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Supe(r)-Spin-Off

Review: „Gen V“ – Staffel 1

Mini-Spoiler
8. November 2023, 15:55 Uhr
Mini-Spoiler
Maik
08.11.23

Nachdem euch Chris Anfang Oktober bereits einen Ersteindruck zum Drei-Folgen-Auftakt geliefert hatte, gibt es hier von mir noch ein übergreifendes (und Spoiler-armes) Review zur am vergangenen Freitag abgeschlossenen ersten Staffel von „Gen V“ (aka „Generation V“, zumindest manchmal an offizieller deutscher Stelle…). Die acht Episoden haben sich als willkommenes Spin-Off zwischen den Staffeln der Hauptserie „The Boys“ entpuppen können.

Zu Gast beim Supe-Nachwuchs

Die Grundgeschichte von „Gen V“ ist schnell erzählt: An der Godolkin University School of Crimefighting werden junge Supes ausgebildet, um die beste Version ihrer Helden-Ichs zu werden, die sie erreichen können. Dass hinter der löblichen Fassade einige Geheimnisse und Intrigen stecken könnten, dürften Fans von „The Boys“ auch ohne eigene Superkräfte bereits wittern. An der wunderbar vielsagend abgekürzten „God U“ bekommen wir allerlei ausgefallene Superkräfte zu sehen, auch wenn ich diesbezüglich gerne noch mehr erlebt hätte. Vereinzelt schafft man es ganz gut, das wilde Uni-Leben aufzuzeigen, oftmals fühlt es sich aber auch für just jene Momente extrem inszeniert an, in denen man es eben auch gerade braucht. Auch bilde ich mir ein, dass junge Erwachsene unserer Zeit nicht komplett zu 100 Prozent erfasst worden sind, aber was weiß ich Boomer schon…

„You got to stop turning into a dude when you want to make a point to us.“ (Marie Moreau zu Jordan)

Der inhaltliche Ansatz heranwachsende Supes an einer Supe-Uni zu zeigen, bringt gleich mehrere Ebenen mit Potenzial mit sich, die den „The Boys“-Kosmos gekonnt erweitern. Primär wäre da die menschliche Seite der Supes zu nennen. Vor allem anhand von Hauptfigur Marie Moreau bekommen wir zu sehen, mit welchen Unsicherheiten und Problemen selbst jene zu kämpfen haben, die außergewöhnliche Superkräfte besitzen. Vielleicht haben sie sogar ein paar mehr als wir Normalos zu bewältigen. Im Zuge der persönlichen Entwicklung werden Charaktere wie Zuschauende gleichermaßen mit moralischen Dilemmas konfrontiert. Und auch das Erlernen der Superkraft-Potenziale spielen eine Rolle, die den Blick auf Supes verändert. Nicht alle sind sich ihrer Kräfte in komplettem Maße bewusst – also können auch Supes noch dazu lernen und stärker werden. Diese Erkenntnis schlägt die Tür für gewaltige Möglichkeiten auf.

Auf der anderen Seite wäre da zudem noch die durch-strukturierte Welt von Vought. Über „The Boys“ haben wir bereits mitbekommen, wie das Supe-Geschäft an der Spitze der Nahrungskette abläuft, in „Gen V“ geht es einige Stufen runter und doch schweben stets Kontrolle und Inszenierung mit – sei es auf die Supe-Studierenden oder die Öffentlichkeit bezogen.

So viel „The Boys“ steckt in „Gen V“

Ein Spin-off, das in der gleichen Welt wie ihre Mutterserie spielt und das zudem auch von den gleichen Schaffenden produziert worden ist? Nun, da liegt die Vermutung nahe, dass sich das ähnlich bis gleich anfühlt. „Gen V“ schafft es erfreulicherweise, sowohl den Spirit von „The Boys“ zu transfieren, als auch Neues zu bieten. Dieses Neue bezieht sich dabei sowohl auf Inhaltliches, das neue Ebenen der Gesamtgeschichte offenbart, als auch vom Grundton. Denn auch wenn sich viele Stil-Elemente aus der Hauptserie wiedererkennen lassen, wirkt die auf junge Erwachsene an einem Campus beschränkte Geschichte anders. Es ist emotionaler, menschlicher, nahbarer. Denn obwohl wir im Publikum keine Superkräfte besitzen, dürfte sich so ziemlich jede:r von uns in gewissen Situationen und Figuren wiederfinden können.

