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Und weiter geht es in meinem Mini-Binge-Watching zur 3. Staffel von „Star Trek: Strange New Worlds“. Ich konnte nämlich erst später einsteigen und wollte unbedingt aufholen.

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Die Serie liebt es, mit vielen Easter Eggs zu spielen: entweder man erinnert an frühere Star Trek-Themen oder übernimmt Charaktere oder fremde Spezies. Auch Folge vier setzt auf eine Analogie – diesmal ist „Star Trek: The Next Generation“ dran. In Staffel 1 kreierte Captain Picard Detektivgeschichten im Holodeck. Die Enterprise aus „Strange New Worlds“ bekommt nun ebenfalls ein solches Deck und soll es testen. Ja, ok, dass die Constitution-Class-Enterprise ein Holodeck hat, „wusste“ bisher niemand, aber es bricht meiner Meinung nach auch nicht die Kontinuität. La’an bekommt den Auftrag, das Deck zu testen. Der Hintergrund: Die Föderation möchte die Technik erproben, um Crews auf langen Missionen Ausgleich zu bieten.
Schon die ersten Minuten vor dem Intro deuten auf eine besondere Folge hin: Wir sehen den Schauspieler von Kirk aus „Strange New Worlds“, dazu Chapel und Ortegas, die sehr ähnlich wie in „Star Trek: The Original Series“ gekleidet sind – nur völlig überzeichnet – und an Bord eines Raumschiffes. Auf dem Bildschirm erscheint ein sehr einfach verkleidetes Alien mit einer selten dämlichen Sci-Fi-Geschichte. Alles ist so übertrieben, dass es meiner Meinung nach richtig lustig ist. Ich hätte mir sogar gewünscht, dass die ganze Folge in diesem Stil erzählt wird. Aber diese Szene ist nur Teil des Abenteuers des Holodecks, das La’an als Ermittlerin verfolgt: Sie soll einen Mord aufklären, verdächtig ist die Crew dieser überzeichneten und kitschigen Sci-Fi-Serie.

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Bei La’ans Vorbereitung auf den Testlauf hat mich eine Szene total verwirrt: Spock übt weiter Tanzen, La’an besucht ihn – und macht kurz mit. Für einen Augenblick sind sie sogar kurz davor, sich zu küssen. Was ist da denn los? Wird Spock zum Frauenheld? Ist er der Vorgänger von Riker? Ich bin verwirrt. Müssen wir uns damit anfreunden, dass Spock als junger Mann seine menschliche Seite, sein Testosteron, nicht im Griff hat? Es kommt mit La’an zwar nicht zum Kuss, aber später wird er von ihr noch zum Abenteuer dazugerufen, denn der Computer ist dann doch etwas zu smart für unsere Sicherheitsoffizierin.
Was mich an dem Abenteuer freut, ist Pike und die anderen, die Rollen in dieser Holodeck-Geschichte übernehmen. Bzw. der Computer stellt die Charaktere so dar, dass sie aussehen wie die Crew der Enterprise. Solche Folgen gab es schon bei „Deep Space Nine“ und eigentlich bei jeder Star Trek-Serie, wenn ich mich recht entsinne. Nicht immer war es ein Holodeck, aber fast jede Serie hatte Episoden, in denen die Schauspieler mal aus ihrer Rolle ausbrechen konnten. Und Pike bzw. Anson Mount scheint diesen Exkurs zu lieben – er spielt hier fast das komplette Gegenteil seines normalen Star Trek-Charakters. Die anderen bleiben als 60er-Jahre-Charaktere etwas blass, aber was soll’s.

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Und wenn wir schon bei Klischees sind: Was passiert in jeder zweiten Holodeck-Folge? Richtig, das Holodeck ist kaputt und die Leute darin könnten verletzt werden. Hier wird das Ganze noch übertrieben, denn das neue Holodeck zieht die Energie des gesamten Schiffs. Statt den Holodeck-Test einfach abzuwarten, will die Enterprise einen Stern beobachten, der gefährliche Strahlung aussendet. Blöd, wenn man dann nicht wegfliegen kann, weil das Holodeck die Akkus leer saugt. Aber das ist die Gelegenheit, unseren neuen Scotty ins Rampenlicht zu rücken. Er ist noch sehr jung und hat nicht so viel mit dem späteren Scotty zu tun, aber ich finde, das passt trotzdem zur Rolle: Er improvisiert viel und lernt, ein erfahrener Offizier zu werden.

