Überraschung im Finale von American Horror Story! Die Brücke zu Staffel 2 ist geschlagen und I like it! Dafür war leider der Rest der Folge nicht so der Knaller. Doch immer der Reihe nach.
Stell dir vor, du schaust eine Dokuserie und niemand weiß, ob das Gesehene wirklich passiert ist oder nicht. Irgendwas haben die Leute an der Definition Dokumentation nicht so verstanden…
Lee jedenfalls wird einerseits wegen den Morden im Roanoke-Haus, anderseits wegen Masons Tod angeklagt… und guess what, sie wird in beiden Fällen freigesprochen. Doch wie der Staatsanwalt so schön sagt, wirklich gewonnen hat in diesem Fall niemand. Denn der große Preis für Lees Freiheit war der Verrat an Flora.
Der Lichtblick der Folge: Lana Winters! Cleverer Schachzug, Sarah Paulson hier nochmal die Bühne zu überlassen. Lana ist zwar auch kein 100% perfekter Charakter, aber allemal sympathischer als Audrey Tindall. Zudem hat Staffel 2 bestimmt viele Fans, die diesen kurzen Auftritt sehr zu schätzen wissen.
Auch die Aufzeichnung vom Paleyfest hat mich minimal besänftigen können, denn immerhin haben wir den kompletten Cast nochmal sehen können (bis auf Lady Gaga) – auch wenn einige keinen einzigen Satz sagen durften (Stichwort André Holland, der echte Matt).
Lot Polk hat noch eine Rechnung offen und möchte Lee um jeden Preis umbringen. Immerhin tut er den Zuschauern den Gefallen und tötet Lana Winters nicht. Kurz vor knapp kann ihn dann die Polizei töten. An dieser Stelle erfahren wir auch, dass Flora verschwunden ist, was natürlich sofort danach schreit, dass Lee sie mal wieder entführt hat. Doch dem ist nicht so, denn Flora hat es irgendwie zum Roanoke-Haus geschafft… Fragt mich nicht wie, denn das ist eine der Dinge, die absolut keinen Sinn ergeben. Dort möchte sie für immer bleiben und bei Priscilla sein. Das geht natürlich nur, wenn sie stirbt – ein zweiter Punkt, der für mich sehr seltsam ist. Es hätte schon mal geholfen, wenn wir Zuschauer einen besseren Zugang zu Flora gehabt hätten. Punkt 3 folgt sofort, denn Lee bietet an bei Priscilla zu bleiben, damit Flora leben kann. Und zu guter letzt sprengt sie auf mysteriöse Weise das Haus. Wo kommt das denn nun her? Hat Lee da klammheimlich Sprengstoff versteckt? Ich denke nicht. Ein weiterer Punkt auf meiner Liste, der keinen Sinn ergibt. Und der Vollständigkeit halber noch kurz der Hinweis, dass nicht Lee die einzige Überlebende von Roanoke ist, sondern Flora.
Nachdem wir diese Staffel bereits zwei Shows in einer geliefert bekommen haben, setzt Ryan Murphy noch einen drauf und präsentiert uns diese Folge zwei (!) weitere Shows: crack’d, eine Dokumentation über Lee und Spirit Chasers. Kann man machen, muss man aber nicht.
Bei den Spirit Chasers hat Ashley Gilbert (Cricket Marlowe) dann doch noch seinen Auftritt, nachdem er nicht bei der zweiten Staffel von Roanoke teilnehmen durfte. Unfreiwillig eine sehr komische Szene, in dem er erneut (doch dieses Mal natürlich in echt) Opfer vom Piggyman (bzw. einem Anhänger des Kultes) wird.
Adina Porter muss ich an dieser Stelle Tribut zollen: Sie hat Lee wirklich super gespielt. Diesen tiefen Zorn und Verbitterung hat sie sehr gut vermitteln können, auch wenn sie in diesen Szenen eine der nervigeren Charaktere war. Ihr Schauspiel vor Gericht war berührend und hat gezeigt, dass sie sich nicht hinter den alten Hasen von AHS verstecken muss.
Fazit
Leider ist die Staffel so schwach zu Ende gegangen, wie die letzten Folgen es bereits angedeutet haben. Lana Winters und somit die Verbindung zu Staffel 2 war diese Folge eine der wenigen Lichtblicke, abgesehen natürlich von der super Performance von Adina Porter.
Auf der nächsten Seite ziehe ich noch ein Fazit zur gesamten Staffel und lege ein paar Gedanken bzgl. des Casts dar.
Tja, leider wie erwartet – ein Ende, das eigentlich gut zeigt, was das Problem der ganzen Staffel war: Zu viel gewollt, nichts gekonnt. Das war tatsächlich noch einmal eine ganze Ecke schlechter als die bislang bei mir am schlechtesten abgeschnittene Season „Freak Show“. Inkonstant, inkonsequent, ohne jegliche Stimmung, schlechtes Pacing und einfach drüber.
Der kleine Nebenanker zu Staffel 2 war an sich super, aber darauf basierend so einen inhaltlichen Mist zu machen? Ne, dann lieber sein lassen. Und Lady Gaga war ja quasi so gut wie nicht dabei (was ich jetzt nicht schlimm finde, aber ja – reine PR-Mache, in der Hälfte der Szenen hätte sie auch irgendein Double mimen können).
Insgesamt sehr enttäuschend und aktuell habe ich ein bisschen Angst darum, dass die Serie sich damit viel verbaut hat bzw. es vorbei ist. Wünsche mir ein solides Setting das einfach eine Geschichte erzählt – back to the roots, please!
Nun muss ich dir doch mal eindeutig zustimmen :) Die Erkenntnis hat bei mir etwas länger gedauert, aber wenigstens ist sie nun da ;)
Es war mMn nicht alles schlecht, aber das „Viel gewollt, nichts gekonnt“ hat einfach Überhand gewonnen, sehr schade.
Zu Lady Gaga: Ich habe ja wie schon erwähnt Hotel (noch) nicht fertig geschaut, aber da fand ich sie bisher ganz gut (klar, die Rolle war direkt für sie geschrieben; aber den Globe hat sie mMn trotzdem nicht verdient – ich schweife ab). Bei den paar Szenen in dieser Staffel war sie eigentlich auch gut. Aber es war einfach zu viel PR und nicht viel dahinter.
Falls die Crossover Season wirklich passieren wird (so richtig kann ich das echt noch nicht glauben), wäre das meeeega nice. Da steckt super viel Potenzial drin.
Endlich. ;)
Ja, das wäre sicherlich interessant, klingt aber vor dem Lichte dieser Staffel auch irgendwie nach „Aufbrühen“ und dem letzten Versuch, funktionierende Elemente noch einmal zu bemühen. Naja, abwarten.
AHS würde ein typisches Horrorsetting mal wieder gut tun. Bspw. Asylum, Murder House und Hotel hatten so ein super Setting.
Und dieser Mockumentarystyle funktioniert hier einfach nicht so gut… das hat Murphy hoffentlich gemerkt. Weil ich habe schon das Gefühl, dass viele US-Fans diese Staffel nicht so doll fanden.
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