„Gen V“ hat aber nicht nur eine ähnliche Menge an Kunstblut (eimerweise!) sowie den gleichen Humor (der „Running Greg“ mit dem Namen des Sicherheitsmannes!) wie „The Boys“, sondern auch einige Gastauftritte auf Lager, die ich an dieser Stelle nicht spoilern möchte. Diese Besuche bekannter Charaktere wirken größtenteils nicht wie plumper Fan-Service, sondern verfolgen einen Zweck, der sich natürlich anfühlt. Gelungen finde ich zudem, dass es den Studierenden genau wie uns Zuschauenden geht, wenn da plötzlich wer Bekanntes auftaucht. Noch so ein nahbarer Punkt. Dabei gefällt mir auch, wie viel „The Boys“ ganz beiläufig und normalisiert auftaucht. Wenn zum Beispiel der Starlight-Pappaufsteller in der Ecke steht, jemand bei Vought-A-Burger einkauft oder andere Begriffe aus der etablierten Supe-Welt auftauchen.

Das Ende ist dann – natürlich, wie könnte es auch anders sein – komplett aus dem Ruder gelaufen. Exakt das zeigt aber auch eine Stärke der Serie, kann doch wirklich alles verdreht werden und erfolgen Twists auch gerne mal extrem schnell und abrupt. So abrupt, wie das Ende kam, hatte ich kurz gerätselt, ob nicht doch noch eine weitere Folge ausgestrahlt wird, aber nein, leider nicht. Gerne hätte ich eine längere Folge zum Staffelfinale erlebt (nicht nur inhaltlich).

„We are considering you for The Seven. Congratulations! We’re so excited! We just need you to take out some escaped students. Cancel them. Cancel them from Planet Earth.“

Dennoch muss man neben vielen positiven Aspekten auch einige Durchhänger durchlaufen. Das wird nie wirklich schlimm, aber einige Handlungsstränge wirken nicht wirklich gut miteinander verwoben, andere Geschehnisse wirken zumindest mal anzweifelbar. Auch wirkt das Schauspiel jetzt nicht an allen Ecken und Enden komplett überzeugend. Jaz Sinclair und Chance Perdomo haben es allerdings erstaunlich gut geschafft, dass ich sie von ihren Rollen in „Chilling Adventures of Sabrina“ trennen kann und auch Asa Germann als Sam möchte ich positiv hervorheben.

Inhaltlich fühlt sich die Geschichte vielleicht auch aufgrund des begrenzten Spielfeldes einer Uni etwas rudimentär an. Hinten heraus weiß man dann aber doch mit einigen Ebenen aufzutrumpfen sowie vor allem Charakter-Motivationen zu etablieren. DIE großen Mindfuck-Momente von „The Boys“ sind aber eher nicht dabei. „Gen V“ fühlt sich eher wie der etwas handzahmere Einstieg in das „The Boys“-Universum an, das aber dennoch bereits jede Menge Spaß bereitet.

So sollte ein Spin-Off sein! „Gen V“ schafft es, viele tolle Elemente der Mutterserie „The Boys“ zu entlehnen und doch etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Viele Figuren sind sehr interessant – sowohl, was ihre Kräfte als auch was ihre Charaktere betrifft. Hinzu kommt eine verstärkte Darstellung der menschlichen Seite, die gepaart mit der „The Seven“-Bewunderung eine skurrile Positionsgleichheit mit uns Zuschauenden schafft. Gerne hätte ich noch mehr ausgefallene Superkräfte zu sehen bekommen und an ein paar Stellen wirkt die Handlung nicht ganz abgerundet, aber das ist deutlich weniger „Teenie Drama“ als ich es zum Ankündigungs-Zeitpunkt befürchtet hatte. Die ganz krassen Spitzen nach Oben gibt es mir persönlich noch zu selten, auch wenn einige Gastauftritte aus der Mutterserie eine willkommene Garnierung dargestellt haben. Allgemein schließt sich „Gen V“ wunderbar in die Handlung von „The Boys“ an, was nicht zuletzt zum Ende der Staffel klar wird:

„Gen V“ Staffel 2?

Tatsächlich wurde bereits vor dem Finale von Staffel Eins offiziell bekanntgegeben, dass wir uns auf eine Fortsetzung freuen dürfen. Nach dem abrupten Ende in Episode Acht wäre alles andere aber auch eine ziemlich fiese Geschichte gewesen (außer, man hätte die Figuren und ihre Handlung in die Mutterserie übertragen). Ich freue mich persönlich sehr darauf, gesondert zu erfahren, wie es mit den Supe-Studierenden an der Godolkin Universität weiter geht! Allerdings soll es bis 2025 dauern, bis die zweite Staffel erscheint. Nächstes Jahr gibt es aber dafür die vierte Staffel von „The Boys“ für uns.

Der offizielle „The Boys“-Twitter-Account hat auch direkt mal ein paar lose Informationen zur Handlung und vor allem inhaltlichen Verbindung zwischen „Gen V“ Staffel 1 –> „The Boys“ Staffel 4 –> „Gen V“ Staffel 2 verlauten lassen:

Bilder: Amazon Studios / Prime Video

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