas fehlt. Zu der Dramaturgie gehört auch die Bildgewalt der Serie. Man kennt die Szenerie aus den diversen Dokumentationen und die Serie wirkt, als ob sie direkt vor Ort gedreht wurde. Die alten Plattenbauten, die Kraftwerksanlage und natürlich auch das ganze Werkzeug, die Fahrzeuge, die Armee - Wahnsinn!

Schauspieler

Was ein Glücksgriff doch Jared Harris für die Rolle des Protagonisten Valery Legasov war. Etwas knöchern, etwas stur aber aufrichtig und intelligent; diese Eigenschaften passen zum Schauspieler und zur Rolle. Was hätte man bei der Besetzung alles falsch machen können. Man stelle sich vor, ein eher glatt gebügelter Typ wäre in diese Rolle eingetaucht, die Geschichte hatte nicht funktioniert. Aber auch die kleinen Rollen passen in das Bild. Die ängstlichen Gesichter der Soldaten. Die Tränen der Angehörigen, die über den Verlust ihrer Familienmitglieder trauern. Die Besetzung ist hervorragend.

Ein klares Ende

Eine triviale Feststellung aber wichtig zu erwähnen: Die Serie wusste von Anfang an wo sie hin will. Wenn wir auf die Seriendekade 2010 bis 2020 zurückschauen, werden wir häufig an den Punkt kommen, dass viele der Top-Serien ihren Zenit überschritten hatten bevor sie endlich abdanken durften. „The Walking Dead“ sind zu nennen, oder meiner Meinung nach auch „Game of Thrones“ ist so ein Kandidat. Die Tatsache, dass „Chernobyl“ nur eine Mini-Serie ist basiert natürlich nicht auf HBOs selbstloser Art die Kuh nicht melken zu wollen; hätte man gewusst, dass die Serie so ein Erfolg werden würde, kann man Wetten darauf abschließen, dass man hier auch gestreckt oder sogar eine normale, lange Serie daraus gemacht hätte. Aber nichtsdestotrotz, es ist eine Mini-Serie und andere Produktionen können sich davon eine Scheibe abschneiden. Lieber einen klaren Fahrplan, als ein wirres herumgeeiere ohne Ziel und Verstand.

Die Botschaft

Vielleicht das entscheidende i-Tüpfelchen für den Erfolg ist die Botschaft der Serie. Denn auch wenn man es als Zuschauer nicht direkt versteht, fühlt man, dass die Moral der letzten Szenen heute aktueller ist denn je. Wieder einmal stehen wir vor einer Katastrophe; vor etwas, was noch tückischer als eine (mehr oder weniger) begrenzte radioaktive Strahlung ist, denn der Effekt ist langsam aber gefährlich. Ich rede von der globalen Klimaerwärmung. Der Appell und die wissenschaftliche Darbietung im Schauprozess am Ende der Serie könnte genauso gut vor der UN oder der Regierung Trump stattfinden. Es geht um die fundamentale Frage nach Einsicht, nach Menschlichkeit und dem Ablegen von Eitelkeiten und Machtpolitik.

