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Willkommen an der Godolkin Universität

Review: „Gen V“ – Episode 1-3

Mini-Spoiler
3. Oktober 2023, 21:37 Uhr
Mini-Spoiler
Chris
03.10.23

„Auf welche Art bist du super? Ich bin Dekanin Indira Shetty. Willkommen an der Godolkin Universität. Seit 1965 bilden wir nur die besten und klügsten jungen Helden aus, aber mehr noch: Wir sind eine Familie von Dozierenden und Studierenden, die dich unterstützen und dich als Betreiber des Wandels in deiner kulturellen Eigenart akzeptieren. Dein Grundstudium beginnt mit anspruchsvollen, aber wichtigen Seminaren; etwa Heldenethik und Markenverständnis. Danach entscheidest du dich für ein Hauptfach.“

Dieser unglaublich gehaltvolle „Werbebeitrag“ entstammt dem neuen Serien-Hit „Gen V“ und soll neue Studenten für die renommierte Godolkin Universität für angehende Superhelden und künftige Nationenretter erreichen. Lange (fast zu lange!) mussten wir Fans warten, bis es wieder Neues von „The Boys“ gab. Drei Staffeln mit den „Supes“ unseres Vertrauens durften wir erleben, dann gab es eine längere Durststrecke. Bis jetzt! Denn letzte Woche ging „Gen V“ bei Amazon online. Auch wenn es kein direktes Wiedersehen mit unseren „Helden“ und Anti-Helden (Bill Butcher und seinem Team) gibt, fühlt es sich dennoch richtig und gut an, neue Stories rund um das bekannte „Compound V“ und allem dadurch oder besser davon Betroffenen miterleben zu können.

„Gen V“ ist ein waschechtes „The Boys“-Spin-Off, das sich diesen Titel auch verdient hat. Am 29. September startete die Ausstrahlung der ersten drei Episoden der Serie bei Amazon Prime. Wöchentlich, genauer freitags, gibt es immer eine neue Folge, bis es dann am 03. November 2023 zum Finale kommt. Fabio hatte hier auch den ersten Trailer gepostet. Unsere aus „The Boys“ bekannten Helden werden, wenn überhaupt, nur kurz namentlich oder durch kleine Einspieler erwähnt. Das bedeutet, wir haben es in „Gen V“ mit völlig neuen Hauptcharakteren/Supes zu tun. Wie üblich möchte ich diese zuerst einmal vorstellen. Als da wären:

Marie Maureau (Jaz Sinclair). „Gen V“ fackelt nicht lange – Maries Schicksal wird in aller Härte bereits in den Anfangsszenen der ersten Folge gezeigt. Verraten wird nicht allzuviel, aber ihre Spezialfähigkeit hat es in sich: Sie ist eine Art „Blutflüsterin“ (Bloodbender) – bedeutet, sie kann ausströmendes Blut (vorzugsweise ihr eigenes) kontrolliert steuern, dessen Moleküle verdichten, sprich aushärten und als (Schlag-)Waffe oder anderweitig benutzen (nur meine eigene, laienhafte Beschreibung). Optisch ist das Ganze, wie gewohnt, recht eindruchsvoll in Szene gesetzt. Marie selbst ist sehr ehrgeizig und hat aus der Kindheit rührend extrem großes Interesse, ihre Kräfte bestmöglich unter Kontrolle zu bekommen. Vor allem Lamplighters „Abteilung“ für Verbrechensbekämpfung an der Uni hat es ihr angetan. Nebenbei möchte sie an die Spitze der Supe-Studenten an der Godolkin Universität und unbedingt in das weltberühmte Superheldenteam der ‚Seven‘ aufgenommen werden. Es scheint, sie würde alles dafür tun, um dieses Ziel auch zu erreichen – trotz oder viellecht sogar wegen ihrer schrecklichen Erlebnisse in der Kindheit. Genug zu Marie, weiter geht’s mit „Golden Boy“.

„Golden Boy“ oder Luke Riordan (Patrick Schwarzenegger) ist der wohl beliebteste Supe auf der Akademie, nicht nur bei seinen zahlreichen weiblichen Fans. Ihm scheint bereits ein Platz bei den „Seven“ sicher, denn er bringt einfach alles mit, was man dafür braucht: Gutes Aussehen, Präsenz in sozialen Medien, coole Superkräfte und eine gehörige Portion Ehrgeiz. Luke hat anfangs nur ein Problem: Sobald er seine Kräfte einsetzt und „entflammt“, geht sofort seine Kleidung in Flammen auf und er läuft nackt, nur „beschirmt“ von einem flackernden Hitzeschild, herum. Aber Luke sonnt sich nicht nur im Ruhm, der begehrteste Student in der Godolkin Uni zu sein, nein. Er wird auch von seinen eigenen Geistern getrieben, was sich unter anderen in wiederkehrenden Alpträumen und Stimmen, die er immer wieder hört, äußert. Seine Freundin ist Cate.

