Dieser Beitrag hier geht bewusst um 9:38 Uhr morgens online. An einem freien Tag wollten meine Frau und ich zum Frühstück etwas auf dem Fernseher schauen. „Mein Abo bei Apple TV+ läuft aus, aber das müsste heute noch gehen“, sage ich ihr. Das passte gut, hatte sie doch noch immer nicht das Finale der zweiten Staffel von „The Big Door Prize“ gesehen. Ich schaute noch einmal in meine Bestellbestätigung, in der etwas von „bis zum X.“ steht. Meine Verunsicherung, ob das denn nun bedeutet, dass ich am „X.“ auch noch schauen kann, oder eben lediglich bis zum „X. minus 1“, sollte sich auflösen, als ich den Smart TV auf die Apple App steuere und ganz normal Zugriff auf alle Inhalte habe. Sehr schön!
Wir steuern auf „Big Door Prize“ und skippen durch die Folgen. Ich starte das vermeintliche Staffelfinale, das normal anläuft, um dann festzustellen, dass ich aus Versehen die letzte Folge der ersten Staffel angestellt hatte. Uppsie! Wir reden kurz noch darüber, dass es bereits eine Weile her ist, dass meine Frau die anderen Folgen der zweiten Staffel gesehen hat und ob wir vielleicht mit der vorletzten der Staffel beginnen wollen, damit sie wieder daran erinnert wird, was passiert. Okay, fein für mich. Also steuere ich zu der entsprechenden Folge, drücke auf „Play“ und… Nichts. Es geht nicht.
Aus Spaß sagt meine Frau noch etwas wie „Haha, vermutlich ist dein Abo jetzt gerade in dem Moment abgelaufen“ – und siehe da: Wenn ich auf die Startseite zurückgehe, erscheint der „Möchtest du dein Abo für 9,99 Euro monatlich verlängern?“-Bildschirm. Ich checke meine Bestellbestätigungsmail, die von 9:37 Uhr stammte – in diesem Moment haben wir 9:38 Uhr. An diesem Morgen mussten wir knallhart lernen, dass die einmonatige Buchung bei Apple TV+ eben EXAKT einen Monat lang ist, abhängig von der Uhrzeit, zu der man das Abonnement abgeschlossen hat. Keine Minute länger oder weniger.
Das ist an sich natürlich total fair und für mich als rational denkenden Menschen auch irgendwo logisch. Aber es fühlt sich enorm unfair an. Vor allem, da man keinen Unterschied zwischen den Monatslängen (also z.B. 31 Tage im Mai versus 28 Tage im Februar) zu machen scheint. Da kann man auch großzügig den einen Resttag ab Buchungsuhrzeit drauflegen, um Frustration beim Publikum zu vermeiden, finde ich. Wir haben jedenfalls daraus gelernt und werden fortan alles artig bis zum Vortag des Ablaufdatums fertig schauen.
Kommentiere