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Vieles scheint vorhersehbar in der Folge. Natürlich wird die Enterprise nicht zerstört. Scotty kann die Technik bändigen. Aber die Auflösung des Holodeck-Abenteuers haut mich dann doch von den Socken, denn das hätte ich nicht erwartet.
La’an und Spock – die Serie wartet nicht etliche Folgen, sondern die beiden gehen es direkt „an“. Nur so kann La’an das Rätsel lösen, denn Spock im Holodeck ist gar nicht der echte Spock, sondern wurde generiert, um es ihr schwerer zu machen. Da der Holo-Spock sie aber nicht verliebt anschaut, merkt sie den Schwindel und später – außerhalb des Holodecks – küsst sie Spock tatsächlich. Wow. „Star Trek: Strange New Worlds“ ist zur Hälfte die Reinkarnation des Love Boat. Und auch wenn ich Spock nur schwer als Frauenheld annehmen kann, innerhalb des Strange New Worlds-Rahmens kann ich es akzeptieren – und sogar feiern. Denn ich wette, dass nun Christine Chapel eifersüchtig sein wird.

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Fanservice gibt es zum Schluss auch noch: gestellte Outtakes der fiktiven Fernsehserie aus dem Holodeck-Abenteuer. Unter anderem ein Riker-Manöver: Kirk will elegant über einen Stuhl steigen, der aber zu hoch ist (was das Riker-Manöver ist, siehe hier). Man merkt, wie viel Spaß alle an dieser ausgedachten und total überdrehten Sci-Fi-Sendung hatten.

Ich habe mich immer über „Star Trek: Discovery“ aufgeregt und gemeint, dass das kein Star Trek ist. Es gibt auch Kritiker, die dieses Argument „Strange New Worlds“ vorhalten. Aber für mich funktioniert es. Ja, alles ist etwas überzeichnet, zu viele Liebesszenen, zu viel Vorhersehbares – aber der Humor, das Augenzwinkern, das sich nicht ganz Ernstnehmen, hält es zusammen, und ich stehe total drauf. Meiner Meinung nach ist das bisher die beste Folge der neuen Staffel. So kann es weitergehen!

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Vorherige Folge

Bilder: Paramount+ | CBS Sudios

Bewertet.
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Ø 2,00 - 2 Stimme(n)
Beitrag von:
Sonntag, 3. August 2025, 22:02 Uhr
ReviewStar Trek: Strange New Worlds
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Ein Kommentar

  • Holden

    Leider scheint SNW langsam am COMMUNITY-Syndrom zu leiden, bei denen man in fast jeder Folge im Hintergrund hören kann, wie sich die Autoren selbstverliebt auf die Schulter klopfen, weil sie wieder mit irgendeiner Gimmickfolge um die Ecke kamen, obwohl besagtes Gimmick schon nach kurzer Zeit die Luft ausgeht und der Rest der Folge nichts weiter zu bieten hat.

    Nach STAR TREK Standards ist die Serie immer noch gutes, oberes Mittelmaß, aber nur eine der ersten vier Folgen (Die Staffelpremiere) schien tatsächlich zu funktionieren. Spocks alternative Hochzeitsrealität ließ mich kalt, die Zombiefolge war enttäuschend, weil es da nicht wirklich um Zombies ging und die erste „Holodecks sind gefährlich“-Folge war eher so „Wir packen die Schauspieler in Kostüme, lassen sie albern sein und dann werden die Fans es schon mögen“.

    Okay, ein Staffeldurchhänger ist bei STAR TREK normal und bis jetzt war noch keine Folge so schlecht wie etwa die schlechtesten VOYAGER oder TNG Folgen, aber hoffentlich fängt sich die Serie bald wieder.

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