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Premiere unserer neuen Sonntagsreihe

Wer TRUE DETECTIVE schaut, mag auch…

13. Mai 2018, 09:00 Uhr
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Es gibt zwei Traditionen, wenn es um TV und Sonntag geht: 1. Tatort, und 2. eine Empfehlung von uns, eine Serie besonders zu ehren (Klassiker der Woche) oder besonders zu hassen (Hassiker der Woche). Nach der eher destruktiven, meistens übertriebenen und nicht immer ganz ernst gemeinten Warnung unsererseits vor besonders schlechten Serien wird’s jetzt wieder positiver. Unsere neue Reihe trägt den Arbeitstitel „WXYSMA“ und meint „Wer XY schaut, mag auch…“ – wobei mit XY nicht die Dokutainment-Reihe „Aktenzeichen XY“ gemeint ist, sondern die beiden Buchstaben sind Platzhalter für eine beliebige Serie, die wir für eine Folge in den Mittelpunkt stellen.

Einfach gesagt: Wer Fan jener Serie ist, die wir in dieser Rubrik vorstellen, kann sich freuen, den wir liefern ihm hier einige weitere Empfehlungen zu Serien, die einen ähnlichen Charakter haben und die deswegen empfehlenswert sind. Oder um es noch einfacher zu sagen: Es funktioniert eben wie diese Amazon-Rubrik „Kunden, die XY kauften, kauften auch…“ Alles klar?

Wer TRUE DETECTIVE schaut…

Okay, dann kann’s ja losgehen. Die Premiere kommt von mir, wobei mir bei der Vorbereitung aufgefallen ist, dass ich die Klassiker- und Hassiker-Reihe mit dem jeweils letzten Beitrag beerdigt habe. Jetzt entsteht durch mich also einmal neues Serienleben. Und für die Premiere habe ich mir eine Serie ausgesucht, die in Staffel 1 beste Kritiken und in Staffel 2 immer noch solide Bewertungen bekommen hat. Ich rede von „True Detective“. Zwei Mal acht Folgen haben wir bislang gesehen, jede Staffel stand für sich, mit jeweils einer eigenen Story, eigenem Setting und eigenem Cast. Die erste Staffel mit Matthew McConaughey und Woody Harrelson war tatsächlich großartig und gehörte sicherlich zu dem Besten, war serienmäßig bislang so auf dem Markt erschienen ist. Die zweite Staffel mit Colin Farrell und Vince Vaughn war meiner Ansicht nach immer noch solide, aber erreichte bei weitem nicht mehr die Klasse von Staffel 1. Da hatte HBO dem Serienschöpfer Nic Pizzolatto nach dem großen Erfolg von Staffel 1 wohl mutmaßlich zu schnell zu viel abverlangt. Jetzt hat man sich mehr Zeit gelassen: Eine dritte Staffel wird drei Jahre nach dem Ende von Staffel 2 erscheinen. Was tun in der Zeit? Genau – an dieser Stelle kommt diese schöne neue Rubrik ins Spiel…

Mehr zu „True Detective“ gibt’s hier.

… mag auch AMERICAN CRIME

Auf „American Crime“ bin ich relativ schnell gekommen, weil ich die Serie gerade aktuell selbst schaue. Von Staffel 1 war ich vor ein paar Jahren schon begeistert, jetzt stecke ich mitten in Staffel 2. In Staffel 1 geht es um einen Überfall auf einen Ex-Soldaten und dessen Frau. Aus den Ermittlungen entwickelt sich ein Geflecht aus Lüge, Intrigen, Rassenhass und Drogendelikten. Staffel 2 beschäftigt sich mit einem Vergewaltigungsfall – verübt an einen High School-Schüler, der sich an einer Eliteschule zurechtfinden muss.

Wie in „True Detective“ ist jede Staffel für sich abgeschlossen und beschäftigt sich jeweils mit einem Kriminalfall. Von der Qualität her reicht Staffel 1 sicher an „True Detective“ heran: Starke Story, überzeugende Schauspieler, ansprechende Inszenierung. Wer auf eine etwas andere Art von Kriminalfall steht, ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse. Wer auf ästhetische Serienprodutkion steht, ebenfalls. Staffel 2 fällt übrigens wie bei „True Detective“ etwas ab, ist aber immer noch richtig gut.

Aktuell sind Staffel 1 und 2 bei Amazon Prime und Sky verfügbar.

Mehr zu „American Crime“ gibt’s hier.

… mag auch VERDICT REVISED

Bei „Verdict Revised“ handelt es sich um eine schwedische Krimiserie. Auch sie lebt wie die bisher genannten Kandidaten von dem ‚etwas‘ anderen Ansatz gegenüber herkömmlicher Krimiserien. Im Mittelpunkt steht ein Hochschulprofessor, der sich gerne mal einen mehr genehmigt. Er schart eine Gruppe von Studenten um sich, mit denen er geneinsam Fälle aufarbeitet, die ihrer Meinung nach nicht korrekt abgehandelt worden sind. In jeder Folge geht’s um einen Fall. das Schöne ist, dass der Schöpfer der Serie, Johan Zollitsch, die persönliche Ebene der Studenten und des Professors über die eigentlichen Fälle gelegt hat. So wird das Geflecht zwischen den Fällen und der persönlichen Ebene im Laufe der Serie auch immer enger.

