Wir haben bereits 6 der 25 besten Folgen hinter uns. Diese 6 Episoden haben bereits ein breites Spektrum abgebildet – doch eine extreme „Technobabble“ Episode fehlt noch. Unter Technobabble versteht man das technische Kauderwelsch, beispielsweise „wir müssen die Heisenberg Kompensatoren entkoppeln“. (Btw. das hat etwas mit den Transportern zu tun)
Platz 19: Voyager S02E15 – Threshold
Rang 19. nimmt erneut Star Trek Voyager ein. Folge S02E15 „Die Schwelle“ / „Threshold“ heißt nicht ohne Grund so. Im Intro sehen wir Tom Paris, der im Holodeck einen Flug mit dem Shuttle simuliert. Belana und Harry stehen im Funkkontakt und geben ihm Hilfestellungen. Das Ziel lautet Warp 10 zu erreichen.
Warp 10? Bei jedem Star Trek Fan wird es jetzt klingeln. Warum das so ist lässt sich leicht erklären. Im Star Trek Universum ist Warp 10 die maximale Geschwindigkeit. Es ist quasi die Lichtgeschwindigkeit in unserer Gegenwart, unglaublich schnell und mit unfassbar vielen Gefahren verbunden. Dazu noch ein kleiner Exkurs; Star Trek ist bei Warp 10 leider nicht ganz einheitlich. In Classic waren Geschwindigkeiten jenseits Warp 10 üblich und auch bei The Next Generation gibt es Episoden, in welchen man diese Geschwindigkeiten überschreitet und damit operiert.
Aber zurück zur Folge; während dem Experiment im Holodeck fallen diverse schöne technische Ausdrücke wie beispielsweise.
„Versuchen sie ihre Feldsymmetrie zu stabilisieren“ – Belana
Am Ende können sie das Problem die Geschwindigkeit wirklich zu erreichen nur so lösen, indem Neelix den entscheidenden Gedankenanstoß gibt. Stichwort, nicht die Warpgondeln reißen ab, nein das Shuttle reißt von den Warpgondeln ab! Durch diese Erkenntnis müssen sie nur eine Art Kraftfeld einrichten und tatsächlich, es klappt. Tom Paris erreicht im Holodeck Warp 10 und kurz darauf auch in Wirklichkeit
„Für einen Augenblick war ich überall“ – Tom Paris
Nicht nur erreicht Tom Warp 10, er ist für einen Augenblick überall im Weltraum und das gleichzeitig. An dieser Stelle entfaltet die Folge die volle Star Trek Faszination, denn hleichzeitig überall zu sein sprengt das Denkvermögen und lässt das Herz des Science-Fiction Fans höher schlagen. Doch während alle sich über den Erfolg freuen dreht sich die Stimmung ganz schnell.
Was ist mit Tom Paris?
Der Flug hat etwas ausgelöst, denn Toms Körper verändert sich. Hierbei zeigt sich der zweite Aspekt der Episode, fremde Krankheiten und der Konflikt von Technik und Körper. Gleichzeitig überall zu sein ist zu viel für die menschliche Existenz. Zuerst kann er keine Luft mehr atmen, dann setzt sogar sein Herz aus. Tom ist tot. An dieser Stelle weiß der erfahrene Fan jedoch, wenn keiner trauert bedeutet das hier passiert noch etwas. Mitten in der Nacht erwacht Tom dann wieder zum Leben mit einem zweiten Herz. Der Doktor steht vor einem Rätsel und kommentiert die Ereignisse mit einem trockenen:
„Sie sind ja am leben“ – Der Doktor zu Tom Paris
Die Änderungen am Körper rufen wieder den Technobabbel auf den Plan. Die DNA muss neu kodiert werden und das gelinkt nur, indem man den Körper mit „hoch konzentrierte Antiprotonen“ beschießt. Doch der Doktor ist nicht schnell genug, Tom Paris entwickelt sich weiter. Er überspringt in 24 Stunden Millionen von Jahren Evolution. Das führt auch zu Arroganz und zu besonderen Fähigkeiten, welche ihm es letztendlich erlauben zu fliehen und dabei den Captain zu entführen.
Geiselnahme & Nachkommen
Chakotay kann Tom Paris nicht einholen. Das Shuttle mit Tom und dem Captain ist einfach zu schnell. Nach drei Tagen findet die Voyager das Shuttle auf einem fernen Planeten. Jetzt wird es ganz trashig; der Captain und Tom haben sich in Reptilien artige Wesen verwandelt und – jetzt festhalten – haben sogar Nachkommen bekommen. Jetzt zeigt diese Episode ein weiteres Gesicht; alles nicht so ernst nehmen. Captain Janeway, vom Doktor wieder zurück verwandelt, kommentiert unaufgeregt gegenüber Tom:
„Ich wollte irgendwann Kinder aber ich habe es nie in Betracht gezogen, sie mit ihnen zu haben“ – Janeway zu Tom Paris
Technik, Faszination & Trash
Manch einer mag über diese Episode lächeln aber ich finde sie großartig. Sie bietet so viel und nimmt sich am Ende nicht allzu ernst. Von etwas unfassbar Großartigem und einer kindlichen Faszination hin zu medizinischer Tragik und einer Prise Trash. Es ist und bleibt eine schöne in sich geschlossene Episode die einfach nur Spaß macht.
…oh man, bin ich der einzige auf der Welt der diese Folge mag? :D
Nein, ich mag sie auch. Es ist effektiver Body Horror, den man so von „Star Trek“ nicht gewohnt ist, bis dann eine herrlich absurde Pointe einen lachend zurücklässt. Keine Ahnung, warum die Folge so unbeliebt ist.
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