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Halle Berry war im Weltraum

Sci-Fi für den Sommer: Extant S01E01

19. Juli 2014, 12:00 Uhr

Auf diese Serie habe ich mich wahnsinnig gefreut: Science Fiction und Halle Berry, eine vielversprechende Kombination. Nun ist die Serie gestartet und ich habe mir die erste Folge angeschaut.

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Ausschließlich ausgestattet mit dem vermittelten Wissen des Trailers war ich von der sehr fortschrittlichen Welt erstaunt, in welcher Extant erzählt wird. Eine Jahreszahl wird nicht genannt, aber gefühlt befindet man sich in einer Zukunft ca. 20 bis 30 Jahre von heute entfernt. Die Autos fahren selbst, der Mülleimer sieht aus wie ein modernes kleines Labor, das Kind spielt mit propellerlosen und ferngesteuerten Raumschiffen und die Monitore sind große transparente Folien. In dieser Welt ist Halle Berry eine Astronautin mit Namen Molly Woods (man hätte sich einen besseren ausdenken können), die von einer 13 monatigen Solo-Mission zurückkehrt. Ihr Mann John und ihr Sohn Ethan begrüßen sie mit einer Feier, doch so ganz wohl scheint sich unsere Astronautin noch nicht zu fühlen. Ihr geht es nicht gut, sie muss sich auf der Toilette übergeben. In der am nächsten Tag durchgeführten ärztlichen Untersuchung wird festgestellt, dass sie schwanger ist. Eigentlich unmöglich, da sie alleine auf der Station im All war.

Ab diesem Moment beginnt der mysteriöse Teil der Geschichte. Da die Ärztin mit Molly befreundet ist, wird diese Tatsache erstmal tot geschwiegen. Würden Mollys Vorgesetzte davon erfahren, müsste sie wahrscheinlich in Quarantäne und würde weggeschlossen. Während sie mit dieser Nachricht hadert, holt sie der Alltag ein, sie hat zu Hause Probleme mit ihrem Kind Ethan. An dieser Stelle sei angemerkt, dass dieses Kind ein Prototyp-Roboter ist, entwickelt von ihrem Mann, da sie es bisher nicht geschafft haben ein Kind zu zeugen.

Wir erfahren über die Folge hinweg, dass sich auf ihrer Mission ein seltsames Ereignis zugetragen hat. Ein Sonnensturm legte 13 Stunden lang die Station lahm. Was sie aber ihren Vorgesetzten nicht erzählt, ist dass in dieser Zeit ein Besucher auf der Station war. Ihr verstorbener Mann, er war ebenfalls Astronaut, erscheint wie aus dem Nichts auf der Station. Ob so die Schwangerschaft ausgelöst wurde? Das bleibt noch im Dunkeln, denn Molly verlor in der bedrückenden Situation ihrem Ex-Mann gegenüber zu stehen, oder einem ähnlich aussehenden Wesen, schnell das Bewusstsein. Als sie aufwacht, checkt sie die Videoaufnahmen, auf denen sie nur sich selbst sieht. Hektisch löscht sie die Aufnahme, offenbar hat sie Angst für verrückt erklärt zu werden. Dennoch bedingt dieser Umstand, dass die Vorgesetzten im Debrifing misstrauisch werden.

Die parallel laufende Geschichte dreht sich um ihren jetzigen Mann John, der mit Ethan, ihrem Kinder-Roboter, um Fördergelder wirbt. Interessanterweise ist sowohl das Weltraumprogramm von Molly als auch das Roboterpogramm von John in den Händen eines japanischen Geschäftsmanns mit Namen Hideki Yasumoto – den Schauspieler kennen wir übrigens aus Helix. So verbinden sich diese beiden Ebenen, denn Mr. Yasumoto unterstützt die Forschung von John nur, um näher an die Familie zu rücken und so Molly ausspionieren zu können.

