In der neuen Folge „Rick and Morty“ bekommen wir alte Bekannte und einen ganz besonderen Abenteuer-Ausflug zu sehen. Alles beginnt damit, dass Space-Beth neben der Nutzung von 3-Faktor-Authentifizierung auch noch eine Alien-Königin umbringen soll. Also, irgendwann, sobald alle intergalaktischen Bürokratie-Ebenen vollendet worden sind. So bleibt ihr letztlich nichts anderes übrig als (A) selbst aktiv zu werden und (B) ihren Vater um Hilfe zu bitten. Eine Verzweiflungstat, die ihr noch lange vorgehalten werden sollte.
„“What’s up?“ – „Hehe, funny story. Or maybe not that funny…“ – „Are you pitching a Hulu original?““ – Rick & Beth (Space One)
Erstmalig gibt es diese Folge auch das neue Intro zur Staffel zu sehen, das uns in der ersten Episode noch vorenthalten wurde. Mit gefällt dabei vor allem die nette kleine Tetris-Szene. Noch deutlich mehr gefallen hat mir Ricks Treibsand-Waffe, wobei mir die andere Schild-Seite, auf der „regulärer Sand“ steht, den Rest gegeben hat. Die Szene wohnt bei mir ab jetzt mietfrei im Kopf.
Das zentrale Abenteuer bedient sich etlicher klassischer Action- und Sci-Fi-Film-Klischees. So verwandelt eine Pilzsporen-Mixtur reguläre Insekten-Aliens in Supersoldaten. Das ist „Neu, aber nicht kreativ-wegweisend“, wie so schön selbst erläutert wird. Deutlich schöner und origineller war da die Idee, einen absolut verlässlichen und wasserdichten Plan besprochen zu hören, den aber so gar nicht funktionierenden Plan ausgeführt zu sehen. Cisco, ey! Wie dabei die Dialog-Spur inklusive Essenslieferungsbezug auf die zu sehenden Bilder abgestimmt war, hat mir gut gefallen.
Das Vater-Tochter-Abenteuer wird gar innerhalb der Episode als „Bring your daughter to work day“ umschrieben. So bekommen wir dann auch Birdman sowie seine (extrem abgehende!) Tochter zu sehen. Besonders schön fand ich, dass selbst ansonsten super-souverän agierende Männer unsicher werden, wenn es darum geht, die seltene Gelegenheit eines gemeinsamen Tages mit der Tochter nicht zu vermasseln.
„Please don’t fuck my coworkers.“ – „Hey, you called me!“ – Space-Beth & Rick
Ich frage mich, ob wir das Kind des gefallenen Alien-Soldaten noch im College sehen werden. Immerhin wurde diese Opferung mehrfach dargelegt und selbst Rick hat nochmal betont, den Werdegang verfolgen zu wollen. Das ist mir dann schon so viel Foreshadowing, dass ich enttäuscht wäre, wenn das nie wieder aufgenommen wird. Die Post-Credit-Szene wäre eine Gelegenheit gewesen, dass man hier aber den Grund darlegt, weshalb der sonst so zuverlässige und vertrauenswürdige Cisco das Treffen verpasst hat, ist naheliegend und folgerichtig.
Vergangene Woche hatte ich noch geschrieben, dass Adult Swim für diese Episode – im Gegensatz für die anderen bis zur Staffelmitte – keine Vorab-Screener bereitgestellt hat und ich entsprechend Großes erwartet hatte. In der Vergangenheit waren derartige Verschluss-Taktiken vor allem bei epischen Sonderfolgen gegeben, die übergreifende Stories oder wiederkehrende Fan Favorites beinhalteten. Wirklich spektakulär war diese Episode jedoch nicht. Aber sie war deutlich griffiger und kurzweiliger als die erste. Tempo und Dialoge haben besser gepasst und so ein Vater-Tochter-Abenteuer ist eine nette Abwechslung. Bitte gerne diesen Aufwärts-Trend beibehalten!
Bilder: Adult Swim
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