Nicht immer geht der größte Ruhm an die Sieger – einige der erinnerungswürdigsten ESC-Momente stammen von den Acts, die ganz knapp den Sieg verpassten. Hier kommen fünf ikonische Zweitplatzierte, die vielleicht sogar mehr ESC-Geschichte geschrieben haben als die Gewinner.
Käärijä – “Cha Cha Cha” (Finnland, 2023)
Verlor gegen: Loreen – “Tattoo” (Schweden)
Punktabstand: 57 Punkte
Der Abstand war am Ende zwar nicht ganz so gering, aber „Cha Cha Cha“ war der Zuschauerfavorit des Jahres 2023. Beim Televoting erhielt das Lied 376 Punkte – absoluter Rekord! Der schräge Mix aus Metal, Rave und Cha-Cha wurde zu einem viralen Phänomen. Viele Fans sahen darin den wahren Sieger – besonders im Kontrast zur Jury-Favoritin Loreen.
Ich trauere diesem Song immer noch hinterher – letztlich gewann Loreen nur durch die extrem hohe Jury-Wertung.
Mahmood – “Soldi” (Italien, 2019)
Verlor gegen: Duncan Laurence – “Arcade” (Niederlande)
Punktabstand: 26 Punkte
Nur 26 Punkte Rückstand auf den Gewinnersong – knapper geht es kaum. Ein moderner, emotionaler Song mit unkonventionellem Aufbau und persönlichem Text: Mahmood führte Italien zurück an die ESC-Spitze und wurde europaweit gefeiert. Auch abseits des Wettbewerbs wurde der Song ein Hit.
Verka Serduchka – “Dancing Lasha Tumbai” (Ukraine, 2007)
Verlor gegen: Marija Šerifović – “Molitva” (Serbien)
Punktabstand: 33 Punkte
Kult, Camp, Chaos – Verka war eine Sensation. Die extravagante Performance mit absurdem Humor und viel Glitzer machte den Song zur Legende. Kaum ein Zweitplatzierter hat so viel langfristige Popkulturwirkung entfaltet.
Barbara Pravi – “Voilà” (Frankreich, 2021)
Verlor gegen: Måneskin – “Zitti e buoni” (Italien)
Punktabstand: 25 Punkte
Frankreich meldete sich mit klassischem Chanson eindrucksvoll zurück. „Voilà“ war poetisch, kraftvoll und berührend – für viele Fans der emotional stärkste Song des Jahres.
Ani Lorak – “Shady Lady” (Ukraine, 2008)
Verlor gegen: Dima Bilan – “Believe” (Russland)
Punktabstand: 42 Punkte
Glanz, Glamour, starke Vocals – ein perfekter ESC-Auftritt. Trotz konstant hoher Punkte hatte Ani Lorak gegen den Heimvorteil und den Eiskunstlauf-Dramafaktor von Dima Bilan das Nachsehen.
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