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Er ist (schon) wieder da

Review: „Dexter: Wiedererwachen“ – Staffel 1

8. September 2025, 14:42 Uhr
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Dexter Morgan ist wieder wieder da. Nach dem Versuch, das damals im Jahr 2013 verpatzte Finale der Hauptserie „DEXTER“ mit dem Miniserien-Comeback „Dexter: New Blood“ neu zu schreiben, sowie der Prequel-Serie „Dexter: Original Sin“ folgte mit „Dexter: Wiedererwachen“ (Originaltitel: „Dexter: Resurrection“) nun eine weitere Produktion des neuerlichen Serienfranchises, die die eigentliche Hauptgeschichte um den weltbekannten Serienkiller-Serienkiller weitererzählt. Vergangenen Freitag stieg das Finale der ersten Staffel und man kann festhalten, dass „Wiedererwachen“ die mit Abstand beste der neuen „Dexter“-Serien darstellt. Das schreibe ich, obwohl „Original Sin“ mich bereits positiv überraschen konnte. Im möglichst Spoiler-armen Review möchte ich aufzeigen, was ich an der Staffel gut und was weniger gelungen fand.

Starke Zutaten

Dass sich Sender Showtime wahrlich einiges vorgenommen hat, wird mit Blick auf den Cast bereits deutlich. Neben Michael C. Hall und Jack Alcott als Dexter und Harrison sind nicht nur einige bekannte Gesichter aus der damaligen Mutterserie (z.B. James Remar wieder als Harry) sondern auch etliche Gaststars zu sehen. So sind neben Eric Stonestreet („Modern Family“), Neil Patrick Harris („How I Met Your Mother“) oder auch Krysten Ritter („Jessica Jones“) vor allem Peter Dinklage („Game of Thrones“) als exzentrischer Milliardär sowie Uma Thurman („Kill Bill“) als dessen persönliche Leibwache zu nennen. Alle machen einen richtig guten Job, wobei mir manch eine Verhaltensänderung vielleicht einen Tacken zu deutlich umgesetzt worden ist und man vor allem aus den Möglichkeiten der Rolle Thurmans zu wenig gemacht hat. Insgesamt wirken Cast und Figuren aber hochwertig ausgestaltet, wobei ich vor allem Kadia Sarafs Performance der auf dem Autismus-Spektrum befindlichen Kriminalbeamtin Claudette Wallace lobend erwähnen möchte. Die Figur birgt großes Potenzial für ein eigenes Spin-off á la „Monk“, „Psych“ oder „The Good Doctor“.

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Allgemein hat die Aufmachung der Serie eine gelungene Modernisierung erhalten. Hatte „New Blood“ bereits einige Neuerungen parat, wirkt vor allem die visuelle Aufmachung nochmal eine Stufe ausgereifter. Auch wenn die ganz großen, kunstvollen Shots Seltenheit haben, gibt es eine hochwertige Cinematography zu sehen, die in wechselnden Hintergrund-Visuals gipfeln, die während der Credits am Ende der Folge zu sehen sind und inhaltlichen Bezug zu ihr nehmen. Dagegen mochte ich die visuelle Besonderheit zu Beginn einer jeden Folge nicht, in der man in einer schnellen Montage bereits einzelne Momente aus der Episode angerissen bekommt – das hat mir viel zu stark gespoilert.

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Nicht nur die Augen, sondern auch die Ohren bekommen bei „Dexter: Wiedererwachung“ topmoderne Unterhaltung geboten. Dabei ist mir neben dem guten Soundtrack vor allem das authentische Sounddesign bei den Dialogen aufgefallen. Das zeigt sich in den gesprochenen Worten selbst, die Stolperer und Stotterer beinhalten, aber auch darüber hinaus mit Atemgeräuschen oder Speichelklicken bei Lippen- und Zungenbewegungen. Letztlich wussten aber auch die geschriebenen Dialoge selbst zu überzeugen, was mich zum eigentlichen Inhalt der Serie führt.

Und inhaltlich?

Dass Dexter Morgan erneut(!) zurückkehrt ist natürlich eine recht hanebüchene Entscheidung. Und auch die Herleitung seines Überlebens ist enorm gutmütig ausgefallen. Aber nach zwei verkackten Serienfinals ist man als Fan bereits abgehärtet und recht schnell fühlt man sich im Kopf von Dexter wieder heimisch. Die ersten zwei Episoden sind wie der aus dem Koma erwachte Dexter selbst ein bisschen holprig auf den Beinen, aber bereits in diesen gibt es einige tolle Momente zu sehen.

