Ich hatte das große Glück, mir dieses Jahr einen Traum erfüllen zu können: Seit ich denken kann, steht eine Reise nach Kalifornien auf meiner Bucket List. Und dieses Jahr war es wirklich soweit. Drei Wochen lang sind wir mit dem Auto die Küste Kaliforniens entlang gedüst, einen Abstecher ins Landesinnere inklusive, denn den Yosemite Nationalpark wollten wir natürlich nicht außen vor lassen. Es war das erste Mal USA für mich, das war schon aufregend genug. Aber in Kalifornien all die wunderbaren Orte zu besuchen, darunter auch zahlreiche Schauplätze aus Filmen und Serien, war einfach nur fantastisch. Ich war selten so voller Vorfreude auf eine Reise und selten war ich so aufgeregt. Die Häuserfront aus „Full House“ in San Francisco begutachten, die epische Bixby Bridge in Monterey aus „Big Little Lies“ bestaunen oder durch den orangenen Sonnenuntergang in Orange County fahren, während Phantom Planets „California“ aus dem Lautsprecher ertönt – ein Highlight jagte das nächste. Und kurz nach meinem Geburtstag, den ich aufgrund der Zeitverschiebung einfach mal 33 Stunden lang gefeiert habe, war es dann soweit: Der Besuch in den Warner Bros. Studios in Hollywood stand an.
Die Entscheidung
Die Entscheidung, welches Filmstudio wir in Hollywood besuchen, fiel mir wirklich nicht leicht. Lange war ich der Überzeugung, dass es die Universal Studios sein werden, aber die Warner Bros. Studios gingen mir auch nicht aus dem Kopf. Und dann gibt es ja auch noch die Paramount und Sony Pictures Studios Touren… Alle mir bekannten Menschen, von denen ich wusste, dass sie schon einmal in Los Angeles waren, habe ich um Rat gefragt, welche Tour sie mir ans Herz legen. Denn klar war: Zeit werden wir nur für eine Tour haben. Und für die Universal Studios sollte man gut und gerne schon mal sieben Stunden einplanen. Ein paar Gespräche und eine kleine Recherche später stand fest: Die Wahl fällt auf die Warner Bros. Studios. Die Tickets haben wir im Vorfeld online gebucht, nur wenige Stunden vor unserem gebuchten Zeitslot. Das geht allerdings nicht immer, häufig und gerade in der Hauptsaison sind die Tickets schon weit im Voraus ausgebucht. Also unbedingt vorher im Blick behalten. 70$ hat uns der Spaß gekostet, pro Person. Im Vergleich zu den Universal Studios schon fast ein Schnapper. Und mit Eingang der Bestätigungsmail in meinem Postfach breitete sich das Kribbeln im Bauch noch weiter aus.
Der Besuch
Für uns ging es von unserer Unterkunft in Hermosa Beach mit dem Auto Richtung Norden, Richtung Hollywood. Ein bisschen zweifle ich bereits auf der Fahrt an meiner Zurechnungsfähigkeit, denn als ich das Hollywood-Sign in der Ferne erspähe, kommt nur noch ein Quieken aus mir heraus. Kurz vor der Auffahrt zu den Warner Bros. Studios ist der Weg bereits mit großen Film- und Serienplakaten gepflastert, eine seichte Einstimmung auf das, was noch kommt. Im Studio selbst können wir nach einem kurzen Sicherheits- und Ticket-Check den ersten Bereich selbst erkunden. Neben der temporären, an eine aktuelle Produktion angelehnten Ausstellung, die in unserem Fall zu „Barbie“ war, gibt es Miniaturmodelle der Studios und zahlreiche Fotos mit Informationen zu den vier Warner Brüdern und ihrer Gründung der Studios, Hintergrundwissen zu etlichen Produktionen und kurze Videos zu sehen. Gepaart mit epischer Filmmusik im Hintergrund werden wir hier schon in die richtige Stimmung gebracht.