Am Ende der Folge trifft Molly noch auf einen Astronauten, der sich laut ihrer Vorgesetzten umgebracht haben soll. Er rät ihr, niemandem zu vertrauen und er würde später mit ihr reden. Warum er nicht sofort mit ihr spricht, erschließt sich mir nicht, aber sei es drum, sie brauchen wohl Material für die kommenden Folgen.

First Look (Achtung, hier wird die komplette erste Folge zusammengefasst)

Was bleibt von Extant? Ich stehe total auf den Stil der Serie, alles ist sehr modern, aber nicht abgehoben – man kann sich vorstellen, dass man selbst bald in den Genuss diese technischen Fortschritts kommt (ok, außer der Kinder-Roboter). Der Mystery Teil wird langsam aufgebaut, die erste Folge schockt noch nicht wirklich, was ich aber nicht schlecht finde, denn offenbar wollen die Produzenten sich Zeit nehmen ihre Geschichte zu erzählen. Die Schauspieler machen ihren Teil ebenfalls hervorragend, Halle Berry bekommt den Raum ihre Fähigkeiten auszuspielen. Ethan, das spooky Roboterkind, verzieht kaum eine Miene und wäre für eine Neuauflage von The 6th Sense prädestiniert.

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Das alles führt zu einem subjektiven Gefühl, dass man hier keine Serie, sondern einen Film schaut. Damit meine ich nicht das offenbar hohe Budget oder die aus Hollywood bekannte Halle Berry, sondern die sehr fokussierte Erzählung ohne viele Nebenschauplätze.
Die Frage stellt sich, wie soll man das einordnen, welche Bewertung verdient Extant? Ist dieser Auftakt vielleicht nur ein Buschfeuer, welches bereits in der zweiten Folge erlischt? Ich glaube (und hoffe) nicht, denn dazu war die Vorarbeit dieses Einstiegs zu gut. Für Science-Fiction und Mystery Liebhaber ist diese Serie definitiv ein heißer Tipp für die Sommerzeit, zumindest bevor im Herbst die eigentliche Seriensaison startet.

Meine Meinung:

Maiks Meinung

Ich habe auch gerade die erste Folge gesehen und kann mich Jonas größtenteils anschließen. So hochwertig wie die filmreife Aufmachung ist auch der Cast. Schön zu sehen, dass mehr und mehr Filmschauspieler (und richtige Größen wie Berry oder Spacey) sich in das „kleine“ Fernsehen wagen. Das hätte es früher nicht gegeben. Und neben dem Helix-Typen sind z.B. auch weitere Seriengesichter wie Goran Visnjic (Emergency Room) oder Maury Sterling zu sehen. Letzterer mit wunderbar anderem Spiel, gibt er doch sonst in Homeland den etwas trottelig rüber kommenden Max. Dazu ein Spielberg als Executive (neben Berry, die eine Co-Producerin gibt). Passt von den Rahmenbedingungen schon einmal.

Durch das Zutun von Spielberg und Ethans Dasein als Humanoid ist man schnell gedanklich beim Spielfilm A.I. Damit kann Extant es von der Aufmachung bislang auf jeden Fall aufnehmen, mir gefällt, dass viele kleine Details zukunftsorientiert umgebaut worden sind – auch wenn teils arg darauf gedrückt wird. „Hey, schaut mal, wir haben einen total coolen Mülleimer gemacht. Der leuchtet draußen im Dunkeln. Schaut mal. Jetzt schaut doch endlich mal!!“.

Meine Meinung:

Sehr gute Inszenierung, erste kleine Geheimnisse, die man erfahren möchte. Auch das Erzähltempo passt bisher, wie bei einer ersten Filmhälfte. Dazu ist es auch schon einmal creepy wenn Ethan vermeintlich einen Vogel tötet und dann ein trockenes Kompliment zur Ablenkung macht. Ist halt so programmiert, wirkt etwas wie bei Dexter zu Anfangszeiten. Alles in allem fasst wohl ein „It’s okay!“ sehr gut die erste Folge zusammen. Und die Haus-Voice-Systeme und Spielzeugraumschiffe will ich jetzt auch!

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Samstag, 19. Juli 2014, 12:00 Uhr
ExtantReview
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