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Frischer Wind fürs fade Format

Review: „LOL: Last One Laughing“ (UK) – Staffel 1

14. Mai 2025, 15:44 Uhr
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Ja, wir sind spät dran, aber was soll man erst über die Briten sagen?! Vor einigen Wochen hatte ich gesehen, wie UK-Comedian Bob Mortimer einen Ausschnitt aus der englischen Ausgabe von „LOL: Last One Laughing“ geteilt hat. Da es im Tweet irgendwas mit „Series 1“ hieß, nahm ich an, der Clip sei bereits einige Jahre alt. Doch dann sah ich kurze Zeit später einen anderen Clip eines anderen Comedians, der teilnahm und bemerkte, dass das „Wer lacht, fliegt!“-Format dort dieses Frühjahr tatsächlich erstmalig lief. Kaum zu glauben beim international bekannten britischen Humor.

Mein Interesse wurde zudem weiter geschürt, da ich fast alle Kandidat:innen bereits aus der TV-Show „Taskmaster“ kannte. Aber die zu sehenden Ausschnitte waren auch eher typische „LOL“-Blödelei, die mir gerade mit der bereits sechsten Aufwärmung des deutschen Lach-nich-Einerleis genügte. Und vermutlich war es eh zu aufwendig, das Format aus Deutschland heraus überhaupt gucken zu können… Dachte ich, aber nein! Tatsächlich kann man die erste Staffel von „LOL: Last One Laughing“ (UK) auch ganz regulär über das deutsche Amazon Prime Video schauen! Und nachdem Jesse in einem Kommentar eine deutliche Empfehlung ausgesprochen hat, habe ich dann doch reingeschaut und kann die Empfehlung sowie Einschätzung 1:1 weitergeben.

„One rule: you laugh, you lose.“

Last One Laughing UK | Official Trailer | Prime Video

Gleich und doch anders und vor allem lustig(er)!

Dass die britische Ausgabe von „LOL“ ein bisschen anders sein dürfte, ist bereits ab Beginn klar. Wieso Roisin Conaty direkt von Beginn der Show an neben Moderator Jimmy Carr auf dem Sofa sitzt, bleibt mir noch immer verborgen, vielleicht war sie als Ersatz-Kandidatin vor Ort und man wollte sie nicht grundlos anreisen lassen. Dem eigentlichen Kandidat:innen-Feld gehören mit Bob Mortimer, Daisy May Cooper, Joe Lycett, Judi Love, Rob Beckett, Sara Pascoe, Lou Sanders und Joe Wilkinson tatsächlich bereits etliche „Taskmaster“-Alumni an. Hinzu gesellen sich Harriet Kemsley und der aus „The IT Crowd“ bekannte Richard Ayoade (wann macht der dann bitte bei „Taskmaster“ mit?! Die Jubiläumsstaffel böte sich doch an…).

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An sich ist das Grundprinzip identisch: Alle Teilnehmenden gehören der Entertainment-Branche an, versuchen sich gegenseitig zum Lachen zu bringen, und wenn man zwei Mal beim Lachen erwischt wird, fliegt man. Aber die Unterschiede, die fast ausschließlich Verbesserungen des Formates darstellen, liegen im Detail. Bei „LOL“ (UK) gibt es einen einigermaßen schönen Pokal, der Buzzer ist ein wunderbar schief gespieltes Flöten-Solo und man verliert keine Leben sondern erhält erst eine gelbe und dann eine rote Karte. Das sind eher die Nebenbei-Lappalien, wichtig ist der Inhalt selbst.

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Ärgert man sich in der deutschen „LOL“-Ausgabe regelmäßig nicht nur über total stumpfe nichtlustig-Gags, sondern auch über verlorene Leben bei minimalst angehobenen Mundwinkeln, geht es in der UK-Ausgabe deutlich toleranter her. Da ist ein Lachen eben erst ein Lachen, wenn es wirklich ein Lachen ist. Grund für diese Toleranz dürfte aber eben auch sein, dass dort wirklich Leute lachen. Eben weil es tatsächlich lustig ist oder in der Anspannung der Situation herausprustet. Haben beim deutschen „LOL“ meist lediglich vereinzelte Kandidat:innen wie Kurt Krömer oder zuletzt Hazel Brugger mit wirklich originellen spontanen Äußerungen und Repliken aufwarten können, hauen sich die UK-Comedians in deutlich höherer Breite und Frequenz süffisante Bemerkungen um die Ohren. Da herrscht ein merklich anderer und meiner Meinung nach besserer Humor.

Als kritisch erachte auch ich die Tatsache, dass Jimmy Carr (oder auch die Showleitung) einen enormen Einfluss auf die Spielentwicklung nimmt. Dass die gesonderten Bühnenauftritte der Comedians fair verteilt sind, finde ich noch ganz gut, schlecht ist aber, dass Carr selbst jeweils die Anweisung gibt, wer als nächstes auf die Bühne soll. Auch wird hin und wieder zu direkten Duellen auf der Bühne gebeten. Das soll vermutlich auch dafür sorgen, dass Spielende, die noch gar nicht gelacht haben, aus der Reserve gelockt werden, um ein ausgeglicheneres Feld zu haben, manchmal wirkt es aber auch unfair einzelnen Kandidat:innen gegenüber.

Insgesamt war das erstaunlich unterhaltsam und deutlich besser als die deutsche Ausgabe! Vielleicht hat auch der direkte Vergleich zur gerade beendeten sechsten deutschen Ausgabe für diesen Effekt gesorgt, aber in etwa so hatte ich mir „LOL“ damals bei Bekanntgabe vorgestellt gehabt. Natürlich kann Großbritannien für die Erststaffel aus dem Who-is-Who einer wirklich guten Comedy-Szene auswählen, aber das hat ja bei der deutschen Ausgabe auch noch nicht unbedingt zu tollen Ergebnissen beitragen können. „LOL: Last One Laughing“ (UK) hat wirklich lustige Momente, kann mit überraschenden Momenten und guten Comedians aufwarten. Hatte Fabio bereits bei der ersten deutschen Staffel im Jahr 2021 nicht wirklich was zu lachen, kann ich ihm die britische Erstausgabe schon eher empfehlen.

Bilder: Amazon Prime Video

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Mittwoch, 14. Mai 2025, 15:44 Uhr
LOL – Last One LaughingReview
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