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Ganz und gar unpräsidiales Staffelfinale

Review: Rick and Morty S03E10 – The Rickchurian Mortydate

ACHTUNG: SPOILER !!
2. Oktober 2017, 14:58 Uhr
SPOILER !!
Maik
02.10.17

Heute wird es schwer, mal nicht politisch zu werden, denn der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika nimmt eine prominente Rolle im – wir müssen jetzt alle ganz stark sein! – Staffelfinale von „Rick and Morty“ ein. Letztlich ist der vermeintlich „mächtigste Mann der Welt“ (hier übrigens noch immer dunkelhäutig, wie beim letzten Auftritt in der Serie) der letzte Gegenspieler des klügsten Mannes des Universums. Wie das alles mit dem Pixel-Klötzchen-Spiel „Minecraft“ zusammen hängt, bleibt mir ein Rätsel, aber ein Diss gegen das Spiel ist einer zu wenig.

„So your mining stuff to craft with and crafting stuff to mine with?“ – „Uhuh.“ – „Did your dad build this game?“ (Rick and Morty)

Zwischendurch hat Rick kurzerhand eine verbesserte AR-Version des Spiels gezeigt und lässt neben etlichen anderen Serien- und Filmanspielungen auch hier einen kleinen Satz ab, der auch die eigene Bearbeitungslänge zwischen den Staffeln aufs Korn nimmt.

„South Park did it four years ago, Morty…“ – „They are fast!“ – „Or we are slow.“ (Rick & Morty)

Zu Denken gegeben hat mir auch der Morty-Satz, dass man nicht wirklich Spaß haben wird, wenn man alles zu analysieren versucht. Auch wenn „Rick and Morty“ natürlich dennoch ungemein Spaß macht, ist es schon etwas anderes, wenn man stets kritisch Szenen beäugt, Dialoge abtippt oder für Screenshot-Timemarks pausiert. Wir RezensentInnen haben es schon nicht leicht… Dabei kann man bei dieser Serie eigentlich kaum etwas kaputt-analysieren und es gibt derart viele Kleinigkeiten zu entdecken.

Aber zurück zum präsidialen Element der Folge. Wie in einer total zweckgebundene Beziehung wird die „Freundschaft“ zwischen den Dreien inszeniert – nur mit drastischerem Ausgang. Dabei wird es vor allem interessant, als der Präsident seinen Zugang zu allerlei fancy Geheim-Shit nutzt. Auch hier natürlich nicht, ohne sich an bereits in den vergangenen Staffeln Gesehenem oder Popkulturgut zu bedienen (hat jemand „Stargate“ gesagt?!).

„You shrink with pills?!“ (Rick)

Und immerhin wissen wir jetzt, dass Rick Angst vor Piraten hat. War das Fahrgeschäft „Pirates of the Pancreas“ in der Episode „Anatomy Park“ also als eine sehr angsteinflößende Attraktion gedacht?

Einen interessanten Nebenaspekt mit Meta-Charakter bekommen wir bei Beth zu sehen, die verdammt selbstunsicher ist. Ist sie ein Klon oder nicht? Aufgrund ihrer (und unserer) Erfahrungen wird alles, was Rick dazu sagt in Frage gestellt, verdreht und die mittlerweile geltende Konstante thematisiert, dass wir uns eigentlich nur sicher sein können, dass man sich nicht sicher sein kann. Die Serie hat stets einen weiteren Boden, eine weitere Ebene oder einen weiteren Twist parat. Das wird man natürlich nicht unendlich steigern können, aber dass sich dieses Verhalten derart in den Aktionen der anderen Figuren wiederspiegelt und festsetzt, ist meiner Meinung nach sehr bemerkenswert – und noch eine Ebene.

Das wird auch noch einmal in Ricks eindrucksvollem Appell im Oval Office deutlich, in dem er klar macht wie komplex, vielschichtig und unvorhersehbar Rick und Morty (und somit auch die Serie selbst) sein können.

Denn in dieser Episode bekommen wir zu sehen, wer wirklich der mächtigste Mann der Welt ist. Kleine Alien-Ratte verscheucht, diplomatischen Frieden mit einem Kleinst-Volk geschlossen (das erst dachte, es wäre groß – herrlich!), sowie mal eben den Israel-Palästina-Konflikt weggeraucht. Wenn Rick will, kann er verdammt viel für die Welt erreichen – aber alles, was wir als wichtig erachten, ist für ihn unwichtig.

„W-what was that?!“ – „Death.“ – „What kind?“ – „Instant.“ (Präsident & Rick)

Neben diesen Taten erhalten wir auch eine Aufführung seines technischen Genies. Gelungen fand ich dabei, dass ein episches Wettrüsten an Gadgets und geheimen Projekten zu sehen war. Die US-Regierung hat da durchaus einiges im Angebot neben dem zu sehenden Mondlandungsset und anderen netten kleinen Anspielungen. Und das alles für ein Selfie…

Das Ende war mir dann etwas schnell. Beth lässt sich von Jerry erneut mit dem gleichen Move erobern und flieht mit der restlichen Familie in eine altbekannte Einöde. Dass sie den gleichen Ort nehmen und Morty meint, er könne so Rick entfliehen, wirkt etwas naiv, aber okay. Besser gefallen hat mir, dass Rick letztlich kein geniales Gadget-Manöver gestartet, sondern schlicht Jerrys Hut in den Ring geworfen und ein kleines Schauspiel als „Fliegenfisch-Rick“ hingelegt hat, um die Situation wieder gerade zu rücken. Smart!