Nach einem bewegenden Einführungsfilm – das meine ich ernst, ich hatte Tränen in den Augen – im kleinen Warner-Kino geht es für unsere überschaubare Gruppe in eine größere Variante eines Golf-Carts und unser unterhaltsamer Guide fährt uns darin über das Gelände, vorbei an zahlreichen Straßenkulissen. Der beste Teil ist hier auf jeden Fall die aus „Gilmore Girls“ (und zahlreichen anderen Produktionen) bekannte Straße mit dem ikonischen Pavillon von Stars Hollow. Weiter geht es zu einer Soundstage und wir haben das Glück, dass wir eine der größten Stages der Welt betreten dürfen, Stage 16. Hierin begannen bereits 1935 die Dreharbeiten an Filmen. 1964 wurde hier beispielsweise „My Fair Lady“ gedreht und 2010 nutzte man diese Stage für die Produktion von „Inception“. Was für eine gigantische Halle, die unter anderem einen Wassertank beinhaltet, der 7,5 Millionen Liter Wasser fasst. Und wir haben noch mehr Glück, denn wir dürfen sogar das Set einer noch laufenden Serie besuchen. Mit strengstem Foto- und Filmverbot streunern wir also durch das Set der Drama-Sportserie „All American“. Und auch wenn ich die Serie (bislang) nicht gesehen habe, ist das schon wirklich sehr besonders.
Der letzte Part der Tour steht an: Wir werden abgesetzt und dürfen nun wieder eigenständig erkunden. Ins Auge sticht dabei direkt das Café, das ganz im „Friends“-Stil den Namen „Central Perk“ trägt und die Möglichkeit zum (kostspieligen) Verzehr von Getränken und Snacks bietet. Nebenan gibt es verschiedene Ausstellungen, unter anderem zu „Harry Potter“ und allen möglichen Produktionen aus dem DC Universum, allen voran „Batman“ und „Superman“. Platz nehmen dürfen wir dann sogar (kurzzeitig) in den nachgebauten Sets aus „The Big Bang Theory“ und „Friends“, in denen das Personal sogar Fotos von uns mit unseren eigenen Handys macht. Das überrascht mich doch sehr – die professionell geschossenen Fotos hätten wir entwickelt später natürlich auch für mehr als 20 Dollar (Stück!) kaufen können. Nein danke. Vorbei an einigen Requisiten und vielen weiteren Informationen zur Vertonung, zum Schnitt, zu Spezialeffekten endet die Tour im Souvenir Shop. Auch, wenn ich zunächst erwartet habe, hier mit gefüllten Tüten wieder rauszukommen, hält sich mein Konsum doch sehr in Grenzen. Liegt aber vielleicht daran, dass ich nicht der Tassen-/Schlüsselanhänger-/Serientitel-auf-Pulli-Typ bin. Durch die Gänge des Shops zu schlendern hat dennoch Spaß gebracht. Und schließlich ist es also da, das Ende des Besuchs. Die Zeit verging wie im Flug. Und ich bin erfüllt und überglücklich.
Fazit
Zugegeben: Vielleicht bin ich beim Aufregungs-Level nicht der beste Richtwert. Aber ich bin überzeugt davon, dass diese Tour auch Film- und Serienfans gefällt, die beim Einführungsfilm nicht vor Emotionen weinen müssen, sondern einfach ein solides Interesse an der Produktion der uns so geliebten Werke haben. Eine klare Besuchsempfehlung für die Warner Bros. Studios! Und beim nächsten Kalifornien-Besuch, sollte es den jemals geben, ist ein weiteres Studio dran. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten!
Die Facts im Überblick
• Ticket: 70$ pro Person für die Standard Studio Tour
• Parkplatz: 15$ pro Auto
• Dauer des Besuchs: ca. drei Stunden
• Aufbau: Mix aus eigenständiger Erkundung und geführter Tour durch Straßenkulissen, Soundstage, Setbesuch (abhängig von Dreharbeiten), Ausstellungen, Store
Bilder: © Kira Wulfers
Juhu Kira,
wie toll! Ich war dieses Jahr witzigerweise auch bei einer Studio-Tour: Den Paramount Studios und das war super spannend und ich kann es auch empfehlen. Wenn man wirklich mehr zu Dreharbeiten wissen möchte. Ich saß auf der berühmten Forrest Gump Bank und stand neben dem roten Auto aus Grease :D
Für meinen nächsten Trip will ich aber unbedingt in die WB Studios – nur für die Gilmore Girls! Supercool, dass Du hier schon davon herzählt hast. Danke!
Da ist die Vorfreude groß ;)
Hi Jessie,
ah, wie schön! Also warst du auch in Kalifornien dieses Jahr? Gut zu wissen, dass sich die Paramount Studios auch lohnen. Muss ich wohl ganz bald nochmal hin :D
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