Was für ein Jahr! 2025 war gefüllt mit vielen neuen und alten Serien, Serienperlen, durchschnittlicher Unterhaltung und zahlreichen Schmankerln. Heute werfe ich einen Blick auf meine persönlichen Highlights des Jahres.
Most AWESOME Drama: „The White Lotus“
Die dritte Staffel der düsteren Dramaserie „The White Lotus“ war für mich wieder mal eines der Highlights des Jahres. Diese Season fand ich im Vergleich zu den anderen Staffeln zwar nicht am stärksten, aber ich finde es großartig, wie in jeder Episode eine Atmosphäre geschaffen wird, die immer suggeriert, dass hier etwas kurz vor Eskalation steht. Und so ist es im Grunde auch, man wartet die ganze Zeit auf den großen Knall. Und zwischendurch gibt es eine Menge kleiner Explosionen – in Form von absurden Situationen und Dialogen.
Most AWESOME Comedy: „The Residence“
In Comedy-Serien ist bekanntlich der Humor das, was den eigenen Geschmack treffen sollte – und das war bei mir bei „The Residence“ absolut der Fall. Ein Whodunit-Mystery-Crime-Drama, in dem die exzentrische Detective Cordelia Cupp einen Mordfall im Weißen Haus aufklären soll. Hier wird die Geschichte simultan zu den Befragungen der Zeug:innen und möglichen Verdächtigen erzählt, es gibt viele Twists und sehr viele Vogelbeobachtungen. Diese Miniserie war wirklich richtig schöne kurzweilige Unterhaltung mit cleveren Dialogen und interessanten Charakteren.
Most AWESOME SciFantasy: X
In jedem Jahr fällt mir eine Bewertung in dieser Kategorie schwer, denn die Anzahl der SciFantasy-Serien, die ich schaue, ist immer extrem überschaubar. Und in diesem Jahr scheine ich tatsächlich keine einzige SciFantasy-Serie gesehen zu haben.
Most AWESOME Neustart: „Dept. Q“
Das Crime-Drama „Dept. Q“ war für mich der beste Neustart des Jahres. DCI Carl Morck ist ein englischer Polizist, der sich im schottischen Edinburgh zunächst allein, später mit einem ungewöhnlichen Team ungelösten Fällen widmet. Der Charakter des Morck, gespielt von einem fabelhaften Matthew Goode, ist so voller Wut und Sarkasmus, dass es allen um ihn herum schwer fällt, mit ihm zusammenzuarbeiten und sein dauerhaftes Fluchen auszuhalten. Diese Griesgrämigkeit des Protagonisten, gepaart mit dem schottischen Setting, der spannungsgeladenen Story und weiteren komplexen Charakteren ist einfach beste Unterhaltung.
Größte Überraschung: „Building the Band“
Ein schönes Reality-Format, das wie eine Mischung aus „The Voice of Germany“ und „Love Is Blind“ wirkt: 50 Teilnehmende treten auf, performen einen Song und alle Sänger:innen müssen entscheiden, welche anderen Stimmen ihnen nur durch das Hören am Besten gefallen und mit wem sie sich eine Band vorstellen könnten. Nachdem sich verschiedene Bands gefunden haben, treten sie vor der Jury aus Nicole Scherzinger, Kelly Rowland und dem mittlerweile verstorbenen Liam Payne auf. Moderiert wird das Ganze von Backstreet Boy A.J. McLean. Dieses Format hat Spaß gemacht – und war in Bezug auf Liam leider auch ganz schön tragisch.
Größte Enttäuschung: „Mission Unknown: Atlantik“
So richtig und voller Überzeugung eine Serie in dieser Kategorie nominieren kann ich nicht, aber wenn ich müsste, würde ich „Mission Unknown: Atlantik“ wählen. Leider hat mich dieses Format so wenig mitgenommen (und die ersten Episoden haben mir nur Schwindel und Übelkeit verpasst), dass ich sie irgendwann mittendrin nicht mal mehr weitergeschaut habe. Das passiert wirklich selten. Vielleicht wäre die Serie hier aber auch nicht gelandet, wenn ich ihr einfach noch eine Chance gegeben hätte.
Most AWESOME Episode: „Episode #1.3“ („Adolescence“ S01E03)
Eigentlich ist jede der vier Episoden der Miniserie „Adolescence“ es wert, hier genannt zu werden. Doch die dritte Folge war ganz besonders mitreißend. Ein Raum, ein Gespräch zwischen Protagonist und Psychologin, eine langsam an Dynamik gewinnende Handlung, die schließlich in Eskalation gipfelt. Und das alles in einem Shot. Ganz großes Kino!
