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"It could be worse."

Review: The Walking Dead S11E19 – „Variant“

ACHTUNG: SPOILER !!
17. Oktober 2022, 10:23 Uhr
SPOILER !!
Maik
17.10.22

Nach den ereignisreichen finalen Minuten der vorangegangenen Folge war spannend, wie diese in der neuen Episode aufgearbeitet werden würden. Entsprechend legt „Variant“ auch den Fokus darauf. Aber eine kleine Überraschung schenkt uns die ansonsten eher überschaubare Folge dann doch noch.

Zunächst zum kleinen Stilmittel-Prolog: Bei den rückblickenden Ausschnitten vor den Folgen frage ich mich, ob die Voiceover-Segmente von Judith(?), die darüber zu hören sind, vielleicht Ausschnitte aus einer zusammenhängenden Rede sein könnte, die sie in Rick-Manier zum Abschluss der Serie vorträgt? Das hätte was!

Zurück im Hier und Jetzt kann ich mich direkt wieder über den willkürlich ausgeprägten Chaos-Grad aufregen. Erst soll die durch Walker während der Stadtfeier ausgebrochene Unruhe derart verwirrend und undurchsichtig sein, dass so ziemlich niemand irgendwen finden kann, aber dann identifiziert eine Frau Eugene als „Mörder Sebastians“? Entscheidet euch mal! Wie so oft soll hier vermutlich der Zufall herhalten, dass die Dame dann aber nicht (A) Sebastian wohlgesinnt zu sein scheint und (B) nicht gesehen hat, dass es Notwehr war, steht auf einem anderen Blatt. Dafür war das Chaos wohl wieder chaotisch genug.

Pamela will jedenfalls ein Exempel statuieren, wobei mir eher scheint, dass das ihr selbst und der Ordnung im Commonwealth dienen soll denn darauf beruht, dass es ihren Sohn getroffen hat. Das kommt dann eher gelegen, um politische Kraft aufbauen zu können. Denn spätestens mit dem Erwachsen als Untoter scheint Pamela Sebastian nicht mehr als ihren Sohn zu sehen und sagt lediglich mit abfälligem Blick „Take care of that“.

Hinter den Kulissen wird zudem deutlich, dass Pamela Lance verantwortlich für Sebastians Tod macht. Wie bereits zuvor wird das devot-dominante Verhältnis zwischen den beiden in der Zellen-Szene betont. Zum Nachdenken regte der Punkt an als Lance davon sprach, alles habe mit der Einkehr der Alexandria-Gruppe angefangen, die erst aufhört, wenn sie alles zerstört bzw. alles ihnen gehört. Ja, dem ist auf dem Papier so – stellt sich die Frage, ob die Gruppe einfach „nur“ Gerechtigkeit haben will oder es wirklich ein innerer Drang nach Kontrolle ist, der da am Steuer sitzt. Dass Pamela die Münze benutzt, um Lance über sein Schicksal „entscheiden“ zu lassen, war ein netter Nebenaspekt. Aber wie Politiker:innen oftmals sind, wird jedes Ergebnis im eigenen Sinne ausgelegt.

„I’m trying to save you!“ – „I’m trying to save this place.“ (Mercer & Max)

Skurrilerweise ist Mercer wiederholter Bestandteil emotionaler Szenen, sitzt aber in der Regel nur rum. Das wird sich mit Sicherheit nächste Folge ändern, aber erstmal gilt es, ein kleines „Ich kenn dich nicht mehr, sondern nur noch Formalitäten“-Spielchen mit Rosita zu spielen, Schwester Max zum Unterzeichnen eines Bullshit-Statements zu bewegen und von Princess‘ Vergangenheit zu hören. Vor allem letztere Geschichte hat für mich gut funktioniert, da sie nicht nur für sich stehend emotional aufgeladen war, sondern auch im großen Ganzen eine gelungene Einordnung hat einbringen können.

Mehr als deutlich wird, wie Mercer zwischen den Stühlen sitzt (pun intended!) und extrem an sein moralisches Empfinden appelliert wird. Natürlich geht es ihm vorrangig darum, seine Schwester zu retten, aber da dürfte noch was Bedeutsames passieren, da bin ich mir sicher.

„What is the point of this place if a good man is put to death?“ (Princess)

Dann wäre da noch dieser Sideplot, dessen Existenzberechtigung ich eine ganze Weile lang angezweifelt hatte. Alleine die Wagenszene… Das sah jetzt nicht wirklich aus, als wäre der Karren schwer zu bewegen gewesen. Dann wird über Jerry Fuß gefahren, er verletzt sich aber am Knie – kann auch alles passieren, Gevatter Zufall mal wieder, wirkte aber unrund.