Cate Dunlap (Maddie Phillips) ist ebenfalls eine außergewöhnliche Erscheinung und natürlich auch unter den Top 10 der beliebtesten Studenten ziemlich weit vorne dabei. Ihre „Gabe“ ist es, Menschen durch Berührung zu beeinflussen, sprich den Berührten ihren Willen aufzuzwingen. Damit das nicht auch unabsichtlich ständig passiert, trägt Cate gerne Handschuhe, die sie dann, wenn es nötig wird, flugs abstreift (Disney’s „Frozen“ lässt grüßen). Bleiben wir bei den weiblichen Maincharakteren und schauen uns Emma an.

Emma Meyer (Lizze Broadway) ist nicht nur die Zimmergenossin unserer Marie, nein, Emmas Fähigkeit ist auch nicht von schlechten Eltern. Sie kann sich (beliebig?) schrumpfen. Klingt lame? Mag sein, mit dieser Fähigkeit ist sie nicht allein, da gabs schon „Die Wespe“, „Atom“ oder „Ant Man“. Aber, „The Boys“-like funktioniert Emmas Verwandlung eben nicht reibungslos und in Sekundenbruchteilen. Nein, dieser Spoiler sei mir verziehen: Emma kotzt sich klein. Mit jedem Kotzvorgang schrumpft sie ein Stück und entsprechend ungern nutzt sie ihre Fähigkeiten. Wer steht schon gern ständig auf der Toilette und steckt sich den Finger in den Hals? Genau, niemand. Ansonsten ist Emma witzig, schlagfertig und sicherlich eine Bereicherung für jede WG, nicht zuletzt wegen ihrer markigen Sprüche:

„Wenn Golden Boy entflammt verbrennen seine Klamotten, Vorhaut Träger. Alles noch dran, nichts abgeschnitten. Würde ich mir gern mal die Zunge dran verbrennen“

Sie trägt eben ihr Herz auf der Zunge, ist aber stets mit einem offenen Ohr und guten Ratschlägen zur Stelle, wenn Marie gerade mal mit ihrer Umwelt nicht klar kommt. Wirklich eine Type zum Pferde stehlen! Beim Thema Type kommt mir gleich Jordan Li in den Kopf.

Jordan (London Thor | Derek Lu) kann unter anderem sein/ihr Geschlecht wechseln, nach Belieben. Natürlich verfügt Jordan auch über andere Superkräfte, so kann er/sie zumindest ‚Golden Boy‘ in Schach halten bzw. sich diesem bei einem Zornausbruch in den Weg stellen ohne gleich ihr/sein Leben auszuhauchen. Je nach Geschlechterwahl variieren auch Jordans Superkräfte, wie genau, das entdeckt ihr am Besten selbst. Anfangs wirkt Jordan etwas herablassend, arrogant und eher unsymphatisch. Der Posten als „Türwächter“ vor Professor Brinkerhoffs Büro wird auf alle Fälle durch Jordan hervorragend besetzt. An Jordan kommt niemand vorbei, den Brinkerhoff nicht in seinem Büro sehen möchte. Brinkerhoff alias Brink (Clancy Brown) ist im übrigen Ausbilder mehrerer Superhelden und besetzt als Professor den Lehrstuhl für das begehrte Fach Verbrechensbekämpfung.

Hätten wir da noch Andre Anderson (Chance Perdomo) – sein Vater war selbst ein Supe („Polarity“) und will seinen Sprössling mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und Beziehungen fördern. Er besitzt die Superkraft, beliebige Objekte auszusuchen, diese zu verändern und per Telekinese zu bewegen, nutzt dazu auch die Kraft des Magnetismus und ist nebenbei auch superstark. Andre selbst wirkt eher gelangweilt von Ruhm, mangels Ehrgeiz feiert er lieber Partys und macht dabei ausgiebig Erfahrungen mit allerlei Drogen, die eine Flucht aus der langweiligen Realität möglich machen. Eine dieser Drogeneskapaden verläuft folgenschwer, zumindest für Marie. Wie, was, warum? Folge 1 wird auch darüber aufklären.

