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Same procedure as last year...?

Review: Only Murders in the Building – Staffel 3

Mini-Spoiler
18. November 2023, 18:12 Uhr
Mini-Spoiler
Maik
18.11.23

Von Anfang August bis Anfang Oktober lief die mittlerweile dritte Staffel der Dramedy-Serie „Only Murders in the Building“ (Trailer) auf Hulu bzw. Disney+. Dass ich erst jetzt mit dem Review dazu aufwarten kann, ist schon einmal kein gutes Zeichen. Tatsächlich hatte ich ein paar Episoden zum Start geschaut und dann erst mit Pausen weiter geguckt, ehe der Drang, zu Ende zu schauen dann doch noch eingesetzt hatte. Nach der grandiosen ersten Staffel sowie der noch immer guten Season Zwei muss ich bereits an dieser Stelle sagen, dass es leider nochmal eine Stufe runter geht. Trotzdem hält auch diese Staffel wieder viel Unterhaltsames bereit – sowie vor allem einen noch besseren Cast als je zuvor!

Razzle Dazzle?

Das bereits im Finale der zweiten Staffel zu sehende Theater ist tatsächlich einer der Hauptschauplätze in der dritten Staffel von „Only Murders in the Building“. Nachdem die zweite Staffel sich bereits ein bisschen wie eine Wiederholung der ersten angefühlt hatte, ergibt dieser Tapetenwechsel definitiv Sinn. Zudem hat das inhaltlich etliche Türen geöffnet, was Referenzen, Parodien und inhaltliche Entwicklungen anbelangt. Man hat also gelernt und möchte nicht zum dritten Mal den selben Aufguss liefern – löblich.

Bedingt durch das Theater-Thema haben wir es quasi mit der „Oliver-Staffel“ der Serie zu tun. „Death Rattle“ ist der Titel seines Broadway-Stückes, in dem Hollywood-Actionstar Ben Glenroy die Hauptrolle spielt – bis er während der Premierenaufführung stirbt. Neben dem noch in etlichen Flashbacks zu sehenden Gaststar Paul Rudd (der als Ben wunderbar seine Marvel-Superheldenrolle „Ant-Man“ mit dem Billig-Abklatsch „CoBro“ aufs Korn nimmt!) erweitert zudem niemand Geringeres als Oscar-Magnet Meryl Streep den Cast. Beide können ihr Talent einbringen und stellen gewichtige Charaktere, wobei vor allem Streeps Gesangstalent eine absolute Bonuszutat darstellt. Neben den beiden gibt es zudem noch kleinere Gaststar-Überraschungen, die ich an dieser Stelle aber nicht vorwegnehmen möchte, solltet ihr die Staffel noch nicht gesehen haben. Gefreut hat mich zudem auch, dass Howard in der Position des Stage-Assistenten von Regisseur Oliver gehörig an Screentime gewonnen hat.

Das klingt doch eigentlich alles super? Ja, auf dem Papier schon. Es ist auch immer wieder großartig, dem Ensemble beim Spielen zuschauen zu dürfen. Aber inhaltlich hat man es sich an manchen Stellen zu leicht gemacht, finde ich. Zum einen tauchen mal wieder die gleichen Spannungen und Versöhnungsmuster in unserem Podcast-Trio auf. Das haben wir alle schon zu oft erlebt. Außerdem hat mich erneut genervt, dass die Polizei an Dilettantismus nicht zu überbieten scheint und unsere Hobby-Detektiv:innen Hinweise finden und Schlüsse ziehen, die längst gefunden und gezogen gehört haben. Wenigstens der Auftritt von Knaller-Frau Detective Donna Williams konnte mich wieder etwas begnügen.

