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Geschichten aus dem Kiez

Serientipp: Tempel

Mini-Spoiler
10. Januar 2018, 09:11 Uhr
Mini-Spoiler
Fabio
10.01.18

Mit Serien wie Babylon Berlin, Dark oder 4 Blocks haben deutsche Serienschaffende endgültig bewiesen, dass hochwertig produzierte Serienformate aus Deutschland mit starken Figuren und guten Geschichten möglich sind. Aber auch schon davor, gab es gute Serien aus der Republik. Eine davon ist die gelungene, sechsteilige Drama-Serie Tempel, in der ein Familienvater sich gegen die Immobilienmafia zur Wehr setzt. Die Milieu-Serie mit Ken Duken in der Hauptrolle wurde erstmals im Herbst 2016 in ZDFneo ausgestrahlt.

Darum geht’s

Der Ex-Boxer und Altenpfleger Mark Tempel lebt mit seiner, auf den Rollstuhl angewiesenen Frau Sandra und der gemeinsamen Tochter Juni im Berliner Wedding. Das Viertel befindet sich im Wandel – die Mafia setzt alles daran, Altmieter aus dem Kiez zu vertreiben, um die ImmobiIien an mehr wohlhabende Familien und Investoren zu verhökern.
Die Immobilienmafia schreckt auch vor drastischen Mitteln nicht zurück, so werden eines Tages auch die Tempels von maskierten Übeltätern heimgesucht. Um seine Familie zu beschützen, kontaktiert Mark seine alten Bekannten aus der Boxszene und nimmt den Kampf gegen die Mafia auf. Dabei gelangt er immer tiefer in das kleinkriminelle Milieu, dem er eigentlich vor Jahren den Rücken gekehrt hatte und die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen immer mehr.

Das ist so toll daran

Wenn gleich zu Beginn Einbrecher in die bewohnte Wohnung der Tempels einfallen, wird schnell klar, dass dies keine Feel-Good-Serie ist. In düsteren Bildern wird hier der Grundstein für weitere fürchterliche Ereignisse gelegt. Die Protagonisten geraten immer tiefer in einen Kreislauf aus Schwierigkeiten, aus dem es kein entrinnen gibt.
Anhand des Einzelschicksals der Arbeiter-Familie Tempel, schildert die Serie die Problematik der Gentrifizierung, die in deutschen Großstädten vorherrscht. So müssen in Problemvierteln, die für ihre Bewohner zur Heimat geworden sind, die Unterkünfte, angesagten Szene-Clubs oder schicken Wohnungen weichen.

„Den Kiez? Welchen Kiez? Der Kiez is wegsarniert. Kuck dich doch um, nur noch diese arschlosen, körnerfressenden Yoga-Fotzen. Das ganze Yuppie-Pack. Immer schön gesund. Ficken und Koksen nur an Sonn- und Feiertagen. Kann doch keine Sau davon Leben.“

Ohne die kurzweilige Geschichte zu überladen, bindet die Serie weitere sozialkritische Themen ein, wie beispielsweise Sterbehilfe. So pflegt Mark eine einsame alte Dame, die nichts lieber als ihren eigenen Tod herbeisehnt und Mark bittet sie von ihrem leidigen Dasein zu erlösen.
Derweil muss sich seine Tochter Juni als schwangere Teenagerin entscheiden, ob sie das Baby in ihr austrägt oder oder nicht.

Der Cast bietet überzeugende Leistungen. Allen voran Ken Duken, der mit seinem reduzierten Schauspiel glaubwürdig sowohl den ehemaligen Boxer und Kleinkriminellen, als auch den fürsorglichen Vater gibt. Manch einem mag der ziemlich coole Ken in Quentin Tarantinos Inglourious Basterds oder Sönke Wortmanns Frau Müller muss Weg aufgefallen sein.

In weiteren Rollen sind u.a. Aleksandar Jovanovic als Oberster Drogenboss Milan zu sehen, den er nicht nur brutal, sondern auch intelligent spielt. Bekannt wurde der Schauspieler serbischer Abstammung durch seine Rolle in Fatih Akins Drama Kurz und schmerzlos. Er war außerdem in Tatort, Polizeiruf 110 und weiteren deutschen Krimi-Serien zu sehen.

Thomas Thieme schlüpft in die Rolle von Marks Ziehvater Jakob. Eine typische Kiezgröße, der alten Schule mit harter Schale und sentimentalem Kern.

Leider erreichte die Serie nicht die erwünschten Quoten, weshalb keine weitere Staffel geplant ist.
Schade, denn es hätte sicherlich noch zahlreiche Kiezgeschichten zu erzählen gegeben.

Tempel ist kostenlos in der ZDF Mediathek, sowie auf Netflix im Stream verfügbar.  

Bilder: ZDF

 

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