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Teurer Freundschaftsdienst

Review: Better Call Saul S05E07 – JMM

ACHTUNG: SPOILER !!
31. März 2020, 09:00 Uhr
SPOILER !!
Maik
31.03.20

Nach der offenen Entscheidung, vor die Saul (und Kim) vergangene Woche wie aus dem Nichts gestellt worden waren, folgt direkt die Auflösung. Jimmy hat seinen dezentesten Anzug rausgesucht, denn es wird doch tatsächlich geheiratet! Mit Hue als Türsteher Trauzeugen, der jedoch ein bisschen die Romantik misst. Denn eigentlich machen die beiden das nur, damit sie vor Gericht nicht gegeneinander aussagen müssen. Rationale Liebe.

„If I have the urge to not tell you something, I have to tell you?!“ (Saul)

Wie wenig weit die teilweise geht, sieht man ganz gut in dem Moment, in dem Kim nicht für ihren Neu-Ehemann einsteht, als Kevin ihr rät, sie hätte Besseres verdient. Dafür steht sie immerhin für sich und ihre Kanzlei ein, was vielleicht eine Art Ventil-Reaktion und ein sehr starker Moment war, allgemein und auf sie als Figur betrachtet.

„How did your day go?“ – „I got married!“ (Kim & Saul)

Kurios aber großartig drüber inzseniert fand ich dieses seltsame Franchise-Treffen der Fast Food-Ketten, inklusive grandioser Unternehmen wie „Luftwaffle“. Ich bin ja sonst nicht so der Pommes-Freund, aber Curly Fries sind nice! Fring demonstriert ganz nebenbei, dass er der absolute Showmaster-Charmeur sein kann, wenn er es denn sein muss. Der Schalter zum rational-peniblen Business-Denker ist aber schnell umgelegt.

Saul muss Jorge de Guzman aka Lalo vertreten. Man merkt direkt, dass das ein ungewohntes Kaliber für ihn darstellt. Bei der immensen Liste an Anschuldigungen kommt er mit kleinen Tricks nicht mehr direkt ans Ziel. Dabei ist die Messlatte nicht gering, soll er doch das Unmögliche schaffen, um „Freund des Kartells“ zu werden, und „just make money“. In S02E08 von „Breaking Bad“ hat Saul übrigens erwähnt, Freund des Kartells zu sein, hier bekommen wir also womöglich den Start dessen zu sehen.

„Uhm, ‚JMM‘ – what’s that?“ – „Oh, that’s my motto. ‚Justice matters most‘.“ (Lalo & Saul)

Gegenüber Mike kommt er auch mit seinem Tunnel-Trick auch nicht wirklich durch. Der darf seine Enkelin wieder besuchen und liest wirklich aus einem der Bücherei-Bücher vor. Trifft danach auf Nacho, der endgültig raus aus der Geschichte will, aber zunächst weiterhin Lalos Anrufen folgen muss. Wenigstens darf er so ein paar Aggressionen abbauen, als er ein „Los Pollos Hermanos“-Filiale zerstrümmert, während Fring in bester MacGyver-Manier eine brenzlige Kettenreaktion konstruiert. Cool guys don’t look at explosions…

Interessant wird es am Ende. Bob Odenkirk überspielt vielleicht etwas zu sehr, aber man merkt, wie sehr es im Oberstübchen von Saul rattert. Der merkt, wie gefühlskalt Lalo ist („Ach, die Familie des Verstorbenen, okay…“) und möchte nicht selbst so werden. Seine Unsicherheit ist greifbar, sagt er zwar die richtigen Dinge, wirkt aber stets, als würde er gerade den Faden verlieren. Letztlich schafft Saul es, Lalo gegen Kaution gehen zu lassen. Gegen eine enorm hohe Kaution. Also, für uns Normalsterbliche zumindest…

„Seven million?! I can do that…“ (Lalo)

Neben dem guten Schauspiel und der visuellen Darstellung des moralischen Dilemmas, in dem sich Saul befindet, wird vor allem klar, was diese ganze Job-Geschichte mit Howard bezwecken sollte. Der taucht nämlich (total zufällig) just in dem Moment auf, in dem Saul alles in Frage zu stellen scheint. Da er ihn so sehr reizt, explodiert Saul gegenüber und ergibt sich dem Reiz des Größenwahns. Nun steht er in gewisser Weise in der Schuld, auch abzuliefern.

Eine tolle Folge, die mir deutlich besser als die vergangene Woche gefallen hat. Die Story wurde gewaltig nach Vorne geschoben und zwar an allen Ecken und Enden. Erstmals hat Melissa Bernstein auf dem Regiestuhl gesessen, die bereit als Produzentin für nicht nur „Better Call Saul“ sondern auch „Breaking Bad“ und den „El Camino“-Film tätig war. Ich empfand ihr Arbeit als sehr gelungen. Nicht nur, was die allgemeine Cinematography anbelangt (da waren noch einige tolle Shots, die ich nicht mit aufgenommen habe hier, wie bspw. die tolle Silhouetten-Szene mit Kim und Richard, in der sie zu ihren Klienten umkehren), sondern vor allem, was die Verzahnung der Geschichten anbelangt. Das wirkte sehr stimmig, das Pacing war super und nie wirkte es überdreht, obwohl das Tempo allgemein doch recht hoch angesetzt war.

Man merkt aber vor allem, dass das der Eintritts-Punkt Sauls in das ganz große Spiel ist. Die Zeit mit ausschließlich Kleinkriminellen ist vorbei. Und der Weg hin zu „Breaking Bad“ somit geebnet.

Bilder: amc / Netflix

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