Ach London! Für mich ist diese Stadt ein Wohlfühlort, einer, an dem das Herz ein bisschen höher schlägt. Wenn der Blick aus dem Flugzeug auf die Themse fällt, auf die London Bridge und den Big Ben und sich das London Eye ein weiteres Mal dreht, fängt alles an zu kribbeln. Und wenn die netten Londoner:innen dich dann noch mit einem „welcome, love“ begrüßen, ist das Strahlen kaum noch zu unterdrücken. Umso schöner, dass London Dreh- und Spielort zahlreicher Serien ist – weckt zwar das Fernweh, aber bringt auch ein bisschen von dem Kribbeln ins Wohnzimmer. Deswegen möchte ich heute einen Blick auf fünf neue beziehungsweise recht aktuelle Serien werfen, die in London spielen – und auch dort größtenteils gedreht wurden.
„The Girlfriend“ (2025)
Den Anfang macht die sechsteilige Miniserie „The Girlfriend“ (deutscher Titel: „Das Gift der Seele“), die erst vor wenigen Tagen auf Amazon Prime Video erschienen ist und die ich gerade abgeschlossen habe. Darin stellt der junge Chirurg Daniel (Laurie Davidson) seiner Mutter Laura (Robin Wright) seine neue Freundin Cherry (Olivia Cooke) vor, doch Laura ist ihr gegenüber von Anfang an mehr als misstrauisch. Die Beziehung zu ihrem Sohn ist sehr eng und sie befürchtet, dass Cherry dies ändern könnte. Zudem vermutet sie, dass Cherry nicht ganz ehrlich über ihre Herkunft und Absichten ist. Es entspinnt sich ein toxisches Psychospiel zwischen den beiden Frauen, das abwechselnd aus Lauras und dann wieder aus Cherrys Perspektive erzählt wird und uns Zuschauer:innen häufiger mit der Frage zurücklässt, welcher Perspektive wir überhaupt trauen können. Dazu gibt es immer wieder Aufnahmen der beeindruckenden Skyline von London. Einige Szenen wurden zudem im St. Ermin’s Hotel in Westminster gedreht. Das Hotel ist als solches gut zu identifizieren, da es zwischenzeitlich auch von Außen zu sehen ist. Und das Haus, das in der Serie als Domizil der Familie Sanderson genutzt wurde, befindet sich in der 59 Marlborough Place in St John’s Wood, eine Gegend, die generell für ihre elegante viktorianische Architektur und wohlhabende Atmosphäre bekannt ist.
„Hostage“ (2025)
Auch erst im August dieses Jahres auf Netflix erschienen ist die britische Politthriller-Miniserie „Hostage“. Darin spielt Suranne Jones Großbritanniens Premierministerin Abigail Dalton, die sich einem nationalen Medikamentenengpass gegenübersieht und aus diesem Grund in Verhandlungen mit der französischen Präsidentin Vivienne Toussaint (Judie Delpy) einsteigt. Als Daltons Ehemann Alex (Ashley Thomas) als Arzt in Französisch-Guyana unterwegs ist und entführt wird, wird Dalton ein Ultimatum gestellt: Entweder sie tritt als Premierministerin zurück oder ihr Mann stirbt. Toussaint scheint die perfekte Kollegin an ihrer Seite zu sein, um diese Situation politisch und menschlich durchzustehen – bis diese schließlich auch erpresst wird. Neben ikonischen London-Shots gibt es Aufnahmen an der Carlton House Terrace in Mayfair, die als Drehort für Außenaufnahmen der französischen Botschaft genutzt wurde. Am Spital Square in London besuchen Dalton und Toussaint eine Elektroauto-Ausstellung. Und die Szenen am Design District Basketball Court in Greenwich, wo Toussaint einen Basketballplatz besucht, rauben bei der wahnsinnigen Aussicht absolut den Atem.
