Für alle, die sich darüber aufregen, dass „Rick and Morty“ immer den gleichen „Müll“ fabriziert und die Familie Smith ständig Pfannkuchen isst, schenkt Adult Swim diese Woche die perfekte Folge. Erfreulich am Opening ist, dass der erhöhte Pfannkuchenverzehr kritisch kommentiert wird, sowie die Tatsache, dass mit halb-Gazorpian Morty Jr. doch tatsächlich eine Figur aus der ersten Staffel wieder auftaucht. Dort hört es dann aber auch schon fast wieder auf, denn der folgende Vibrator-Gag gehört tatsächlich auf den Müll und nicht in eine Serie wie „Rick and Morty“.
Müll spielt tatsächlich eine Hauptrolle in dieser Folge. Morty und Morty Jr. begeben sich auf der Suche nach Jr.s „Mutter“ durch das (bitte franzöhsieesch denken:) „Garbage Portal“, wo Rick eine Menge Zeugs ablagert, das er betrunken erfunden hat. Dort ist auch ein (von Charlie Day gesprochenes?) Robotersystem unterwegs, das eigentlich Wertvolles aufspüren und melden soll, aber keine Lust hat, mit Rick kommunizieren zu müssen. Die Situation zeigt ganz gut auf, dass Rick für Geniales imstande ist, es aber auch vernachlässigt, wenn er keine Lust mehr darauf hat.
„Let me punch my asshole-son!“ – Morty
Der Plot schenkt uns eine durchaus interessante Mischung auf Vater-Sohn-Bonding, eine Untergrund-Zivilisation („Garbtopia“) sowie einen Aufstand. Das ist alles ganz nett, hätte aber noch mehr Potenzial gehabt, vor allem, was das Aufzeigen weggeworfener Erfindungen sowie Weiterverarbeitungen anbelangt. So gibt es den mehr oder weniger erwartbaren Twist, dass Morty Jr. alles doch nur als Recherche für ein neues Buch genutzt hat.
Beim B- oder vielmehr A2-Plot konnte man nun wirklich alles vorhersehen. Zumindest, wenn man Teil des Cog-Kollektivs ist, dessen Superkraft eben jene Prophezeiung darstellt. Was damit beginnt, dass Rick und Summer ein Restaurant besuchen, das weiß, was man essen möchte, bevor man bestellt, endet darin, dass alles nur dazu da war, um Summer einen von einem Food Truck servierten Hot Dog kredenzt bekommt. Nett, aber auch hier gilt, dass man das noch weiter hätte ausbauen können. Gelungen war dabei jedoch der Rückbezug zur Müllhandlung mit dem auf der Müllkippe abgeladenen Food Truck.
„New plan, Summer: We’re taking theses sides to go.“ – Rick
Man merkt bereits an der Kürze dieses Reviews, dass die Episode verdammt schnell erzählt ist. An sich haben mir beide Handlungsstränge in ihrer Grundidee gefallen, die Umsetzung war jedoch nicht auf allerhöchstem Niveau. Das betrifft Gags, Detailausschmückung sowie vor allem Tiefe der Erzählung. Vielleicht wäre es besser, mal wieder eine Folge mit nur einem Hauptplot zu gestalten, dem man dann auch entsprechend Zeit schenken kann, statt zu versuchen, zwei gleichwertige Plots halbgar rüber zu bringen? So folge ich dann meinem ersten Gefühl und gehe auf drei Kronen runter, auch wenn das grundsätzlich noch immer kurzweilig war. Mittlerweile bin ich wenig optimistisch, dass das Staffelfinale ein großes Highlight wird, das die komplette Staffel zu überstrahlen schafft, aber ich lasse mich nächste Woche gerne überraschen.
Bilder: Adult Swim
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