„Surprise, hermanos!“ – Batista

Allgemein schafft „Dexter: Wiedererwachen“ es gut, Verknüpfungen zu früher zu knüpfen – seien es Figuren, Anspielungen oder auch Rückblenden. Bei letzteren wird dabei sowohl in alte Aufnahmen aus der Originalserie als auch in Sequenzen der Spin-offs geschnitten, wobei mir vor allem gefällt, dass wir Szenen aus dem Prequel „Original Sin“ eingebunden sehen.

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Mir gefällt zudem auch, dass man sich dem zeitlichen Verlauf der Welt bewusst ist. Was bei „New Blood“ bereits gelungen ist, führt man auch in den neuen Folgen weiter konsequent fort. Dexter Morgan ist nun halt nicht mehr der allerjüngste und muss sich neben körperlichen Veränderungen auch auf gesellschaftliche und technische einstellen. Da kommt dann schon mal die Frage auf, ob man „Henchman“ zu einer Frau sagen sollte.

Wir bekommen aber auch eine Weiterentwicklung Dexters zu sehen. Wie bereits in vergangenen Staffeln sind ihm dabei in Gedanken beistehende verstorbene Charaktere behilflich. Vor allem im internen Dialog mit dem eingebildeten Harry liegt eine gewisse therapeutische Wirkung inne. Aber auch in der realen Auseinandersetzung mit Sohn Harrison wird gewaltig Bewegung in die Beziehung sowie die Weltansicht der beiden Figuren gebracht.

„Harrison, I got so many reasons to kill. But you‘re my only reason to live.“ – Dexter

Neben diesen bereits bekannten Elementen weiß „Dexter: Wiedererwachen“ aber auch mit notwendigen sowie gewaltigen Neuerungen aufzuweisen. Zum einen wäre da der (neuerliche) Szeneriewechsel, der die Geschichte nach New York City bringt. Aber vor allem eine mysteriöse Einladung zu einer Gruppierung von Serienkillern birgt viel Reiz für Dexter und uns Zuschauende. So schafft es „Dexter: Wiedererwachen“ noch tiefer in die Abgründe der menschlichen Psyche hinab zu steigen, bewahrt dabei aber stets eine gewisse Balance, so dass Humor und Timing zur Auflockerung und Abmildung der teilweise enorm düsteren Inhalte dienen.

Es gibt sogar ein paar gelungene Twists sowie einige spannende Szenen zu sehen. Allgemein haben mir Pacing und allgemeine Mischung der Inhalte in der Staffel sehr gefallen, so dass ich nach den zehn Episoden gerne direkt weitergeschaut hätte.

„I‘m Dexter Morgan. I‘m exactly who I need to be. Exactly who YOU want me to be.“– Dexter

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Das war richtig, richtig gut! Die erste Staffel von „Dexter: Wiedererwachen“ ist eine gelungene Modernisierung der alten Hauptserie „Dexter“. Im Gegensatz zu „New Blood“ fühlt sich die Serie nicht wie ein Exkurs sondern wie eine echte Weitererzählung der Geschehnisse um Dexter Morgan an. Dabei birgt vor allem der Szeneriewechsel viel neuen Input, der aber gekonnt mit Rückbezügen in die Miami-Vergangenheit unterfüttert wird. So entsteht letztlich eine gelungene Mischung, die tolle neue Figuren, spannende Situationen und eine stimmige Ausgangslage für weitere Abenteuer bietet.

Wird es eine 2. Staffel von „Dexter: Wiedererwachen“ geben?

Noch ist nicht offiziell bekannt gegeben worden, dass die Serie fortgesetzt wird, aber angeblich wurde bereits mit den ersten Drehbuch-Arbeiten an einer möglichen zweiten Staffel von „Dexter: Wiedererwachen“ begonnen. Sowohl die allgemeine Qualität als auch der inhaltliche Abschluss der ersten Staffel geben jedenfalls Gründe genug, um weiter zu machen. Aber letztlich ist auch das zunächst verlängerte „Dexter: Original Sin“ abgesetzt worden, so dass man sich nie zu sicher sein kann. Als die deutlich größere Primärproduktion denke ich aber, dass man alle Kosten und Energie in eine Fortsetzung stecken wird.

Bilder: Showtime / Paramount

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Montag, 8. September 2025, 14:42 Uhr
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