Serien Reviews Trailer Programm Über uns
Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen Teilen abbrechen... Auf Pinterest teilen In Pocket speichern Per Mail versenden
Beitrag teilenBeitrag teilen
WERBUNG

Spoilerarmes Review nach fünf Folgen

Pluribus – was kann die neue Vince-Gilligan-Serie?

1. Dezember 2025, 09:14 Uhr
pluribus

Vince Gilligan, Meister seiner Zunft, wie man an „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“ eindrucksvoll sehen kann, ist mit „Pluribus“ auf Apple TV zurück. In der Hauptrolle sehen wir Rhea Seehorn, die schon in „Better Call Saul“ überzeugt hat. Kann Vince an seine Erfolge anknüpfen? Ist Pluribus der neue Hit? Das möchte ich anhand der ersten fünf Folgen in diesem spoilerarmen Review beleuchten.

Eine Prise „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“ zu viel?

Der Stil von „Pluribus“ erinnert in den ersten Minuten sehr stark an „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“: ein bisschen Humor zusammen mit Wüstenlandschaften aus Albuquerque. Denn: Überraschung, die Serie spielt erneut in dem Ort, in dem auch Walter White und Saul Goodman ihr Unwesen trieben. Dazu die bereits bekannte Hauptdarstellerin Rhea – das hat mich dann doch etwas verwirrt. Ist das Absicht? Ist das Faulheit, nach dem Motto: Warum neue Schauspieler und neue Orte nehmen, wenn man diese doch so gut kennt?

Damit nehme ich einen Hauptkritikpunkt vorweg, denn das stört mich mehr als anfangs gedacht. Ich bin ein riesiger Rhea-Fan, ich fand sie in „Better Call Saul“ großartig und würde ihre schauspielerische Leistung dort ganz vorne einordnen. In „Pluribus“ spielt sie zwar einen anderen Charakter, der aber in manchen Zügen stark an Kim Wexler erinnert. Vielleicht wäre es besser gewesen, Vince hätte einen kompletten Neustart gemacht.

Wenn man diese Charakterverwirrungen und Erinnerungen an „Better Call Saul“ beiseitelegt – oder man „Better Call Saul“ gar nicht gesehen hat – dann präsentiert sich „Pluribus“ als sehr gut geschriebene Serie, die sich allerdings nicht durch hohes Tempo auszeichnet.

Pluribus | Offizieller Trailer | Apple TV

Langsam und lustig geht es los

Der Anfang ist humoristisch und etwas ulkig: Die Menschheit stößt auf ein außerirdisches Signal. Normalerweise wäre die Hölle los, aber hier untermalt fröhliche Musik den Prozess, in dem man herausfinden will, was da eigentlich geschieht. Es handelt sich um Erbinformationen, die zu einer Art Virus führen, das alle Menschen zu einem Kollektiv formt. Star Trek mit den Borg lässt grüßen. Doch es gibt einige wenige Menschen – darunter unsere Hauptdarstellerin –, die aus unerfindlichen Gründen immun sind.

Und genau dieser Stil, wie schon erwähnt, ist der gleiche wie zu Beginn von „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“. An dieser Stelle Entschuldigung, dass ich diese Serien so oft erwähne, aber die Machart ist nun mal extrem ähnlich. Alle Serien starteten ulkig-langsam und entwickelten sich nach und nach zu nervenaufreibenden, hochspannenden Dramen. So weit ist „Pluribus“ noch nicht. Ein, zwei dramatische Cliffhanger werdet ihr bis Episode 5 erleben, aber diese sind nicht so stark, dass man die nächste Folge kaum abwarten kann.

Vielmehr wird die Handlung Schritt für Schritt aufgebaut. Wenn man das kennt und mag, kommt man hier voll auf seine Kosten. Ich würde auch fest davon ausgehen, dass Pluribus am Ende der ersten Staffel bzw. in Staffel 2 langsam Fahrt aufnimmt und immer dramatischer wird.

Schaurig freundliche Einsamkeit

Zurück zur Handlung: Das Szenario, dass die ganze Welt ein freundliches Kollektiv wird, ist spannend. Noch spannender ist, dass es keine blutrünstige Gedankenverbindung ist, die darauf aus ist, Gehirne zu verspeisen, sondern ein naiv-freundliches – ja sogar zu freundliches – Kollektiv. Mein liebstes Zitat bisher ist: „Ihr würdet mir tatsächlich eine Atombombe geben?“, fragt Carol ungläubig, und das Kollektiv antwortet: „Ja, wenn es Sie glücklich machen würde.“
Die Serie lebt davon, dass es einerseits zu schön ist, um wahr zu sein – die wenigen Menschen, die nicht Teil der Verbindung sind, bekommen einfach alles, was sie wollen –, andererseits aber diese schreckliche Einsamkeit existiert. Man kann mit seinen Liebsten gar nicht mehr wirklich reden, sondern spricht eigentlich mit der gesamten Menschheit gleichzeitig.

Diese Einsamkeit, diese Wut darüber, dass eben nicht alles gut ist, bringt Rhea hervorragend rüber. Ich glaube, die Szenen, in denen sie als Carol noch mehr zeigen kann, kommen erst, wenn die Dramatik zunimmt. Noch (bis einschließlich Folge 5) ist es viel Unglauben und Realisation dessen, was eigentlich los ist.

Fazit

Fassen wir zusammen: Wer „Better Call Saul“ und „Breaking Bad“ mochte, kann mit „Pluribus“ überhaupt nichts falsch machen. Die Machart ist die gleiche, aber die Geschichte völlig anders, sodass ich garantieren kann (Ausnahmen bestätigen die Regel), dass ihr gut unterhalten werdet. Wer allerdings mit den hier oft genannten Serien aus der Feder von Vince Gilligan nicht warm geworden ist, dürfte auch „Pluribus“ wenig abgewinnen – das vermute ich zumindest.

Wer bisher nicht auf den Hype-Zug von Walter White und Saul Goodman aufgesprungen ist, entweder aus Zeitgründen oder weil er mit Drogengeschichten nichts anfangen konnte, sollte es meiner Meinung nach trotzdem probieren: Pluribus hat eine spannende Geschichte, ist herrlich eindimensional – ein Hauptcharakter und so gut wie keine Nebenhandlungen, zumindest bisher.

Ich glaube, dass wir hier den nächsten Serienhit sehen. Habt ihr schon mit der Serie angefangen? Was ist eure Meinung?

Bilder: Apple TV+

Deine Wertung?
Beitrag von:
Montag, 1. Dezember 2025, 09:14 Uhr
PluribusReview
Beitrag teilenBeitrag teilen

Kommentiere

Verfasse einen neuen Kommentar


Abo ohne Kommentar

Hinweis: Bei Kommentar-Abgabe werden angegebene Daten sowie IP-Adresse gespeichert und ein Cookie gesetzt (öffentlich einsehbar sind - so angegeben - nur Name, Website und Kommentar). Alle Datenschutz-Informationen dieser Website gibt es hier zu sehen.