24 Folgen à 45 Minuten gibt’s insgesamt in zwei Staffeln. Sie sind aktuell bei keinem Streamingdienst inklusive, aber für wenige Euros auf DVD bei Amazon erhältlich.

… mag auch FARGO

Zu „Fargo“ muss ich vermutlich am wenigsten sagen. Vieles, was ich zu „American Crime“ und „True Detective“ aufgezählt habe, trifft auch auf „Fargo“ zu: Eine abgeschlossene Handlung pro Staffel, jeweils mit überwiegend neuem Cast, der zudem hervorragend besetzt ist, und ebenfalls eine abfallende Qualität von Staffel zu Staffel, wenn auch stets auf sehr hohem Niveau. Mit von der Partie sind unter anderem Billy Bob Thornton, Martin Freeman, Bob Odenkirk, Kirsten Dunst, Carrie Coon, Ewan McGregor und Ray Wise.

Staffel 1 basiert auf dem gleichnamigen Film der Coen-Brüder, Staffel 2 und 3 wurden von Serienschöpfer Noah Hawley entwickelt. Alle drei Staffeln haben jeweils ihren eigenen Charakter, sie verbindet aber der Hang zu einer mitunter absurden Inszenierung, zu schrägen Charakteren und unerwarteten Wendungen in der Handlung.

30 Folgen in 3 Staffeln gibt es insgesamt, verfügbar auf Netflix.

Mehr zu „Fargo“ gibt’s hier.

… mag auch MARCELLA

„Marcella“ war für mich vor zwei Jahren DIE Serienüberraschung des Jahres. Ein bisschen versteckt bei Netflix, entpuppte sich die achtteilige Miniserie zu einem hochklassigen Kriminalstück mit Suchtpotenzial. Anna Friel spielt Sergeant Marcella Backland, die vor Jahren mit ihren Kindern von ihrem Mann sitzengelassen wurde und jetzt in den Polizeidienst in London zurückkehrt. Dort bekommt sie es mit einem ungelösten Fall eines Serienkillers zu tun. Nach und nach wird ihr (und uns Zuschauern) klar, dass sie selbst in dem Fall tief mit drinsteckt.

Sehr schnell macht sich in der Serie eine typisch britische Atmosphäre breit, wie man es von „Sherlock“ zum Beispiel kennt. Die ITV-Produktion ist hochwertig gemacht und lebt vor allem von dem überzeugenden Spiel von Anna Friel. Man weiß irgendwann, dass sie selbst mit in der Geschichte drinsteckt, leidet aber mit ihr und will es – wie sie -irgendwie nicht wahrhaben. Die Serie war so erfolgreich, dass eine zweite Staffel in Planung genommen wurde. Bis heute ist aber leider keine Umsetzung erfolgt.

Die acht Folgen sind weiterhin bei Netflix verfügbar.

Mehr zu „Marcella“ gibt’s hier.

… mag auch IN THE DARK

Und damit kommen wir schon zur letzten Serienempfehlung – und dazu noch zu einer sehr aktuellen, denn „In the Dark“ feiert Montag Abend bei ZDFneo Premiere. Es gibt aktuell nur 2 x 2 Folgen, die jeweils im Set gezeigt werden und jeweils einen Kriminalfall behandeln. Wie bei allen anderen Empfehlungen und wie bei „True Detective“ selbst ist auch hier die persönliche Verbindung zwischen Ermittlerteam und konkretem Fall ein besonderes Merkmal. Im ersten Fall kehrt DI Helen Weeks, gespielt von MyAnna Buring, in ihre Heimatstadt Polesford, Derbyshire, zurück, um trotz Freistellung an einem Fall mitzuarbeiten, der ihr persönlich sehr nahe geht. Auf einer zweiten Ebene hat sie damit klarzukommen, dass sie schwanger ist, ohne zu wissen, wer der Vater ist.

An „In the Dark“ gefällt besonders die BBC-typische Inszenierung, die sich Zeit für die Entwicklung der Charaktere nimmt und auch gerne einmal Pausen in der Inszenierung einlegt, um Raum zu schaffen, das Gesehene einzuordnen und zu bewerten. Auch hier spielt der Cast wieder sehr solide.

Wer also morgen Abend noch nichts vor hat, sollte (leider erst ab 23:20 Uhr) ZDFneo einschalten – oder die ZDF Mediathek bemühen.

Mehr zu „In the Dark“ gibt’s hier.

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Sonntag, 13. Mai 2018, 09:00 Uhr
SerienTrue Detective
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