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Neue Serie mit Jason Segel

Review: Dispatches from Elsewhere S01E01 – Peter

Mini-Spoiler
2. März 2020, 16:22 Uhr
Mini-Spoiler
Maik
02.03.20

Die ersten zwei Folgen „Dispatches from Elsewhere“ hatten vergangene Woche erst im Rahmen der Berlinale Series 2020 Weltpremiere gefeiert, jetzt kommt die Allgemeinheit dran. Also, zumindest, solange man irgendwie an Inhalte des US-Senders amc gelangt, wo in der Nacht zu Heute die Pilotfolge ausgestrahlt worden ist. Ab 8. Mai wird die zehn Episoden umfassende Staffel der Anthologieserie dann in kompletter Länger auch hierzulande über Amazon Prime Video zu sehen sein.

Fantasie statt Klischee

Dass „Dispatches from Elsewhere“ vieles anders wagt, zeigt bereits der Einstieg eindrucksvoll. Wir bekommen einen Erzähler zu sehen, der nicht erzählt. Erst nach einer 23 Sekunden andauernden Stille und der ein oder anderen Person, die die Lautsprecher-Konfiguration gecheckt hat, folgen die ersten Worte:

„And now that I have your attention, let me begin. Welcome!“ (Octavio)

Den Einstieg nochmals interessanter macht die angenehme Schnell-Vorstellung der Situation und unserer (dieswöchigen) Hauptfigur – und eine angedeutete Lüge. Okay, JETZT bin ich interessiert! Der originellen Einführung entgegen steht der absolute Langweiler Peter, der noch den Standard-Weckerton „Radar“ auf seinem iPhone angestellt hat. Wirkt sein Leben monoton und fad, so bekommen wir dennoch die ein oder andere kreativ inszenierte Einstellung zu sehen, zum Beispiel bei der weggenommenen Sushi-Box, unter der ein verwitterter Aufkleber wartet.

„That‘s existing, not living.“ (Octavio)

Passend zum Assoziationen an Programm-Ansager weckenden Erzähler bekommen wir im sehr kurzen Titel-Intro ein Retro-Logo zu sehen. Keine Zeit verschwenden, es geht ja um die Story. Die wird durch sehr lebendig wirkende Tagträume durchbrochen, als Peter sich diverse Straßenaushänge anschaut.

„Workstuff! Work, work, workstuff, work. Workstoff, work, work, work, workstuff!“ – „Okay.“ – „Great!“ (Chef & Peter)

Bei einem dieser Aushänge erspät Peter die Person, die den Zettel anbringt – und daraufhin die Flucht ergreift. Ab hier wird es richtig wirr, wobei „Dispatches from Elsewhere“ noch ganz gut schafft, dass es nicht zu absurd wird und stets einen locker-leichten Charme mit sich trägt.

Es folgt eine Einladung in das „Jejune Institute“, in dem Peter nach einigen skurrilen Begegnungen und Instruktionen auf Octavio, unseren Erzähler, trifft. Wie eingangs erwähnt spiegeln wir uns sehr in Peter wieder, zumindest, was die Ratlosigkeit ob dieses Instituts und der eigentlichen Geschichte anbelangt. Er und wir sollen jedenfalls aus der Normalität gerissen werden und endlich zu denen gehören, zu denen wir bestimmt sind: den Besonderen.

„What is happening?“ (Peter)

Ich mag in dem Zuge, wie die Serie auch mit unseren Gedanken spielt. Was führen die im Schilde? Ist eine auf Karten geschriebene Botschaft Teil der „Prüfung“ oder eine tatsächliche Warnung? Wer hat die Scharade initiiert? Es beginnt eine Schnitzeljagd der fantasievollen und abstrakten Art. Im „Store with Beautiful Things“ lernt Peter, dass er nicht alleine ist, und Simone kennen, die ihn auf die beste Droge der Welt aufmerksam macht. Einen Anruf mit „Law & Order“-Geräusch sowie einen Hip-Hop-Tanz mit Bigfoot (wie passend zu Segel, der in „How I Met Your Mother“ mit Marshall einen Bigfoot-Gläubigen gespielt hatte) später schließen sich die beiden einer noch größeren Gruppe an. Vor allem in dieser Szene habe ich starke Flashmob-Assoziationen erhalten. Das hat mich doch sehr an den YouTube-Kanal „Improv Everywhere“ erinnert, bei dem eine Gruppe an Leuten Instruktionen über Kopfhörer erhalten.

Hunderte Menschen und Blautöne werden in kleine Grüppchen sortiert, die alle ein und dieselbe Aufgabe haben: Clara, Erfinderin von „The I.D.E.A.“ (Patent pending), ausfindig machen. Wir folgen weiterhin Peter und Simone, die durch Janice (Sally Field) und – na, was glaubt ihr, wie sein Name geschrieben wird…?! – Fredwynn (André Benjamin aka André 3000 von Outkast!) zum Vierertrupp komplettiert werden. Das erste Gespräch der Truppe im Café war großartig, vor allem, weil es sich authentisch und ungekürzt angefühlt hat.

„I don‘t wanna be rude, and I really mean this as a sincere question, but: are you a crazy person?“ (Simone)

Das Ende der Folge zeigt dann ganz gut das grundsätzliche Schema der Serie auf. Mittels eines per Kameraflug und Bildfilter visualisierten Figurenwechsel folgen wir Simone nach Hause. Und zur nächsten Folge, die ihren Namen tragen und bereits heute Nacht in den USA ausgestrahlt werden wird.

Ich wundere mich ehrlich gesagt etwas, weshalb „Dispatches from Everywhere“ bislang so schlecht bei IMDb wegkommt, hat die Komplettserie dort aktuell lediglich eine 6,1-Bewertung. Da dürfte sich bei steigender Teilnahme sicher noch was tun und die erste Episode liegt mit 7,6 dann doch realistischer, finde ich. Ich fand den Auftakt sehr interessant und erhöhe gar auf vier von fünf Kronen (ergo, 8,0 IMDb-Sterne, wenn man so will).

Absoluter Trumpf der Serie scheint die Fantasie zu sein. Nicht nur hinsichtlich der erfreulich abwechslungsreichen Inszenierung, sondern auch hinsichtlich der Story. Die Vorstellungskraft wird angefeuert, so dass man selbst überlegt, welche Machenschaften da im Hintergrund vonstatten gehen. Passend dazu nehmen die Charaktere in unsere Vierergruppe auch unterschiedliche Positionen hinsichtlich der gestarteten Schnitzeljagd ein. Und dazu ist alles so liebevoll und mit vielen kleinen, versteckten Details ausgemalt.

Ich freue mich bereits auf weitere personenzentrierte Folgen und überlege noch, wie ich die Serien-Mixtur genau erweitern und fassen soll: „Maniac“ trifft „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“ trifft „Legion“ trifft „Dirk Gentlys holistische Detektei“…?

Bilder: amc

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2 Kommentare

  • Guenguer

    Mich nerven solche Serien. Ich fand schon maniac furchtbar.

    • Habe davon auch nur ein paar Folgen geschaut, aber das ist auch nur in dem Setting gelandet, da das Instituts-Setting mich ein bisschen daran erinnert hat. Ist von den genannten noch am wenigsten passend und wie geschrieben eher eine Mischung. Aber klar, wenn dir das Genre allgemein nicht zusagt, macht das natürlich wenig Sinn. :)


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