Um ehrlich zu sein hatte ich etwas Epischeres erwartet. Das war natürlich gewohnt unterhaltsam und vollgepackt mit tollen Dialogen, Anspielungen und originellen technischen Spielereien, aber irgendwie fehlte mir am Ende das große Ganze, das dieses Mal wohl die Familie darstellen sollte. Irgendwie habe ich aber in den letzten Sekunden, als Rick mürrisch am Familientisch steht, das Gefühl gewonnen, dass da noch etwas folgt. Irgendein Dreh, der das Gesehene in eine andere Perspektive setzt. Vielleicht weiß S04E01 mich ja in dieser Theorie zu bestätigen. So haben wir jedenfalls das erste Mal keinen wirklichen Cliffhanger. Vielleicht wollte die Serie aber auch genau damit punkten: Überraschen, indem man man nicht das erwartete Unerwartete bringt, sondern die letzte Ebene auslässt.

Rick and Morty Staffel 3

Eines ist spätestens jetzt Gewissheit: Die Ausrede, dass man derart lange mit der Erstellung der neuen Staffel gebraucht hat, damit diese auch vom Niveau her der bisherigen Serie gerecht werden können, hat absolut gestimmt. Das Niveau war insgesamt hoch und die Folgen vor allem im Vergleich zur ersten Staffel um einiges vollgepackter mit vielen kleinen Details und einem noch höheren Pacing. Natürlich gab es hier und da etwas schwächere Episoden, aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn selbst die haben mich sehr gut zu unterhalten wissen.

DAS Highlight war natürlich unbestritten die Episode The Ricklantis Mixup (S03E07), aber auch Pickl Rick (S03E03) konnte sich nicht zuletzt auch als neuer „Charakter“ in Fankreisen etablieren und über The Rickshank Rickdemption (S03E01) müssen wir glaube ich nicht reden, obwohl ich erst danach mit den Reviews begonnen habe.

„Today we celebrate our independence of Rick and Morty!“ (Präsident)

Nein, es ist eher ein Trauertag, denn wann neue Rick and Morty-Folgen in Sicht sein werden, ist bislang unbekannt. Und diese Staffel zeigt alleine schon, wie gut sie war, indem sie den zuvor enorm gestiegenen Hype größtenteils bestätigen konnte. Das Warten hat sich gelohnt und doch ging alles viel zu schnell wieder vorbei.

„We‘re a real family now. In many ways thinks will be like Season 1, but more streamlined.“ (Beth)

Interessant fand ich das Statement am Ende, dass man wieder ein bisschen wie Staffel 1 sei. Auch wenn mir die Beth-Jerry-Situation hier etwas zu schnell gekittet wurde (vielleicht ist es aber ja auch nur der Klon, der sich verliebt hat und Real-Beth macht Jerrys Hoffnungen direkt wieder zunichte?), frage ich mich, was das für die nächste Staffel zu bedeuten hat?

Rick and Morty Staffel 4?

Der größte Cliffhanger jetzt ist eigentlich die Länge der Wartezeit bis Season 4. Das hat uns nicht erst Mr. Poopybutthole im Abspann der finalen Folge noch einmal klar gemacht.

„See you for season 4 in like… a really long time!“ (Mr. Poopybutthole)

Ich hoffe einfach, dass die vergangene superlange Pause nicht nur für die Konzeption von Staffel 3 draufgegangen ist, sondern man bereits so viele langlaufende Storylines und Konzepte erdacht hat, dass man schneller an neue Folgen gerät und man vielleicht sogar auch hier mit unseren Erwartungen und Gefühlen zu spielen weiß. Sind wir alle auf 2+ Jahre Wartezeit eingestellt, ist die Überraschung umso größer, wenn dann plötzlich im Juli 2018 Neues folgt. Der 1. April nächsten Jahres dürfte für Fans jedenfalls eine Enttäuschung werden, ich kann mir nicht vorstellen, dass man nochmals eine Überraschungsfolge airen wird.

Inhaltlich ist natürlich schwer, etwas vorherzusagen. Aufgefallen ist mir, dass das Alien in dieser Folge lediglich angeschossen geflohen und nicht tot ist. Vielleicht wächst es in der Zwischenzeit zu einer wirklichen Bedrohung. Und dann hätten wir da natürlich noch Evil Morty und seine Spiel in der Citadel of Ricks. Das riecht zumindest wieder nach einer neuen epischen Episode. Oder zwei? Ich lasse mich da überraschen und freue mich bereits auf meinen nächsten Rerun sämtlicher Episoden.

Bilder: adult swim

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