In den letzten Tagen hatten wir nicht nur einen Monatswechsel, sondern auch einen Quartalswechsel und einen deutlich spürbaren Jahreszeitenwechsel. Die Blätter fangen sich sehr deutlich an zu verfärben, die dicken Pullover werden aus den hintersten Ecken des Schrankes hervorgekramt und wenn ein Zeitpunkt für eine Übergangsjacke geeignet ist, dann dieser. Und was mich diese TV-Woche so bewegt hat? Da werfen wir jetzt einen Blick drauf.
Boykott Boykott Boykott
Es gibt wieder mal News zu einem der reichsten und, sagen wir, schwierigsten Männer der Welt: Da Netflix ihm zu woke und zu divers sei, rief der Milliardär Elon Musk seine Anhänger:innen auf seinem Onlinedienst X zum Boykott des Streamingdienstes auf. Dass er sich vor allem an Transgender-Themen stört, zeigt auch der Konflikt mit seiner Tochter Vivian Jenna Wilson, die selbst trans ist. Musk hat sie aus diesem Grund vor einer Weile für tot erklärt. Beim Boykott-Aufruf gehe es ihm angeblich um die Gesundheit der Kinder, die durch bestimmte Inhalte und Darstellungen auf Netflix gefährdet seien. Welche Ironie, vorzugeben, sich um das Wohlergehen der Kinder zu sorgen, während er das eigene Kind verstößt. Doppelmoral durch und durch. Und nicht der erste Boykott, zu dem Musk seine Community aufruft.
Bild: X
Erst vor kurzem wurden Boykott-Aufrufe zu Disney+ laut, nachdem der Konzern dafür verantwortlich war, dass „Jimmy Kimmel Live“ abgesetzt (und dann doch wieder auf Sendung gebracht) wurde. Zahlreiche Prominente riefen Abonnent:innen dazu auf, es nicht zu dulden, dass die Meinungsfreiheit und der öffentliche Diskurs auf diese Art und Weise derart eingeschränkt wird, und die Mitgliedschaft beim Streamingdienst zu kündigen. Letztendlich ist Disney+ zur Vernunft gekommen (oder aber hat die Abonnent:innen tatsächlich davonlaufen sehen) und die Sendung wieder on air gebracht.
Zwei Boykott-Aufrufe, zwei ganz unterschiedliche Beweggründe und nun die Frage: Wird auch Netflix die Auswirkungen des Boykott-Aufrufs zu spüren bekommen? Die Aktie des Unternehmens fiel bereits um etwa 2 Prozent, doch ob dies konkret auf Musks Aufruf zurückzuführen ist, ist unklar. Mal sehen, wie sich die nächsten Tage entwickeln.
Jane Goodalls Famous Last Words
Von einem der schlimmsten Männer zu einer der inspirierendsten Frauen der Welt: Sehr traurige News ereilte die Welt am Mittwoch, als bekannt wurde, dass die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall im stolzen Alter von 91 Jahren gestorben ist. Nahezu jeder Fernsehsender und Social Media Kanal teilte die Nachricht – gepaart mit den eindrücklichsten Momenten, die von ihr und ihrer Forschung festgehalten wurden. Die Umweltaktivistin studierte freilebende Schimpansen in der Wildnis und setzte sich ihr Leben lang für den Tierschutz ein. Sie wurde zur UN-Friedensbotschafterin ernannt und inspirierte Generationen über Generationen mit ihrer Arbeit und ihrem Menschsein. Sie hatte eine Mission und hat mit ihren Taten die Welt ein Stück besser gemacht. Von Menschen wie ihr kann es gar nicht genug auf der Welt geben. Anfang des Jahres gab Jane Goodall ein Interview, das erst nach ihrem Tod veröffentlicht werden sollte. Und ihre Worte geben Hoffnung.
„I would say I was somebody sent to this world to try to give people hope in dark times because without hope, we fall into apathy and do nothing.“ – Jane Goodall
Beitragsbild: Netflix
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