Okay, damit hätten wir so ziemlich die wesentlichen Hauptdarsteller abgefrühstückt. Auch wenn die Handlung vielleicht (bisher) etwas geradlinig und ohne große Überraschungen daherkommt, lohnt es sich dennoch einzuschalten. Zum einen harmoniert der Cast meiner Meinung wirklich gut und zum anderen sind es die Effekte, mit wie aus „The Boys“ bekannter expliziter Darstellung der Handlungen der Supes, die abgedrehte Action, skurrile Figuren, ein cooler Soundtrack (z.B. „Nothing Else Matters“ von Phoebe Bridgers) – davon gibt es bereits in den jetzt erhältlichen drei Episoden ausreichend und macht Lust auf mehr!

Für das bisher Gesehene vergebe ich

Man vermisst die in den drei Staffeln der „The Boys“ liebgewonnenen und/oder gehassten Charaktere gar nicht. Lässt man sich auf diese neue Serie ein, auf die Goldokin Universität, darauf mehr über die Auswirkungen von „Compound V“-Injektionen, über die üble Maschinerie hinter der übermächtigen Vought-Company zu erfahren, wird man positiv überrascht. Vielleicht sind es ja gerade die frischen unverbrauchten neuen Supes, die Lust darauf machen, mit ihnen Geheimnisse aufzudecken, ihren Werdegang zu begleiten, wo immer dieser auch hinführen möge. Witzige Ideen und Charaktere wie z.B. Maverick, der unsichtbare Wohnheimsprecher, von dem man nur Brille und Kopfbedeckung sieht, fügen sich nahtlos in das gute Konzept der neuen Serie ein. Es drängt sich förmlich die Frage auf ob Maverick nun eigentlich als Unsichtbarer vollkommen nackt ist und als Exhibitionist über den Campus flitzt?

Die jungen Supes leiden auch wie wir Normalmenschen unter den üblichen Alltagssorgen, ob es die ganz speziellen Sorgen, die die Pubertät mit sich bringt sind oder der 08/15-Alltag. Bekannte Phänomene wie das „sich selbst ritzen“ und diverse Ess-Störungen werden auch kurz angesprochen (natürlich haben diese Verhaltensweisen bei Marie und Emma andere Gründe). Die jungen Supes wollen superbeliebt sein, Millionen Follower in den sozialen Medien haben oder auch eben gar nicht auffallen, je nach Lust und Laune und eigenem Gutdünken. Sie erliegen ihren Süchten und Trieben oder treffen richtige aber auch katastrophal falsche Entscheidungen wie z.B. Drogenmissbrauch. Ganz wie im richtigen Leben eben. Dazu kommen eben die individuellen Superkräfte, die die Serie eben wieder auf ihr eigenes, verdientes Podest stellen. „Gen V“ hat sich ihren/seinen? Platz im „The Boys“ Universum von Garth Ennis mit Recht verdient.

Es fallen auch auf Anhieb einige Parallelen zu anderen SerienheldInnen auf: So erinnert Maries Zimmergenossin Emma tatsächlich anfangs sehr an eine etwas ruhigere, aber trotzdem symphathisch durchgeknallte Variante von Wednesdays Kumpanin Enid Sinclair. Zufall oder auch nicht – stört nicht, macht trotzdem Spaß. Wir erhalten auch wieder so einige Lebensweisheiten, unter anderem von Prof. Brinkerhoff, der uns von Fred McCalister aus Gaverogh in England (alles nur phonetisch) erzählt. Der steckt laut Brink alle Supes in die Tasche, weil er nur ein irgendwer ist. Ein „einfacher Idiot ohne Kräfte.“ Er sprang seinem ertrinkenden Hund Arnold hinterher, rettete den, ertrank aber selber. Die Moral von der Geschichte:

„Es ist nicht der Ruhm, der einen echten Helden ausmacht. Es ist die Bereitschaft, Opfer zu bringen.“ (Brink zu Marie)

Auch bei „Gen V“ gibt es, wie überall auf der Welt, verbotene Orte, über die, wenn überhaupt, nur verstohlen gesprochen wird. Hier sind es „The Woods“ – was sich genau dahinter verbirgt, werden wir wohl in den noch verbleibenden fünf Folgen von „Gen V“ zu sehen bekommen. Die nächste, Folge 4, geht übrigens schon diesen Freitag „online“. Also macht es wie ich: schaltet ein!

Bilder: Amazon Prime

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