Allgemein empfinde ich zudem den Umgang mit Charakteren nicht immer als stimmig. Von Figuren aus alten Staffeln möchte ich gar nicht erst reden, aber selbst in dieser gibt es eine (Joy), die plötzlich gar keine Rolle mehr spielt und lediglich nebenbei erwähnt wird. Andere tauchen zwischendurch ab und kommen wieder, wenn sie gerade benötigt werden (ganz extrem am Ende der Staffel…). Vielleicht hat es auch nicht unbedingt gut getan, bereits den Mord und das allgemeine Thema der Staffel derart prominent zum Ende der vorherigen zu offenbaren. Vermutlich wollte man damit aufzeigen, dass man dieses Mal anderes zeigt und es sich lohnt, die dritte Runde zu sehen. Ich denke jedoch, dass das auch mit Trailern gereicht hätte.

Einiges fühlt sich leider etwas abgenutzt an, so dass ich gerade zu Beginn der Staffel ungewohnt lange gebraucht habe, um mich wieder einzufinden. Nicht, was die Charaktere anbetrifft, weiß ich doch vor allem die Darbietung Martin Shorts sehr zu schätzen, aber die Geschichte war nicht einnehmend genug. Das war vor allem zu Beginn zu wild, im gesamten Verlauf gibt es zudem nicht komplett authentisch wirkende Abläufe und Abwägungen hinsichtlich der Theaterstück-Vorbereitungen, während parallel ein Mordfall aufgeklärt werden möchte. Was ich persönlich jetzt nicht ganz so schlimm finde, aber andere vielleicht kritisieren mögen, ist zudem die Tatsache, dass das ursprüngliche Podcast-Konzept der drei Protagonist:innen gehörig an Aufmerksamkeit verliert.

Aber: In ziemlich jeder Folge gibt es diese besonderen Momente, für die „Only Murders in the Building“ eigentlich immer gut ist. Dialoge, die eben nur in dieser Kombination an Charakteren möglich sind. Eine Mischung aus Charme, Witz und intergenerationaler Deplatzierung. Vor allem die letzten drei Episoden können dann doch wieder erfolgreich aufzeigen, was diese Serie so stark macht, und weshalb man einschaltet. Die Auflösung des Falles war auch soweit in Ordnung, auch wenn einige Elemente bereits frühzeitig erahnbar waren. So richtig überrascht werden konnte ich leider nicht. Wobei, doch: Dass es sich beim Wort „Sitzprobe“ um einen Germanismus handelt, war mir bislang nicht bekannt. Neben dieser Erkenntnis habe ich auch noch einen gewaltigen Ohrwurm von diesem bescheuerten Pattern-Song mitnehmen können. Aber das muss man der Produktion lassen – die Lieder waren erfreulich hochwertig produziert. Was ein Glück, dass all die für ein klassisches Theaterstück engagierten Darstellenden auch sehr gut singen konnten…

Leider ist der Trend deutlich. Nach viereinhalb Kronen und vier Kronen geht es weiter abwärts Richtung Mittelmäßigkeit. Auch der stärkere Szenerie- und Setting-Wechsel konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich viele Grundelemente nun bereits zum dritten Male wiederholen. Lediglich dem großartigen Cast sowie der Chemie zwischen vor allem Steve Martin, Martin Short und Short – äh, Selena Gomez ist es zu verdanken, überhaupt auf dreieinhalb Kronen im Rating gekommen zu sein. Trotzdem hat auch diese Staffel wieder viele schöne kleine Momente, auch wenn das große Ganze vielleicht nicht mehr ganz so frisch wirkt. Überdurchschnittliche Unterhaltung mit einigen cleveren Momenten gibt es dennoch zu sehen. Auf diese Basis-Zutaten sollte man sich jedoch nicht weiterhin derart beschränkt verlassen, sonst dürfte die vierte Staffel höchstens drei von fünf Kronen erreichen.

