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55 Minuten Laufzeit, aber auch viel Leerlauf...

Review: „Star Wars: The Mandalorian“ S03E03 – Chapter 19: The Convert

Mini-Spoiler
23. März 2023, 11:58 Uhr
Mini-Spoiler
Michael
23.03.23

55 Minuten Laufzeit – wirklich viel für „Star Wars: The Mandalorian“, sonst sind wir in der Regel 20 Minuten kürzer. Die Vorfreue bei Folge 3 der dritten Staffel war also groß, und wurde noch gesteigert durch die Intro-Sequenz bis zum Vorspann, in der die Story aus Folge 2 nahtlos weitererzählt wird. Allerdings: Dann folgt ein Bruch und wir sehen die nächste dreiviertel Stunde weder Mando noch Grogu – Showrunner Jon Favreau gönnt beiden einfach mal eine Auszeit und erzählt stattdessen lieber eine Geschichte von Coruscant. Das dürfte nicht jedem Fan gefallen haben.

Ich selbst habe tatsächlich lange überlegt, wie ich das denn finde, dass hier die Story von Dr. Penn Pershing erzählt wird und nicht die unserer Helden. Zunächst einmal ist’s natürlich interessant zu erfahren, wie es mit Pershing weitergegangen ist. Zur Erinnerung: Er war jener Wissenschaftler, der mit Grogu experimentieren wollte und die Klon-Forschung weiter vorangetrieben hat. Jetzt taucht er auf Coruscant auf und gibt sich geläutert. Er glaubt weiter an seine Wissenschaft, spricht aber von Missbrauch der Forschung durch das Imperium. In einem Vortrag spricht er von sogenannten Strandcasts, und Favreau lässt so indirekt die Verbindung zu Supreme Leader Snoke wieder aufleben. Wir erinnern uns auch an die kurzen Einblicke in die genmanipulierten Wesen aus Staffel 2 – mit dem Thema Klonen und Genmanipulation ist das Star Wars-Universum also wohl noch nicht durch, obwohl es in der Folge heißt, dass Gen-Experimente in der neuen Republik verboten sind. Favreau referenziert dabei aufh das Abkommen von Coruscant ein, bekannt als die galaktische Konkordanz als Vereinbarung zwischen der Republik und den Resten des Imperiums. Eingeführt hatte es Chuck Wendig in saeiner Trilogie „Aftermath“ – jetzt scheint die Vereinbarung Kanon zu sein.

Favreau nutzt „The Mandalorian“ auch weiter, um zusätzliche Inhalte aus dem Legends-Teil von Star Wars zum Kanon zu machen. So wird zum Beispiel ein Teil der Rebellen-Flotte abgerüstet, was in „Star Wars: The Force Awakens Visual Dictionary“ und in Claudia Grays „Bloodline“ eingeführt wurde. Überhaupt, Abrüstung: Pershing landet auf einem der Schrottplätze von Coruscant, auf dem massenweise Kriegsschiffe verschrottet werden, unter anderem ein kompletter Star Destroyer. Für mich einer der starken Momente der Folge, weil wir hier einfach nochmal einen tiefen und gefühlt alltäglichen Blick in die Zeit nach dem Ende des Imperiums bekommen. Die Kriegsmaschinerie wird nicht mehr gebraucht, wird jetzt abgelegt zur Resteverwertung.

Pershing ist unterwegs mit Elia Kane, einzt Kommunikationsoffizierin von Moff Gideon, also auch noch nach dem Fall des Imperiums. Jetzt sitzt sie wie viele andere ehemalige Imeriale auf Coruscant in einem Reintegrationsbereich samt Amnestieprogramm. Hier greift Favreau wieder spannende Fragen auf, was nach Kriegen mit allen Beteiligten passiert. Die Schiffsfrage hatten wir schon geklärt, aber was passiert mit den Menschen? Hierbei musste ich auch immer an die Fragen denken, die sich vor 80 Jahren auftaten, als nicht klar war, wie man mit Nazi-nahen Personal umgehen sollte. Hier geben sich die Offiziere geläutert, müssen einfache Befragungen durch einen Droiden über sich ergehen lassen – wäre spannend, wenn Favreau dieses Thema noch ein bisschen vorantreiben würde. Offensichtlich ist bislang nur, dass die neue Republik schon erste Fehler der alten Republik zu wiederholen scheint – wie bei der gescheiterten Klonarmee vergibt sie auch den Teilnehmenden des Amnestieprogramms Codierungen statt Namen. Die Klone hatten nach und nach angefangen, sich Namen zu geben, um eine Identität zu haben. Mal sehen, ob sich hier auch noch eine Fortsetzung ergibt.

Den Mittelteil mit Elia Kane und Pershing beim Spazierengehen und Herumreisen auf Coruscant finde ich jetzt relativ unspannend – die 20 Minuten mehr Laufzeit bieten aus meiner Sicht keinen Mehrwert.

Aber immerhin entschädigen Intro und Outro mit Mando und Grogu für vieles. Nach der Abreise von Mandalore werden Bo-Katan und Mando von TIE Interceptors angegriffen, die wir aus „Return of the Jedi“ kennen und die deutlich effektiver sind als die TIE Fighter – was in der Episode aber nicht weiter zum Tragen kommen kann, weil einfach mal alle in einer sehenswerten Schlacht zerstört werden. Als Bonbon gibt’s noch die TIE-Bomber, die Bo-Katans Domizil ausradieren – Erinnerungen an die Säuberung von Mandalore werden wach. Nicht geklärt wird die Frage, woher die TIE denn kommen, denn einen Hyperraumsprung können sie alleine im Gegensatz zu den TIE Fightern nicht ausführen. Die Schlacht auf Kalevala ist auf jeden Fall extrem gut gemacht und sieht sehr gut aus. Sie führt auch dazu, dass Bo-Katan mit Mando flüchten muss. Sie landen in einem Versteck der Death Watch, die Din Djarin als erneutes vollwertiges Mitglied anerkennen und auch Bo-Katan aufnehmen, so dass sich gerade für Bo-Katan hier ein Kreis schließt. Ich bin gespannt, welche Rolle Jon Favreau in Zukunft noch für die Mandalorianerin vorsieht.

Insgesamt eine Folge mit starken Momenten am Anfang und Ende sowie einem durchaus interessanten Mittelteil, der aber zu lang gerät und viele Mando-Fans verärgert haben dürfte. Ich hatte mit von der Laufzeit auch mehr erhofft, habe mir dann im Laufe der Folge aber häufiger die Frage gestellt, wann es denn wohl endlich zu Ende ist. Das ist kein gutes Zeichen.

Bilder: Lucasfilm

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2 Kommentare

  • War mal eine andere Storyline und ne gute Abwechslung, auch wenn weniger faszinierend. Ich habe die Verbindung zur Serie vermisst. Aber trotzdem gute Folge.

  • Nachdem man für den langen Mittelteil extra eine längere Folge eingebaut hat, finde ich es ok. Wäre sonst schade gewesen, wenn uns eine komplette Folge „genommen“ worden wäre. :D
    Was mir nicht so gefiel: Es war viel zu deutlich, dass Elia Kane sofort beginnt, unseren leicht beeinflussbaren Doktor zu verleiten. Ein wenig mehr der Versuch, dass sie wirklich geläutert ist und etwas positives in Sinn hat. Es lief wie beim jungen Anakin, bei dem jedes Wort der dunklen Seite sofort fruchtet.


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