Serien Reviews Trailer Programm Über uns
Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen Teilen abbrechen... Auf Pinterest teilen In Pocket speichern Per Mail versenden
Beitrag teilenBeitrag teilen
WERBUNG
Rick-and-Morty-S08E10-Review-01

Erinnert ihr euch noch an all die absolut genialen und epischen Folgen dieser neuen Staffel „Rick and Morty“? Falls dem so sein sollte, dürfte ein Erinnerungsparasit in euch walten, der euch eine schönere Vergangenheit vorgaukelt, als sie Wirklichkeit ist. An sich ja nichts Schlechtes (immerhin besser als dass Mr. Stabby bei „Cake or Fake – Celebrity Edition“ einfach mal ein echtes Baby angeschnitten hat…), aber auch wenn das Problem in der neuesten Folge und dem gleichzeitigen Staffelfinale zunächst mal nur Jerry betrifft, nervt es Rick gewaltig, so dass er dem Ganzen auf den Grund gehen möchte.

„You piece of shit. You’ve ruined me!“ – „YOU piece of shit! You ruined Jerrys brain – he likes me now, it’s awful!“ – Memory Rick & Rick

Bei dem Störenfried handelt es sich um Memory Rick, eine Rick-Variante, die sich in den Erinnerungen der Betroffenen ausbreitet und diese manipuliert. Mir gefällt dabei die Meta-Erklärung, dass Rick sagt, Memory Rick sei von seinem Hirn in Jerrys übergesprungen als sie „letzte Staffel die Körper getauscht haben“.

Rick-and-Morty-S08E10-Review-02

Eigentlich hat Rick das Problem mehr oder weniger gelöst bekommen, dann aber wieder seine vor allem diese Staffel offen zur Schau gelegte Mentalität an den Tag gelegt, nur halbgar das Notwendigste zu machen und sich dann wieder abzuwenden. Allerdings wirkt er dieses Mal melancholisch. Letztlich baut er einen weiteren Erinnerungscomputer, um Diane (bzw. eine Erinnerung von ihr) zu sehen und dann aus seinem Gedächtnis entfernen zu können. Alles, um emotional offener zu sein und sich der On-off-Beziehung mit Buganne widmen zu können. Yep, wie so oft bekommen wir passend zum Staffelfinale gehörig Charakterentwicklung geboten.

Rick-and-Morty-S08E10-Review-03

Natürlich muss dann doch alles irgendwie schief gehen, was Memory Rick betrifft. Wie durch das Foreshadowing durch Rick bereits angedeutet, schafft selbiger es, aus mehr oder weniger Nichts eine funktionierende Mechanik zu erschaffen, die ihn in den Kopf von Beth überträgt. Die dreht dann ein bisschen durch und… bringt einfach mal Space Beth um?!? Schon fast schade, dass in „Rick and Morty“ nie ein Tod endlich sein muss. Das wäre schon ein ziemlich krasser Move gewesen, Space Beth derart aus der Serie zu schreiben.

„Is your skull metal?“ – „It is.“ – „Oh… cool.“ – Beth & Space Beth

Rick-and-Morty-S08E10-Review-04

Hinten raus spielt „Hot Rick“ dann die mittlerweile bekannte „mehrere Varianten einer Figur“-Karte aus, indem wir lauter Erinnerungs-Beths, inklusive einiger aus der aktuellen Staffel, zu sehen bekommen. In der Auflösung der großen Finalszene geschieht dann etwas Interessantes: Der von allen die gesamte Folge über immer als „coole Rick-Variante“ betitelter Memory Rick wird dann doch vom echten Rick überschattet, der einen früher undenkbaren Akt der einfühlsamen Sorge vollzieht. Wer hätte gedacht, dass Beth-Erinnerungen sich ihn als Vater wünschen würden?! Noch abgekehrter vom Staffel-1-Rick wirkt es dann hinten heraus, wenn wir gezeigt bekommen, dass Rick Memory Rick und Memory Diane nicht etwa gelöscht hat sondern ein ewiges Leben ermöglicht. Diese neuentwickelte Selbstlosigkeit und Empathie wirkt beinahe erdrückend wenn wir Rick im letzten Shot der regulären Folge einsam in den Weiten des Weltalls zu sehen bekommen.

