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Spoilerarmes Review zur David Duchovny-Serie

Review: Aquarius Season 1

Mini-Spoiler
25. Juni 2016, 08:30 Uhr
Mini-Spoiler
Michael
25.06.16

Ab sofort ist die zweite Staffel von „Aquarius“ auf Sky verfügbar – zumindest auf den Abrufplattformen des Pay-TV-Anbieters. Grund genug, mit einem Review nochmal auf Staffel 1 zu blicken. Die spielt im Jahr 1967 und vermischt fiktive Elemente mit den historischen Begebenheiten rund um Charles Manson. Die Hauptrolle spielt David Duchovny, der sich mit „Aquarius“ nach „Akte X“ und „Californication“ nochmal an eine Serien-Hauptrolle heranwagt. Immerhin ist „Aquarius“ auf sechs Staffel angelegt.

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David Duchvony spielt Detective Samson Benedictus „Sam“ Hodiak, der in einem Fall des verschwundenen Mädchens Emma Karn ermittelt. Die Suche führt ihn nicht nur in die Arme seiner ehemaligen Geliebten Grace Karn, gespielt von Michaela McManus, sondern führt ihn auch in die Kreise der Manson Family. An seiner Seite ermittelt der Narcotics Officer Brian Shafe, ein junger, gutaussehender Polizist, der mit für die damalige Zeit ungewöhnlichen Methoden Fälle zu lösen versucht. Zu erwähnen ist noch Claire Holt als Officer Charmain Tully, eine jungen Polizistin, die von ihren männlichen Kollegen im Revier kleingehalten wird, sich aber mit Engagement und Mut durchzusetzen vermag. Für die Handlung wichtig ist noch Ken Karn, gespielt von Brían F. O’Byrne. Er ist der Mann von Grace und der Vater von Emma, hat aber irgendwie auch ein Verhältnis mit Charles Manson.

„Aquarius“ ist an erster Stelle als Polizeiserie anzusehen. Die Begebenheiten im Polizeirevier, die Probleme bei den Ermittlungsarbeiten in der damaligen Zeit in Gebieten, in denen Gangs das Sagen haben, und auch Aspekte wie Alkoholismus und Sexismus werden thematisiert. Dabei hat es sich die Serie offensichtlich zusätzlich zur Aufgabe gemacht, möglichst viele gesellschaftliche Problembereiche der damaligen Zeit anzusprechen. Da wäre einmal der Sexismus und die Unterdrückung der Frauen, hier verkörpert von der jungen Polizistin Claire Holt. Dann der Alkoholismus: Sowohl Hodiak als auch viele seiner Vorgesetzten nehmen gerne mal einen Schluck mehr – „Mad Men“ lässt grüßen. Auch die Rassenkonflikte spielen eine wichtige Rolle. Hodiak stellt sich als Vermittler heraus und ist nicht der Polizist, der bei jedem erstbesten Fall sofort einen Farbigen als Verdächtigen sieht. Dass Brian Shafe mit einer Farbigen zusammen ist, ist dann aber doch ein bisschen zu viel des Guten.

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Dann ist da natürlich noch das Thema Religion und Sektenkult, und hier wird Aquarius dann besonders historisch. Man hat sich die Geschichte des Sektenführers Charles Manson ausgesucht, um sie in der ersten Staffel zu verarbeiten. Hier dreht sich natürlich viel um den freien Glauben, die freie Liebe und den Konsum von Drogen. Charles Manson hat etwas mit Ken Karn, zählt aber gleichzeitig auch dessen Tochter Emma zu seiner Gefolgschaft. Meiner Meinung nach hätte es diesen historischen Anstrich in „Aquarius“ nicht gebraucht, trotzdem sind aber viele Elemente aus diesem Umfeld ganz gut umgesetzt. Wie Charles Manson versucht, als Musiker erfolgreich zu werden, wie er mit den Emotionen seiner „Jüngerinnen“ spielt, wie er auch bisher unbekannte Menschen beeinflussen kann – das ist schon gut umgesetzt. Das steht und fällt natürlich mit Gethin Anthony, der wirklich eine Glanzleistung abliefert und sehr überzeugend agiert. Er läuft damit David Duchovny auch so ein bisschen den Rang ab, der zwar solide agiert, der Hauptfigur bislang aber noch wenig Charakter geben kann. Er spielt es eher so beiläufig, ohne Ecken und Kanten, so dass man ihm gewisse Ausraster auch nicht so wirklich abnimmt.

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Was mir an der ersten Staffel neben Gethin Anthony gefallen hat, ist die großartige Ausstattung. Auch die leicht patinahafte Einfärbung gefällt mir, dazu spielen die Regisseure – dabei sind unter anderem die serienerfahrenen Jonas Pate („Battlestar Galactica – Blood & Chrome“), Michael Zinberg („L.A. Law“, „The Practice“, „Monk“, „Gilmore Girls“) und John Dahl („Justified“, „House of Cards“, „The Americans“, „Breaking Bad“, „Outlander“) – sehr schön mit verschiedenen Optiken und Einstellungen, wählen ungewöhnliche Perspektiven, um die mitunter mit wenig Höhen und Tiefen auskommende Handlung von dieser Seite aufzuwerten. Insgesamt ist man beim Zuschauen doch etwas hin- und hergerissen: Einerseits interessiert es einen, wie’s denn wohl weitergeht, andererseits lockt der Stoff auch nicht wirklich zu euphorischem Konsumieren. So arbeitet man sich letztlich aus Interesse durch die Staffel, nimmt natürlich Notiz von dem tollen Spiel von Gethin Anthony, wundert sich über David Duchovnys Igelschnitt (der übrigens ironischerweise auch in der Serie thematisiert wird) und fragt sich, ob man denn wohl selbst mal eine Platte von Charles Manson gekauft hätte. Wer also mal eine optisch gut gemachte historische Polizeiserie sehen möchte, der man inhaltlich problemlos folgen kann, dann sollte man sich die 13 Folgen mal vornehmen. Wer eine Ermittlerserie mit Tiefgang erwartet, müsste dann doch nochmal woanders einschalten.

Ausblick auf die 2. Staffel

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Ab sofort geht’s auf den Abrufplattformen von Sky mit Staffel 2 weiter. Auch hier wird die Geschichte um Charles Manson wieder im Mittelpunkt stehen. Der Cast aus Staffel 1 ist im Prinzip vollständig dabei. Wenn Serienschöpfer John McNamara in der zweiten Staffel dann etwas weniger darauf abzielt, bestimmte gesellschaftliche Probleme auf Biegen und Brechen zu thematisieren, könnte es ganz unterhaltsam werden. Reinschauen sollte man auf jeden Fall.

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