4. Staffel von „Only Murders in the Building“?

Denn ja, es geht weiter. Eine vierte Staffel der Serie ist bereits im Oktober offiziell bestätigt worden. Da man sich dieses Mal inhaltlich deutlich stärker zurückgehalten hat, ist noch fraglich, in welche Richtung die Staffel inhaltlich laufen wird. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn das bis zum Staffelstart so bliebe und wir uns komplett überraschen lassen können. Wobei, ganz sein lassen konnte man es ja dann doch nicht…

Bilder: Hulu / Disney+

Deine Meinung? 1 Krone2 Kronen3 Kronen4 Kronen5 Kronen Ø 2,50 (2)

4 Kommentare

  • Im Großen und Ganzen fand ich die Staffel besser und einheitlicher als die Zweite, aber ja, es ist schon nervig wie die Autoren in jeder Staffel Ereignisse und Personen, die in der vorherigen Staffel noch wichtig waren, einfach so ignorieren. Letztes Jahr (Als etwa Mabels große und einzige Liebe Oscar mal eben so mit einem Nebensatz aus ihrem Leben verschwand) gab es viel Tamtam um Charles Comeback und seine Stieftochter, aber in dieser Staffel wird die Tochter off-screen nach Hause geschickt und der „Brazzos“-Reboot eingestellt. Die nächste Staffel beginnt bestimmt damit, dass „Death Rattle Dazzle“ wegen eines Asbestproblems im Theater nach der Premiere abgesetzt wurde und wir hören nie wieder ein Wort darüber.

    Für mich war das größte Manko, dass unser Detektivtrio für den Großteil der Staffel aufgeteilt wurde. Machte es dramaturgisch Sinn, mal aufzuzeigen was passiert, wenn Mabel auf sich alleine gestellt ist, weil es für Charles und Oliver auch wichtigeres im Leben als den Podcast gibt? Ja. Machte es Spaß? Nein. Erst als das Trio in den letzten zwei oder drei Folgen wieder an einem Strang zog, kam für mich das Feeling der ersten beiden Staffeln auf.

    Lobend erwähnen muss ich, dass „Death Razzle Dazzle“ am Ende tatsächlich wie eine Show rüberkam, die durch ihre Einmaligkeit tatsächlich ein Erfolg werden, vielleicht sogar ein paar Preise und in Musicalfankreisen einen gewissen Kultstatus erlangen könnte. „CoBro“ war nur ein typischer „Wir brauchen ein übertrieben dummes Filmkonzept“ Sitcomwitz, der wie aus einem völlig anderen Universum zu kommen schien. Aber „Death Rattle Dazzle“? Damit hat man sich Mühe gegeben und das muss selbst ich, als Musicalhasser anerkennen.

    • Ah, danke, dass du mich an die CoBro-Sache erinnerst! Hatte ich ganz vergessen, drauf einzugehen. Finde es persönlich großartig, dass Paul Rudd dermaßen selbstironisch seine „Ant-Man“-Rolle durch den Kakao ziehen lässt. Das sollte doch bewusst derart platt und doof dargestellt werden, denke ich.

      • Und genau das ist für mich das Problem. In solchen Fällen wird immer die albernste, dämlichste Fake-Produktion kreirt und so getan, als ob es das größte Popkulturphänomen unserer Zeit sei. (Siehe auch dieser Amazonenfilm in der letzten Staffel von BARRY.) Das ist für mich leider immer so ein platter „LOL Hollywood doof, Zuschauer doofer, aber wir schlau“ Klamauk, der nur in den seltensten Fällen funktioniert. Und auf keinen Fall in einer eigentlich recht (irgendwie) realistisch gehaltenen Serie wie dieser hier. Das ist schon eher was für „30 Rock“ oder „Family Guy“.

        Da wirkte „Brazzos“ oder diese Teeniedetektivserie, die Rudds Charakter am Anfang seiner Karriere spielte, schon viel authentischer.

      • Verstehe deinen Punkt, aber hier half es dann doch der Charakterisierung. Aber klar, hätte man cooler und authentischer als wirklichen Erfolg darstellen können (oder vielleicht sollen). Immerhin wurde das ein bisschen mit dem Kult drumherum (Statue, Auktion, Uberfans, etc.) gemacht. Aber ein paar launige Elemente, die eigentlich nicht so ganz zur Serie passen gab es ja eh immer mal.


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