Rick-and-Morty-S08E10-Review-05

Analog zur Episode hat auch die Post-Credit-Szene deutlich mehr zu bieten als in der restlichen Staffel. Fast traditionell bekommen wir Mr. Poopybutthole zu sehen, der zu einem seiner die vierte Wand durchbrechenden Staffel-Resümees ansetzt. Aber nichts da – der Story Arc wird mit einer weiteren Ebene versehen, indem wir gezeigt bekommen, wie Mrs. Poopybutthole ihn als Untersuchungsobjekt präsentiert, das als „Reisender“ tituliert wird, der mit mysteriösen Leuten spricht. Schöner Meta-Gag, der mit Sicherheit in den nächsten Staffeln nochmal aufgegriffen wird.

Das war immerhin ein gelungener Abschluss einer sonst eher mittelmäßigen Staffel. Die Reise in die familiäre Vergangenheit der Smiths hat einiges in Sachen Background und Entwicklung der Figuren mitgebracht, auch wenn ich es persönlich als etwas seltsam empfand, dass Summer, Morty und Jerry so gut wie gar nicht in der eigentlichen Handlung vorgekommen sind. Dass man sich hier (bis auf den kleinen Buganne-Exkurs, der aber ja eher Mittel zum Zweck war) auf eine Haupthandlung konzentriert hat, hat der Erzählung spürbar gut getan. Allgemein ist das sicherlich eine der besten Folgen der Staffel gewesen, aber ein epischer Abschluss wie es sie bereits zu einigen Staffelfinals gegeben hatte, ist es dann leider auch nicht gewesen.

„Rick and Morty“ Staffel 8 Review

Vielleicht liegt es daran, dass ich mich als Person und Zuschauer weiterentwickle, oder dass das ewig-Gleiche nicht mehr denselben Effekt versprüht, aber die Staffel war insgesamt ziemlich schwach, oder?! Wie ich bei einigen Folgen bereits geschrieben hatte, ist das noch immer durchaus kurzweilig, fußt oftmals auf ausgefallenen Ideen, aber man hat das Gefühl, der 20-Minuten-Raum einer Folge reicht nicht aus, um die entsprechende Tiefe zu erreichen (vielleicht wären Doppel-Episoden mal eine Idee?!). Oder aber man reicht in Sachen Drehbuch einfach nicht mehr an die Höhen, die man einst hat erklimmen können.

Rick-and-Morty-Staffel-8-Review

Dass es mal gar keine Kronenbewertung über 4 gibt, ist enorm ungewöhnlich. Noch schlimmer sind aber die vereinzelten 3er-Wertungen. Allgemein wirkt das wie eine Staffel, aus der wir wenig im Nachgang erinnern dürften – vielleicht hilft Memory Rick diesbezüglich ja noch aus.

9. Staffel von „Rick and Morty“?

Natürlich wird es mit „Rick and Morty“ weitergehen, sind doch bereits Folgen bis zu einer 12. Staffel offiziell geordert worden. Was einst ein euphorisierender Langzeit-Deal war, der bei den epischen ersten Staffeln der Serie als total logisch erschien, muss man spätestens mit dieser Season in Frage stellen, ob das so eine gute Idee war. Sollte die Entwicklung so weitergehen, haben wir mit „Rick and Morty“ schon bald eine mittelmäßige 08/15-Serie, die sich ständig selbst wiederholt, ohne wirkliche Innovation zu liefern. Das brauche ich dann nicht wirklich. Hoffentlich besinnt man sich wieder auf seine Stärken und lässt sich wieder mehr Zeit beim Schreiben der Storylines. Lieber alle zwei Jahre eine richtig gute Staffel als jährlich so etwas wie die achte.

Bilder: Adult Swim

Vorherige Folge

Deine Wertung?
Beitrag von:
Montag, 28. Juli 2025, 08:56 Uhr
ReviewRick and Morty
Beitrag teilenBeitrag teilen

Kommentiere

Verfasse einen neuen Kommentar


Abo ohne Kommentar

Hinweis: Bei Kommentar-Abgabe werden angegebene Daten sowie IP-Adresse gespeichert und ein Cookie gesetzt (öffentlich einsehbar sind - so angegeben - nur Name, Website und Kommentar). Alle Datenschutz-Informationen dieser Website gibt es hier zu sehen.