Nett war der Moment, in dem Jerry das Kingdom 2.0 in einem alten Renaissance-Dorf mit Ser Aaron ausruft. Aber dafür diese Zeit einräumen? Natürlich nicht. Gerade als man denkt, das wäre mal eine Folge ohne Untoten-Action, kommen sie auch schon. Unglaubwürdig schnell, sehr viele sehr dicht zusammenkommende Walker… Alles, damit Jerry zeigen kann, was er trotz kaputten Beines draufhat (die Kampfszene war aber schon ganz nice!). Die Ungereimtheiten gelangen aber in den Hintergrund als einer der Walker nach Lydias Kampfstab greift. In dem Moment dachte ich erst an Whisperer, aber auch noch an daran, dass Walker ja Hände haben, wieso also nicht auch etwas greifen und zu sich ziehen können? Türgriffe sind auch in der Theorie durch wilde Walker-Bewegungen zu öffnen. Wild wird es aber spätestens, als dieser Walker (noch immer mit Messer in der Brust) zu klettern beginnt und zielgerichtet nach einem Stein greift, um Jerry damit zu attackieren. Spätestens hier sollte klar sein: Es handelt sich um einen Whisperer. Aber nichts da, es handelt sich wirklich um einen Walker. Das ist dann doch endlich mal wieder eine Überraschung, die wilde Theorien ankurbeln dürfte. Einfach jemand, der im echten Leben gerne gegriffen hat? Jemand, der nicht ganz so stark infiziert ist? Nur ein unnormaler Ausbruch (eine „Variant“ eben)? Oder steckt da etwa mehr dahinter? Was auch immer es ist, das ist eine neue Gefahr, die alles auf den Kopf stellt, was man sich über Jahre an Regelwerk erarbeitet hatte. Und das ist endlich mal wieder wirklich gruselig!

„How the hell did a walker do that?!“ (Jerry)

Zurück zum eigentlichen Hauptziel der Folge, das noch weniger als Mercer macht. Ich habe ein schlechtes Gefühl bezüglich Eugene. Nicht, weil Pamela ein Exempel an ihm statuieren will, sondern weil seine Szenen schon großen Abschiedscharakter haben. Auch diese Frage, ob Leute mutig geboren werden, lässt erahnen, dass da ein Akt des Mutes von ihm erfolgen wird. Bei der Szene, in der er auf Draufgänger macht, musste ich allerdings lauthaft lachen. Liebe diesen Moment!

„It’d be wise to step aside, hoss. No need for this to get ugly.“ (Eugene)

Vorerst beläuft sich Eugenes Mut darauf, sich zu stellen. Die indirekte Intention dürfte klar sein, nämlich das Retten von und Beisammensein mit Max, indirekt ist aber noch nicht klar, was er vor hat. Ich tippe darauf, dass eine Situation aufkommt, in der Pamela öffentlich Eugenes Kopf fordert, Mercer und/oder Eugene sie dann aber töten.

Noch deutlich mehr Brisanz und Potenzial für ein blutiges Ende Pamelas kommt in der Abschlussszene auf, als Rosita gefangengenommen wird. Lasst mich raten: Pamela will jetzt doch nach dem Gespräch mit Lance alle aus der Gruppe in Gewahrsam nehmen, was genau der Fehler sein dürfte, der zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung führt. Das Finale hat begonnen!

Frei nach Princess: It could be worse? Yes. It could be better, too… Das war insgesamt schon eine eher durchschnittliche Folge. Der „Grasper“, also Greif-Walker, hat gerade noch so dazu geführt, dass die Folge keine drei sondern dreieinhalb Kronen von mir erhält. Insgesamt war mir das zu viel auf Dialogen basierendes Zwischenspiel, das nur in wenigen Momenten wirklich emotional abholen konnte. Einige Szenen haben sich angefühlt, als würden Punkte nochmals wiederholt werden, nur um zu unterstreichen, was wir eh schon gesagt bekommen haben. Hinzu kommen ein paar Logik-Lücken, die mich genervt haben.

Dennoch haben wir ein paar wichtige Entwicklungen gesehen, die grundlegende Dynamiken in Gang gesetzt haben. Damit dürfte kommende Woche das eigentliche Endgame beginnen.

Bilder: AMC

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