Amazon Freevee ist Geschichte – und ich frage mich, warum Amazon dafür so lange gebraucht hat, um das zu entscheiden. War der Ansatz seinerzeit noch ganz sinnvoll, abseits von Prime Video interessante Gratis-Inhalte anzubeieten, um Kund:innen zu Amazon zu locken, hatte sich das schnell überholt – durch das wirklich minderwertige Angebot von Freevee und die erfolgreichen FAST-Channel im eigenen Hause. Damit hat Amazon Freevee praktisch eigenhändig zu Grabe getragen – für die deutsche Streaminglandschaft kein Verlust.
Amazon Freevee: Inhalte und Originals werden in Prime Video integriert
Immerhin: Alles, was halbwegs vorzeigbar war, wandert zu Prime Video: „Jury Duty“ zum Beispiel, oder „Bosch: Legacy“ und „Judy Justice“. Übrigens VOR die Bezahlschranke, so dass Nicht-Prime-Kunden weiterhin gewisse Inhalte gratis sehen können, erkennbar an Hinweise wie „Kostenlos ansehen“. Das gilt auch für die Inhalte, die bereits migriert wurden und auf Prime Video verfügbar sind, wie neue Folgen von Freevee-Sendungen wie „Neighbours“, „Tribunal Justice“, „America’s Test Kitchen: The Next Generation“ und ältere Originalserien wie „High School“, „Hollywood Houselift with Jeff Lewis“ und „Primo“. Hierzulande gilt das außerdem für die „7 vs. Wild“-Staffeln, bei denen Freevee als Partner auftrat, so dass aus dem YouTube-Format ein Freevee Original wurde – wir haben hier darüber berichtet.
Irgendwie ist es auch schade, dass Amazon nicht mehr aus Freevee gemacht hat. Ich fand den Ansatz ja seinerzeit nicht schlecht, auch etwas abseits des Bezahlprogramms zu tun – einfach weil man sich ja irgendwann auch mal für bestimmte Streamingdienste entscheiden muss und nicht alle Abos bezahlt nebeneinander laufen lassen kann. Und die ersten Originals waren ja durchaus respektabel, doch der Enthusiasmus wich dann schnell einem mutlosen Abstellen von höchstens durchschnittlichen Inhalten in die digitale Bibliothek. Entsprechend hatten wir ja auch hier auf sAWE.tv unsere Programmvorschau für Freevee eingestellt – bzw. vorausschauend schon in unsere Prime Video-Vorschau integriert.
Bilder: Amazon
Was „der zahlende Kunde“ kurz- und mittelfristig und realistisch vom Amazon-Konzern erwarten kann, hat Alexander Prinz alias „Der Dunkle Parabelritter“ in seinem Youtube-Video vom 26.11. ziemlich anschaulich dargelegt. Wer auf Besserung hofft ist naiv.
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