„Slow Horses“ (2022-2025)
Der Spionage-Thriller „Slow Horses“ wurde zwar schon 2022 auf Apple TV+ veröffentlicht, startet aber in nur wenigen Tagen in die bereits fünfte Staffel und ist damit aktueller denn je. Im Zentrum der Serie steht eine Gruppe von MI5-Agent:innen, die sich etwas zuschulden haben kommen lassen und von der interessanten Spionagearbeit ausgemustert wurden. Unter ihrem Chef Jackson Lamb, gespielt von Gary Oldman, arbeiten sie im Slough House an belanglosen Akten. Doch zwischendurch stoßen sie immer wieder auf brisante Fälle, die gar nicht auf ihrem Tisch hätten landen sollen und die sie dennoch versuchen zu lösen. London Flair ist hier überall zu spüren, sei es mit Aufnahmen am Regent’s Canal, an dem Spaziergänge und Treffen stattfinden, Straßenszenen rund um Blackfriars, Waterloo Road und Westminster Bridge Road oder auch Southwark Park, das für die Außenaufnahmen der Basis genutzt wurde.
„Too Much“ (2025)
In diesem Sommer ist auf Netflix das Comedy Drama „Too Much“ von Lena Dunham an den Start gegangen. Darin wagt die New Yorkerin Jessica in London einen Neuanfang und versucht in der Stadt Fuß zu fassen. Dort lernt sie auch den Musiker Felix kennen, mit dem sie eine Beziehung anfängt. Die Außenaufnahmen ihrer kleinen Wohnung wurden im St Peter’s Estate in Hackney gefilmt. Das erste Mal begegnet Jessica Felix auf den Toiletten des viktorianischen Pubs „The Ivy House“ in Nunhead, das allgemein auch für seine Live-Musikabende bekannt ist. Als Touristin, die Jessica ja irgendwie auch ist, will natürlich auch sie die berühmte blaue Tür in Notting Hill aus dem gleichnamigen Film sehen und ein Foto damit schießen. Die Tür ist in der Westbourne Park Road 280 zu finden. Und auch der bekannte Borough Market ist im Laufe der Serie zu sehen, als Felix und Jessica sich zufällig dort begegnen.
„Black Doves“ (2024)
Ende 2024 wurde auf Netflix die Thriller-Serie „Black Doves“ mit Keira Knightley und Ben Whishaw veröffentlicht, zu der bereits eine zweite Staffel angekündigt wurde. Darin spielt Knightley die Agentin Helen Webb, die gleichzeitig Frau des britischen Verteidigungsministers ist. Sie arbeitet heimlich für die „Black Doves“, eine Organisation, die politische und wirtschaftliche Geheimnisse für Geld beschafft. Als Helens Liebhaber ermordet wird, wird sie in ein Netz aus Verschwörungen verstrickt, die es ihr immer schwerer machen, ihr Doppelleben aufrecht zu erhalten. Besonders schön sind die Londoner Eindrücke in dieser Serie, da sie die Stadt zur Weihnachtszeit zeigen, mit all der Dekoration und den Lichtern, die direkt eine besondere Atmosphäre schaffen. Das Haus, das in der Serie das Anwesen von Helen Webb darstellt, befindet sich in Wirklichkeit in der 7 Tudor Road. Darüber hinaus sind der traditionelle Pub „The Coal Hole“ in Covent Garden und der Pub „The Westminster Arms“ in Whitehall Drehorte der Serie gewesen. Ein Ort, der für die Story eine große Rolle spielt und an den sie immer wieder zurückkehrt, ist Londons legendäres South Bank, die Uferpromenade entlang der Themse, mit der Golden Jubilee Bridge und Bänken am Queen’s Walk. Und natürlich darf auch St Paul’s Cathedral, die Kathedrale Londons, in dieser durch und durch britischen Serie nicht fehlen.
Viel Spaß beim imaginären London-Luft-Schnuppern! Und wenn euch noch aktuelle Serien mit London-Bezug einfallen, schreibt sie uns in den Kommentaren. Cheers, Mates.
Beitragsbild: The Girlfriend | Amazon Prime Video
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