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Meine TV-Woche: Mit Moritz Bleibtreu den Freitagabend verbringen

Kann Disney+ „Call My Agent – Berlin“ die deutsche Serien-Ehre retten?

13. September 2025, 10:22 Uhr

Mit großem Werbeetat wird die neue deutsche Disney+-Serie beworben. Wenn ihr in den letzten Tagen auf großen deutschsprachigen Webseiten unterwegs wart, habt ihr garantiert die Anzeigen zu „Call My Agent – Berlin“ gesehen. Es heißt, in dieser Serie treten alle deutschen Stars auf. Das ist natürlich übertrieben, doch die Namen lassen sich durchaus in die A-Riege der deutschen Schauspielkunst einordnen: Moritz Bleibtreu, Heike Makatsch, Alexandra Maria Lara, Corinna Harfouch, Edin Hasanović, Iris Berben und viele mehr.

„Call My Agent – Berlin“ basiert auf dem französischen Vorbild „Dix pour cent“, das international unter dem Titel „Call My Agent!“ bekannt wurde. Lediglich das „Berlin“ und das fehlende Ausrufezeichen unterscheiden die Titel. Die französische Serie lief vier Staffeln lang, war international erfolgreich und gilt als großer Erfolg – es gibt sogar Überlegungen, die Geschichte fortzusetzen.

Call My Agent Berlin I Offizieller Trailer I Ab 12. September auf Disney+

Nun also die deutsche Version auf Disney+. Ich habe mir die erste Folge angesehen. Worum geht es? Die Geschichte dreht sich um eine Schauspielagentur. In der Auftaktepisode „Moritz“ steht Moritz Bleibtreu im Mittelpunkt. Er spielt sich selbst, und in den kommenden Episoden sollen weitere große Namen auftreten, ebenfalls in der Rolle ihres eigenen Ichs. Gleich zu Beginn sehen wir Moritz bei Johannes B. Kerner in einer Talkshow. Thema: Bleibtreu sei „zu alt“. Er echauffiert sich in der Sendung – allerdings wirkt das Ganze nicht wirklich authentisch. Die Fragen sind überzogen, die Reaktion von Bleibtreu überspielt. Klar, viel Zeit bleibt nicht, um diesen Disput aufzubauen, aber bei mir bleibt die Frage: Was genau will die Serie? Soll das ernst sein oder Comedy? In keine der beiden Kategorien passt es so recht, denn es ist weder besonders ernst noch besonders lustig.

Parallel dazu erleben wir, wie die härteste der Agentinnen mit dem Namen Sascha eine Assistentin einstellt – allerdings nur durch ein Missverständnis im Lebenslauf. Doch die neue Mitarbeiterin brilliert und überzeugt ihre Chefin schnell davon, dass sie die Richtige ist. Diese Handlung wirkt leider sehr vorhersehbar. Dazu kommt das übliche Gezicke zwischen den Agenten. Der Chef der Agentur erinnert stark an „Mad Men“ – jemand, der über den Dingen steht und scheinbar immer weiß, was zu tun ist. Mich überzeugt das Figurenensemble im Auftakt noch nicht, auch wenn das im weiteren Verlauf noch besser werden könnte. Zweimal hat mich zudem die Musik irritiert – sie wirkte einfach nicht passend zur Szene.

Am Ende bleibe ich mit einem seltsamen Gefühl zurück. Ich wünsche mir, dass die Serie gut ist, vielleicht sogar international Anklang findet. Der kleine Thomas Gottschalk in mir würde sich freuen, wenn deutsche Stars endlich auch international bejubelt werden. Doch ob „Call My Agent – Berlin“ diesen Erfolg schaffen kann? Ich habe große Zweifel. Wenn es schon schwer ist, das deutsche Publikum zu überzeugen – wie soll es dann im Ausland klappen? Dort zieht ein Name wie Moritz Bleibtreu kaum.

Trotzdem: Vielleicht findet die Serie noch ihren Ton. Wünschen würde ich es ihr – auch im Hinblick auf zukünftige Projekte mit hohem Produktionsvolumen und starken deutschen Schauspielern. Was ist mit euch? Wollt ihr „Call My Agent – Berlin“ eine Chance geben?

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Samstag, 13. September 2025, 10:22 Uhr
seriesly AWESOME
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