Most AWESOME Scene: Der Kuss zwischen Lochlan & Saxon in „The White Lotus“, S03E06
Nicht die most awesome Szene im Sinne von kinematographisch überwältigend, sondern die Szene, die in mir viel Unbehagen ausgelöst hat: In der dritten Staffel von „The White Lotus“ wird von Beginn an eine eher merkwürdige Beziehung zwischen den Brüdern Lochlan und Saxon Ratfliff gezeigt. Lochlan ist der unsichere junge Kerl, der sich noch nicht richtig gefunden zu haben scheint und Saxon der überhebliche Geschäftstyp, der seine Wirkung auf andere ganz genau kalkuliert. Lochlan scheint zu seinem Bruder aufzusehen und ihn und seinen Körper ein bisschen zu intensiv zu studieren, zumindest wird dies anhand seiner starren Beobachtungen suggeriert. Als die beiden auf einer Bootsparty im Drogenrausch schließlich anfangen, den anwesenden Frauen näherzukommen, macht sich bereits das Gefühl breit, dass hier noch mehr passieren wird bis sich die beiden Brüder schließlich auch innig küssen. Zum Glück wurde diese Szene nicht weitergeführt, ich hatte mich direkt gefragt, wie weit die Macher:innen hier wohl gehen werden und mich hätte es auch nicht überrascht, wenn es noch krasser geworden wäre.
Most AWESOME Character: Cordelia Cupp („The Residence“)
„The Residence“ habe ich ja bereits als für mich beste Comedy des Jahres gekürt und das lag natürlich zu einem großen Teil an der Protagonistin Cordelia Cupp, die von der wunderbaren Uzo Aduba gespielt wird. Exzentrisch, smart und mit einer großen Leidenschaft für Vögel kommt sie der Auflösung des Mordes im Weißen Haus immer näher. Ihr abgebrühter Charakter ist aber gleichzeitig auch total liebenswert und ihr Humor trifft bei mir einfach genau den richtigen (Lach)Nerv.
Most AWESOME Quote von Joe aus „YOU“
Achtung, Spoiler ahead! Diese Kategorie bitte überspringen, wenn ihr das Ende von „YOU“ noch nicht gesehen habt und es noch sehen möchtet.
In der Kategorie Most AWESOME Quote küre ich das Zitat, das hervorragend zeigt, dass Joe aus „YOU“ sich auch am Ende der Serie in keiner Weise verändert hat, nicht fähig ist zu lernen, zu reflektieren oder sich weiterzuentwickeln. Er übernimmt keine Verantwortung für all seine schrecklichen Taten, sondern spielt den Ball direkt an uns Zuschauende zurück (und erwähnt als letztes Wort seines Monologs auch noch den Serientitel, was mir sehr gut gefallen hat). Und leider ist an seinen Worten in mancherlei Hinsicht auch etwas Wahres dran – auch wenn man es ihm nur sehr ungern zugestehen möchte.
„It’s unfair putting all of this on me. Aren’t we all just products of our environment? Hurt people hurt people. I never stood a chance. Why am I in a cage when these crazies write me all of the depraved things they want me to do to them? Maybe we have a problem as a society? Maybe we should fix what’s broken in us? Maybe the problem isn’t me. Maybe it’s you.“ – Joe Goldberg
Nachzuholen im Jahr 2025
Wieder einmal viel zu viel! Nachdem ich in diesem Jahr erstmal „Killing Eve“, „Die Discounter“ und „Inventing Anna“ nachgeholt und „Outlander“ und „Sense8“ gerewatched habe, stehen „Mr. Robot“ und „Ted Lasso“ immer noch auf der langen Liste. Immerhin konnte ich bei einem Langstreckenflug in diesem Jahr schon mal einen kleinen Blick in die ersten Folgen von „Ted Lasso“ werfen und weiß nun, dass es völlig berechtigt noch auf der Watchlist steht. Was für ein großartiger Humor!
2026 freue ich mich auf…
… das schon sehr baldige Finale von „Stranger Things“, die Fortsetzung von „Bridgerton“ und die nächste Staffel von „House of the Dragon“. Großartig wäre auch, wenn die vierte Staffel von „The White Lotus“ schon in 2026 erscheinen würde. Ich stelle mich seelisch aber mal lieber auf 2027 ein.
Bilder: HBO | Netflix | Netflix | Netflix







































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