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TV-Aufreger-WEURO

Die UEFA Women’s EURO 2025, die Frauen-Fußball-EM, ist in vollem Gange und die deutsche Nationalmannschaft spielt heute Abend im Viertelfinale gegen Frankreich. Und obwohl ich für Fußball nicht viel übrig habe, gibt es etwas, das mich gerade wirklich stört – nämlich, dass diese EM kaum irgendwo Thema ist. Okay, die Spiele werden immerhin im TV übertragen. Wow! Aber normalerweise herrscht bei EM und WM doch immer Ausnahmezustand. Die Intranets sind voll von Firmen-Tippspielen, überall ist Public Viewing und Deutschland verwandelt sich für ein paar Wochen in ein patriotisches Fan-Land mit Deutschlandschminke im Gesicht. Doch scheinbar nicht, wenn es um Frauen-Fußball geht. Keine „Schland“-Ketten in Sicht und die Fahnen an den Autos bleiben auch aus. Wo sind denn plötzlich alle hin?

Gewagte These: Die Funkstille liegt nicht daran, dass aktuell plötzlich niemand mehr Lust auf Fußball hat. All die Fußball-Fans, denen die Sportart ja so am Herzen liegt, sind gerade nicht verhindert. Würde die Männer-EM laufen, hätten wir Fanmeilen, in Supermärkten gäbe es wieder Grillwürste mit den Namen der Lieblingsspieler und die Bars würden mit attraktiven Viewing-Aktionen locken. Doch bei der WEURO läuft alles nur nebenbei.

An manchen und definitiv noch zu wenigen Stellen wird viel getan für Gleichberechtigung, auch wenn sich die aktuelle Zeit, nicht nur im Hinblick auf die Wahlen, eher wie ein gewaltiger Rückschritt in der Geschichte unserer Menschheit anfühlt. Doch gerade im Sport und besonders im Fußball, zeigen sich die Unterschiede noch immer am deutlichsten. In Sachen Medienpräsenz und Werbebudgets liegen Welten zwischen Männern und Frauen. Der Frauenfußball wird immer noch behandelt wie ein Nebenschauplatz, während jeder Muskelfaserriss eines jeden männlichen Auswechselspielers einmal durch die ganze Presse geht. Allein das Wort NationalMANNschaft sagt eigentlich schon alles, was es zu sagen gibt. Da ist doch wirklich in so vieler Hinsicht noch massig Luft nach oben.

Die Frauen-Teams dieser EM kicken auf Weltklasseniveau. Verdient haben sie dieselbe Aufmerksamkeit wie ihre männlichen Kollegen alle Male. Und ein schlappes „Das Interesse regelt der Markt“ lasse ich absolut nicht gelten. Denn Interesse entsteht vor allem auch durch Sichtbarkeit. Und wie wichtig Repräsentation ist, muss doch heutzutage nicht noch betont werden. Ich bin mir sicher, wenn die Spielerinnen mehr Plattform und Aufmerksamkeit erhalten würden, würde sich auch das Zuschauer:innenverhalten ändern. Es ist an der Zeit, den medialen und gesellschaftlichen Fokus zu verschieben – und zwar nicht nur im Fußball. Aber das könnte doch ein schöner Ansatz sein.

Beitrag von:
Samstag, 19. Juli 2025, 07:03 Uhr
TV
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Ein Kommentar

  • Erdbeerfeldbewohner

    Man bedenke auch das Gender-Pay-Gap im Profisport.

    Die Tage erst einen Bericht (finde die Quelle nicht mehr) gelesen über eine Frau die vom Profifußball in eine Regionalliga gewechselt ist weil sie 4-5 Trainingseinheiten neben dem Job nicht stemmen konnte.

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