Muss man einfach gesehen haben

Am Ende muss man sagen, die Serie macht einfach alles richtig. Die Erinnerungen an den GAU sind noch frisch in unseren Köpfen, die künstlerischen Anpassungen an der Geschichte sind hervorragend umgesetzt und der Zuschauer muss nur 6 Stunden für eine ausgezeichnete Serien-Unterhaltung investieren. Und am Ende bekommt man noch eine auf die aktuelle Klimasituation passende, gut verpackte Botschaft mitgeliefert. Alles in allem rechtfertigt dies die IMDB Auszeichnung. „Chernobyl“ war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. PS: Da dieser Kommentar auch ein halbes Review der Serie ist, habe ich die Bewertungsfunktion aktiviert. Nutzt diese gerne, um euere Beurteilung für die Serie abzugeben. ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-chernobyl-ist-verdient-die-beste-serie/feed/ 0 100463
Sky und HBO entwickeln „Tschernobyl“-Serie https://www.serieslyawesome.tv/sky-und-hbo-entwickeln-tschernobyl-serie/ https://www.serieslyawesome.tv/sky-und-hbo-entwickeln-tschernobyl-serie/#respond Thu, 27 Jul 2017 08:28:58 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=68691 Ich bin 1986 geboren und irgendwie verbinde ich dadurch eine seltsame Verbindung zu den schlimmen Ereignissen von Tschernobyl, die in eben jenem Jahr stattgefunden haben. Jetzt gehen Sky und HBO das Thema an und erschaffen eine Miniserie über die tragischen Ereignisse. Das Script von Craig Mazin hat derart überzeugt, dass "Tschernobyl", wie der einfache Serientitel lauten wird, das erste Projekt der im Frühjahr geschlossenenen Koproduktions-Vereinbarung zwischen dem europäischen und dem amerikanischen Pay-TV-Anbieter sein wird.
"'Tschernobyl' ist eine Geschichte über Lügen und Feigheit, Mut und Überzeugung, menschlichem Versagen und Großmut. Vor dem schockierenden Hintergrund der Nuklearkatastrophe vom April 1986 in der Ukraine erzählt die Eventserie von den tragischen und bewegenden Geschichten der Menschen, die bei dem Versuch noch Schlimmeres zu verhindern, ihr Leben zugunsten anderer riskierten, und enthüllt die Umstände, wie und warum es zu der Explosion des Atomreaktors kam."
Jared Harris, den viele noch als den durchaus besonderen Lane Pryce aus "Mad Men" in Erinnerung haben dürften (oder David Robert Jones in "Fringe"; King George VI in "The Crown"), soll die Hauptrolle übernehmen. Regie übernimmt Johan Renck, der untere anderem an "Breaking Bad" mitgewirkt hat, eine der ausführenden Produzentinnen ist Carolyn Strauss, die bereits Award-einbringend für „Game of Thrones“ gearbeitet hat. Viele Namen, viel Ambition - lassen wir uns überraschen. Das Thema ist natürlich verdammt schwer und birgt einiges an Dramatik, ich bin gespannt, welchen modernen Dreh die Macher finden und wie der erste Trailer aussehen wird. Der Drehbeginn ist für das Frühjahr 2018 in Litauen angedacht - das dürfte also noch eine Weile dauern, bis wir es zu sehen bekommen. 2014 gab es übrigens in Russland bereits eine Serie, die sich mit den Ereignissen aus 1986 befasst hat: Chernobyl: Zona otchuzhdeniya.

Bild: Tina Rataj-Berard

]]>
Ich bin 1986 geboren und irgendwie verbinde ich dadurch eine seltsame Verbindung zu den schlimmen Ereignissen von Tschernobyl, die in eben jenem Jahr stattgefunden haben. Jetzt gehen Sky und HBO das Thema an und erschaffen eine Miniserie über die tragischen Ereignisse. Das Script von Craig Mazin hat derart überzeugt, dass "Tschernobyl", wie der einfache Serientitel lauten wird, das erste Projekt der im Frühjahr geschlossenenen Koproduktions-Vereinbarung zwischen dem europäischen und dem amerikanischen Pay-TV-Anbieter sein wird.
"'Tschernobyl' ist eine Geschichte über Lügen und Feigheit, Mut und Überzeugung, menschlichem Versagen und Großmut. Vor dem schockierenden Hintergrund der Nuklearkatastrophe vom April 1986 in der Ukraine erzählt die Eventserie von den tragischen und bewegenden Geschichten der Menschen, die bei dem Versuch noch Schlimmeres zu verhindern, ihr Leben zugunsten anderer riskierten, und enthüllt die Umstände, wie und warum es zu der Explosion des Atomreaktors kam."
Jared Harris, den viele noch als den durchaus besonderen Lane Pryce aus "Mad Men" in Erinnerung haben dürften (oder David Robert Jones in "Fringe"; King George VI in "The Crown"), soll die Hauptrolle übernehmen. Regie übernimmt Johan Renck, der untere anderem an "Breaking Bad" mitgewirkt hat, eine der ausführenden Produzentinnen ist Carolyn Strauss, die bereits Award-einbringend für „Game of Thrones“ gearbeitet hat. Viele Namen, viel Ambition - lassen wir uns überraschen. Das Thema ist natürlich verdammt schwer und birgt einiges an Dramatik, ich bin gespannt, welchen modernen Dreh die Macher finden und wie der erste Trailer aussehen wird. Der Drehbeginn ist für das Frühjahr 2018 in Litauen angedacht - das dürfte also noch eine Weile dauern, bis wir es zu sehen bekommen. 2014 gab es übrigens in Russland bereits eine Serie, die sich mit den Ereignissen aus 1986 befasst hat: Chernobyl: Zona otchuzhdeniya.

Bild: Tina Rataj-Berard

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/sky-und-hbo-entwickeln-tschernobyl-serie/feed/ 0 68691