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Chris regt sich auf....

„Der König von Palma“ – warum passiert da nix?

Mini-Spoiler
12. März 2022, 10:00 Uhr
Mini-Spoiler
Chris
12.03.22

Als Fan von Henning Baum, vor allem seiner Rolle als „Der letzte Bulle“, war ich natürlich anfangs sehr gespannt auf die neue von RTL+ produzierte Serie „Der König von Palma“. Der Ausstrahlungstermin rückte näher, das Wetter hier war auch mies, also wurden die sechs Folgen flugs auf zwei Tage verteilt gebinged. Es gibt tatsächlich viel Lobenswertes an dieser Serie, das Palma-Image der 1990er Jahre wurde wirklich gut eingefangen und dem Zuschauer nahegebracht. Angefangen von Mattis „Matte“ (aka Frisur) über den Soundtrack bis zum herrlich orangen Golf-I-Cabrio, das Matti ganz souverän über Mallorca steuert. Auch die Story macht Sinn, aber… die Actionszenen, also das, was passiert, wenn was passieren soll, die haben mich überhaupt nicht überzeugt. Echte Spannung? Kommt nicht so wirklich auf. Deshalb gibt es statt einer Review von meiner Seite einen Aufreger.

Beim „König von Palma“ handelt es sich um eine deutsche, von RTL produzierte Fernsehserie. Ich spreche hier also natürlich nicht von wunderbar choreographierten, realitätsnahen Fightingszenen oder millionenteuren Effekten, die man von Blockbustern/Actionspektakeln im Kino so kennt, nein. Ich spreche davon, dass die vorhandenen Actionszenen, die die Storyline beinhaltet, oft nur angedeutet statt ausgeführt werden. Wenn z.B. einer der bösen Jungs in einer Schlüsselszene, die Matti letztlich ins Gefängnis befördert, mit seinem Motorrad verunglückt, hört man diesen nur im Hintergrund kurz aufschreien, jammern und lamentieren. Man weiß aber nicht, ob er nun in ein Loch gefallen, implodiert, über das touchierte Fahrzeug geflogen, zerquetscht wurde oder nur mit zwei, drei Kratzern versehen auf dem Gehsteig sitzt und sich selbst ob seines grausamen Schicksals bemitleidet. Das wird nicht gezeigt.

Die Story löst später das Rätsel zwar auf, denn der liebe Fernando wollte Matti was anhängen und hat erfunden, dass dieser ihn absichtlich mit seinem Golf aufs Korn genommen hätte. Dabei kam der nette Herr nur aus „Unachtsamkeit“ von der Straße ab, während Matti brav daneben stand und nur Unfallzeuge war. Letzlich wurde aber vom korrupten Polizeichef flugs „versuchter Mord“ daraus gemacht. Die Beklemmung der Eingangsszene – Einbruch in Mattis Villa, Todesangst, Flucht – kommt in der ganzen Serie so nicht mehr auf. Ja, es gibt Einschüchterungsversuche, Schikanen usw., aber alles plätschert so dahin. Man kann die Angst um die Existenz und Wut von Sylvie zwar nachvollziehen, aber mitfiebern muss man dann doch nicht. Von Folge zu Folge denkt man: jetzt geht es los, jetzt kommt die Action. Dann ist Schluss – zumindest mit der ersten Staffel.

Von Henning bin ich einfach mehr gewohnt, vermutlich hänge ich noch sehr an seiner Rolle als „letzter Bulle“ Mick Brisgau. Dort gab er ja immerhin in 60 Episoden, verteilt auf fünf Staffeln stets den harten Bullen, der eben aufgrund seines Komas den 1990er Jahren auch nicht entkommen konnte. Einfach mal draufhauen, später kann man immer noch nachfragen und überlegen, ob diese Tat gerechtfertigt war. Hier darf er zwar auch seinen immer noch sehr kräftigen, gut definierten Body zeigen und auch ein, zwei Mal die Fäuste sprechen lassen, doch ich hätte mir wirklich mehr körperlichen Einsatz gewünscht. Er allein gegen fünf, sechs „Mafia“-Schläger, das kann nicht gutgehen, klar. Aber, Mick hätte sich das nicht gefallen lassen und den Kameraden dann eben einzeln oder in kleineren Gruppen aufgelauert, oder ein paar Gleichgesinnte gefunden, die sich mit ihm im Team gegen die „Bösen“ stellen. Ja, ich weiß, Matti ist nicht Mick, aber deren Darsteller ist eben derjenige selbige Henning Baum, weswegen mir diese Ausflüge in fremde Serien vergönnt sein mögen.

Es gibt ja auch weitere Parallelen, denn der Inselbösewicht Diaz ist gut vernetzt, eben auch mit der hier sehr mächtigen Polizei, was mich schon wieder zurück zum „Letzten Bullen“ bringt. Klar, „Der König von Palma“ ist keine Actionserie, eher ein Drama, daher auch weniger action-, sondern eher dialoglastig. Ich verstehe das natürlich. Nachdem es sich hier aber um meinen Aufreger der Woche handelt, darf ich mich auch darüber beschweren, was mir nicht gefallen hat. Spätestens als Mattis Halbbruder auftaucht, der vorher einige Jahre im Knast verbracht hat, dachte ich: Ja, jetzt geht’s rund. Der bringt die Action und damit die Story etwas in Fahrt. Nein, der brachte leider nur Spiel- und Drogensucht und was sich eben daraus ergibt, mit in die Serie. Stopp, es reicht, überredet, ich höre schon auf hier mit meinen Beschwerden, beende meinen Beitrag aber mit einem Zitat von Mick Brisgau:

„Mein Vater sagte immer, wenn’s wie Scheiße riecht, soll man’s auch so nennen.“

Bilder: RTL

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