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Gut oder schlecht?

Review: Rick and Morty S07E06 – „Rickfending Your Mort“

ACHTUNG: SPOILER !!
20. November 2023, 09:47 Uhr
SPOILER !!
Maik
20.11.23

Nach der spektakulären Episode vergangene Woche war klar, dass wir es in der neuen Folgen mit einem relativen Durchhänger zu tun haben würden. Spannend zu sehen war dennoch, wie „Rick and Morty“ die Geschehnisse aufnehmen und daran anknüpfen würde. Tatsächlich bekommen wir Rick zunächst seine innere Leere mit Alkohol zu füllen versuchend am Garagenboden liegen zu sehen. Gerade als ich am Mini-Meta-Satz erfreue, dass es „bestimmt nächste Woche“ wieder ein Abenteuer gäbe, zieht Morty etliche vollgestempelte Adventure Cards herbei! Vielen Zuschauenden dürfte es wie mir und Rick ergangen sein: Die Teile sind noch in Benutzung?!

„Hey, Rick. Uh… Need me for any adventures?“ – „Huh?“ – „Adventures – remember those?!“ (Morty & Rick)“

Die Frage, ob das Stempelsystem noch immer regulär Anwendung findet, treibt Rick aber deutlich mehr um. Wenn es darum geht, nichts machen zu dürfen (vor allem aber, im Recht zu sein), ist Rick dann doch direkt mit Elan bei der Sache. Kurzerhand bringt er ein außerirdisches Observer-Wesen zu sich, das alles im Universum mitbekommt und entsprechend eurieren kann, ob Mortys Liste wirkliche Abenteuer umfasst. Das Resultat ist eine gute alte Flashback-Episode, die wie „Morty’s Mind Blowers“ seiner Zeit einen neuen Dreh bringt, um uns zuvor ungesehene Rückblick-Fetzen zu liefern. So konnten vermutlich auch etliche unvollendete Ideen des Autor:innen-Teams doch noch verwertet werden.

„He thinks, he’s hosting a fucking clip show.“ (Rick)

Neben irren Abenteuern und dem guten alten „Einer lügt immer und einer sagt stets die Wahrheit“-Rätsel bekommen wir auch Parodien auf „Blade“ und „Friedhof der Kuscheltiere“ zu sehen. Gefallen hat mir zudem auch die Liste im „The Salty Rick“-Pub mit Dingen, zu denen man Morty verleiten soll. Hier auch nochmal in größer, um zu sehen, auf welche Abstrusitäten die Ricks noch gewettet haben:

Und war das „I don’t like his voice“-Argument ein kleiner selbstironischer Bezug auf die eigenen neuen Stimmen von Rick und Morty? Vermutlich nicht willentlich, denn dafür hätte man den Dialog noch mit ein, zwei weiteren Sätzen ausdefinieren sollen.

„I’ve never seen bigger assholes. And I have seen all assholes.“ (Observer Alien)

Erfreulich fand ich auch, dass man nicht schnöde die Clipshow durchzieht, sondern auch in der eigentlichen Rahmengeschichte für Abwechslung sorgt. In einem Schritt geschieht das, indem die weiteren Familienmitglieder hinzukommen und ebenfalls ihr Fett wegbekommen. Eine gute Möglichkeit, kleine Charakterisierungen vorzunehmen oder zu unterstreichen (z.B. Summers Eitelkeit oder Beths Alkoholproblem). Letztlich führt das schwer zu verheimlichende Ableben des Alien-Steines dazu, dass Rick und Morty vor Gericht gestellt werden. Statt einfach nur den mutmaßlichen Mordfall zu beäugen, geht es aber um die grundlegende Frage, ob die beiden gut oder böse sind.

Ein interessanter Ansatz, der unsere eigene Wahrnehmung angreift. Immerhin schauen wir den beiden seit Jahren dabei zu, wie sie intergalaktische Abenteuer durchleben und dabei nicht gerade selten moralisch flexible Wege beschreiten. Da ist es erfrischend zu sehen, dass die Serie sich und ihren Protagonisten selbst die Frage stellt. Das Eruieren hat letztlich wenige wirklich positive Argumente für die beiden übrig, aber immerhin geschieht vieles unter dem Deckmantel der Wissenschaft. Das Ziel heiligt die Mittel?

Das dürfte ein gewisser Churry anders sehen. Der vermeintlich als lustig-absurde Schnapsidee geborene Teilzeit-Freund Morty entpuppt sich als unsterbliches Wesen, das auf Rache aus ist, nachdem es im Exil abgeladen worden ist. Die laut geäußerte Androhung, selbiges mit Rick und Morty machen zu wollen, klang schon enorm konkret, um es nicht als Foreshadowing zu deuten. Letztlich hat auch die Post-Credit-Szene aufgezeigt, dass wir Churry wohl noch einmal zu sehen bekommen dürften.

Wie so oft rettet Rick dann kurzerhand in einer Manier die Geschichte, die es erscheinen lässt, als habe er sich das alles so lange angeschaut, wie er Spaß dran hatte und bis es zu brenzlig wurde, um dann den eh schon lange bekannten Ausweg einzuschlagen. Mir hat der Moment gefallen, in dem Morty quasi die 08/15-Standard-Schablone vieler „Rick and Morty“-Abenteuer in ihrem Ablauf rezitiert. Yep, eigentlich ist es häufig das gleiche. Und doch freut man sich auf nächste Woche, um zu sehen, wie die Formel dieses Mal ausgestaltet wird.

Dass wir es mit einer Übergangsfolge zu tun haben dürften, war klar. Etwas verwundert bin ich darüber, wie schnell Rick vom trostlosen Haufen Elend am Garagenboden zum motiviert wirkenden Abenteurer zurück-mutiert ist. Diesbezüglich hatte ich mir eher erhofft, eine kleine Zwischenphase von einigen Episoden zu sehen zu bekommen, in denen Rick sich aus den Geschichten rauszieht und lediglich einleitende Assistenz bietet. So hätte man anderen Figuren die Möglichkeit zu mehr Präsenz bieten können. Letztlich geht dann irgendein Abenteuer derart schief, dass Rick sich aufraffen muss, um Morty und/oder Beth zu retten.

Mit einer erneuten Clip-Show hat man aber immerhin für abwechslungsreiche und kurzweilige Unterhaltung sorgen können, auch wenn die ganz großen Absurditäten und Überraschungen ausgeblieben sind. Die Rahmenhandlung war nett, ebenso die Frage, ob Rick und Morty nun gut oder schlecht sind. Diesen Aspekt hätte man meiner Meinung nach noch mehr ausschlachten können. Insgesamt war das eine okaye Folge mit ein paar guten Momenten, aber die große Cleverness und Vielschichtigkeit hat sie dann doch missen lassen, was sie im eher schlechteren Drittel der bisherigen Staffel ansiedelt. Aber mit Churry gibt es wenigstens einen neuen wirren Charakter, der vielleicht nochmal eine Rolle spielen wird.

Bilder: Adult Swim

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